6-jähriger kriegt ständig Wutanfälle

Hallo,

ich habe diese Woche Urlaub und hab mich auf die Zeit mit meinem Sohn gefreut. Aber die Woche ist echt schlimm. Nix passt ihm, ständig rastet er aus. Er will was basteln, es klappt nicht so wie er es möchte, also rastet er aus, macht alles kaputt und ist danach total fertig, weil er ja jetzt sein Gebasteltes kaputt gemacht hat. So geht es auch wenn er was aus Lego baut...
Oder wenn er ausmalt und der Stift nicht malt wie er will, dann zerreist er sein Blatt!

Er konnte schon immer sehr wütend sein, aber so?!

Kennt ihr solche Phasen? Er kommt jetzt in die Schule, ist er deswegen durcheinander?! Auch diese Kraftausdrücke - alles ist grad Schei..e, ich bin eine blöde Mama... alles ist schei..e

Am Montag waren wir bei Freunden im Pool, ständig hat er die Kinder angeschrien. Er versteht überhaupt keinen Spaß mehr so wie früher :-( Er wurde nass gespritzt - er hat gleich geschrien. Jemand fasst sein Playmobil Boot an, er schreit gleich los! Ich hab dann seine Sachen weggepackt und er durfte einfach die SAchen der anderen Kids auch nicht anfassen, dann ging es.

Aber ich bin so frustriert!
meine Momentane Konsequenz ist: bei jedem Ar...loch oder schei..e ist ein Spielzeug weg, aber wenn er so weitermacht, ist bald sein Zimmer leer :-(

Auch weint er so viel. Sobald ihm was nicht passt, kommen ihm die Tränen. Heute früh hat er dann nicht mal mehr frühstücken können, weil seine Tränen Ar...loch waren.
Teilweise versuche ich ihn zu ignorieren, teilweise zu trösten. Ich weiß einfach grad nicht, was besser ist. Wenn er in seinem Zimmer ausrastet, gehe ich nicht rein, da lass ich ihn lieber alleine.

Heute NAchmittag sind wir wieder bei Freunden, ich hoffe nur, er kann sich da mal benehmen!

danke fürs lesen

Maren

1

Schon mal gefragt warum er das macht?

2

Mein Sohn ist schon 8 und wird auch unheimlich leicht wütend - oft ist es so, dass er sich über sich selbst ärgert, weil ihm etwas nicht so gelingt, wie er es möchte - da werden dann auch Bilder zerknüllt, Lego-Gebilde zerstört ... er hat halt auf der einen Seite sehr hohe Ansprüche an sich, ist auf der anderen Seite aber auch sehr ungeduldig. Auch anderen Kindern gegenüber ist er manchmal recht unwirsch, wenn die etwas machen, was ihm nicht passt.

Ein Patentrezept kann ich Dir nicht geben, aber auch bei uns läuft es so, dass ich Dinge, die durch die Gegend fliegen, erst mal wegpacke. Manchmal gelingt es meinem Sohn auch, seine Wut in andere Bahnen zu lenken, in dem er eben einfach Stofftiere durch sein Zimmer wirft oder Schmierpapier zerknüllt. Und wenn er versucht, seine Wut an uns auszulassen, sprechen wir nach einer Auszeit auch darüber: Er spürt dann schon selbst, dass sein Verhalten falsch war, und entschuldigt sich, auch mit Konsequenzen (z.B., dass die blöde Mama eben nicht mit ihrem schimpfenden Sohn Eis essen geht) akzeptiert er dann.

Zum einen scheint dein Sohn nicht zu wissen, wohin mit seiner Wut, zum anderen testet er wahrscheinlich auch ein wenig aus, was geht, und gerade die Phase vor der Einschulung war bei uns auch nicht sehr entspannt ... Bleib konsequent; vielleicht kannst Du ihn auch ein wenig damit locken, dass ihr etwas Schönes zusammen unternehmt, wenn er seine Wut besser in den Griff bekommt. Es gibt da auch ein ganz gutes Buch, dessen Titel mir leider gerade nicht einfällt, jedenfalls kommt eine Wutwolke darin vor.

LG

Anja

3

Wir haben das Problem auch mit unserem 5jährigen. Wenn ein Problem auftaucht oder ein Hindernis, dann wird er unheimlich leicht entmutigt und dann wütend. Besonders das Zerstören von eigenen Basteleien und Bildern kenne ich. Hinterher weinen sie dann, weil sie sich selbst geschadet haben und ärgern sich gleich nochmal.

Bei uns trat das aber nicht neu auf, er ist schon immer so. Wir haben uns an die Familienberatung der caritas gewandt. Und ich habe von einem Psychologen das Buch "Smart Love" empfohlen bekommen. Das hat uns geholfen, mit seinem Verhalten besser umzugehen und es hat sich in den letzten Wochen sehr gebessert.

Wenig Aufmerksamkeit für das unangemessene Verhalten, vom Kind dennoch nicht abwenden und verfügbar sein. Nicht für ein Verhalten bestrafen, das das Kind selber kaum kontrollieren kann und mit dem es sich vor allem selber im Weg steht. Versuchen gelassen zu bleiben.

Wegen der Schimpfwörter: Da biete ich meinem Sohn Alternativen an. Allerdings ist mein Sohn gut über Humor zu erreichen. Er freut sich noch 'nen Keks, wenn ich ihm witzig-harmlose Schimpfwörter vorschlage.

4

Hi,

vielen Dank für deine Antwort. Dein Beitrag hilft mir schon viel weiter und ich werde mal nach dem Buch "Smart Love" Googeln :-)

LG
Maren

5

Vielleicht sollte ich dich warnen. Da ganze Buch geht in seiner Idee "es dem Kind recht machen, damit seine innere Zufriedenheit sichergestellt ist" schon sehr weit.
Ich kann da nicht in jedem Punkt zustimmen, aber einige Kapitel fand ich durchaus zur Anregung geeignet.

6

Meine 6jährige ist auch so. Schreit immer nur rum, ärgert, sagt Schimpfwörter tut anderen weh. Bei Schmipfwörtern schicke ich meine Kinder Zähne putzen, weil mir auch nichts mehr eingefalllen ist, klappt ganz gut. Ich handel aus der Situation heraus. Sie hat die erst Woche mit Schule rum und dachte es wird besser, bisher nicht wirklich. Kann mich aber daran erinnern, dass meine 1. Tochter auch so komisch in der Zeit war.

7

mein Sohn Nico (7) war seit er zwei war auch so ein grantiger Bursche.Ich habe anfangs wütend und enttäuscht reagiert,habe ihn bestraft und Grenzen gesetzt.Das hat es nicht besser gemacht.Mit der Zeit habe ich Gegenmittel gesucht.Eben nicht mehr wütend zu sein,die Bestrafungen weggelassen.Statt dessen habe ich mit ihm gekuschelt und geschmust bis zum Umfallen.Das tun wir heute noch,er geniesst es regelrecht.Und erzählt mir nebenbei noch,was das Problem ist.Inzwischen kann ich ihn besser verstehen.Wenn er dennoch manchmal grantige Tage hat,geht er in sein Zimmer und kommt kurze Zeit später wieder raus,weil er kapiert hat,daß wütend sein ihn nicht weiter bringt und Mama sowieso immer da ist und zuhört.Trotzdem ist es mit Arbeit,Haushalt,Mann und Kind nicht immer einfach,ganz klar.Ich denke,LIEBE ist das Zauberwort,auch wenn es manchmal schwer fällt.

8

Hallo,

ja viel Liebe braucht er im Moment, das merke ich. Er schläft auch nicht mehr alleine ein.... liegt evtl. daran, dass er in die Schule kommt und er dadurch grad aufgeregt ist (obwohl man es ihm äußerlich nicht anmerkt)

Meiner lässt mich oft gar nicht an sich ran, wenn er so wütend ist. Also ich gehe dann aus dem Zimmer, sag ihm, er kann kommen, wenn er sich beruhigt hat und dann kommt er zum Beispiel ins Wohnzimmer, aber kuscheln mag er nicht. Naja manchmal ja, manchmal nein :-) aber ich werde es beherzigen und ihn dann öfter versuchen in den Arm zu nehmen. Insgesamt ist er nämlich schon ein Kuschelmonster! ;-)

Maren