Einmischen in Erziehung der Freundin??? (laaang)

Hallo,

ich habe eine Freundin mit zwei Jungs in etwa dem selben Alter wie meine (2 und 4). Um eins mal vorweg zu nehmen, ich halte sie nicht für eine schlechte Mutter!!! Sie ist ewig damit beschäftigt auf ihre Kinder einzugehen, deren Talente zu erkennen und zu fördern und sie ihren Bewegungsdrang ausleben zu lassen...

Aber (natürlich muss ein aber kommen) zumindest ihr Großer ist ganz schön anstrengend. D.h. er ist sehr laut und fordernd. Dreht manchmal tierisch durch, wenn ein anderes Kind (z.B. meins) beschließt auch mal an die Pumpe auf dem Spielplatz zu wollen.

Ihre Meinung ist, dass er eben Ruhe braucht und es ihn in dem Moment überfordert, wenn jemand anders ihn stört. Dass das arbeiten an dem gerade umkämpften Gerät so eine Art Meditation für ihn sei, die er eben gerade braucht um "runterzukommen".

Ähnlich sieht es aus, wenn man ihn besucht und er ein Spielzeug nicht in den Händen des anderen sehen will, dann wird es sofort weggenommen um den Jungen nicht zu sehr zu stressen.

Ich glaube, dass ihr Sohn in dem Punkt einfach keine Grenzen aufgezeigt bekommt und dass es ihm sogar helfen würde, wenn er manchmal gezwungen wäre Rücksicht auf andere zu nehmen. Mein Großer musste das auch erst lernen. Zum Teil auch mit viel geschimpfe (von ihm) und Aufregung.
Ich bilde mir aber ein, dass er deshalb jetzt sehr viel ruhiger in solchen Situationen sein und auf Kompromisse eingehen kann.

Hinzu kommt, dass ich gerade in einem Buch gelesen habe, dass es das Selbstbewusstsein von Kindern eher schwächt, wenn man sie immer nur schützt und ihnen Konflikte erspart. Da seteht auch drin, dass je schwächer das Selbstbewusstsein, desto lauter das Kind...
(da fällt mir ihr Sohn irgendwie schnell ein)

Tjaaa, liege ich jetzt falsch?
Und falls nicht, sollte ich sie drauf ansprechen?

Andeutungsweise haben wir schon darüber gesprochen, aber ich habe ziemlich Hemmungen ihr so deutlich in die Erziehung reinzureden. Bei mir gehen da auch immer erstmal die Rolläden runter und ich bin eingeschnappt (obwohl ich später dann schon drüber nachdenke...).
Sowas klingt ja erstmal ziemlich beleidigend...

Was haltet ihr von der Geschichte?

Viele Grüße

1

Leih ihr doch einfach das Buch. Erzähle ihr, das Du das total interessant findest und danach unterhaltet ihr euch drüber.

2

;-) hab ich mir auch schon überlegt. Werd ich demnächst mal machen...

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Hallo

Geht der Große nicht in den Kindergarten?Eigentlich müsste es sich da einspielen denn dort MUSS er Rücksicht nehmen.

Ganz ehrlich...ich würde ihr nicht reinreden,denn ich denke sie ist auf Grund ihrer "Ausreden" (dass er eben Ruhe braucht und es ihn in dem Moment überfordert, wenn jemand anders ihn stört. Dass das arbeiten an dem gerade umkämpften Gerät so eine Art Meditation für ihn sei, die er eben gerade braucht um "runterzukommen".) ziemlich Beratungsresistent und würde es ehr als "Angriff" auf ihre Erziehung sehen.

lg

5

Tja, das hatte ich eben auch befürchtet. Dass es bei ihr nur als Angriff ankommt. Vor allem weil ich nicht glaube, dass man ihre Ausreden auch als solche bezeichnen darf. Sie will ihn damit nicht entschuldigen.

Ich denke sie glaubt das auch, was sie da sagt. Also eher eine Meinung als eine Ausrede...

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Dann ist es besser die Finger davon zu lassen und auf den Tag zu warten an dem der Kleine auf die Nase fällt mit seiner Art.Und glaub mal...das wird er früher oder später.

lg

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was wäre denn dein ziel des "einmischens"?

der befreundeten mutter scheint es doch ganz gut zu gehen mit dem verhalten ihres sohne und dem sohn scheint das doch auch so zu behagen oder habe ich das was falsch verstanden?
gibt es von irher seite die idee, daß etwas nicht stimmt, daß sie etwas ändern sollte?
wenn nein, dann ist definitiv die antwort: das hat dich überhaupt nichts anzugehen.

wenn du möchtest, daß dein kind auch die sachen haben darf, dann versuche deinem sohn zur seite zu stehen und ihn anzuleiten, wie man einen Kompromiss aushandelt und begleite ihn bei der lernerfahrung, daß sich nich immer alle auf alle Kompromisse einlassen.

wenn es dich nervt und ihr so keinen angenehmen nachmittag verbringen könnt- dann treff dich nicht mit ihr.

wenn es dir drum geht, dem kleinen Selbstbewusstsein zu vermitteln, dann kannst du mit ihm spielen und ihn bestärken.

lisasimpson

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Das ist ne gute Frage. Darüber habe ich ehrlichgesagt nicht nachgedacht...

Wahrscheinlich weil es mich an ihrer Stelle nerven würde und weil ich den Eindruck habe, dass sie in ihrem Bemühen ihren Sohn unterstützen zu wollen - und das ist ja vorhanden - in eine "falsche" Richtung läuft.
(Wobei falsch in Anführungszeichen, weil da lässt sich ja auch wieder drüber philosophieren - Wieso ist ihr Weg flascher als meiner??? - Wer sagt, dass wir dieselben Ziele haben...)

Und um noch den Rest zu beantworten:

Wenn ich möchte, dass er auch mal die Sachen haben darf...
Läuft eigentlich schon so, wie du es beschreibst. Das klappt auch normalerweise ganz gut, wenn auch das Fairnessempfinden meines Sohnes manchmal ziemlich ins schwanken kommt dabei.

Es nervt mich nicht mich mit ihr zu treffen. Mein Sohn hat nur immer seltener Lust ihren zu sehen.

Zu dem spielen und bestärken fällt mir nichts ein. Aber ich denk mal drüber nach.

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Danke für eure Antworten!

Ich denke ich werde sie nicht drauf ansprechen, so lange nichts von ihrer Seite kommt. Das Buch leihe ich ihr trotzdem mal wenn sie Interesse dran hat.

LG

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Hm das mit der Pumpe so ein Quatsch, er kann nciht teilen und sie fördert es auch noch. Ich würde da schon selbst zu dem sagen er soll sich was anderes suchen wo er Meditieren kann, wie sie es nennt. Ich nenne es einfach nur ego durchsetzten wollen und da er ja keine Grenzen kennt wird er auch keine einhalten.

Ich würde in der Situation zu Ihr sagen, das wenn der Grosse ruhe braucht das ich gehen werde und dann hat er sein Reich für sich und seine Ruhe.

Reden wird nichts nützen, sie wird es nicht einsehen, aber den Kontakt würde ich einschränken das wäre mir zu anstrengend das betütteln und geschone und egoistische.

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Ja, die Pumpe war auch ein Highlight...

Da hab ich ihr dann auch gesagt, dass ich meinem Großen beim besten Willen nicht erklären kann, wieso er jetzt den halben Spielplatz nicht nutzen darf (zu der Pumpe gehörten nämlich auch sämtliche Stöpsel und Auffangbecken). Am Ende ist sie dann gegangen.

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Hm, generell misch ich mich in Erziehung von anderen Leuten nicht ein. Ich sage nur meine Meinung dazu #schein Und das auch nur bei Leuten, die sowas auch annehmen können oder aber vlt sogar dabei mir aufzeigen, daß meine Einstellung mal überdacht werden sollte.......alles schon passiert :-)

Du musst ungefähr abwägen wie Deine Freundin auf sowas reagiert. Es kommt ja auch immer auf die Situation und den Ton an, WIE man etwas sagt.

Ich fände es jedenfalls irgendwann auch anstrengend, meinem Kind dauernd erklären zu müssen, warum es jetzt mit dem anderen Kind nicht mitspielen darf. Oder warum ihr die Mutter ein Spielzeug aus der Hand nimmt, nur damit ihr Kind nicht "gestresst" wird. Ich glaube, da wird irgendwann die Erklärungsnot groß. Mit was darf denn Dein Kind da noch spielen? Wenn ihr Sohn also nicht will, daß Dein Sohn mit seinen Sachen spielt, was darf Dein Sohn denn dann noch?? Kein Wunder das er keine Lust mehr auf den Umgang hat #kratz

Lernt denn ihr Kind nicht im Kindergarten "teilen" ?

Lg b2

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Also es ist nicht so, dass mein Sohn garnichts anfassen darf, wenn wir dort sind. Es kann aber immer mal wieder "etwas" sein, was plötzlich auf keinen Fall hergegeben werden kann. Der Traktor, die Schaufel, was weiss ich...
(einmal auch das ganze Kinderzimmer *gg* - aber es gab ja noch einen Garten)

Aber ich frage mich manchmal auch, wie das so im Kindergarten läuft. Er spielt wohl gerne Rollenspiele, vorzugsweise in "Bestimmerposition" und das finden wohl einige auch sehr spannend, weil er dabei recht kreativ ist. Keine Ahnung wie es dort mit Spielzeug abläuft...

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Es fehlt dem Jungen schlichtweg noch an sozialer Kompetenz. Das ist im Alter von 4 Jahren auch keinesfalls verwerflich.

Allerdings sollte die Mutter des Kindes bedenken, dass es von Nöten ist, ihn in dieser Entwicklung zu unterstützen. Und darüber darfst du sehr wohl mit ihr reden, ohne dich damit in ihre Erziehung einzumischen.

Rede mit ihr, leihe ihr das Buch vielleicht einfach mal aus. Vielleicht fällt ihr dann selbst auf, dass sie an dem Verhalten ihrem Kind gegenüber noch arbeiten muß ;-)

LG
Simone