Hallo in die Runde! Ich bin neu hier im Forum - und überhaupt neu im Internet. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich mich am Freitag richtig verhalten habe. Deshalb wollte ich hier mal nach Ihren/Euren Meinungen und Erfahrungen fragen. In Erziehungssachen bin ich mit über 60 wohl nicht mehr so auf dem laufenden... Zur Frage: Ich war am Freitag gegen Mittag in unserem Rossmann und stand an der Kasse in einer längeren Schlange. Zwei Kunden vor mir war eine ungefähr 30 Jahre alte Mutter mit ihrer circa 8 Jahre alten Tochter. Das Mädchen kam wohl gerade aus der Schule. Sie hatte noch ihren Schulranzen an. Unsere Grundschule ist gleich neben der Drogerie. Auf dem Band hatten die beiden mehrere Kleinteile und zwei große Packungen Windeln mit dicker Aufschrift „neue Größe XL“. Das ist mir noch aufgefallen, ich habe mir aber nichts weiter dabei gedacht. Als die Mutter am Bezahlen war, rief sie allerdings lauthals ihre Tochter, die sich etwas abseits gestellt hatte. Sinngemäß mit den Worten: Lea, komm her! Deine Windeln trägst Du mal schön selbst nach Hause! Ich war echt perplex. Das haben so gut wie alle in dem Laden mitbekommen. Die Kleine ließ sofort den Kopf hängen... Natürlich haben sie alle angeguckt – und sich wohl gefragt: Was? So ein großes Mädchen hat noch Pampers an?! Ein paar Minuten später habe ich die beiden auf jeden Fall noch einmal an der Bushaltestelle stehen sehen. Das Mädchen trug wirklich ihre Windelpackungen, während um sie herum lauter Schulkinder standen, die auf den Bus warteten. Ich will nur hoffen, dass keine Schulkameraden des Mädchens dabei waren. Die Kleine hat mir so leid getan. Heute ärgere ich mich, dass ich die Mutter nicht angesprochen habe. Die stand teilnahmslos daneben. Hätten Sie/hättet Ihr denn was gesagt? Ich weiß nicht... Ich kenne mich mit Bettnässen auch nicht aus, aber ist es denn überhaupt weit verbreitet, dass Schulkinder dann noch Windeln bekommen? Ich würde mich über ein paar Meinungen freuen! Vielen Dank, Ihre/Eure Erika
Bettnässen: Das habe ich in der Drogerie miterlebt.
Hallo,
inwieweit es weit verbreitet ist, dass Schulkinder noch Windeln bekommen, kann ich nicht sagen. Sicherlich sind die meinsten Kinder in dem Alter (nachts) trocken. Aber es gibt eben immer auch solche "Fälle". Woran das liegt, kann man nciht sagen. Manchmal sind es organische, oftmals auch psychische Ursachen. Letzteres kann ich mir gut bei dem Kind vorstellen, wenn man bedenkt, wie unsensibel die Mutter mit diesem Thema umgeht und das sie sich nicht scheut, dass Mädchen - ihr Kind - in der Öffentlichkeit bloßzustellen. Das erhöht natrülich den Druck, was nicht gerade förderlich ist.
Ob ich was gesagt hätte, schwer zu sagen. Vermutlich aber, ich kann mit meiner Meinung schwer hinter dem Berg halten. Manchmal braucht es einen Außenstehenden, der einem die Meinung sagt, damit man anfängt nachzudenken.
vg, m.
Ach, wahrscheinlich war ich wirklich einfach zu schüchtern...
Arme, kleine Maus. Das ist sicher keine Hilfe. Darf gar nicht daran denken, was passiert, wenn das ein Mitschüler mitbekommt.
Ich hoffe auch, dass die Mitschüler schon weg waren. Kurz vorher war schon ein Bus gefahren...
Also statistisch gesehen sind es etwa 10% aller Erstklässler, die Abends noch nicht trocken sind; in einer Schulklasse also wahrscheinlich 2-3 Kinder. Nimmt mit dem Alter dann immer weiter ab, in der 5. Klasse werden es dann nur noch 5% sein. Wie viele davon aber Abends Windeln anziehen, weiß ich nicht … ich würde mal vermuten, dass es die meisten sind, weil das ansonsten für Kind und Familie zu belastend wäre und es - vor allem für ein Schulkind - auch wichtig ist, dass es ordentlich durchschlafen kann.
Ob ich was gesagt hätte … also ich vertrete die Theorie, dass man auch fremde Menschen ziemlich gut einschätzen kann und ziemlich genau weiß, wie so etwas dann verlaufen würde. In diesem Falle denke ich, dass, wenn die Mutter bereits mit ihrem eigenen Kind so respektlos/verachtend in dieser Situation umgegangen ist, sie noch wesentlich aggressiver mit einer fremden Frau umgehen würde, wenn diese sich plötzlich in »ihre Angelegenheiten« einmischt … mit dem Endergebnis, dass das Kind dann diese »zusätzliche Wut von Mama« auch noch ausbaden muss. Zumal die Mutter das ja auch ziemlich bewusst und absichtlich gemacht zu haben scheint, um ihr Kind bloßzustellen … ist sicherlich eine Mischung aus Herzlosigkeit und auch großer Verzweiflung (Wir haben doch schon alles versucht, warum wird sie nicht trocken) - die Münze wird zwei Seiten haben.
Aber, wenn man das Gefühl gehabt hätte: »Hey, diese Mutter braucht gerade Hilfe und würde diese in dieser Situation auch von einer fremden Person annehmen«, denke ich schon, dass man dann wirklich helfen sollte. Nur - wenn das darin ausarten würde, dass ich mir irgendwelche sinnlos-hitzigen Wortgefechte mit einer Person leisten müsste, die ein halbes Leben jünger als ich bin … darauf kann ich sehr gut verzichten, da ich mir ziemlich sicher bin, dass es ohnehin zu nichts führen würde, außer, dass ich (und die andere Frau) sich über die Situation nur noch mehr aufregen muss und das Kind das dann zum Schluss auch noch ausbaden muss: "Siehst du, wegen dir werden ich jetzt schon in der Drogerie als schlechte Mutter dargestellt; nur weil du kleines Baby noch ins Bett machst etc."
Hallo Erika,
Das arme Kind.
Ob ich etwas gesagt hätte? Ja.
Denn ein Kind derart zu blamieren und zu entwürdigen, ist meines Erachtens Kindesmisshandlung.
Ein Kind, das mit 8 noch nicht trocken ist, muß untersucht werden.
Bettnässen kann vielerlei Ursachen haben.
http://de.wikipedia.org/wiki/Enuresis
Doch, sehr sinnig, das Verhalten der Mutter.
Hallo,
die Fragen, die mir dazu einfallen, sind folgende
1. wie alt ist das Kind WIRKLICH?
- warum ich das frage? Ich bin selbst fast 30 Jahre alt und werde zumeist auf 14 Jahre geschätzt... mit 20 wollte mir der Busfahrer eine Kinderkarte verkaufen (6-11 Jahre)
meine ist 4 Jahre. Wird auch ungefähr so geschätzt. Zwei ihrer jüngeren Freundinnen sind jünger. (3 Jahre) werden aber auf Grund ihrer Größe für 5-7 Jahre gehalten und manche Erwachsene fühlen sich ernsthaft verar***t, wenn das Kind beteuert noch in den Kindergarten zu gehen und noch nicht in die Schule.
2. somit auch gleich zur zweiten Frage:
mal angenommen das Kind ist wirklich 6 Jahre oder älter. War das Kind dann schon beim Arzt? Läuft gerade eine Diagnose bzw. Hormonfeststellung?
Es ist so, dass der Kindliche Körper erst mal ein Hormon bilden muss, damit der Urin nachts konzentriert wird, damit mehr in die Blase passt und das dann auch dafür verantwortlich ist, dass der Körper dann auch wirklich aufwacht, wenn die Blase voll ist.
Meine ist 4 Jahre alt. Es fängt laaaaaaangsam damit an. Sie wacht HINTERHER davon auf. Immerhin. Erst mal träumt sie, dass sie muss. Dann, wenn die Windel nass ist und ein paar Minuten später, wacht sie auf.
Immerhin weil sie vor ein paar Wochen mit dem Gesicht im Nassen lag und nicht mal merkte, wie ich sie herausnahm, wusch, das Bettzeug wechselte, sie wieder zurücklegte...
Ja, es gibt auch Kinder bei denen es schon mit 2 Jahren gebildet wird. Bei manchen erst um den 6.Geburtstag herum.
Bis dahin warten die meisten Kinderärzte erst mal ab. Wenn sich danach von selbst noch nichts tut, wird eben nach diesem Hormon geschaut. Wird es gebildet? wird es ausreichend gebildet? usw.
dann wird geschaut, wie es weitergeht?
Klingelhose? Hormontherapie?
Von Freunden das Kind hat eine Hormontherapie bekommen, weil der Körper es nicht alleine geschafft hat. Dazu wurde aber erst mal die genaue Diagnose gestellt.
So gesehen hätte ich die Mutter nicht drauf angesprochen. Wer weiß, was sie schon alles durchhat?
Wer weiß wie alt das Kind wirklich ist?
Meine ist 4 Jahre und trägt ihre Windeln selbst. Sie freut sich allerdings, dass sie helfen darf und will selbst was tragen.
Oh man, die arme Kleine! Also ich kann mir schon vorstellen, dass einige der Grundschüler noch Windeln brauchen, aber nicht, weil die Eltern sie nicht richtig erzogen haben, sondern, weil diese Kinder eher psychische o.ä. Störungen haben. Mein Cousin z.B. war erst mit 6 oder 7 nachts trocken und konnte sich nicht eingestehen, dass er "eingepullert" hat, sondern, dass er "geschwitzt" hat.
Auch wenn das (leider!!!) manche Menschen nicht merken: Den Kleinen ist das unheimlich peinlich. Vor den Eltern zwar eher nicht, aber dafür umso mehr vor gleichaltrigen oder anderen Kindern.
Daher finde ich es auch ziemlich daneben, dass die Mama von der Kleinen verlangt, ihre Winden selbst zu tragen.
Ob ich mich jetzt engemischt hätte? Das kann ich nicht genau sagen. Man kennt ja die privaten Umstände nicht und ich glaube auch, dass, wenn die Mutter agressiv reagiert hätte, das Mädchen alles abbekommen hätte. Ich versuche bei solchen Situationen immer ruhig zu bleiben. Wegschauen mag ich trotzdem nicht... also schüttle ich "nur" mit dem Kopf, allerdings so, dass die Mutter es mitbekommt.
Wenn ich aber der Meinung bin, dass eine Situation zu sehr eskaliert, würde ich schon etwas sagen.
Also: schwere Entscheidung, aber ich tendiere zu eher nichts sagen... zu liebe der Tochter, die ja sowieso schon im Erdboden versunken ist...
Hallo,
Kinder gehen eigentlich erstaunlich gelassen mit dem Thema um. Das Problem mit der Windel haben meistens die Erwachsenen.
Ob es normal ist, dass ein Schulkind noch die Windel trägt?
Wahrscheinlich heutzutage schon - die Kinder dürfen ja bis 4 / 5 regulär am Tag noch in die Windel machen. Da wird von "Hirnreife" und sonem Quark gefaselt, nur, weil Muttern zu bequem ist, das Kind aufs Klo zu setzen. Und am Ende wird sich gewundert, warum die lieben Kleinen nichts können.
Wenn Pampers die großen Windeln inzwischen regulär über den Handel vertickt, sagt das einiges über die Häufung solcher Fälle. Vor ein paar Jahren ging man noch in die Apotheke, um große Windeln zu kaufen.
Gruß Marion
Wieso heutzutage? Vor 20 Jahren, als ich zur Grundschule ging war auch eine dabei die Nachts noch Bettnässerin war. Sicherlich gab es zu der Zeit noch keine Pampers (zumindest nicht in der Größe). Aber das Problem mit Bettnässern in dem Alter gibt es ncht erst Heute!
Bea
Ich finde das Verhalten der Mutter auch jenseitig. Ob ich was gesagt hätte oder nicht? Wer weiss? Möglicherweise schon bei meiner grossen Klappe. Vielleicht hätt ich der Kleinen gesagt, dass es viele grossen Kinder gibt, die noch nicht trocken sind. Aber im Nachhinein ist man ja immer schlagfertig.
Mein Bruder war nachts erst als Schuljunge trocken, mein 5jähriger ist es auch noch nicht.
Während aber mein Bruder panische Angst davor hatte, dass es seine Kameraden herausfinden könnten, geht mein Sohn damit bisher sehr locker um. Entsprechende Fragen seiner Freunde beantworte er locker und selbstbewusst, damit war das Thema bis jetzt gegessen.
Hmm, also ehrlich gesagt, sofern das Mädchen ein gesundes Kind ist, kann ich durchaus nachvollziehen, daß die Mutter langsam mal etwas Druck macht, um es trocken zu bekommen. So eine Bloßstellung kann Wunder wirken. Hier wird ja so getan, als wäre es völlig okay, wenn ein gesundes Kind mit ca. 8 Jahren noch Windeln trägt.
Aber tut mir leid, bei allem "bloß kein Druck machen" und "wird schon von alleine werden" und "Ei-tei-tei", manchmal müssen Eltern ihren Kindern einfach sagen, wo's langgeht. Und es ist gemein, das Kind in dem Glauben zu lassen, es wäre ganz ok, wenn es in der Grundschule noch nachts Windeln trägt. Das Kind glaubt's und ist bei seinen Klassenkameraden unten durch.
LG
Hallo!
Also sorry...solché Antworten ärgern mich einfach.
Ich hab hier auch ein 7 jähriges Mädchen, dass noch nicht trocken ist nachts.
Und wenn ich hier lese...von wegen, die eltern sind zu faul...man muss halt mehr Druck machen, etc....das ist schlichtweg Blödsinn.
Bei meiner Tochter ist organisch alles ok, aber scheinbar bildet ihr Gehirn ( soviel zur "Hirnreife") dieses Antidiuretische Hormon noch nicht...ausserdem hat sie einen wahnsinnig festen SChlaf und drittens war ich selbst als Kind auch lange Bettnässer.
Das sind 3 Komponenten, die eben dazu führen, dass meine Tochter nachts noch nicht trocken ist.
Und da kann ich mich als Mutter auf den Kopf stellen oder sonstwas tun...ICH KANN ES NICHT BEINFLUSSEN ODER BESCHLEUNIGEN, dass sie trocken wird.
Soviel dazu...
lg tina
Man merkt überdeutlich, dass du dich in dieser Materie nicht auskennst. Das ist ja an sich völlig in Ordnung, niemand kann sich in allem auskennen. Aber vielleicht sollte man sich dann bei einem so sensiblen Thema nicht so weit aus dem Fenster lehnen.
>>So eine Bloßstellung kann Wunder wirken.<<
Welches Wunder erwartest du denn, wenn das einnässende Kind am wenigsten Einfluss auf diese Entwicklung hat? Meinst du tatsächlich, die machen das mit Absicht oder sind zu faul, nachts zur Toilette zu gehen? Mein Sohn hat lange noch eingenässt, wir waren lange in ärztlicher Behandlung und wenn du mal miterlebt hättest, wie sehr mein Kind selbst darunter gelitten hat, würdest du nicht so einen Blödsinn verzapfen. Das Kind selbst weiß sehr gut, dass es nicht "normal" ist, dass es im Grundschulalter nachts noch einnässt, denn das kriegt es ja in seinem Umfeld mit. Als Eltern sollte man versuchen, eine Vertrauensbasis zu schaffen, denn wenn das Kind den Eltern nicht vertrauen kann, wem denn dann? Und in der Öffentlichkeit bloßstellen, IST ein Vertrauensbruch.