Ist 1,5 Jahre ein schwieriges Alter? Junge....

Hallo ihr lieben,

mein kleiner Sohn ist gestern 1,5 Jahre geworden. Ich habe momentan das Gefühl nicht viel bei ihm ausrichten zu können. Der kleine Dickkopf will einfach immer durch die Wand. Er hat auch schon immer nicht sooo besonders gut gegessen - momentan will er einfach keine warme mahlzeit. Am abend ist es ein total kampf ihn im Stuhl zu halten damit er sein Brot ist. Könnte er dabei spielen würde er essen.
Egal wie ich auf ihn einwirke: verständnisvoll, streng, leise, etwas lauter - nichts hilft.
Windeln und anziehen fetzt gar nicht und in den Autositz setzen immer nur wenn einem danach ist. Ansonsten gibts Theater - und dieses gequietsche und gekreische halten meine nerven nur mit mühe aus. Man merkt richtig wie sein Bock zum Vorschein kommt.
Ansonsten ist er sehr lieb. Schläft gut. Spielt ganz lieb mit anderen Kindern, lacht viel und an hauen oder gar beißen ist gar nicht zu denken.
Er braucht viel Bewegung und die holt er sich auch.

Für mich ist es einfach wichtig dass ich die "kontrolle" behalte und er mir nicht auf der Nase rumtanzt.

Trotzdem möchte ich einfach nur gern hören, dass dies alles eine Phase ist und er versucht mich als seine Mama zu testen - und das das vorbei geht.

Kann mir jemand seine Erfahrungen schildern?
Wäre sehr dankbar für ein wenig Motivation...;-)

LG cate #klee

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Hallo

Du solltest dich vielleicht ein wenig mehr über die Entwicklung von Kleinkindern belesen. Was dein Sohn macht ist völlig normal und gesund. Und er tut es nicht um die Oberhand zu bekommen und dich damit zu nerven ist sein allerletztes Ziel. Er hat weder nen Bock noch möchte er jeden Abend mit dir beim Essen kämpfen.
Bleib gelassen und zeig Verständnis, das hilft ihm am besten beim wachsen.

Buchtipp: Babyjahre von Largo

LG

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"Super" Tip! Danke

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#pro sehr guter beitrag, sehr guter tipp :-)

aniuco

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Mein Sohn ist 13 Monate und hat auch so Anwandlungen. Allerdings muß ich sagen das mich das jetzt nicht wirklich sooo stresst. Er ist noch so klein, er testet sich aus und testet mich aus. Bei uns gibt es klare Regeln aber nicht für alles sondern nur für wirklich wichtige Dinge. Finger von der Steckdose, Anschnallen beim Autofahren, nicht hauen und ... sorry mehr fällt mir grad nicht ein. Wir machen das immer aus der Situation raus und überdenken ob es wirklich wichtig ist für uns dieses oder jenes umbedingt durchzuboxen oder ob wir es aus Bequemlichkeit jetzt so haben wollen.

Essen ist bei uns auch grad ein Kampf. Nicht das Essen an sich sondern das im Hochstuhl sitzen. Aber mir bricht persönlich kein Zacken aus der Krone wenn er eben nicht drin sitzt sondern um den Tisch läuft und sich immer wieder nen Bissen abholt. Laufen lernen ist gerade viiiiel wichtiger als im Hochstuhl sitzen für ihn und nur weil er jetzt vielleicht 2 Wochen nicht da drin sitzt ist meine Erziehung ja nicht gleich dahin ;-)

Beim wickeln hat er seit ein paar Tagen ne Spieluhr mit Licht die er total faszinierend findet. Mit der gehts ganz gut und wenn die nicht mehr "in" ist gibts halt was anderes. So kommen wir bestimmt über diese Phase, und das ist es sicher, hinweg.

Ich denke es ist wichtig sich immert wieder zu sagen das da ein kleines Kind und kein kleiner Erwachsener ist.

Jazzbassist hat mal geschrieben das das Gehirn eines Kindes erst ab etwa 3 Jahren langsam in der Lage ist mit Wut/Zorn/Frust/Enttäuschung umzugehen und diese Emotionen zu filtern und zu verarbeiten. Vorher gehen eben alle diese Eindrücke ungefiltert ins Gehirn und das Kind wird völlig überrollt von der Situation und lebt seinen Frust eben aus. Seit ich das weiß macht es vieles sehr viel einfacher für mich weil ich halt weiß das mein Sohn rein von der Entwicklung eben noch nicht anders kann.
Klar gibts auch bei mir öfters Phasen wo ich denk, arrrrg ich muß hier raus, aber das hat einfach jeder, dafür sind wir Menschen.

LG
Inka

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Huhu,

ja, das ist die Phase, wo man sich immer fragt "Warum macht er das?" und die Antwort ist "Weil er es kann!" ;-)

Kein Kind macht in dem Alter etwas, um seinen Eltern auf der Nase herumzutanzen. Er macht es, um zu lernen, wie alles um ihn rum so funktioniert. Aber gezielt gesteuert sind viele Aktionen dabei noch nicht.

Ich war in dem Alter meines Sohnes sehr kreativ und habe es oft mit Ablenkung versucht. Rituale helfen hier auch ganz gut. Mit 1,5 habe ich meinem Sohn auch noch das Spielen am Tisch erlaubt.

Ich fürchte, im nächsten Jahr wird das noch nicht so richtig vorbeigehen, die Trotzphase fängt gerade erst an.

LG

Hanna

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Versuch doch mal ein wenig kooperativer deinem Sohn gegenüber zu sein. Ich mein "Kontrolle behalten"...das macht man in einer Diktatur, oder?! Wenn du aufstehen willst (warum auch immer) und dein Mann sagt "nein jetzt wird gegessen"...würde dir das Essen dann schmecken?
Was ist denn so schlimm daran wenn er nicht im Hochstuhl sitzen will? Er muss ja nicht mit dem Essen in der Hand rumlaufen. Er kann kommen, abbeisen, wieder gehen.
Er ist 1,5 Jahre alt. Ich bin sicher wenn du versuchst mehr auf ihn einzugehen wird er es dir nicht mit "Ungehorsam" danken in der Zukunft.
Konsequent sein ist ja schön und gut, aber ein bissl Kindgerechte Konsequenz hat doch noch niemandem geschadet, oder?!
Und ich schätze mal das Essen macht euch beiden dann viiiieeel mehr Spaß!

Gewickelt wird bei mir übrigens weitestgehen im Stehen. Hose aus, Windel aus (wenn nur Pipi drin ist), alles im stehen. Nur Windeln anziehen im liegen!

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ich glaube die ersten 18 Jahre sind die schlimmsten ;-) - solange dauert die Phase mindestens
ne, besser, es geht eigentlich schon 8 Monate vorher los

ich glaube, das alles was du beschreibst ist nicht unnormal und du versuchst daraus auch noch einen Machtkampf zu machen (Für mich ist es einfach wichtig dass ich die "kontrolle" behalte und er mir nicht auf der Nase rumtanzt. ) und der macht dich dann wieder fertig.

Es geht nicht darum, wer die Oberhand behält, es geht um ein gemeinsames Leben und manchmal musst du versuchen dich in die Position des Kindes zu versetzen

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hey,

ganz ehrlich: ein 1,5 jähriges kind versucht nicht mit absicht dich zu nerven oder zu versuchen "die kontrolle" zu gewinnen. klar wird ausgetestet und grenzen müssen sein, allerdings muss das nicht in einem kampf ausarten.

ja, mein großer war in dem alter seeeehr anstrengend. das gehört dazu. da werden die ohren auf durchzug gestellt, wenn er etwas nicht hören will (ist allerdings jetzt, ein jahr später, auch oft noch so ;-) ). aber das macht er nicht aus böser absicht oder weil er den plan hat, heute mal wieder so richtig die weltherrschaft an sich zu reißen. ;-) mein sohn ist auch einer, der sich nicht gerne zeit nimmt zu essen. aber ich lebe nach der devise "ein gesundes kind verhungert nicht vor dem vollen teller". ich zwinge ihn nicht zum essen. warum auch? wenn er hungrig ist, dann isst er schon. ich wäge ab: gebe ich mir einen kampf und mache das essen für mich und für ihn ungemütlich, oder gehe ich ihm einen schritt entgegen und mache das für ihn lebensnotwendige und für mich genussvolle für beide angenehmer.

das ritual ist: alle setzen sich gemeinsam zum tisch um zu essen. hat er nach drei bissen genug vom sitzen, dann darf er aufstehen und neben dem tisch spielen. ich biete ihm während dem essen immer noch regelmäßig an, doch hier mal einen bissen zu nehmen, mal da einen bissen. und siehe da. ich kann in ruhe essen und es kommt noch etwas nahrung in das kind. es wird nicht mit essen rumgelaufen oder dem kind mit essen nachgelaufen (das machen nur die omas#zitter). ich habe aber nicht den eindruck, dass er jetzt das gefühl hat mich "besiegt" zu haben oder ich die "kontrolle" verloren habe. auf dem tisch liegt jetzt auch immer ein buch, das kann er sich nebenbei auch ansehen.

im übrigen hatten meine eltern mit mir das selbe spiel, als ich ein kind war und aus mir ist auch ein gesellschaftsfähiger mensch geworden, der gerne mit der familie bei tisch sitzt und gemeinsam isst. :-)

mach dir selbst (und deinem kind) nicht so viel druck. #herzlich

lg

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Hallo

lies einfach ein bißchen quer im Kleinkindforum
pro Tag gibt es mindestens 2 Beiträge so wie deine
und das hat einen guten Grund #winke

weil es normal ist
die Kinder einfach austesten
sich selbst finden wollen
Regeln und Klarheit brauchen
sich reiben wollen
manches einfach ausprobieren um zu sehen was passiert
manches einfach ausprobieren um zu sehen was mit Mama passiert

versuche ruhiger zu werden
dich nicht stressen zu lassen
überlege dir was dir wirklich wichtig ist - und vor allem nötig - je mehr du ihn unnötig einengst, desto mehr wird er versuchen sich zu befreien

und ehrlich gesagt wird es meist so mit 2 Jahren nochmals heftiger

in der Phase bin ich gerade mit meinem Sohn
auch nicht immer lustig
aber da müssen wir Beide halt durch ;-)


Grüße Silly

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Vielen Dank für all Eure Antworten.
Aus ein paar von Ihnen ziehe ich mir sicher den einen oder anderen Tip.
Natürlich lasse ich ihn aus seinem Stuhl wenn er nicht mehr sitzen bleibt - ich versuche mich in ihn hineinzuversetzen, aber wenn wir mal ehrlich sind, nicht immer klappen diese gute vorsätze und jede Mama ist mal genervt von Ihrem Sprößling.
Ich hatte ihn auch schon rumlaufen lassen und ihm sein Brot so hingestellt dass er sich etwas nimmt und dann wieder los kann.
Ich dachte nur es wäre besser ihn daran zu gewöhnen, dass man am Tisch isst...sicher sehen das die einen so und die anderen so, aber vielleicht war ich da doch etwas zu perfektionistisch eingestellt udn auch etwas zu früh dran.
Mein kleiner macht unheimlich gern viel allein und versucht sich - ich werde ihn jetzt also viel mehr ins Tisch decken einbinden und ihn einfach mal machen lassen und schauen was passiert. Vielleicht braucht er einfach wieder ein bisschen mehr selbstständigkeit. Dennoch bin ich der Meinung dass klare Grenzen sein müssen. und im Hochstuhl stehen etc ist in meinen Augen zu gefährlich - das ist für mich eine Grenze!

Also Danke nochmal, auch wenn der eine oder andere sicher meint, ich bin ein Kontrollfreak (was ich nicht bin) aber beim schreiben ist es oft schwierig den richtigen Eindruck zu vermitteln!

Viele Grüße und alles Gute
Cate#klee

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Hallo

mein Sohn muß auch am Tisch essen
auch in dem Alter deines Sohnes schon -
wenn er aufgestanden ist, habe ich das Essen halt weg gestellt
und wenn er wieder kam - hat er es in dem Alter wieder bekommen
wenn er mit Essen aufstehen will, erkläre ich es ihm kurz, wenn er trotzdem aufsteht einfach Essen abnehmen
da mußt du ein paar Tage durch, dann lernen sie auch mal kurz sitzen zu bleiben, vor allem wenn sie wirklich Hunger haben

und aufstehen im Hochstuhl
wir haben so Gurte am Hochstuhl gehabt, weil mein Sohn echt gefährliche Sachen gemacht hat ......
da gab es kein Wenn und Aber - das ist ein Sicherheitsfaktor


Grüße Silly

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Hallo!

Alles normal - wir stecken auch gerade voll in dieser Phase....

Zum Thema "am Tisch sitzen bleiben": mir ist es wichtig, dass unser Kleiner beim Essen am Tisch bleibt und nicht spielen geht und sich nebenbei noch was "abholt" - einfach aus dem Grund, weil unser 6-jähriger das sonst auch machen möchte.

Seit einer Woche haben wir mittags und abends auch das größte Theater gehabt, bis ich ihn einfach mal auf einen normalen Stuhl gesetzt habe (er hat sich so gewehrt, als ich ihn in den Hochstuhl setzen wollte, dass ich ihn einfach nicht "reingepflanzt" bekommen habe #schwitz ) Und siehe da: da sitzt das Kind in einer Seelenruhe und nimmt jede Mahlzeit mit Begeisterung zu sich #augen ;-)

Gute Nerven weiterhin!
;-)