Hallo ihr Lieben,
schon seit längerer Zeit beschäftigt mich ein Problem. Unser Sohn wird im August noch 5 und ich bin mir nicht sicher, ob alles richtig läuft. Ich finde, es gibt ein paar Verhaltensauffälligkeiten, wobei ich mir nicht sicher bin, ob es wirklich auffällig ist.
Ich erzähl einfach mal...
Vor ca. 1/2 Jahr hatte er mit Fußball angefangen, dieses haben wir nach 4 Trainingseinheiten wieder abgebrochen, da er sich nicht ins Team integrieren konnte. Die ersten paar Minuten spielte er noch mit, danach legte er sich irgendwo an den Rand und machte nur Quatsch. Nahm den Ball weg usw...
Daraufhin sprach ich mit unserem Kinderarzt, der dann Ergotherapie für Körperwahrnehmung und Konzentration verordnete. Das machen wir nun seit Februar diesen Jahres und er ist auch schon ruhiger geworden.
Nun waren wir im Urlaub und da gab es eine Situation, die mich sehr nachdenklich gemacht hat. Es war ein Clubhotel, wir haben ihn dann auch einfach laufen lassen in dem Vertrauen, daß alles klappt.
Eines Abends kamen dann schon Kinder zu uns, die meinten, er hätte jemand an die Hose und an die Brust gefasst. Das haben wir dann so belassen, weil die Situation ja auch schon vorbei war und keiner von uns hat es gesehen.
Als er dann den nächsten Tag im Kinderclub war, kam die Teamleiterin zu uns an den Pool und wollte mit uns unter 6 Augen sprechen. Da ging es dann darum, daß unser Sohn den vorletzten Abend mit anderen Kindern gespielt hat, dann haben sie sich wohl gestritten und unserer hat daraufhin die Schuhe der Kinder versteckt. Ein paar hat er im Sand eingegraben, ein paar hat er in den Mülleimer geworfen. Dann war ein freier Tag im Kinderclub, und am Nächsten hatten wir dann das Gespräch. Ich habe ihn ganz ruhig gefragt, wo er die Schuhe gelassen hätte, da ihn die Kinder auch dabei beobachtet hatten, wir er vorher schonmal Schuhe eingegraben hat. Er sagte dann, daß er eben jenes Paar in den Mülleimer geworfen hätte, der war natürlich längst geleert. Es war ihm superpeinlich, er hat geweint, sich versteckt und wollte auch nicht mehr an den anderen Kindern vorbei gehen. Wir haben dann mit der Mutter des Kindes gesprochen und ihr den Schaden ersetzt.(Natürlich mußte es unser Sohn zu Hause aus seinem Sparschwein nehmen, obwohl ich nicht weiß, ob ihm diese Konsequenz wirklich bewußt ist). Und natürlich mußte sich unser Sohn entschuldigen. So, nun war diese Mutter Förderschullehrerin und fragte, ob wir öfter solche Situationen hätten, da dann evtl. ein Psychologe ratsam wäre.
Ich muß schon sagen, daß wir oft Situationen haben, in denen sich unser Sohn nicht anders zu helfen weiß und dann auch schnell haut und auch mal beißt. Er fasst auch sehr schnell Vertrauen zu Erwachsenen, d. h. wir laufen auf der Straße im Urlaub, vor uns läuft auch eine Familie, dann stellt er sich vor einen Erwachsenen und hindert ihn am Weitergehen und hängt sich dann auch an die Beine. Bis jetzt haben alle nett reagiert. Bei Kindern macht er das auch, aber dann artet die Situation schnell aus und es kommt zu Konflikten. Wir haben auch schon sehr oft mit ihm gesprochen, daß er das lassen soll, aber er macht es trotzdem immer wieder.
Jetzt möchte ich noch sagen, daß er trotz allem ein super tolles und hilfsbereites Kind ist, aber seine Wut- und Bockanfälle machen es uns manchmal nicht leicht.
Vielen Dank an alle, die bis hierher gelesen haben, es hat mir auch schon geholfen, alles mal aufzuschreiben. Wenn jetzt noch jemand einen Ratschlag hat, wie wir der Situation Herr werden können, dann immer her damit. Denn ich möchte ihn einfach besser verstehen und ihm helfen können, in schwierigen Situationen zurecht zu kommen. Evtl. lisasimpson?
Vielen Dank
Kathleen
Psychologe: ja oder nein?
Hallo
ich finde das dein Sohn nicht verhaltensauffällig ist ,sonder einfach verzogen ! Sorry ,das klingt vielleicht hart aber ,dass ein Kind sowas macht was dein Sohn macht, finde ich in erster Linie ganz normal,nur halt weil er noch nicht verstanden hat ,dass aus solchen Taten Konsequenzen entstehen.allerdings kann dein Sohn nicht mit Konflikten umgehen ,meistens liegt es daran ,dass die Konflikte für das Kind gelöst werden z.B. von Eltern.
Ich bin mit meinem Sohn bei einer Psychologin ,weil wir seit Jahren den Verdacht auf Verhaltensstörungen hatten.Was du mir erzählt ,könnte auch mein Sohn gewesen sein.Aber es hat sich wirklich herausgestellt ,dass wir wohl einfach mit ihm anders umgehen sollen.Man nimmt den Kindern zu viel ab und dadurch werden sie unsozial.Wir lernen es gerade wie wir es anders machen sollen und haben viele Fortschritte gemacht.
Übrigens die Situation beim Fußball finde ich ganz normal und verstehe nicht warum dein Sohn deswegen gleich eine Ergo bekommt .Manchmal können die Ärzte auch mit solche Aktionen sehr verunsichern.Und Fußball ist nicht für jedes Kind die richtige Sportart.
Ich muss aber noch dazu sagen ,wir waren schon überall und auch hi und dort wurden wir nur verunsichert im SPZ und auch bei einem anderem Psychologen habe ich sehr schlechte Erfahrungen gemacht,sie suchten nach Störungen machten meinen Sohn krank und gestört ohne nach Ursachen zu forschen.Ich bin nur durch eine Empfehlung von meinem KiA zu der jetzigen Psychologin gekommen und bin echt froh dass wir endlich angekommen sind.
LG Ewa
Hallo Ewa,
vielen Dank für deine Antwort.
Nun drängt sich mir die Frage auf, wie ich ihm helfen könnte. Wie kann ich ihm helfen, Situationen mit anderen Kindern zu klären, ohne das es zu solchen "Attacken" kommen muß? Im Großen und Ganzen lasse ich ihn Konflikte schon selbst austragen, aber immer mit der Angst zu leben, daß er einem anderen Kind weh tut, ist nicht grad beruhigend. Ich habe ihm im Urlaub ja auch vertraut und ihn einfach auf dem Gelände laufen lassen, was rausgekommen ist, sieht man ja.
Wir sind auch nicht nur wegen dem Fußball bei der Ergo, sondern weil seine allgemeine Konzentrationsfähigkeit eingeschränkt ist, dies hat sich durch die Ergo auch verbessert.
LG
Kathleen
Hallo Kathleen,
Hm- du hättest gerne eine einschätzung. dann willl ich mal verscuehn zu schreiben, was ich so rauslese:
also zum einen bin ich ein absoluter ergotherapie-hasser, aber das ist mein persönliches ding:)
kann auch den zusammenhang zwischen: macht beim fußball quatsch und ergotherapie nicht erkennen, aber seis drum.
ich finde die situationen, die du beschreibst
also das fußball und die sache mit den schuhen nicht "verhaltensauffällig"
meine fragen bezüglich fußballverein wären da vielmehr
- wie läufts im kindergarten?
- hat er feste bezugpersonen/ freund dort?
- wird er zum kindergeburstag geladen und trifft sich mit freunden am nachmittag?
- hat er IRGEND ein hobby (wenns denn nicht fußball ist), das er regelmäßig (in eienr gruppe?) macht?
- gibt es häufiger probleme in gruppen? was passiert dann, wenns probleme gibt?
- sind kinder aus dem kindergarten/ der nachbarschaft auch beim fußball?
- was hat der trainer gesagt? warum habt ihr abgebrochen?
das mit den schuhen finde ich jetzt auch nicht auffällig.
klar wäre ich als mutter des geschädigten sauedr gewesen und klar waren die kinder stinikg.
ich denke auch, wenn solche situationen häufiger vorkommen (daß er eine ganze gruppe so gegen sich aufbringt, indem er "hinterlistig" ihne nschaden zufügt, dann würde ich das sicher nochmal beobachten- war das aber das erste und vorläufig einzige mal, dann hat er halt in seinem ärger übers ziel hinausgeschossen.
er hat gemerkt, daß das be iallen beteiligten nicht gut ankam und damit würd ichs auf sich beruhen lassen
was mich aber ein bißchen stutzig macht ist deien beschreibung von distanzlosem verhalten gegenüber fremden erwachsenen:
wem hat er denn an den po und an die brust gefasst?
du sagst es kommt öfter vor, daß er sich fremden erwachsenen gegenüber so massiv distanzlos gegenüber verhält (ans bein klammern?)
welche erklärung hast du dafür?
welche binungserfahrungen hat dein kind bisher gemacht (trennung/ scheidung/ längerer krankenhausaufenthalte, krankheiten der elternteile...?)
welche erfahrungen mit "grenzen wahren und grenzen überschreiten" macht er in eurer Familie/ im kindergarten...?
ganz allgemein lese ich eine verunsicherung bei dir heraus (ergotherapie weil er nicht in den fußballverein gepaßt hat, unsicherheit wegen der bemerkung einer förderlehrerin..)
von daher würde ich dir raten, dir doch ein paar beratungsgespräche bei einer Erziehungberatung (alternativ aber selbst zu zahlen: systemische berter/ familientherapeutin) zu gönnen, damit du vielleicht mit jemanden im gespräch die dinge klären kannst und ein bißchen sicherheit gewinnst.
Alles Liebe
lisasimpson
Hallo lisasimpson,
vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort.
Fußball haben wir abgebrochen, da sich einer von drei Trainern ständig um unseren Sohn kümmern mußte, damit er das Spiel nicht unterbricht. Wir haben ihm dann die Möglichkeit gegeben, sein Verhalten zu ändern unter der Prämisse, das er sonst nicht mehr zum Fußball darf. Da sich nichts geändert hat, haben wir ihn vorübergehend abgemeldet, aber mit dem Wunsch, es in einem 1/2 Jahr noch einmal zu versuchen. Das wäre dann jetzt im Herbst.
Er wollte gern selbst zum Fußball und möchte es auch immer noch.
Im Kiga läufts mal mehr mal weniger gut. Er versucht oft, seinen Kopf bei den Kindern durchzusetzen, wenn er dann auf Widerstand stößt, kommt es eben zu den Sachen wie hauen und beißen. Darüber gesprochen habe ich mit ihm schon oft, habe es auch mit Belohnungen versucht, aber das geht nur eine begrenzte Zeit gut und dann spricht mich die Erzieherin wieder an. Ich muß sagen, ich habe schon etwas Angst vor dem neuen Kiga-Jahr, da dann wieder die kleinen 3-jährigen kommen, und ich weiß nicht, ob unser Sohn sein Verhalten dann soweit kontrollieren kann. Aber wie kann ich ihm sonst helfen? Ich bin dann ja nicht dabei.
Er hat im Kiga 2 Freunde, mit denen er immer spielt, leider ist einer von ihnen jetzt im Sommer weggezogen. Das war so ein richtiges Gespann die drei.
Zum Kindergeburtstag wird er eingeladen, manchmal klappt es, manchmal aber auch nicht.
Sonst geht er noch zum tanzen, also so Kindertanz, das macht ihm Spaß, aber die Konzentration lässt auch da nach einer halben Stunde nach. Wenn ich dann sage, er müsse sich anstrengen, da wir sonst nicht mehr kommen dürfen, klappt es wieder etwas. Er ist auch ganz traurig, wenn er nicht mehr hindürfte.
Wenn es dann Probleme gab zwischen den Kindern und sie sagen, er hätte gehauen und gebissen, dann sagt er, sie würden lügen und weint ganz doll. Dieses Verhalten kenne ich schon und weiß dann, daß die Kinder doch recht haben. Er schämt sich dann regelrecht dafür. Manchmal ist er wie "besessen", und 5 Minuten später ist wieder alles gut und er meint dann, sich an nichts erinnern zu können. Dann kommt eben das Berühmte "weiß nicht".
Für das distanzlose Verhalten habe ich so direkt keine Erklärung. Eine Zeit dachte ich, er bekäme vielleicht von uns zu wenig Aufmerksamkeit und möchte das so ausgleichen. Darauf habe ich dann eine Weile geachtet und ihm mehr Aufmerksamkeit geschenkt, aber auch das brachte keinen Erfolg. Im Gegenteil, ich denke, er bekommt fast zuviel Aufmerksamkeit, da auch noch Oma und Opa mit auf dem Grundstück wohnen und zusätzlich ein enges Verhältnis zu einem älteren Ehepaar in der Nachbarschaft besteht. Und natürlich kümmert sich jeder immer um ihn, so daß er leider auch bis heute nicht gelernt hat, sich allein zu beschäftigen. Gestern hat er es das erste Mal geschafft, mehrmals am Tag für 20-30 Minuten allein zu spielen. Ansonsten ist er immer bei uns.
Mit Trennung oder Scheidung haben wir nichts am Hut, haben erst vor 6 Wochen geheiratet.
Verunsichert bin ich, das ist richtig. Ich möchte ja auch nichts falsch machen und ihn gut aufs Leben vorbereiten. Manchaml fehlen mir einfach auch logische Konsequenzen, das merk ich dann schon selbst und versuche mir dann fürs nächste Mal etwas zurecht zu legen.
Liebe Grüße
Kathleen
Was mich wundert, dass Du nicht mitteilst welche Erklärungen Euer Sohn für sein Verhalten angibt.
Warum hat er Schuhe verbuddelt und in den Müll geworfen? Hat er sie vernichten wollen? Falls ja warum?
Warum hat er jemand an die Hose und Brust gefasst?
Warum hängt er sich an Fremde und lässt sie nicht weitergehen?
Warum hat er Wut- und Bockanfälle?
Warum kann er sich nicht integrieren?
Was für Erklärungen hat Euer Sohn für sein Verhalten?
Mir fällt auf, dass Du auf diesen Punkt nicht eingehst.
Das fällt mir im Übrigen hier immer wieder auf bei Personen die hier ähnliche Probleme schildern.
Oft kein Wort dazu was das Kind als Erklärung für sein Handeln angibt bzw. dass man mitteilt trotz hartnäckiger Nachfrage nur einen leeren Blick zurückbekommen zu haben oder ein stures "weiß nicht".
Statt dessen ist dieser Punkt anscheinend nicht wichtig genug um ihn zu erwähnen. Und das wundert mich.
Aber er ist trotz allem ein super tolles Kind und die Einholung eines psychologischen Rates muss deshalb in Frage gestellt werden?
Liest sich aber nicht so. Was hast Du zu verlieren?
parzifal
Ich kann in deiner vk nicht sehen, ob du Kinder in diesem alter hast.
aber ich denke, der grund dafür ist einfach, daß Kinder auf solche "warum- fragen" nicht wirklich antworten können.
Das würde zum einen extrem hohes maß an selbstreflexion voraussetzen, zum anderen die fähigkeit gefühle in worte fassen zu können (ich habe mich verletzt gefühlt, die kinder haben mich ausgegrenzt und ich wurde sehr wütend/ traurig), was oft noch nicht so klr möglich ist und zum anderen müssen sie das alles in einem kauseln zusammenhang stellen können.
das ist für einen 4 - 5 jährigen einfach nicht realistisch.
in aller regel werden die kinder antworten, wenn man ihnen eine solche "warum" frage stellt (weil sie die erwartung des erwachsenen nicht enttäuschen wollen), aber einen wirklichen "grund" wird man so nur selten finden.
ich denke, daß ich dem kind natürlich eine solche (oder ähnliche frage. eher eine frage nach dem verlauf: was war denn da los?) gestellt hätte, aber ich würde nicht erwarten, daß mir ein Kindergartenkind wirklich auf der metaebene sein verhalten reflektieren kann
lisasimpson
Du schreibst selbst, dass Deiner Meinung nach die Angabe von Gründen zumindest selten möglich sei.
Ich habe ja auch nicht gesagt, dass ein Grund von den Kindern immer genannt werden kann (ich habe die Möglichkeit nichts zu erfahren ja selbst genannt).
Ich bemängele das zu diesem Punkt keine Angaben gemacht werden.
Es werden die Probleme aufgezählt.
Es fehlen aber oft jede Angabe was die Kinder selbst als Gründe angeben (und wenn man nur mitteilt man hat nichts herausbekommen hat) und wie man selbst darauf reagiert hat (wurden z.B. angedrohte Komsequenzen umgesetzt oder nicht)?
Ich würde hartnäckig bohren weshalb mein Kind das gemacht hat. Ich würde nachfragen ob es sich bewußt war, dass z.B. die Schuhe im Mülleimer vernichtet werden und und und.
Was bei rauskommt ist eine andere Frage.
Und meine Erfahrung ist nicht, dass mich Kinder mit leeren Augen anstarren, stumm wie ein Fisch sind und nicht in der Lage sind irgendeinen Grund anzugeben. Dazu müssten sie m.E. kleiner sein als 5.
Normalerweise müsste in dem Alter schon eine Antwort kommen (und wenn es nur ist die haben mich geärgert etc.).
Aber das es Kinder gibt die so reagieren glaube ich auch.
Ich bin aber verwöhnt und habe mit meinen Kindern noch nie nennenswerte negative Erfahrungen gehabt.
parzifal
Guten Morgen,
ich kann mich da tendentiell nur Deoris anschließen:
die Sachen, die dein Sohn anstellt, sind für mich Erziehungssache.
1) Fußballverein:
dein Sohn benimmt sich daneben? Ansage, dass er nicht weiter beim Verein bleiben darf, wenn er sich so benimmt.
Wenn dein Sohn sowieso keine Lust auf Fußball im Verein hat, wird ihm das zwar egal sein, dann frage ich mich allerdings, warum ihr Eltern ihm das Fußballspielen "aufgedrängt" habt.
2)"Eines Abends kamen dann schon Kinder zu uns, die meinten, er hätte jemand an die Hose und an die Brust gefasst. Das haben wir dann so belassen, weil die Situation ja auch schon vorbei war und keiner von uns hat es gesehen. "
Natürlich will keiner sein Kind für etwas schimpfen, was es womöglich gar nicht gemacht hat. Aber es einfach dabei belassen für den Fall, dass die Anschuldigung wahr ist, geht auch überhaupt nicht!
Das ist dann wirklich gezieltes Nicht-Erziehen bzw. Verziehen von euch Eltern. Euer Kind lernt "ich kann anstellen, was ich will - solange es meine Eltern nicht sehen, hat das keine Konsequenzen".
Ich hätte mein Kind zu der Sache befragt, dann noch die anderen Kinder, außerdem hätte ich mein Kind beim Spielen mit den anderen Kindern beobachtet.
3) "Als er dann den nächsten Tag im Kinderclub war, kam die Teamleiterin zu uns an den Pool und wollte mit uns unter 6 Augen sprechen. Da ging es dann darum, daß unser Sohn den vorletzten Abend mit anderen Kindern gespielt hat, dann haben sie sich wohl gestritten und unserer hat daraufhin die Schuhe der Kinder versteckt. Ein paar hat er im Sand eingegraben, ein paar hat er in den Mülleimer geworfen."
Tut mir leid, aber du verharmlost die Tat deines Sohnes ganz schön, wenn du hier noch von "Schuhe verstecken" sprichst.
Schuhe verstecken bedeutet für mich, dass ich die Schuhe danach in demselben Zustand wiederbekomme, in dem sie vor dem Verstecken war. Davon kann bei einem schmutzigen Mülleimer und Sand im Schuh wohl kaum die Rede sein.
Allerdings muss man auch die Teamleiterin des Kinderclubs kritisieren, dass sie sich nicht noch am selben Abend an euch gewandt hat.
Meine Konsequenz wäre gewesen, dass mein Kind nicht mehr im Kinderclub spielen kann. Sorry, aber so wie sich dein Kind benimmt, ist es für den Kinderclub, wo wenige Erwachsene für viele Kinder zuständig sind, nicht zumutbar, auf dein Kind aufzupassen.
4) "d. h. wir laufen auf der Straße im Urlaub, vor uns läuft auch eine Familie, dann stellt er sich vor einen Erwachsenen und hindert ihn am Weitergehen und hängt sich dann auch an die Beine"
Auch das ist für mich reine Erziehungssache.
Klar kann niemand ausschließen, dass sein Kind sowas mal macht, aber wenn mein Kind sowas einmal machen würde, würde ich ihn laut und deutlich ausschimpfen, dass er Fremde (egal ob Erwachsene oder Kinder) gefälligst nicht zu belästigen hat.
Wenn mein Sohn nach meiner Ansprache nochmal Fremde beim Spaziergang belästigt, müsste er erstmal bei mir an der Hand gehen.
"Wir haben auch schon sehr oft mit ihm gesprochen, daß er das lassen soll, aber er macht es trotzdem immer wieder. "
Meine Meinung dazu (und da wiederhole ich mich bei Urbia zum zigsten Mal):
die wenigsten Kinder legen ihre Unarten ab, nur weil Erwachsene mit ihnen darüber sprechen. Da müssen Konsequenzen her, die in erster Linie das Kind nachhaltig beeindrucken und im Optimalfall sogar noch logisch sind.
"So, nun war diese Mutter Förderschullehrerin und fragte, ob wir öfter solche Situationen hätten, da dann evtl. ein Psychologe ratsam wäre. "
Ich glaube, diese Mutter war (wie ich) einfach nur von dem schlechten Benehmen deines Kindes entsetzt. Ich selbst habe mir schon bei so manchem schlecht erzogenen Kind gedacht "Mann, dieses Kind gehört ja in eine Geschlossene", weil ich in dem Moment extremst sauer auf das Kind war. Dabei reicht in den meisten Fällen eine konsequente Erziehung. Dass dein Sohn von euch Eltern mal Konsequenzen spürt, fehlt mir total in deinem Text. Das Geld aus dem Sparschwein ist keine für deinen Sohn spürbare Konsequenz, da dein Sohn vermutlich eh noch nicht weiß, was er mit dem Sparschwein-Geld alles Tolles kaufen könnte und er nicht merken wird, wenn da Geld fehlt.
Rede nicht nur mit deinem Sohn, sondern schimpf ihn auch, wenn er was angestellt hat und lasse Konsequenzen für sein Verhalten walten.
LG,
J.
Hallo juniororette,
vielen Dank für die ausführliche Antwort.
1) Fußball wurde abgebrochen, weil seine Konzentration nicht da war und er so das Spiel störte. Er hatte 2 Versuche, dies zu ändern, dann habe ich ihn vorerst abgemeldet.
2) Ich habe ihn dazu befragt, aber für ihn war diese Situation wohl so harmlos, daß er darüber schon nichts mehr wußte oder nicht wissen wollte.
3) Das er nicht mehr in den Kinderclub durfte, ist für mich selbstverständlich. Auch Kinderdisco war gestrichen. Für den Nachmittag hatten die Kinder Einladungen gebastelt, in denen sie die Eltern zu Kaffee und Kuchen in den Club eingeladen hatten. Das tat mir dann schon leid, aber natürlich mußte er auch darauf verzichten. Also gab es dafür auf jeden Fall eine Konsequenz, das mit dem Geld aus der Spardose schrieb ich ja bereits, daß ich nicht glaube, daß das für ihn eine Strafe war.
4) In solchen Situationen nehme ich ihn auch an die Hand, aber er ist nunmal auch ziemlich stark und ich kann ihn nicht ständig ziehen und schieben, wenn er nicht läuft. Wir können doch nicht den ganzen Urlaub im Zimmer verbringen, weil er sich nicht benehmen kann. Vielleicht hast du noch eine andere Konsequenz-Idee für aufdringliches Verhalten?
Mittlerweile bin ich so verunsichert, daß ich alles versuche.
Liebe Grüße
Kathleen
Hallo Kathleen,
dass es Konsequenzen gegeben hat, war mir nach deinem ersten Posting nicht klar, entschuldige bitte
"1) Fußball wurde abgebrochen, weil seine Konzentration nicht da war und er so das Spiel störte. Er hatte 2 Versuche, dies zu ändern, dann habe ich ihn vorerst abgemeldet. "
Interessiert ihn Fussball denn überhaupt?
Mein Sohn ist auch nicht der Beste, wenn es um Konzentration geht, aber wenn ihn etwas wirklich interessiert, kann er sich super konzentrieren.
Wobei bei uns Fußball eh nicht für 4Jährige angeboten wird (vermutlich, weil in dem Alter sich viele noch nicht konzentrieren können )
"2) Ich habe ihn dazu befragt, aber für ihn war diese Situation wohl so harmlos, daß er darüber schon nichts mehr wußte oder nicht wissen wollte. "
Ich finde es erstmal nicht wirklich schlimm, wenn 4Jährige (war dein Sohn ja im Urlaub) andere Kinder wahllos an die Hose und Brust fassen, bedenklich finde ich aber, wenn die anderen Kinder zu dir kommen und sich darüber beschweren.
Da scheint dann mehr vorgefallen als wildes, wahlloses an die Brust/Hose-Fassen. Für mich klingt das so, als hätte dein Sohn schon gezielt mehrmals in diese Regionen gefasst und auch auf ein "Lass das!" der anderen Kinder nicht reagiert.
Ist deinem Sohn denn klar, dass er andere Leute (egal ob Kind oder Erwachsener) nicht ohne deren Einwilligung anfassen darf?
"3) Das er nicht mehr in den Kinderclub durfte, ist für mich selbstverständlich. Auch Kinderdisco war gestrichen"
Kam bei deinem ersten Posting nicht raus, nochmals sorry. Auf jeden Fall hast du richtig reagiert. Mwhr kannst du nicht machen bzw. fällt mir nicht mehr ein. Außer reden, reden, reden...
"4) In solchen Situationen nehme ich ihn auch an die Hand, aber er ist nunmal auch ziemlich stark und ich kann ihn nicht ständig ziehen und schieben, wenn er nicht läuft. Wir können doch nicht den ganzen Urlaub im Zimmer verbringen, weil er sich nicht benehmen kann. "
Ich bin weder eine Super-Nanny noch eine Super-Mama
In vielerlei Hinsicht habe ich einfach Glück, dass mein Sohn viele Ungezogenheiten von sich aus gar nicht erst ausgetestet hat.
Und mein Sohn war auch eher immer der extrem-schüchterne Typ (schüchtern bis zur Unhöflichkeit), dass ich mir über solche Situationen keine Gedanken machen musste.
Ich kann also nur aus der Sicht einer Erwachsenen sprechen, der von einem fremden Kind der Weg versperrt wird bzw. von einem fremden Kind einfach so am Bein festgehalten wird.
Wenn die Eltern dieses Kindes in Sicht- und Rufweite sind und ihr Kind sofort ermahnen, das sein zu lassen, würde ich natürlich auch nett reagieren.
Wenn die Eltern des fremden Kindes erstmal ewig brauchen, um zu reagieren (weil das Kind weit weg von den Eltern ist oder die Eltern mit sich selbst beschäftigt sind), würde ich mir denken "bah, was sind das denn für Eltern, die nicht darauf achten, ob ihr Kind andere Leute belästigt?"
"Vielleicht hast du noch eine andere Konsequenz-Idee für aufdringliches Verhalten?"
Bei meinem Sohn ist das Allheil-Mittel "Süßigkeitenverbot". Klingt doof, ist keine logische Konsequenz, aber es wirkt (was nicht heißen soll, dass mein Kind nie unerzogen ist, aber oft genug reicht die Ankündigung ). Und die meisten Kinder haben doch etwas, was ihnen wichtig ist, oder?
Bei anderen Kindern helfen vielleicht Smilie-Kalender - für jeden Tag, an dem dein Kind sich nicht aufdringlich gegenüber Fremden verhält, bekommt er einen Smilie, nach 10 Smilies bekommt er eine Kleinigkeit.
Aber weil du sagst, dein Sohn ist sehr stark:
ich konnte meinen Sohn kräftemäßig auch nicht mehr bändigen, seit er 4 Jahre alt ist, aber mein Mann hat damit (noch) keine Probleme. Und wenn ihr zu zweit seid, sollte das erst Recht gehen.
Ich verstehe übrigens auch dein Problem "ich kann doch nicht den ganzen Urlaub im Zimmer verbringen, weil mein Sohn sich nicht benehmen kann" - würde ich ja auch nicht wollen.
Aber ich habe mich letztes Jahr in unserer Clubanlage schon sehr über ein unerzogenes Kind geärgert und mir gewünscht, dass sie Eltern da mal eingreifen (die Eltern haben zugeschaut und gelächelt, egal wie ungezogen ihr Sohn war ).
Zwischen "mit Kind ins Zimmer einsperren" und "das Kind die ganze Zeit unbeaufsichtigt über die Clubanlage rumtoben lassen" liegen Welten.
Mein Sohn durfte mit 4 zwar auch teilweise ohne mich (dafür mit anderen Kindern) die Anlage erforschen (ich wusste aber ungefähr, wo mein Sohn war), aber die meiste Zeit war er in meiner Sichtweite oder eben im Kinderclub.
"Mittlerweile bin ich so verunsichert, daß ich alles versuche. "
Das tut mir leid.
Was sagt denn der Kindergarten, wie sich dein Sohn verhält?
Wenn er da als "normal" und nicht "verhaltensauffällig" gilt, dann würde ich das Problem eher in mangelnder Konsequenz bei euch Eltern sehen.
Bekommt der Kindergarten euren Sohn auch nicht gebändigt, würde ich mir tatsächlich professionelle Hilfe (Kinderpsychologe) suchen.
Wenn der Kindergarten mit eurem Sohn klar kommt, würde ich mir dort Tipps holen bzw. eine Erziehungsberatung aufsuchen.
LG,
J.
Hallo Kathleen,
ich kann nicht beurteilen, ob es an der Erziehung oder ob Dein Sohn tatsächlich verhaltensauffällig ist, aber klar ist ja, dass Euch sein Verhalten verunsichert und belastet. Schon allein deswegen könntet Ihr Euch doch einfach mal von einem Psychologen beraten lassen. Was spricht dagegen?
LG und viel Erfolg
Sabine
Hallo Sabine,
ich habe einfach etwas Angst, übers Ziel hinaus zu schiessen.
LG
Kathleen
Hallo,
gute Kinderpsychologen sagen dir das dann.
LG Marion
Bezüglich Psychologe fällt mir nur ein das er möglicherweise Probleme mit der Wahrnehmung haben könnte. Denn wenn er sich an die Beine der anderen hängt ist er sich bewußt das er damit die Grenzen der anderen überschreitet?
Mein sohn hat mit 2 und 3 Jahren auch gerne andere Kinder umarmt und ist manchmal fast schon auf sie zugestürzt. Aber er ist Autist ( damals wußten wir das nicht) und hat die Wahrnehmung ziemlich gestört. Bei deinem weiß ich nicht wie das mit der Wahrnehmung ist. Denn wenn er weiß was er tut würde ich auch höchstens Rotzl-..... zu ihm sagen. Aber wie gesagt weiß ich dazu zu wenig. Aber das er die Schuhe anderer Kinder vergräbt und Leuten in die Hose faßt da hätte es bei mir was gesetzt weil dsa geht nicht.
Vor allem wollte er natürlich an den Kindern vorbei später er hat dann ja irgendwann gewußt was er getan hat. Aber da hätte ich ihn der Sache voll ausgesetzt auch wenn manche das vielleicht als Bloßstellen bezeichnen. Er hat dann auch die Konsequenzen zu tragen wenn er mehrmals solche Sachen macht. Vor allem würde ich den Bengel nicht mehr ohne Aufsicht lassen bis du dich mehr auf ihn verlassen kannst.
Ela