Wie sag ich meinem Kind, dass mein Mann nicht sein leiblicher Vater is

Hallo,

ich bin verzweifelt, mein Sohn ist 7 Jahre alt, und weiss nicht, dass mein Mann nicht sein leiblicher Vater ist. Ich habe meinem Mann kennen gelernt, als mein Sohn 2 Jahre alt war, bis er 4 Jahre alt war, hat er ihn beim Vornamen genannt und dann hat er ihm angeboten, dass er "Papa" zu ihm sagen darf, wenn er möchte.
Der Kontakt mit dem leiblichen Vater ist abgebrochen, als mein Kleiner ca. 3,5 Jahre war, er hat sich nie um ihn gekümmert, er ist nur immer zum Treffen erschienen, weil er mich zurück haben wollte. Ich hab ihm dann mehrmals gesagt, dass er Interesse zeigen soll und dass das mit uns nie mehr etwas wird. Er hat sein Leben nicht auf die Reihe bekommen, nur immer arbeitslos, Lügen + Drogen, das war bzw ist sein Leben. Er sagte während meiner Schwangerschaft, dass er mir den Kleinen aus dem Bauch prügeln wolle, es war nur ein Gerede, aber das war so schlimm für mich, dass ich mir fest vorgenommen hatte, dass ich meinen Sohn niemals mit diesem Menschen alleine lassen würde.

Wie soll ich meinem Kleinen erklären, wer sein "richtiger" Vater ist und weshalb er ihn nicht sehen will.? Ich kann ihm doch nicht sagen, dass sein Vater ein arbeitsloser Junkie ist.
Was soll ich nur tun? Vielleicht hat jemand eine ähnliche Situation gehabt oder ein Rat für mich!
Danke

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Hallo,

bei meiner 4 Jahre ist der leibliche Vater nicht präsent. Einen sozialen Vater gibt es nicht, bin Single.

Was ich allerdings mache: mit ihr Fotos anschauen. Sie schaut gerne alte Bilder und fragt wer wer ist. So hat sie die Möglichkeit Fragen zu stellen, die sie interessieren und ich die Möglichkeit ihr Dinge zu zeigen, die in Worten zu abstrakt sind.

Warum der Vater keinen Kontakt hat, fragt sie noch nicht wirklich. Er wohnt woanders, arbeitet und ist nach der Arbeit bei sich zu Hause. Wobei die Fragen langsam kommen....

Erinnert er sich denn an seinen Vater? Oder an die Zeit vor deinem jetzigen Mann? Oder daran, dass er ihn beim Vornamen genannt hat?

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Ich bin mir eben nicht sicher, ob er sich noch erinnert an die Zeit. Hab einfach einen Bammel davor, mit ihm darüber zu reden.

Hab mir auch schon überlegt, dass ich mit ihm die alten Fotos anschaue, aber soll ich dann sagen, dass der auf dem Foto sein 2. Papa ist, oder damals sein Vater war? Das Wort Papa hat er nicht verdient. Ich weiss nicht, ob ich ihm das kindgerecht erklären kann, dass der nur der Erzeuger ist.
Ich kann meinem Kleinen doch nicht sagen, dass der Erzeuger kein Interesse an ihm gehabt hat und immer noch nicht hat

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nein dr mann ist nicht sein 2. papa und auch nicht sein "erzeuger".
er ist sein LEIBLICHER vater.
wir hier in unserem kulturkreis kennen 3 verschiedene formen von vaterschaft
den leiblichen vater, den sozialen vater und den juristischen vater.
nur ein einziger verändert sich nie: der leibliche. er hat ihm seine gene gegeben, er wird immer ein wichtiger bestandteil seines lebens sein (mein man hat zum beispiel kein erinnerung an seinen leiblichen vater, es bestand kein kontakt und der vater ist mittlerweile verstorben, zur familie besteht ebenso kein kontakt, es dürfte auch kaum mehr einer übrig sein- jedenfalls spielt das auch in unserer familie heute eine rolle. meine kinder haben nur einen leiblichen opa, ich kann viele fragen zur krankengeschichte unserer familie nur unvollständig beantworten, woher bestimmte äußerliche mnerkmal meienr kinder kommen weiß ich ebenfalls nicht, usw...)

der soziale vater ist dein jetziger mann- ob er auch der juristische ist, weiß ich nicht.
Für deinen sohn ist auch nicht wichtig, welche zwistigkeiten zwischen euch waren- sondern für ihn ist wichtig, daß er weiß wo er herkommt, wo seine wurzeln sind und (was schön wäre), wass welcher geschichte er entstanden ist.
daß bei euch in den letzte 3-4 jahren niemals über solche sache ngesprochen wurde- er noch nie ein "das kinn haste aber von deinem vater" noch nie ein "ganz der papa" niemals die geschichte eurer partnerschaft erzählt wurde, niemals darüber gesprochen wurde, wie es war als papa ihn das erste mal auf dem arm hatte, ihr niemals die fotos von der geburt, dem ersten geburstag angeschaut habt ohne zu besprechen, wo denn der papa war.. das alles zeigt, daß ihr schon ganz großes familietabu aufgebaut habt.
egal ob dein sohn noch erinnerunen hat oder nicht- niemals würde er sich trauen dich zu fragen- so stark ist dsa tabu in eurer familie.


lisasimpson

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Irmela Wiemann hat ein nettes Buch dazu "wie viel wahrheit braucht mein kind" und gibt darin auch ein paar anleitungen, wie man mit dem kind erhlich über seine herkunft sprechen kann, ohne daß der nicht anwesende elternteil dabei herabgesetzt wird- denn das ist für das kind sehr wichtig.
jedes kind empfindet sich auch als teil seiner leiblichen eltern.

wichtig finde ich, daß er nun schnellstmöglich erfährt, daß dein mann nicht sei nvater ist.
habt ihr nie wieder über seinen vater gesprochen?
es ist ja eine sache zu sagen, daß du nicht mäöchtest, daß sein vater alleine mit ihm ist, ein weitere ob der vater überhaupt zu kontakt bereit ist- aber nicht mal den vater zu thematisieren finde ich schon eigenartig.

ja nachdem wie dasm thema bei euch schon tabuisiert ist, würde ich entweder mal die alten fotoalben schnappen und mal wieder in erinnerung rufen wer alles wie wann zur familie azu kam und wie sich alles in den letzten 7 jahren entwickelt hatte oder ich würde mich bei meinem sohn entschuldigen, daß ich so lange nicht von seinem leiblichen vater gesprochen habe (gründe nennen) und mich ernsthaft mit ihm hinsetzen, mit ihm über den kontakt sprehen, wie er mal bestanden hat, darüber, wie er (dein sohn) entstanden ist (ich hoffe und denke doch aus eurer liebe zueinader heraus), daß der vater probleme mit seinem eigenen leben hat und nicht entsprechen füpr sich selsbt sorgen kann- daß er daher auch nicht für ein kind sorgen konnte und kann und er daher nur bei dir aufgewachsen ist, ich würden von den besuchen erzählen und von den hoffnungen seines vateres in bezug auf sein kind (die gab es sicherlich), die wünsche und träume, die ihr als jugens paar hattet und aufgrund derer ihr eine familie gegründet habt, ich würde ihm erzählen wie es dazu kam, daß er seinen "sozialen" vater nun papa nennt und warum euch das so gut gefallen hat, daß ihr gar nicht mehr darauf verwiesen habt, daß es ja noch einen anderne vater gibt.
ich würde ein foto raussuchen und fragen, ob er das irgendwo aufhängen möchte oder mit ihm ein buch gestalten in dem es auch fotots seines vaters (mit ihm?) gibt und ich würde ihn natürlich auch fragen, ob er gerne kontakt zu seinem vater haben möchte..


lisasimpson

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ähm sorry, aber ich glaub, dass ihr meine Lage nicht versteht!

Ich hab hier meinen Kummer und meine Ratlosigkeit rein geschrieben, und jetzt bekomme ich nur Vorwürfe?

Was meinst du denn, wie man einem 2 oder 3 jährigen kind immer und immer wieder sagen soll, dass der leibliche Vater ihn nicht sehen will!??? Du stellst dir das ein bisschen zu einfach vor!

Also den Vater interessiert es nicht, wie es meinem Sohn geht, er hatte nie Interesse an ihm, er hat ihn schon seit Jahren nicht mehr gesehen, weil er es nicht wollte!

Ich wollte hier einen Rat, wie ich es meinem Sohn sagen kann, ich hab ihn nicht belogen, wir haben über diese Person einfach nicht geredet.

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"mein Sohn ist 7 Jahre alt, und weiss nicht, dass mein Mann nicht sein leiblicher Vater ist."

Hallo,

leider finde ich nicht, dass ihr nicht gelogen habt. Verschweigen ist auch eine Art Lüge. Hat euer Sohn denn niemals alte Familienalben ansehen wollen? Meine Tochter (fast 4) liebt die Alben und fragt z.B. auch so Sachen wie "habt ihr euch ganz doll gewünscht, dass ich in Mamas Bauch komme?". An der Stelle wäre ein "ja" gelogen, denn es war doch ein anderer Mann, der sich da was "gewünscht" hat. Aber vielleicht sind Jungs da nicht so interessiert, keine Ahnung.

Ich finde, du solltest vielleicht mit wenigen Sätzen beginnen. Dein Sohn wird schon fragen, wenn er mehr wissen will. Viel Glück.

Gruß Tabea

P.S.: Vielleicht ist dein Thread ja eine Warnung für diejenigen, die gerade mit dem Schweigen begonnen haben...

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hi

ich weiss zwar das gleich steien fliegen werden ohne ende, aber dass ist mir egal.warum willst du ihm das unbedingt sagen.ich war damals in einer ähnlichen situation.mutter+vater getrennt.zeigte auch weder sehnsucht noch einen funken interesse gezeigt.mit 17 bin ich dann zu ihm , und ich war heile froh nicht mehr mit ihm zutun zuhaben/müssen.mama hat uns nie viel erzählt, und wir fragten selten.seit dem hab ich auch keinen kontakt mehr gesucht . kann drauf verzichten.ich glaub der ist auch schon tod.
nun zum steinwurfauslöser.tessa war ein ons.in der ss hab ich meinen jetzigen lebensgefährten kennengelernt. er war immer da,sorgt sich rührend um tessa.ons erfuhr von ihrer geburt. nun nach 1,5 jahren fand er uns sah sie auch 2x, habe ihn dann gesagt,ich möchte keinen weiteren kontakt,da sie ihren papa hat.er hasst eigentlich kinder , und das interesse stammt von den gróßeltern in spe.er wollte dann die vaterschaft anerkennen.haben es zum glück 2 tage vorher (sie war da 2,3 jahre) gemacht,bevor der brief seines zuständigen jugendamtes kam.kann halt nur einer vater sein.er hats zwar versucht einzuklagen (anfechtung) , aber diese wurde abgeschmettert,da der familienrichter, keinen grund sah die perfekte vater-tochter-beziehung zuzerstören.
wir sind uns einig dass tessa erst mit 16 oder später (oder garnet) das erfahren wird, und nein wir haben kein schlechtes gewissen,da sie super glücklich ist , und verdammt stark an ihrem nicht biologischen, aber sozialen vater hängt

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Ich möcht es ihm sagen, weil ich nicht will, dass seine Welt zusammen bricht, wenn er größer ist (so ist es ja bei vielen Teenies) oder er es über jemand anders erfährt.

Ich hab mir jetzt überlegt, dass ich ihm Fotos von dem Erzeuger zeige und ihm das nebenbei erkläre. Was ich jetzt so nachgelesen und gehört hab, wäre es am besten, wenn man keine allzu große Sache daraus macht,also sicher kein Termin bei ner Psychologin oder so, sondern einfach sagt, dass es den Menschen in unserem Leben damals gegeben hat, er sich aber nicht um ihn kümmern konnt und er jetzt dafür einen Papa hat, der ihn liebt und sich uns ausgesucht hat.

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***wir sind uns einig dass tessa erst mit 16 oder später (oder garnet) das erfahren wird, und nein wir haben kein schlechtes gewissen,da sie super glücklich ist , und verdammt stark an ihrem nicht biologischen, aber sozialen vater hängt ***

Ein guter Freund von mir ist in einer tollen Familie aufgewachsen. Eltern, die sich und ihre Kinder lieben und glücklich miteinander sind. Er hat immer gesagt, so möchte er später auch leben, wenn er eine eigene Familie hat. Er wollte genauso für seine Kinder da sein, wie eine Eltern es für ihn sind. Kurz gesagt, er hatte eine glückliche Kindheit und Jugend in einem heilen und liebevollen Zuhause.
Und dann kam der Tag, als alles ins Wanken geriet. Er wurde volljährig und seine Eltern haben ihm gesagt, dass er als Baby adoptiert wurde. Kannst du dir vorstellen, wie es meinem Freund ging? Man hat ihm den Boden unter den Füßen weg gerissen. Seine Familie, sein Zuhause - alles hat er in Frage gestellt. Er war immer ein total ausgeglichener Mensch. Und plötzlich wußte er nicht mehr, wer er eigentlich ist.
Es war schrecklich, das mit anzusehen. Ein junger Mensch hat seine Identität verloren. Und dazu kamen dann die quälenden Fragen, warum die leiblichen Eltern ihn nicht haben wollten. Das wünsche ich wirklich niemandem.

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Ich fürchte, du hast dir das Leben durch dein Schweigen selbst unnötig schwer gemacht.

Wüsste dein Kind, dass es einen leiblichen Vater gibt und den Papa, der sich um ihn kümmert und ihn liebt, wäre es jetzt sehr viel einfacher für dich, ihm die genaueren Umstände zu erklären. Aber egal, der Zug ist nun einmal abgefahren.

Auch ich bin der Meinung, du solltest deinem Sohn schnellstmöglich reinen Wein einschenken. Es wird nicht einfacher, eher schwieriger werden. Irgendwann wird er fragen, warum es keine Bilder gibt, wo der Papa ihn als Baby gehalten hat. Dann bist du gezwungen die Wahrheit zu sagen, oder zu lügen.

Mach es lieber jetzt, bereite dich darauf vor, am besten mit deinem Mann zusammen. Ich glaube manchmal, dass es bei Müttern gar nicht so das Problem ist, ihr Kind über den 'Erzeuger' aufzuklären (wobei man das bei einem Kleinkind noch gar nicht Aufklärung nennen kann), sondern vielmehr der gelebte Wunsch, der neue Partner wäre der leibliche Vater.

Das kann aber nur schiefgehen, also zieh jetzt die Reißleine, ehe du noch tiefer in den Schlamassel gerätst. Dein Sohn muss - finde ich - erstmal nicht wissen, dass sein leiblicher Vater Drogen nimmt und was zwischen euch war - egal. Ihr wolltet nicht mehr zusammen leben, er hat ein neues Leben angefangen, wenn du Glück hast, reicht ihm das erstmal.

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Meine Tochter (4) war ein Wunschkind von ihrem Vater und mir.
Trotzdem zeigt er, seit sie auf der Welt ist, nicht wirklich Interesse an ihr.
Sie weiß aber,daß es ihn gibt .Sie weiß ,daß sie einen Papa hat ,der woanders wohnt.
Gesehen hat sie ihn das letzte mal vor ca. 2 Jahren.Ganz selten hatte sie ihn mal kurz am Telefon.
Ich hab jetzt die paar Bilder von ihm,die ich habe , rausgesucht,und für sie in einen Umschlag gesteckt.Ab und an schaut sie sie an.
Sollte es jemals wieder einen neuen Partner in meinem Leben geben ,wird ihr Papa trotzdem ihr Papa bleiben.
Ich hätte und würde ihn ihr nie verschweigen.Er gehört zu ihrem Leben dazu und niemand wird ihn jemals ersetzen.
Dein Sohn ist bereits 7 und ich finde ,ja,ihr habt ihn belogen.
Und um da wieder rauszukommen und alles richtig zu machen ,solltest du dir tatsächlich Hilfe holen.

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Hallo,

du kannst mit deinem Kind darüber sprechen, dass es einen Papa hat und noch einen. Du kannst ihm sagen, dass der eine Papa ihn ganz doll lieb hat, beim anderen weißt du es nicht. Ihr redet nicht miteinander, weil ihr euch ganz doll gezankt habt und du redest auch nicht gern über das Thema, weil du immer noch sauer bist. Aber er müsse wissen, dass es da noch jemanden gibt. Er ist ja jetzt auch ein großer Junge. Wenn du nicht mehr so sauer bist, redest du noch Mal mit ihm darüber. Das wäre dann so in 11 Jahren.

Gruß Marion