Guten Abend euch.
Meine Tochter (4Jahre) hat einen richtigen Befehlston am Leib.
Wenn sie z.B etwas möchte, zeigt sie immer nur darauf, und sagt den Namen des Gegenstands (trinken!, Ketchup!...)
Wenn sie etwas aufgemacht haben will, hebt sie es einem hin, und sagt nur "aufmachen!!!"
Ich hab es ihr jetzt schon unzählige male erklärt, das sie in GANZEN Sätzen reden soll, und vor allem BITTE sagen soll, wenn sie etwas möchte.
Ich weis auch, das sie es eigentlich kann, denn oft sagt sie auch "Kannst du mir mal helfen" Aber meistens muss ich halt mit dem typischen "Wie sagt man?" kommen, damit sie dran erinnert wird, das man wenigstens Bitte sagt. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da konnte sie erst wenige Worte sprechen, aber Danke und bitte hat sie IMMER gesagt, sogar sehr gerne. Sie mochte den kleinen Wortwechsel irgendwie.
Aber jetzt ist sie ein richtiger Feldwebel geworden.
Wie soll ich das denn in Zukunft handhaben, wenn das nicht besser wird?
Lg, Kunigunde
Wie gewöhne ich ihr diesen Befehlston ab?
Hi,
bei uns wird nur weitergeholfen, wenn ein "bitte" oder "danke" mit dabei ist und der Ton stimmt. Nur freundlichen Menschen wird freundlich weitergeholfen. Bei unseren klappts!
LG Mimi
Also wenn mein Sohn irgendetwas macht, was mir gänzlich gegen den Strich geht, ist die erste Frage, die ich mir stelle: »Warum macht er das dann überhaupt?«
Bei kleinen Kindern ist der Grund häufig, dass die irgendetwas noch nicht wissen oder erst lernen müssen. Meiner Meinung nach reicht es, einem Kind einmal etwas zu erklären und danach einfach zu fragen, ob es das überhaupt verstanden hat. Am besten kann man das feststellen, in dem man ein Kind einfach bittet, dass noch mal mit seinen eigenen Worten wiederzugeben und 1-2 richtig/falsch Beispiele zu nennen. Dabei kommen immer ganz erstaunliche Sachen bei raus: Entweder weiß ein Kind überhaupt nicht, was Mama nun überhaupt wollte; oder aber, ein Kind weiß das ganz genau und, der Erklärung lässt sich auch interpretieren, dass es dass eigentlich auch schon vorher wusste.
Von daher würde ich erstmal gucken, ob Ihre Tochter wirklich weiß, was Sie von ihr möchten. Es hilft also wenig, dass ihre Tochter zwar weiß, dass sie bitte in ganzen Sätzen sprechen soll; aber sie gar keine genaue Vorstellung hat, was »ganze Sätze« sind, und, was sie beinhalten. Auch können Kinder in dem Alter oftmals mit vielen Wörtern, die wir Erwachsenen verwenden, nichts anfangen. Oder wissen einfach nicht, was Mama denn nun mit Befehlston oder Imperativ meint. Also nur, weil ein Kind weiß, dass es nicht im Befehlston sprechen soll; heißt das nicht, dass ein Kind weiß, dass »Ich will ein Glas Wasser« eben ein solcher ist, und »Könnte ich ein Glas Wasser haben« halt die schönere Umschreibung des Befehls ist.
Von daher würde ich mich zunächst fragen, ob ich mir überhaupt sicher sein kann, dass das Kind weiß, was man überhaupt möchte. Denn, wenn man das weiß, kann man sich diese unzähligen Erklärungen auch einfach schenken; kostet nur Nerven. Zumindest habe ich bei meinem Sohn bemerkt, dass, wenn irgendetwas nach der 1. oder 2. Erklärung noch nicht funktioniert, dass im Regelfall auch mit der 20. oder 30. Erklärung nicht mehr besser wird - weil das Problem eben nicht ist - dass ein Kind die Erklärung nicht verstanden hat, sondern irgendwo anders liegt. Dann sollte man entsprechend eine Antwort auf die Frage finden: »Wenn das Kind weiß, wie es richtig geht; und auch begriffen hat, dass - zumindest - der Mama das wichtig ist => Warum verwendet es dann trotzdem noch den Imperativ?«
Welche Handhabung in Zukunft am viel versprechendsten ist, richtet sich daher eigentlich nach dem Grund, warum ihre Tochter sich so verhält. Was wäre hier denn Ihre Erklärung? Ich kann Ihnen da gerne ein paar Beispiele aufzählen: Der banalste Grund wird sein, dass Ihre Tochter dadurch das erreicht, was sie möchte. Ein anderer - gängiger Grund - kann dafür sein, dass ein Kind durch dieses Verhalten Aufmerksamkeit bekommt; wohlmöglich mehr Aufmerksamkeit, als für ein »Könntest du mir wohl bitte ein Glas Wasser geben?«. Ebenfalls ist denkbar - so abschließend zur Trotzphase - dass ein Kind hier einfach einen Punkt gefunden hat, den es ganz alleine bestimmen kann und festgestellt hat, dass die Mama da irgendwie noch kein adäquates Mittel gegen gefunden hat. Wir sind da als Eltern ja schon manchmal Machtlos Was auch sehr häufig ein Auslöser sein kann, ist der, dass einem Kind das einfach egal ist; sprich - hier einfach die passende Motivation fällt. Wenn man da mal lange genug rüber nachdenkt, fällt einem eigentlich ein, warum ein Kind sich so verhalten könnte. Das kann bei jedem Kind unterschiedlich sein, und, beantworten können das nur Sie.
Sie können auch einfach mal Ihre Tochter fragen. Am besten geht das m.E. in irgendeinem ruhigen Moment und in irgendeiner ruhigen Situation. Bei meinem Kurzen ging das am bestens Abends, wenn man ihn ins Bett gebracht hat und noch mal ganz lange mit ihm gekuschelt und geschmust hat. Ein total unpraktischer Zeitpunkt für eine solche Frage wäre, genau just in dem Moment (oder kurz danach), wo ihre Tochter das Wasser mal wieder im Imperativ geordet hat. Was ist denn hier Ihrer Meinung nach die Ursache für das Verhalten Ihrer Tochter?
Ich denke, eine Vierjährige weiß ganz gut, was Befehlston und was freundliche Frage ist.
Enkelmaus Leonie brauch ich nur "fragend" anzukucken, wenn sie "befiehlt".
Dann kommt ein überaus schelmisches Grinsen und sie sagt mit bestem Benehmen "Omaaaa, krieg ich BITTE......"
Da gehts nicht allein um die grammatikalische Ordnung, finde ich, sondern um den Grundsatz "der Ton macht die Musik".
Denn wenn ich mal, aus Hektik heraus oder weil ich eben auch mal gestresst bin, mit ihr etwas forscher umgeh, sagt Madamchen auch mal:
"Oma, das lieb ich aber garnicht, wenn du sooooo bist"
Auf Befehlston der kleinen Maus der TE würde ich einfach überhaupt nicht reagieren, sie merkt dann flugs, dass was falsch ist, denn man darf diese Altersklasse nicht unterschätzen - - sind ganz schön pfiffig meistens.
LG Moni
Ich würde auf die "Ansagen" von Ihr nicht mehr reagieren.
Sie merkt das dann irgendwann
Hallo,
ich bin bei Befehlston immer spontan taub, sprich reagiere gar nicht oder ich Frage zurück, was hast Du bitte gesagt ich konnte Dich nicht verstehen!
Dann kommt üblicherweise ein vollständiger Satz mit Bitte oder Danke.
LG dore
Hallo,
ich bin bei Befehlston immer spontan taub, sprich reagiere gar nicht oder ich Frage zurück, was hast Du bitte gesagt ich konnte Dich nicht verstehen!
Dann kommt üblicherweise ein vollständiger Satz mit Bitte oder Danke.
LG dore
Bei uns gehts manchmal auch so zu. "Mamaaa trinkäään" heisst es dann nur.
Ich bin leider selektiv taub. Ich sage dann: "Du hast zwar etwas gesagt, aber ich habe das nicht verstanden". Darauf kommt dann prompt ein viel netteres: "Mama mach mir BITTE was zu trinken". Das verstehe ich dann auch.
Übrigens hab ich das nur einmal erklärt, dass ich diese Kurzanweisungen nicht verstehe. Wenn er freundlich fragt: "Machst Du mir was zu trinken, Mama?" und der Ton das "Bitte" impliziert, reagiere ich durchaus auch. Nur auf eben diesen Befehlston lasse ich mich nicht ein.
Vielleicht einfach nicht mehr reagieren, wenn sie diesen Befehlston drauf hat?
Aber das ist einfacher gesagt als getan. Meine Jüngste (5) spricht in ganzen Sätzen, hat aber diesen Feldwebelton auch sehr gut drauf.
Hallo,
ich schließe mich da mal meinen Vorschreiberinnen an - und würde ebenfalls, wenn sie diesen Befehlston anschlägt, einfach nicht reagieren. Und wenn ein BITTE fehlt, sowieso (nicht)!
Und würde ihr des Weiteren auch ganz klipp und klar und deutlich sagen, dass sie schon GROß ist und ORDENTLICH sprechen kann - und dies dann bitte auch tun möge.
Aber andererseits: Wenn wir schon von den Kindern verlangen, dass sie höflich sind, dann müssen WIR (Mütter, Eltern - und überhaupt wir Erwachsenen!) es AUCH den KINDERN gegenüber sein!!! Denn es kann ja wohl überhaupt nicht sein, dass WIR dann IHNEN gegenüber einen mords Feldwebelton - OHNE Bitte und Danke(!) - anschlagen dürfen, sie aber bei UNS Kratzfüßchen und Kniefälle machen müssen! Schreibe das deswegen, weil es eben auch - und heutzutage (leider!) auch noch - Eltern gibt, die meinen, diese Tugenden und "Rechte" namens Höflichkeit und Respekt einzig und allein für SICH gepachtet zu haben - und das finde ich einfach hochgradig unfair und ungerecht! Nichts für ungut, aber das musst ich einfach - parallel hinzu - auch mal loswerden. Und meine damit nicht dich - und auch sonst niemanden Bestimmtes.
Gruß
ignoriere sie einfach, wenn sie nicht wenigstens bitte sagt.
Gruß
Manavgat