Ich kann nicht mehr 6 Jähriger nur noch Wütend und Aggressiv.

Ich habe das Gefühl das mein 6 Jähriger mich systematisch fertig macht, vielleicht bilde ich mir das auch nur ein, aber ich komme bei ihm einfach nicht weiter und brauche dringend einen Rat.

Zur Vorgeschichte:

Mein Sohn war von seinem 4 Lebensmonat an bei der Oma zur Ganztägigen Betreuung, da wir als Eltern Vollzeit beschäftigt sind und unsere Arbeit auch unsere Existenz bedeutet.
Wir haben damals täglich 10 Stunden ausser Haus gearbeitet dazu kamen dann bei mir noch täglich 30 Min. Fahrtweg dazu, was im grunde dazu führte das ich meinen Sohn morgens geweckt habe und ihn abends wieder ins Bett gebracht habe, eine feste Bindung war damals nur am Wochenende möglich.
Als unser großer 3 wurde ging er in den Kiga der bei Oma um die Ecke war weil wir es beruflich einfach nicht schafften ihn täglich aus dem Kiga bei uns im Dorf abzuholen.
An den Wochenenden und in den Ferien war er aber komplett bei uns und wir haben viel unternommen, was unserem großen auch immer gefallen hat, auch verwöhnten wir ihn zwischen durch immer mal wieder mit einem neuen Spielzeugauto oder aber Playmobil und anderen Dingen.
Für mich war es auch eine Art Entschuldigung an unseren großen weil wir beide arbeiten gehen und unser großer dann bei der Oma war.

Dann tauchten die ersten Probleme auf als unser großer 4 Jahre alt wurde, er fing an mit Sätzen wie "Ich habe euch nicht mehr lieb, ich will bei Oma leben, ihr habt mich nicht mehr lieb weil ich dieses und jenes Spielzeug nicht bekomme, ich will,ich habe,sofort und gleich.
Das wurde mit der zeit nur noch schlimmer fing sogar damit an das er zwischendurch weg gelaufen ist, nur noch wütend wurde wenn wir ihm etwas untersagt haben und anfing zu schlagen,treten,beißen,kneifen,beschimpfen,beleidigen, im Laden einen zusammen brüllen was wir für böse Eltern sind weil er an der Kasse keine Süßigkeiten bekommen hat.
Mittlerweile ist der große 6 und geht in die erste Klasse der Grundschule bei uns im Dorf und unsere Arbeitszeiten haben wir so angepasst das immer einer zuhause ist wenn er von der Schule kommt. Nur das ganze ist so ausgeartet das nun Sohnemann alle 14 Tage bei Oma schlafen will und sagen wir nein haben wir hier zuhause die Hölle auf Erden da werden Türen geknallt,Sachen durchs Haus geschmissen, Sachen kaputt gemacht, der Hund wird geschlagen,getreten und geboxt weil er seine Wut an allem und jedem auslassen muss und nur weil wir nein gesagt haben und bei unserer Meinung bleiben.

Dazu kommt nun das ich nach knapp 7 Jahren nun endlich wieder Schwanger bin mit unserem zweiten Wunschkind unser großer freut sich auf sein Geschwisterchen und wir binden ihn überall mit ein seien es die Arzt besuche zum US wo er mit kommen darf um alles zu verfolgen oder aber das hören des Babys im Bauch durch den Angelsound.
Wir bemühen uns alles zu tun trotzdem haben wir hier täglich Wut und Aggressionsausbrüche an denen ich bald kaputt gehe, bin sogar schon am überlegen ob ich nicht einen Kinderpsychologen mit einschalten sollte.

Fast vergessen unser Sohn geht regelmäßig seinen Sportaktivitäten nach, also an unterforderung im Sport kann es nicht liegen.

Tut mir leid das es so lang geworden ist aber ich weiß mir einfach nicht mehr weiter.

LG Lori
:-(

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Ich würde mal sagen dein Sohn ist ganz klar durcheinander weil er jetzt ein Geschwisterchen kriegt das wohl bei Mama und Papa bleiben darf und nicht wie er zur Oma muß. Ich schätze mal das sowas bei ihm im Kopf drin ist. ABer mal abgesehen davon ich verurteile keine Eltern die arbeiten aber ihr könnt euer Kind wirklich nur wecken, dann weg zur Oma und abends gleich wieder ins Bett. Wieso gründet ihr dann überhaupt ne eigne Existenz. Bzw anders gefragt wenn ihr unter diesem Umständen überhaupt keine Zeit für ein Kind habt wieso kriegt ihr dann eines wenn ihr eh nie daheim gewesen seid?
Ela

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Vor 6 Jahren waren wir noch nicht selbstständig sondern waren beide Angestellt und ohne unsere Jobs wäre ein Leben wie jetzt auch nicht möglich gewesen und mal davon ab das wir arbeiten gehen mussten um unserem Kind etwas zu bieten.
Warum haben wir unseren Sohn in die Welt gesetzt vielleicht weil es passierte so wie bei vielen anderen auch wir aber unseren Sohn von Schwangerschaft an geliebt haben.
Du könntest auch genau so gut fragen warum allein erziehende Mütter arbeiten gehen und Tagesmütter haben, ich denke mal die Antwort wäre die selbe.

3

Ich hatte nicht dich angreifen wollen aber ich versuchte zu verstehen. Gut wenn ihr damals noch nicht selbstständig gewesen seid isses ja OK. Nur ich meine andere gehen auch arbeiten aber sind nicht so krass wie ihr gewesen oder zumnindest die wenigsten. Meinem Kind will ich auch etwas bieten aber das ist doch nicht immer materiell nötig? Etwas weniger ist 1. oft mehr und 2. hätte das Kind vielleicht euch gebraucht und nicht nur das Geld? Im übrigen würde ich euch nicht wirklich mit Alleinerziehenden vergleichen. Das du ihn liebst streite ich gar nicht ab.
Ela

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Hallo

Ich will keine Vorwürfe machen,denn fehlerfrei sind wir alle nicht,das nur eben vorab:)

Ich denke,das eine Oma gut für ein Kind sein kann,da es schön ist,mal verwöhnt zu werden.Die Betonung liegt auf "mal".
Ich vermute das die Oma ihn zu sehr verwöhnt hat.

Dann habt ihr natürlich versucht euer schlechtes Gewissen euerm Kind gegenüber wieder durch Materielle Dinge gut zu machen.Das ist aber genau der Punkt.Ein Kind merkt das sofort und nutzt es aus.
Er hat im laufe der zeit gelernt,das er nur jammern ,brüllen etc. braucht und ihr springt.(das schlechte Gewissen ist da,also wird wieder nachgegeben)

Fakt ist aber,es ist passiert ,ihr könnt es nicht rückgängig machen aber ich denke,gemeinsam könnt ihr das hinbekommen.Zum Kinderpsychologen würde ich viell. gehen,das ist keine schlechte Idee oder aber ihr beantragt eine Familienhilfe vom Jugendamt....das ist nichts schlechtes,sondern etwas gutes weil ihr ja was ändern wollt und zwa zum positiven.Holt euch schnell die Hilfe,damit auch schnell eine Verbesserung der Familiensituation eintreten kann.Je früher desto besser.P.S.:Ich hatte auch mal eine Familienhilfe,da ich mit meiner Tochter (jetzt 4) Probleme hatte .Sie schrie fast nur hysterisch,schmiss sich auf die Erde,ein richtiger Dickkopf aber wollte ewig mit dem Kopf durch die Wand.Mich machte das so nervös und ich gab dann auch öfter nach weil ich Angst hatte die Nachbarn könnten sonstwas denken#zitter.Gottseidank ist sie jetzt nicht mehr so schlimm.Hat zwar noch ihren kleinen Sturkopf;-)aber sie "dreht" nicht mehr völlig durch wenn ihr mal was nicht passt.Ich kann nun auch richtig schön gemütlich ohne rumgeschreie mit ihr durch die Stadt gehen was vorher kaum bis nicht möglich war,da einfach nur megapeinliches Affentheater.


Und noch was:Konsequenz ist das A und O und ihr müßt gutes Durchhaltevermögen beweisen.Es ist hart aber es bringt was.Geht halt nur nicht von heute auf morgen.

Viel Glück#winke

(Tip am Rande:Ein strukturierter Tagesplan /Wochenplan hilft ebenfalls .Und mal einen Papa-Kind oder Mama-Kind Tag einplanen
und lieber was unternehmen anstatt immer nur materielle Dinge.)


LG jill

5

Wir unternehmen viel ob nun in den Freizeitpark,an den Strand,ins Kino,ein Picknick,Schwimmen gehen oder sonstiges wir machen und tun trotzdem haben wir das Gefühl das es nichts bringt. Ich habe das Gefühl, das mein großer null respekt vor uns hat und sein ständiges Theater was er mit uns macht zerrt an den Nerven war auch schon am überlegen ob eventuell eine Mutter-Kind Kur helfen könnte das Verhältniss in die richtige Bahn zu rücken um wieder einander näher zu kommen.

Ich habe immer viele Sachen im kopf die ich mit unserem großen tun möchte wie Basteln,Malen,Puzzeln oder sonstiges doch schlage ich ihm etwas vor will er das nicht und sagt das alles einfach dumm und blöd sei.

Wir geben uns mühe alles richtig zu machen und natürlich kann man die Zeit nicht zurück drehen, um die verlorenen jahre nach zu holen aber es muss doch irgendwann besser werden.

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Hi

Mach dir keine Vorwürfe;
Das bringt nichts.Schaut nach vorn und wie ich schon schrieb,scheu dich nicht davor,beim Jugendamt ne Familienhilfe zu holen.Ich erklär dir mal kurz wie es bei uns ungefähr ablief.
Erstens hab ich mich geschämt und wollte dort nicht anrufen weil ich mich als Versagerin fühlte:(

Ich war irgendwann so runter und hab nur noch rumgeschrien als Antwort darauf das meine Kinder(damals 10 und 2 J. alt) v.a. die Kleinere nur noch am schreien war(sie war als Baby schon ein Schreikind)sich auf die Erde geschmissen hat und ich nicht konsequent genug war.ich war fix und alle.Und aus Angst ich könnt die Kinder wirklich mal vermöbeln...hab ich dann letztendlich doch beim JA angerufen.habe eine Familienhilfe zugesichert bekommen.Anfangs kam sie 2 mal die Woche für 2-3 Stunden.
Sie saß hier bei uns und wir haben geredet ,sie hat nebenbei beobachtet und Tips gegeben bzw. "Anweisungen" wie ich in welcher Situation sachgemäß umgehen sollte.Z.B. Tochter schmeißt was auf den Boden(Puzzleteile etc..) und will sie nicht aufheben.Erstens sollte ich dann ermahnen und eine Konsequenz androhen("Heb es bitte auf sonst gehst du in dein Zimmer") Nach dem zweiten mal nicht befolgen,dann diese Konsquenz durchziehen ohne wenn und aber.So ,nächstes Problem...Tochter kam immer und immer wieder die Treppe runter obwohl sie oben bleiben sollte bis sie sich beruhigt hat.Ich mußte sie dann immer und immer wieder hochbringen. Später kam sie dann nur noch 1 mal die Woche und insgesamt hatte ich die Familienhilfe ca. 1Jahr.Es war harte Arbeit aber die hat sich gelohnt.


Alternativ gibt es auch die Möglichkeit zu einer Familienberatung zu gehen,wenn dir das lieber ist.

Nachteile das ich beim JA bekannt bin habe ich keine,denn die haben ja gesehen,das ich meine Kinder weder geschlagen oder vernachlässigt habe,sondern eine gute Mutter bin,die halt nur lernen mußte ,Konsequent zu sein.
Und mittlerweile klappt auch alles ganz gut bis auf manche Momente,wo ich die beiden am liebsten auf den Mond schießen würde;) Aber wenn ALLES so perfekt wäre,dann wär es ja nen langweiliges Leben;)))

LG

jill