Meine Tochter (5,3 Jahre) meckert und schreit fast nur noch

Hallo Ihr Lieben,

ich brauche mal wieder dringend Rat und hoffe hier welchen zu finden.

Seit längerer Zeit ist meine Tochter nur noch am motzen, egal was ist sobald es nicht so geht oder läuft wie sie will, meckert sie nur rum.
Leider bleibt es nicht dabei sondern artet inzwischen täglich aus.
Hier ist es momentan so das wir morgens und abends Geheul und Geschrei von ihr haben.

Seit ein paar Wochen hat sie sich angewöhnt hier richtig laut rumzukreischen, meine Nerven machen das langsam nicht mehr mit und ich merke wie sich das immer mehr hochschaukelt und auch meine Reaktionen immer unschöner werden.
Zuerst versuche ich das natürlich mit dem ruhig bleiben und nicht aufregen, aber sie ist sehr hartnäckig und dickköpfig und irgendwann reicht es mir dann auch. Heute habe ich aus Wut dann eine Haarsträhne von ihr kaputt gemacht, die war in so einer Zeitung drin gewesen. Ich weiß ja das es kindisch ist, aber ich wollte damit erreichen das sie endlich ruhig ist, was natürlich nicht geklappt hat.

Vielleicht schildere ich mal kurz wie das heute früh ablief. Als wir aufgestanden waren sagte ich zu ihr, so lange ich ihren Bruder füttere solle sie sich schonmal Sachen zum anziehen raussuchen und sich anziehen. Da kam wieder das leidliche Problem mit der Strumpfhose, die sie mal wieder nicht alleine angezogen bekam und prompt nörgelte sie rum und meinte patzig "Mama helf mir", ich versuchte dann mein bestes mit Baby auf dem Arm.
Dann ging es weiter mit dem Haare bürsten, ständig meckerte sie wie ich ihre Haare machen sollte und das ich ihr beim bürsten ziepen würde, nörgelnörgelmecker.
Ich weiß gar nicht mehr wie das dann schließlich ganz eskalierte, jedenfalls schrie sie hier wieder wie wild rum, oh man was die Nachbarn wohl inzwischen von uns denken #augen
Ich schickte sie in ihr Zimmer und meinte sie solle dort bleiben bis sie sich beruhigt hat, das tat sie natürlich nicht und kam ständig wieder raus.
Ich wollte heute eigentlich mit ihr alleine zu einer Zirkusvorstellung, die in ihrer zukünftigen Schule stattfindet, aber ich war dann so bedient und sauer das ich meinte ich würde da nicht mit ihr hingehen.
Ich habe da echt keine Lust drauf, bei dem Theater heute früh schon wieder. Nach der Ansage schrie sie natürlich gleich wieder rum.
Ich versuche ihr in den Situationen auch aus dem weg zu gehen, z.B. wenn sie versucht mich zu hauen, aber heute früh kam sie ständig an und bedrängte mich, da war ich dann so sauer das ich ihr auch auf die Hand haute :-(
Oh man es wird einfach nicht besser und meine Nerven liegen echt blank.
Gestern war auch so ein Theater, da hatte ich es gewagt sie ihrer Ansicht nach zu früh aus dem Kindergarten zu holen.
Das schlimme ist die schönen Tage, guten Momente sind eine Seltenheit geworden, dass kann doch so nicht richtig sein.
Ich habe auch schon Gespräche im ruhigen mit ihr gesucht, aber so richtig fruchten die nicht. Ich hatte sie auch schon gefragt was sich ändern sollte, damit das nicht mehr so ausartet und das ich das so doch auch nicht mehr will.
Da kam dann von wegen ich sollte sie in den Arm nehmen damit sie sich beruhigt. Aber das geht doch auch nicht immer.

Was wäre die richtige Konsequenz für die Rumschreierei?
Zu der Zirkusvorstellung heute kann ich ja jetzt nicht mit ihr gehen, dass hatte ich ihr ja schon gesagt. Oder sollte ich doch gehen?

In der Hoffnung auf produktive Lösungen und Wege!

Jessi

1

Hallo,

eine Konsequenz kann ich dir nicht nennen, mit Sicherheit aber einen sehr naheliegenden Grund:

Sie hat Angst vernachlässigt zu werden, hintenangestellt, das der Bruder einen höheren Stellenwert hat.

Da sollte was passieren.

2

Gestern Abend hatte sie mir beim zu bettgehen ja auch gesagt das ich weniger Zeit hab für sie als für ihren Bruder.

Ich verstehe das ja auch und möchte ja gerade deshalb auch Dinge mit ihr alleine unternehmen, aber der Kleine ist heute 11 Wochen alt, den kann ich nicht mal eben irgendwo abstellen.

Ich habe ihr auch erklärt das er momentan noch mehr Aufmerksamkeit braucht, da er noch so klein ist.

Hast du noch einen anderen Lösungsvorschlag?

Ich hardere auch gerade deswegen mit mir ob ich nicht doch zu der Vorstellung mit ihr gehen soll.

3

Geh hin mit ihr, rede viel mit ihr!

Ich glaub sie reagiert vornehmlich so, weil sie dadurch grad am meisten Gehört findet.

Binde sie extrem doll mit ein und lobe sie überschwenglich dafür.

Wickeln, füttern, oder meinetwegen Sabber wegwischen ....

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4

Hallo Jessi,

Kinder spiegeln einem oft mit ihrem Verhalten was bei einem selbst falsch läuft. Was das genau sein könnte muss man natürlich selbst herausfinden (falls man diesem Ansatz glauben schenken möchte).

Mein Sohn war ähnlich.
Immer am nörgeln, meckern etc.
Ich habe mich dann einen Abend hingesetzt und aufgeschrieben welches Verhalten mich stört und welches mich so aufregt.
Heraus kam (in meinem Fall), dass mich seine ständige Unzufriedenheit am meisten nervt.
Und dann bin ich in mich gegangen:
Wo bin ich in meinem Leben unzufrieden?
Wie reagiere ich, wenn ich angemeckert werde, wenn ich mal unzufrieden bin?
Was haben meine Eltern früher zum Thema nörgeln in mich hineingepflanzt?


u.s.w.

Fazit: Ich nehme mir gezielt mehr Zeit für mich (kleine Inseln gefüllt mit Sachen die mir Freude bringen), kümmere mich um meine Unzufriedenheiten und habe grundsätzlich erst einmal mehr Verständnis wenn er unzufrieden ist.

Gewirkt hat es Wunder, für uns beide.

Liebe Grüße
Sunny

30

Hallo!

Oh #gruebel ich fühl mich angesprochen.

Werd ich mal ausprobieren!

Danke!
Olivia

5

>>Ich hatte sie auch schon gefragt was sich ändern sollte, damit das nicht mehr so ausartet und das ich das so doch auch nicht mehr will.
Da kam dann von wegen ich sollte sie in den Arm nehmen damit sie sich beruhigt. Aber das geht doch auch nicht immer. <<

Das finde ich eine wichtige Aussage von deiner Tochter. Vielleicht braucht sie zur Zeit besonders viel Zuneigung (kleines Geschwisterkind). So würde ich das interpretieren.

Gruss
agostea

6

Hallo,

ich hätte einiges anders gehändelt als du:

"Als wir aufgestanden waren sagte ich zu ihr, so lange ich ihren Bruder füttere solle sie sich schonmal Sachen zum anziehen raussuchen und sich anziehen."

Das machen wir abends zusammen. (reduziert den morgendlichen Stress deutlich)

"Da kam wieder das leidliche Problem mit der Strumpfhose, die sie mal wieder nicht alleine angezogen bekam und prompt nörgelte sie rum und meinte patzig "Mama helf mir", ich versuchte dann mein bestes mit Baby auf dem Arm."

Ich würde auf ein "bitte" bestehen und das Baby beiseite legen. Wenn ihr die Kleidung abends rauslegt, hat sie auch mehr Zeit, es allein zu versuchen.

"Dann ging es weiter mit dem Haare bürsten, ständig meckerte sie wie ich ihre Haare machen sollte und das ich ihr beim bürsten ziepen würde, nörgelnörgelmecker."

Wir benutzen eine Spülung beim Haare waschen. Meine Töchter sind gerade 4 geworden. Sie kämmen sich ihr Haar alleine. Ich kämme nur noch nach - wie beim Zähneputzen - und mache die Zöpfe.

"Ich weiß gar nicht mehr wie das dann schließlich ganz eskalierte, jedenfalls schrie sie hier wieder wie wild rum, oh man was die Nachbarn wohl inzwischen von uns denken"

Was die Nachbarn denken, sollte dir egal sein.

"Ich schickte sie in ihr Zimmer und meinte sie solle dort bleiben bis sie sich beruhigt hat, das tat sie natürlich nicht und kam ständig wieder raus."

Dann ist in das Zimmer schicken keine gute Wahl gewesen. Sie wollte sich ja gar nicht alleine beruhigen.

"Ich wollte heute eigentlich mit ihr alleine zu einer Zirkusvorstellung, die in ihrer zukünftigen Schule stattfindet, aber ich war dann so bedient und sauer das ich meinte ich würde da nicht mit ihr hingehen."

Ganz falsch. Nach einem Gespräch solltest du die Entscheidung unbedingt rückgängig machen.

"Ich habe da echt keine Lust drauf, bei dem Theater heute früh schon wieder. Nach der Ansage schrie sie natürlich gleich wieder rum."

Verständliche Reaktion deiner Tochter.

"Ich versuche ihr in den Situationen auch aus dem weg zu gehen, z.B. wenn sie versucht mich zu hauen, aber heute früh kam sie ständig an und bedrängte mich, da war ich dann so sauer das ich ihr auch auf die Hand haute"

Jo, das kommt vor.

"Oh man es wird einfach nicht besser und meine Nerven liegen echt blank."

Du bist Mutter, das kommt auch vor.

"Gestern war auch so ein Theater, da hatte ich es gewagt sie ihrer Ansicht nach zu früh aus dem Kindergarten zu holen."

Nicht so dramatisch würde ich sagen.

"Das schlimme ist die schönen Tage, guten Momente sind eine Seltenheit geworden, dass kann doch so nicht richtig sein.
Ich habe auch schon Gespräche im ruhigen mit ihr gesucht, aber so richtig fruchten die nicht."

Sie ist 5. Was erwartest du? Einsicht und Vernunft, mehr als manch Erwachsener zeigen würde?

"Ich hatte sie auch schon gefragt was sich ändern sollte, damit das nicht mehr so ausartet und das ich das so doch auch nicht mehr will.
Da kam dann von wegen ich sollte sie in den Arm nehmen damit sie sich beruhigt. Aber das geht doch auch nicht immer."

Wer oder was hindert dich daran dein Kind in den Arm zu nehmen? Schieb das nicht auf das 2 Monate alte Baby. Das ist keine gute Ausrede. 2 Monate alte Babys können einige Minuten lang warten.

Gruß Marion

7

Haste schön geschrieben, unterschreibe ich glatt.


Gruss
agostea

8

#kuss

#danke

Gruß Marion

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