Erziehung: Mein Sohn voll angespannt, warum?

Guten Morgen,

Kurz zur Zusammenfassung:
Ich wohne seit 1 Jahr mit meinem neuen Freund und meinen Sohn zusammen in einer 2,5 Wohnung.
Von meinem freund der sohn zog jetzt letztes Jahr im Oktober auch zu uns (Mein Sohn ist 7 Jahre und sein Sohn 9 Jahre), da die Mama mit ihm nicht klar kam.

Die beiden sind halt wie Geschwister, lieben sich und spielen zusammen, hassen sich und prügeln sich.

Mein Sohn ist zur Zeit sehr angespannt. Er war mehr der ruhigere Pol. Mein Sohn schreit gleich los wenn ihn was stört an seinem Stiefbruder stört, obwohl er gar nichts schlimmes macht. Klar provoziert er meinen Sohn auch gerne…

Er sagt voll böse Schimpfwörter zur Zeit (ich weiß aus der Schule), er meckert nur noch mit mir rum. Wenn ihn was stört, dann verschränkt er die Arme, trampelt und heult rum. Voll schlimm.

Hallo,

ein paar Fragen, da ich euch nicht kenne, die mir dazu einfallen...

1. hat er momentan irgendwo Stress? (Schule, Freunde, Veränderungen...)

2. hat er die Möglichkeit sich zurück zu ziehen. 2,5 Zimmer stelle ich mir ein Zimmer für beide Jungs zusammen vor. Kann ich verstehen. Allerdings die Frage, hat er da seinen Bereich für sich? Oder mal die Möglichkeit, wo er für sich sein kann?

3. ich selbst bin immer der ruhigere Pol, daher frage ich:
könnte es sein, dass sich einiges bei ihm aufgestaut hat?

bei mir ist es so: laaaaaaaaange Zeit sammelt es sich an. Dann explodiere ich. Bin angespannt, gestresst, dauergenervt. Oft macht man mir genau DAS zum Vorwurf. Warum? weil man es von mir nicht gewöhnt ist. Einer meiner Geschwister explodierte regelmäßig 2-3 pro Woche. Schon früher. Da war das halt normal und gehörte dazu.

Bei mir war man das nicht gewohnt und versuchte es zu verbieten. Klar ist es schöner, mit einem (scheinbar) entspannten Kind... aber eben weil es sich aufgestaut hatte, musste es auch mal raus?

4. welche Ventile hat er?

macht er Sport oder Musik?
welche Hobbies hat er?

Kann er sich dabei entspannen?

5. oder hat er Freizeitstress?
also zu viele Hobbies pro Woche, so dass er kaum zur Ruhe kommt?

6. wie ist eure Situation für ihn unter die Lupe genommen?

ich finde es toll, dass ihr euch um beide kümmert und dass sich die beiden lieben!

Dennoch ist es eine große Veränderung.
Meine Mutter hatte vorübergehend ein Pflegekind. Ich mochte das Kind, war uach eifersüchtig. Des Friedens willen schluckte ich aber auch viel runter.

Als das Kind nicht mehr da war, war ich traurig, aber auch erleichtert.

Wie war die Situation vorher? Hatte er ein eigenes Zimmer? Was genau hat sich für ihn verändert?

Oft sind es scheinbare Kleinigkeiten, die wir Erwachsenen oft nicht sehen oder "anerkennen", weil sie für uns nicht so bedeutend sind. oder, so machten es meine Eltern, wenn ich mich aufregte "sei froh dass ..." "freu dich, jetzt hast du sowas wie einen kleinen Bruder..."

auch später bei anderen Dingen. Ich finde es gut, die positiven Seiten zu sehen.
Aber die negativen sollten auch ernst genommen werden.

Wenn der Schuh drückt, dann drückt der Schuh an der Stelle. Egal wie schön er aussieht ;-)

Ich weiß nicht, wie das bei euch ist. Aber ich werfe es mit den anderen Fragen in den Raum, weil ich es für möglich halte.

Kann ja auch sein, dass der Schuh in einem anderen Bereich drückt.

Ansonsten hat denke ich jeder mal in seinem Leben solche Phasen. Meine ist 4 Jahre und wir steckten vor kurzem in einer (Entwicklungsschub mit Müdigkeit und Stress für uns beide - sie und mich).

Allerdings würde ich beobachten, genauer hinschauen, auf Andeutungen achten (hinterfragen) und schauen wie es sich entwickelt. Besonders dann, wenn es über einen längeren Zeitraum so ist.

Ach so, wie schläft er momentan?
Unruhiger, träumt er nachts mehr (mit 10 Stunden Schlaf und vielen - auch schönen - Träumen, bin ich morgens unausstehlicher, als mit 3 Stunden Tiefschlaf)