Hier mein Beitrag "Heule-Eule" von neulich:
http://www.urbia.de/forum/index.html?area=complete&bid=21&id=3300876
So, Ihr müsst MICH jetzt nochmal erziehen.
Aber erstmal noch ein paar Worte zu der letzten Diskussion:
Ich denke, dass es teilweise falsch rüber gekommen ist. Ich möchte meine Tochter gar nicht ändern. Sie ist so wie sie ist und das ist OK, auch wenn es schade ist, dass sie sich selbst im Wege steht, wenn sie so weinerlich ist. Sie mag dann halt vieles nicht ausprobieren und nimmt sich selbst eine Menge Dinge, die eigentlich Spaß machen (zumindest den anderen 20 Kindern in der Gruppe). Aber im Moment ist das alles noch völlig egal, denn sie geht in den Kindergarten und betreibt lediglich ein Hobby. Sie kann an der Erfahrung, dass ihr deswegen niemand den Kopf abreisst, eigentlich nur wachsen. Und das ist auch der Grund, dass wir weiterhin zum Sport gehen und die unangenehmen Situationen SUCHEN anstatt sie zu VERMEIDEN. Außerdem hat sich zwischen der Trainerin und ihr mittlerweile eine echte "Liebe" entwickelt. Und sie hat dort Freundinnen gefunden.
Sie soll auch nicht ihre Gefühle unterdrücken. Wenn sie weinen muss, dann muss sie weinen. Sie soll nur nicht Schmerzen erfinden, weil das einfach doof ist, wenn sie wirklich mal was hat. Es kam schon vor, dass ihr nicht geglaubt wurde, als sie sagte, sie habe Bauchweh, weil sie es schon zu oft vorher behauptet hat. Kurze Zeit später hat sie sich dann übergeben. Sowas ist natürlich unschön. Aber was das angeht, sind wir auf einem guten Wege. Sie kann zumindest mir und auch ihrer Trainerin immer häufiger sagen, was sie gerade fühlt, anstatt eine schmerzende Warze vorzugeben, die seit Monaten abgefallen ist. Dafür muss man sich aber Zeit nehmen, ihr Schluchzen abwarten usw. Es dauert einfach bis sie mit der Sprache rausrückt.
Was mir an ruhigen Abenden wie diesem wirklich Bauchschmerzen bereitet, ist der Ausblick auf die Schule. Und so sehr ich das auch versuche, ich kann das nicht abstellen. Vermutlich werde ich in in 10,5 Monaten, wenn es zumindest schon mal so weit ist, erleichtert in den Sessel sinken und darüber lachen, aber manchmal (heute) bin ich nervös.
Ich muss dazu sagen, dass wir in einem - sagen wir mal - "sozialen Brennpunkt" wohnen. Nicht unbedingt Berlin Marzahn, aber für unsere Kleinstadt-Verhältnisse eben ausreichend. Die Schule hat bei einer "Qualitätsverbesserung" gut abgeschlossen und sicher geben sie sich viel Mühe, aber wie es wirklich läuft, wird sich zeigen. Ich möchte sie übrigens bewusst in unserem "Büttel" einschulen lassen, weil sie den Weg sehr schnell alleine zu Fuß gehen kann und ich denke, dass ihr selbstbewusstseinstechnisch das gut tut.
Beiträge über Kinder, die gemobbt werden, gibt es hier zur Genüge und das macht mir Angst. So sehr ich meiner Tochter auch etwas zutrauen möchte, Mobbing kann sie zum jetzigen Zeitpunkt absolut nicht gebrauchen. WENN sie Lehrer bekommt, die so etwas gut im Griff haben und die Kinder davor schützen, dann wird es laufen. WENN sie Lehrer bekommt, die mit ihr gefühlvoll umgehen und sich eben die nötige Zeit nehmen, dann wird es ebenfalls laufen. Sie wird eine Weile brauchen, sie wird ab und zu mal weinen, aber sie wird das hinkriegen. WENN sie aber einen "Drachen" als Lehrerin bekommt und dazu vielleicht noch ein paar "Aggros" in der Klasse hat - Gute Nacht! Ebenso wäre es schlecht, wenn sie so einen "Spaßvogel" als Lehrer hat, der die Kinder ständig foppt. Das kann sie auch gar nicht ab. Das Leben ist kein Ponyhof, aber bisher ist sie nur auf Ponys geritten und für ein großes Pferd ist sie einfach noch zu klein, versteht Ihr das?
Ich weiß, dass viele Eltern ein mulmiges Gefühl vor dem Schulanfang haben. Das ist vermutlich ganz normal. Und jeder hat sicher seine eigenen Gründe dafür: Das eine Kind ist zu verspielt, das andere Kind ist zu unkonzentriert und meins ist eben sehr sensibel und emotional. Aber was hilft es mir jetzt gerade, wenn es anderen Eltern auch so geht?
Eine Sache noch: Wenn ich sage, dass ich ihr DAS nicht zutraue, dann bedeutet das nicht, dasss ich ihr NICHTS zutraue. Meine Tochter ist ein sehr selbstständiges und durchaus selbstbewusstes Kind. Sie geht allein zum Bäcker oder auch Kleinigkeiten einkaufen, sie fragt sich durch, sie bleibt kurze Zeit alleine zu Hause, sie fährt alleine mit dem Fahrrad bis zu abgesprochenen Punkten und wieder zurück, sie kocht für uns, sie klettert auf Bäume. Nur ein paar Beispiele dafür, dass sie ganz sicher nicht überbehütet aufwächst. Und sie "muss" das alles erst tun, wenn sie es von sich aus anregt. Ich bleibe nach wie vor dabei, dass sie nicht unter Druck gesetzt wird, weder von uns, noch beim Sport. Gegen diesen Vorwurf muss ich mich einfach entschieden wehren, weil mir absolut bewusst ist, dass meine Tochter GERADE Druck nicht brauchen kann. Also bitte nicht schon wieder Vorwürfe in dieser Richtung.
Ein Vorwurf stimmt allerdings ganz bestimmt: Ich mache mir zu viele Gedanken. Also weg damit! Weg, weg, weg!!! Macht sie weg! Bitte!!!! Zerfleischt mich, schimpft mit mir... das hilft mir immer für eine Weile etwas gelassener zu werden (vielleicht bin ich Masochist).
Da ich Euch aber den Gefallen tue und Euch neuen Zündstoff liefere, wäre es schön, wenn Ihr mir noch eine Frage beantwortet:
Demnächst wird die Schuleingangsuntersuchung und die Schulanmeldung sein. Soll ich meine Sorge dort ansprechen oder soll ich es einfach erstmal laufen lassen? Ich möchte eigentlich nicht, dass jemand voreingenommen ist. Andererseits wäre es für die objektive Beurteilung der Schulfähigkeit vielleicht schon wichtig?!? Ich vermute, dass sie sich dort recht selbstbewusst zeigen wird. Aber dort ist sie ja auch nicht in einer Gruppe.
Heule Eule Teil 2 - Ihr dürft mich wieder anschimpfen :-)
Hallo Bine3002,
ich hatte Teil 1 nicht gelesen und habe das nun gerade nachgeholt - zumindest habe ich die Diskussion überflogen. Du arme... da hast Du ja mitunter ganz schön was abgekriegt.
Aber offensichtlich hast Du Dir doch wieder viele Gedanken gemacht Ich kann das gut nachvollziehen, da ich ganz ähnlich bin und auch mein älterer Sohn ähnlich sensibel ist wie Deine Tochter und auch andere Parallelen zeigt. Dann wiederum ist er komplett anders, aber eben auch so, dass ich mir viele Gedanken um ihn mache.
Ich möchte gar nicht ausschweifend werden, Dir nur einen Kommentar mit auf den Weg geben, den uns unser Kinderarzt im Hinblick auf die Unsicherheit, die meinen Sohn begleitet (hat) mit auf den Weg geben:
Man muss die Kinder da abholen, wo sie stehen - und wenn der (damals) 5jährige (inzwischen fast 7) in vielen Situationen reagiert wie ein 3jähriger, dann muss man auf ihn eingehen, wie man auf einen Dreijährigen eingehen würde.
Scheinbar verhält sich Deine Tochter in manchen Situationen ja auch nicht so ganz altersgerecht, und vielleicht kannst Du das bei ihr anwenden. In bezug auf meinen Sohn kann ich nur sagen: immer ist mir das nicht gelungen, aber wie Du merkst, denke ich noch immer dran
Er ist jetzt in der Schule (seit September) und macht sich super - sicher wird Deine Tochter das auch tun.
Und: ich würde das nicht ansprechen in der Schuleingangsuntersuchung. Lass sie dort ihre Stärke und Selbstbewusstsein zeigen - sie kann es ja.
Wart Ihr schon beim Anmeldetermin in der Schule? Bei uns wurde dort auch noch viel mit dem Kind gemacht, und es gab auch die Gelegenheit, Bedenken zu äußern - vielleicht wäre das dann der bessere Ort, Deine Bedenken anzusprechen, wenn überhaupt.
LG,
obiana
Nein, bei der Anmeldung waren wir noch nicht. Wir sollen irgendwann "demnächst" Post bekommen.
"Man muss die Kinder da abholen, wo sie stehen - und wenn der (damals) 5jährige (inzwischen fast 7) in vielen Situationen reagiert wie ein 3jähriger, dann muss man auf ihn eingehen, wie man auf einen Dreijährigen eingehen würde. "
Das ist mir gerade etwas zu unkonkret. Ich weiß nicht so recht wie ich in solchen Situationen mit ihr umgehen soll. Es kommt auch darauf an, wann sie weint. Manchmal ist es schon am Anfang, wenn ihre Trainerin nicht da ist und es ihr "droht", dass jemand anderes das Training macht. Dann nehme ich sie kurz in den Arm, tröste sie und versuche erstmal herauszufinden, was los ist. Manchmal kann sie es sagen, manchmal nicht. Dann kommt eben "Mein Arm tut weh." Ich weiß nicht... soll ich den Arm dann kühlen? Ich tue es nicht, weil er ja nicht wirklich weh tut. Stattdessen versuche ich herauszufinden, was man tun kann, damit der Arm nicht mehr weh tut. So behandele ich sie doch wie eine 3jährige oder nicht?
Manchmal ist es erst mitten im Training. Dann mache ich gar nichts, weil sie auch nicht zu mir kommt. Das regeln dann die Trainer mit ihr.
Im Kindergarten hat sie es übrigens auch noch, wie ich vor ein paar Tagen erfahren hatte. Ich dachte, dort sei es mittlerweile "gut", aber... war wohl nichts. Da kümmern sich dann die Erzieher um sie.
Entweder ist deine Tochter selbstbewußt, oder sie ist es nicht.
Wenn sie selbstbewußt ist, mußt du dir keine Sorgen machen, denn dann wird sie sich in der Schule sicherlich anpassen.
Wenn sie nicht selbstbewußt ist, werden die entsprechenden Lehrer das sehr schnell merken.
Ich würde bei den Untersuchungen oder der Schulanmeldung garantiert nichts in diese Richtung ansprechen, denn du drückst ihr einen Stempel auf, der vielleicht gar nicht paßt, wenn sie mal in der Schule ist.
Abgesehen davon mußt du dir GANZ DRINGEND ein positives Denken zulegen, was dein Kind betrifft.
Sie wird nämlich deine Sorgen spüren - du mußt nicht mal darüber sprechen - und wird dann ebenfalls Angst vor der Schulzeit entwickeln.
Kinder suchen sich, die süßen, lieben, zarten werden sich finden und die robusten Rabauken suchen sich ebenfalls. Von daher bin ich sicher, das in der Schule deine Tochter recht schnell filtern wird, wer zu ihr paßt und sich damit anfreunden.
Druck kann sicher niemand gebrauchen, aber das Leben ist eben so. Irgendwann beginnt der Druck von außen und den muß man aushalten können.
Daher ist es wichtig, das wir als Eltern den Kindern das Paket mitgeben, den Druck ertragen und begegnen zu können. Das ist deine Aufgabe.
Vor allem schon Monate zuvor Angst zu haben, sich Sorgen über ungelegte Eier zu machen, das schürt Unsicherheit. Wozu?
Nimmst du das Leben allgemein eigentlich immer so schwer?
Oder nur in Bezug auf deine Tochter?
Wir können unsere Kinder schützen, sollen das sogar, aber das geht nur bis zu einem gewissen Grad.
Trainiere ein wenig mit dir selbst, das schon alle gutgehen wird.
Gruß Hezna
"Entweder ist deine Tochter selbstbewußt, oder sie ist es nicht."
Im ersten Beitrag hatte ich schon geschrieben, dass ich mal gelesen habe, dass das Selbstbewusstsein bei Kindern nicht gefestigt und situationsabhängig ist. Das kann ich 100%ig bestätigen.
Im Moment ist sie irgendwo zwischen selbstbewusst und schüchtern, je nachdem wie vertraut ihr die Situation ist.
"Ich würde bei den Untersuchungen oder der Schulanmeldung garantiert nichts in diese Richtung ansprechen, denn du drückst ihr einen Stempel auf, der vielleicht gar nicht paßt, wenn sie mal in der Schule ist."
Ja eben. Das möchte ich nicht. Deswegen würde iche s auch eher nicht in der Schule sagen. Die Untersuchung (beim Gesundheitsamt) dagegen ist ja dafür da, die Schulfähigkeit des Kindes zu beurteilen. Soweit ich weiß werden die Eltern ja auch gefragt?!? Soll ich dann lügen, nur um sie in die Schule zu kriegen? Ich möchet sie auch gar nicht unbedingt NICHT einschulen lassen. Es geht mir eher darum, die geeignete Schule für sie zu finden. Vielleicht gibt es irgendeine Möglichkeit, die ich gar nicht kenne. Kleinere Klassenstärken wären zum Beispiel ganz gut.
"Daher ist es wichtig, das wir als Eltern den Kindern das Paket mitgeben, den Druck ertragen und begegnen zu können. Das ist deine Aufgabe."
Ja natürlich. Wäre sie ein paar Jahre früher geboren worden (und demnach ein Kann-Kind) gewesen, hätte sie aber mal glatt ein Jahr länger Zeit gehabt. EIN Jahr. Das fehlt ihr jetzt (und mir auch). Ich (und die Erzieher und Trainer) geben sich wirklich alle Mühe und es hat sich viel getan. Sie hat sich in den letzten 2 Jahren schon gemausert, aber ich denke, sie bräuchte noch etwas mehr Zeit.
Der Druck ist auch weniger das Problem. So lange in der Schule alle auf ihrem Hintern sitzen und lernen, wird sie damit klar kommen. Es sind aber eben gerade diese "lockeren" Situationen, wie Bewegungsspiele oder Vorstellungsrunden, die ihr Probleme bereiten. Und wenn der Lärmpegel zu hoch wird, scheint sie schnell Stress zu bekommen. Man sagt ja in einem Klassenzimmer herrschen ca. 85dB. Das ist so gar nicht ihr Ding.
"Vor allem schon Monate zuvor Angst zu haben, sich Sorgen über ungelegte Eier zu machen, das schürt Unsicherheit. Wozu?"
Wozu weiß ich nicht. Ich weiß nur warum: Weil die Erfahrung in den letzten 2 Jahren gezeigt hat, dass sie einfach sehr lange braucht um sich einzuleben. Wenn sie das so beibehält, dann macht sie vielleicht mal in der 3. Klasse im Unterricht mit. Oder sie darf die 1. Klasse gleich wiederholen und bekommt so eine - meiner Ansicht nach - echt blöde Erfahrung mit auf den Weg, die ihren weiteren Schulweg dauerhaft begleitet. Es gibt ja diverse Berichte dazu, wie wichtig der Schulstart ist.
"Nimmst du das Leben allgemein eigentlich immer so schwer?
Oder nur in Bezug auf deine Tochter?"
Das kommt darauf an, was gerade so los ist und wie gravierend die Sorgen sind. Aber eigentlich lachen wir ziemlich viel und meist nehme ich das Leben locker.
"Trainiere ein wenig mit dir selbst, das schon alle gutgehen wird."
Das ist zwar eine schöne Einstellung, die ich auch sehr gerne glaube möchte, aber man kann sie auch nicht immer anwenden. Wenn meine Tochter gerade in Begriff ist, eine morsche Holzbrücke zu überqueren, würde ich sie auch zurückpfeifen und nicht darauf hoffen, dass schon alles gut gehen wird.
Hallo,
ich habe die Diskussion überflogen und mir fällt wie meinen Vorrednerinnen auf, dass Du eine sehr negative, immer das Schlechteste erwartende Einstellung zu haben scheinst.
Diese Einstellung merkt Deine Tochter, die übernimmt sie zum Teil bestimmt auch. Doch auch hier ist mMn zunächst eine Erforschung der Ursache Deiner Ängste dem Leben gegenüber nötig, bevor Du Maßnahmen bei Deiner Tochter ergreifst. Eine solche negative Gedankenwelt und die Absicht, seine Kinder vor allem und jeden bewahren zu wollen, hat ganz oft etwas mit mangelndem Vetrauen zu tun, Vertrauen, welches in der frühsten Kindheit gebildet wird durch die Liebe der Eltern, die bedingungslose Zuwendung der Bezugspersonen usw. Das würde hier zu weit führen...
Erforsche Deinen Antrieb und erst dann kannst Du die Zusammenhänge zu Deiner Tochter erkennen und vielleicht auch zum Teil ad acta legen. Bleib bei Dir und überlege Dir auch, ob es nicht eigentlich Du bist, die Du beschützen willst, der Du nicht viel zutraust.... Vielleicht siehst Du hier mehr Dich mit Deinen Gefühlen, als dass es tatsächlich um Deine Tochter geht.
LG
Steffi
"mir fällt wie meinen Vorrednerinnen auf, dass Du eine sehr negative, immer das Schlechteste erwartende Einstellung zu haben scheinst."
Du meinst ich bin Pessimist. Ich würde mich eher als Realist bezeichnen.
Ich versuche die Situation einfach realistisch einzuschätzen und mein verklärtes Mama-Denken (Mein Kind kann alles, weiß alles und wird sowieso der Ober-Knaller im Leben sein) beiseite zu schieben.
Das mit dem "Man soll Kinder dort abholen, wo sie stehen" sehe ich ähnlich. Und wenn mein Kind sich teilweise benimmt wie eine 3jährige, dann ist sie einfach nicht schulfähig. Punkt!
Ich könnte jetzt auch optimistisch sein und sagen "Ach, das wird schon alles!". Vermutlich werde ich das auch tun, weil mir momentan keine andere Lösung einfällt. Und weil ich weiter denke als von hier bis Weihnachten, werden wir folgerichtig auf die Schnauze fliegen.
"Bleib bei Dir und überlege Dir auch, ob es nicht eigentlich Du bist, die Du beschützen willst, der Du nicht viel zutraust...."
Moment, das ist ja nicht ganz richtig. Ich traue ihr zu, dass sie mit dem Unterrichtsstoff wunderbar klar kommt. Sie will mal Pilotin werden. Das traue ich ihr ebenfalls zu. Ich traue ihr aber IM MOMENT nicht zu, dass sie in einer Schulklasse mit 25 Kindern entspannt lernen kann und ihr Potential entfaltet. D.h. nur unter diesen Bedingungen traue ich ihr das nicht zu. Und ich denke über mögliche Alternativen nach, z. B. später einschulen, es etwas langsamer angehen lassen, Förderklasse etc. Ich weiß ja nicht, was es da so gibt.
Förderklasse???
Warum, in Gottes Namen?
Zusammenfassend aufgrund deiner zahlreichen, ausführlichen Beiträge über die "Problematik" mit deiner Tochter, kann ich nur sagen:
Du solltest sie stärken und nicht erdrücken mit deiner Übervorsorglichkeit.
Gruss
agostea
Hm.... ja sicher. Das versuche ich ja. Vor zwei Jahren war sie in sehr vielen Situationen total eingeschüchtert. Und das ist jetzt anders. So lange sie alleine etwas tun kann, klappt das alles wunderbar.
Sie möchte zum Bäcker gehen: Soll sie machen. Natürlich bekommt sie die - meiner Meinung nach - üblichen Anweisungen ("Geh nicht mit Fremden mit" usw.)
Sie möchte auf einen Baum klettern: Soll sie. Da sag ich gar nichts, denn das kann sie besser als ich.
Sie möchte für uns kochen: Bitte, hier hast Du ein Messer, eine Pfanne... mach mal.
Sie macht schon sehr viel mehr als viele ihrer Altersgenossen, weil sie sehr pfichtbewusst ist und man (ich) ihr vertrauen kann. Durch so etwas ist sie Stück für Stück gewachsen, das merkt man schon. Und das ist schön. Ich freu mich für sie.
Aber kaum ist sie in einer Gruppe, benimmt sie sich genauso wie vor mehr als 2 Jahren. Da tut sich kaum was. Lockert sich die Gruppe dann auf (Im Kindergarten zum Beispiel im freien Spiel oder wenn beim Trainign dann jeder für sich trainiert) blüht sie wieder auf.
Bine. Warum lässt du deine Tochter nicht einfach so sein, wie sie ist?
Offenkundig ist sie doch ganz normal unterwegs. Und meine Güte - nur weil sie in Gruppen eben gehemmter ist, meinetwegen vor Scham etc. mal weint...das ist doch nicht tragisch!
Anstatt halb panisch auf sie einzuwirken, bestärke sie! Das es ok ist, so wie es ist!
Einer meiner Söhne istauch eher gehemmt, wenn er unter Leute gerät, die ihm weniger vertraut sind. Das ist für mich in Ordnung.
Ich war als Kind ebenso schüchtern, überängstlich und irgendwie verklemmt.
Glaub mir, das hat sich mehr als ausgewachsen
Abr wichtig ist es m.M. nach, dem Kind das Gefühl zu geben:
"Hey, du bist ok so, wie du bist. Ich bin bei dir und vertraue dir, du machst das schon richtig!"
Gruss
agostea
Ich würde bei der Anmeldung nichts sagen, geschweige denn bei der Untersuchung.
Die Lehrer werden sich selbst schnell ein Bild deines Kindes machen und manchmal tut ein nicht voreingenommener Blick sehr gut. Man sieht (so man es denn annimmt) dann vieles vielleicht anders.
Ich habe auch ein bisschen Bammel vor der Schule, so wie damals vor dem Kigastart.
Meine Tochter ist gerne der Bestimmer, kommandiert und macht rum aber wenn ihr jemand wirklich überlegen ist (körperlich oder rhetorisch), dann wehrt sie sich nicht. Sie hat sich noch niemals in ihrem Leben körperlich gewehrt und das macht mir schon Sorgen. Ich möchte kein Opfer erziehen, aber jegliche Versuche scheitern also lassen wir es.
Laut Kindergarten geht sie diesen Kindern aus dem Weg, das ist eben ihr Weg. Sollte es Probleme geben, dann werden wir sie DANN lösen.
Ich werde auch keinen Mucks in irgendeine Richtung geben, neutrale Beurteilungen sind viel besser als unsere. Denn man ist voreingenommen, es ist immerhin das eigene Kind.
Daher glaube ich nach wie vor das du viele Dinge einfach falsch siehst weil du sie nicht sehen KANNST.
Laß es kommen, vieles erledigt sich von alleine.
"Ich würde bei der Anmeldung nichts sagen, geschweige denn bei der Untersuchung."
Aber wird man denn nicht gefragt? Und soll ich dann sagen: "Ja, alles super, alles toll!"
Das wäre doch glatt gelogen. Ist denn die Untersuchung nicht dafür da, herauszufinden, ob das Kind tatsächlich schulfähig ist und sollte man dann Fragen nicht wahrheitsgemäß beantworten? Ich weiß es ja nicht, wie das abläuft. War ja noch nie da.
"Ich werde auch keinen Mucks in irgendeine Richtung geben, neutrale Beurteilungen sind viel besser als unsere. Denn man ist voreingenommen, es ist immerhin das eigene Kind."
D.h. Du traust völlig fremden Personen zu, dein Kind in einem 20minüten Testverfahren zu beurteilen? Also tut mir leid, aber so viel Vertrauen kann ich nicht aufbringen. Menschen, die das Kind kennen, wie die Erzieherinnen oder den Trainern... OK!!! Da bin ich für jede objektive Beurteilung dankbar. Aber irgendwelchen Ärzten im Gesundheitsamt... ich weiß nicht. Da bin ich echt misstrauisch. Die haben hier auch nicht den besten Ruf, muss ich dazu sagen. Ich denke schon, dass die offensichtliche Dinge erkennen wie motorische, sprachliche oder kognitive Defizite. Aber sowohl das Verhalten von deiner und meiner Tochter tritt ja sehr speziell nur in Gruppen auf. Wie sollen die das überhaupt nur ansatzweise merken?
Sorry, aber ich kriege schon wieder eine Halsschwellung weil du alles wirklich immer überdramatisierst und echt überall Probleme witterst.
Du wirst bei der Untersuchung sicherlich nicht so spezielle Dinge gefragt. Ich war auch noch nie da, aber ich habe viele Bekannte die Kinder in der Schule haben, da hat niemand etwas von einem psychologischen Gespräch erzählt bei dem sämtliche Macken und Mucken der Kinder erfragt werden.
Ich traue Lehrern zu mein Kind neutral zu beurteilen, viel neutraler als ich das könnte. Mein Kind z.B. verhält sich in meiner Anwesenheit völlig anders als ohne mich. Ergo sehen die Lehrer sie anders weil sie sich anders benimmt, das gibt mir die Möglichkeit ein anderes Bild meiner Tochter zu bekommen.
Ich sah sie ja auch im Kindergarten immer als arme unterdrückte die ständig gegängelt wird.
Dem ist in keinem Fall so, sie weicht "stärkeren" Kindern einfach aus, umgeht den Konflikt. Das ist ihre Lösungsstrategie. Wie weit sie damit in der Schule kommt wird man sehen. Ich mache mich aber nicht jetzt schon verrückt und spreche irgendwelche Ärzte im Gesundheitsamt deshalb an.
Glaubst du denn das deine Tochter ihres Verhalten wegens nicht schulfähig ist?
Ich meinte ausserdem das die LEHRER deine Tochter beurteilen, nicht der Arzt bei der Untersuchung.
Du machst dir das Leben unnötig schwer. Ich bin auch ein Freund davon Probleme früh zu erkennen und gegenzusteuern, es muß ja nicht immer zum schlimmsten kommen. Aber ich bin ein Feind davon aus allem ein Problem zu machen und Wellen zu schlagen wenn es gar keinen Grund gibt.
WENN, WENN, WENN, WENN ....du bist furchtbar, lies dir deinen Text mal selbst durch! Du hast überhaupt kein Selbstbewußtsein! So wie man sich selbst verhält, wird es meist auf das Kind übertragen, kein Wunder dein Kind nicht weiter weiß, bei so einer unsicheren Mutter!
Danke für so eine konstruktive Antwort.
Du weißt absolut gar nichts über mich auch wenn Du dir das einbildest. Es wäre schön, wenn meine Tochter sich so verhalten würde wie ich, dann hätte sie nämlich in Gruppen schon mal keine Probleme. Aber vergiss es einfach....
Nein, ich weiß nichts über dich, sondern kann mir nur ein Bild von dir machen, laut deinen Aussagen hier. Dabei kommst du unsicher und total verkrampft rüber!
"Es wäre schön, wenn meine Tochter sich so verhalten würde wie ich, dann hätte sie nämlich in Gruppen schon mal keine Probleme. Aber vergiss es einfach.... "
Wenn man sich nur diese Aussage durchliest, dann erschließt sich schon einiges über dich!
Ich habe deinen letzten Thread schon kopfschüttelnd verfolgt und diesen hier lese ich jetzt auch ziemlich entsetzt.
Wie kann man sich nur so dermaßen verrückt wegen allem machen? Deine Tochter ist wie sie ist, lass sie, dann wird sich das sicher irgendwann legen...
Was die Einschulung bzw. die Schule allgemein betrifft: Ich bin Grundschullehrerin und glaub mir, die wenigsten Erstklässler werden eingeschult und laufen problemlos bis zum Abi mit Das eine Kind ist eben emotional noch nicht so weit, das andere motorisch und das nächste hat ne Wahrnehmungsstörung oder irgendwas anderes. Bei der Untersuchung wird den Fachleuten sehr schnell klar, ob ein Kind schulreif ist oder eben nicht, glaub mir. Wenn ich deine Tocher 10min beobachten dürfte, ihr und dir ein paar harmlose Fragen stellen würde, könnte ich das auch sagen... auch wenn ich sie nicht in ihrem Rollschuhverein erlebe
Ganz ehrlich: Du machst dich verrückt! Was willst du erst tun, wenn deine Tochter mal mit einer schlechten Note heimkommt? Oder Streit hat mit anderen Kindern? Oder mit einem Lehrer nicht klarkommt?
Sie wird daran wachsen, aber es geht nicht schneller, wenn du an ihr ziehst und zerrst. Lass sie ihre eigenen Erfahrungen machen und stell sie bitte nicht immer so hin, als sei sie unnormal.
LG
Ja hurra, eine Lehrerin! (Fragen Sie jemanden, der sich damit auskennt).
"Bei der Untersuchung wird den Fachleuten sehr schnell klar, ob ein Kind schulreif ist oder eben nicht, glaub mir. Wenn ich deine Tocher 10min beobachten dürfte, ihr und dir ein paar harmlose Fragen stellen würde, könnte ich das auch sagen... auch wenn ich sie nicht in ihrem Rollschuhverein erlebe"
Ja, das war ja meine eigentliche Frage. Ist das so? Kann man denn die emotionale Geschichte irgendwie testen? Oder wird das erfragt? Wie funktioniert das? Spielt es überhaupt eine Rolle? Kläre mich auf. Du hast immerhin Erfahrung.
Die Erzieherin im Kindergarten meinte, dass es schwierig sei, weil man es im Einzelgespräch mit ihr ja überhaupt nicht merkt. Bei der U9 beim Kinderarzt ist es auch nicht aufgefallen. Und da ich nicht gefragt wurde, habe ich auch nichts gesagt. Außerdem war sie dabei, da würde ich das sowieso nie besprechen.
Und dann noch eine Frage: Kennst Du solche Kinder aus deiner Klasse? Also Kinder, die vor allem bei Spielen (sofern denn noch gespielt wird in der Schule) oder auf dem Schulhof einfach so in Tränen ausbrechen und dann Schmerzen vorgeben? Wie gehst Du mit ihnen um?
"Was willst du erst tun, wenn deine Tochter mal mit einer schlechten Note heimkommt?"
Fragen woran es gelegen haben könnte, aufmuntern, motivieren, ihr erklären, dass man nicht alles können kann.
"Oder Streit hat mit anderen Kindern?"
Reden, beraten, trösten, je nachdem.
"Oder mit einem Lehrer nicht klarkommt?"
Kommt darauf an, wie sich der Lehrer aufführt. Bei manchem, was man bei "Kids & Schule" liest, würde ich zur Furie werden. Anderes verstehe ich. Aber vor allem Ungerechtigkeiten (mir und anderen gegenüber) konnte ich noch nie leiden, ich war oft Klassensprecher. Und manche Lehrer hätten besser Tyrannen werden sollen.
Au weia, du bombardierst mich ja mit Fragen Ich denke, du wirst für jeden Lehrer eine sehr anstrengend Mutter sein .
"Ja, das war ja meine eigentliche Frage. Ist das so? Kann man denn die emotionale Geschichte irgendwie testen? Oder wird das erfragt? Wie funktioniert das? Spielt es überhaupt eine Rolle? Kläre mich auf. Du hast immerhin Erfahrung."
Ja na klar sieht man, ob ein Kind schulreif ist. Zur emotionalen Reife gehört ja nicht nur, dass ein Kind in der Gruppe klarkommt, sondern auch, ob es mit Ungerechtigkeiten zurecht kommt, ob es Streit alleine ohne Erwachsenen regeln kann, ob es Freunde finden kann... Das was du mit deiner Tochter beschreibst, ist nicht ungewöhnlich!!!!
Wir machen es so, dass die Kinder erst mit der Mutter/den Eltern zusammen mit unsere Schulleiterin spricht und bei Kindern, die noch etwas unreifer scheinen, gibt es einen weiteren Termin nur mit der Schulleiterin und einem Lehrer... ganz zwanglos. Die Kinder malen, spielen, erzählen... was uns so einfällt.
"Und dann noch eine Frage: Kennst Du solche Kinder aus deiner Klasse? Also Kinder, die vor allem bei Spielen (sofern denn noch gespielt wird in der Schule) oder auf dem Schulhof einfach so in Tränen ausbrechen und dann Schmerzen vorgeben? Wie gehst Du mit ihnen um?"
Aber natürlich kenne ich das! Teilweise sitzen uns die Erstklässler ja nich auf dem Schoß, weil sie Heimweh oder sonstwas haben Wie ich damit umgehe: motivieren, trösten, ablenken, bestärken!
LG
hallo Bine
kann es sein, dass du dich in deiner Tochter widererkennst? Warst du vielleicht selbst introvertiert und hattest darunter zu leiden, oder wieso beunruhigt dich ihr Verhalten? Ich könnte mir vorstellen, dass sie vielmehr deine Erwartungshaltung widerspiegelt; dh dass sie mitbekommt, wie du dich um sie sorgst.
Oder: Sie hat zu viele Hobbies und zu wenig gemeinsame Zeit mit dir? Darum sucht sie deine Aufmerksamkeit? Nur so ein Gedanke, kenne ja eure Situation zu wenig.
Zu den Hobbies: Schwimmkurs und Ballett sind vielleicht in der Tat eher leistungsbetont. Wie wärs mit einem Kampfsport, wo sie aus sich heraus kann? Oder Pfadi, wo sie einfach mal in der Natur rumtoben kann und auch Zeit bleibt, um gute Freundschaften zu schliessen? Hat sie denn mit den Mitschwimmerinnen auch in der Freizeit Kontakt? Bei uns in der Schweiz dauern die Schwimmstunden 30 Minuten und die Eltern kennen sich nur flüchtig und machen in der Freizeit kaum was ab. Das fing schon mit dem GVK an, über Pekip, Eltern-Kind-Singen, Zwerglitreffen, Spielgruppe, etc. Macht Spass, aber um Freundschaften zu schliessen, braucht man sowas nicht. Die entstehen eher spontan auf Spielplätzen, Nachbarschaft, etc.
Vielleicht setzt du deine Tochter mit deinen Erwartungen zu sehr unter Druck. Ich war auch zu schüchtern und musste deswegen zum Psychologen, gebracht hats gar nicht, nur dass ich mich noch mehr auf mein Schüchternseit fokusierte und dies als ein Problem sah, dass meine Eltern und Lehrer als Problem sahen. Gebracht hätte mir mehr ein Kampfsport, Pfadi oder ähnliches, um mich davon abzulenken. Etwas, das meine Stärken hervorheben würde, statt meine Schwächen.
Also, werd mal etwas locker, dann wirds deine Tochter auch
lg juliocesar
"Warst du vielleicht selbst introvertiert und hattest darunter zu leiden, oder wieso beunruhigt dich ihr Verhalten?"
Ich bin das genaue Gegenteil meiner Tochter. Sie ist meinem Mann ähnlicher als mir. Von mir hat sie nur die Haare.
"Sie hat zu viele Hobbies und zu wenig gemeinsame Zeit mit dir?"
Das hatten wir ja bei der letzten Diskussion schon. Ich habe darüber nachgedacht und kam zu dem Ergebnis, dass ich nicht denke, dass es daran liegt. Sie macht das ja schon seit Kindergartenstart vor 2 Jahren und da gab es keine Hobbies, außer sporadische Ponyreiten.
Der Schwimmkurs war nur ein Beispiel dafür, dass sie sich in jeder neuen gruppe so verhalten würde, auch bei den Pfadfindern. Sie geht zum Rollkunslauf und zum Ballett. Beides ist dort wo sie es betreibt, NICHT leistungsorientiert. Wir haben extra den Rollschuhclub gewechselt und sind in einen "Spaß-Verein" gegangen. Ich selbst laufe auch Rollschuh dort und bin bei ihrem Training immer dabei. Wenn sie Lust hat, kann sie bei meinem Training auch dabei sein, dann laufen wir zusammen Hand in Hand oder toben rum. Wir verbringen schon recht viel Zeit zusammen. Ich genieße es so lange sie noch Lust dazu hat. Bald ist Mama ja sicher abgemeldet. Ich denke, sie würde z. B. beim Zubettgehen Schwierigkeiten machen. Sie würde sicher eher zu Hause auf sich aufmerksam machen. Aber hier läuft alles gut. Sie ist sehr anhänglich und braucht viel Nähe, Körperkontakt, Schmusen etc. Das hat sie auch immer bekommen. So langsam nabelt sie sich ab, verabredet sich, geht mal raus zum Fahrradfahren oder in ihr Zimmer zum Spielen.
"Wie wärs mit einem Kampfsport, wo sie aus sich heraus kann? Oder Pfadi, wo sie einfach mal in der Natur rumtoben kann und auch Zeit bleibt, um gute Freundschaften zu schliessen?"
Es gibt ja immer wieder mal Anzeigen in der Zeitung oder irgendwelche Aushänge, in denen verschiedene Sportarten als Schnupperkurse angeboten werden. Ich lese ihr sowas immer vor. Wir schauen uns auch Sport im Fernsehen an. Guckt sie gerne, aber machen möchte sie sowas nicht. Sie interessiert sich eindeutig nur für Tanz, Turnen, Akrobatik (Zirkus) oder halt das Rollschuhlaufen.
Pfadfinder? Natur rumtoben? Im Moment eher nicht, sie geht in den Waldkindergarten und ist gerade etwas genervt, weil es kalt wird. Wenn sie das später machen möchte... soll sie das tun. Ich finds auch schön.
"Hat sie denn mit den Mitschwimmerinnen auch in der Freizeit Kontakt?"
Beim Rollschuhlaufen ja. Sie hat dort eine Freundin gefunden, mit der sie sich auch verabredet. Ihre Trainerin liebt sie sehr, bezeichnet sie als ihre "große Schwester". Es gibt immer wieder Treffen und Unternehmungen in der Freizeit, für die wir uns auch Zeit nehmen, damit sie Gelegenheit bekommt, sich dort auch mal "privat" zu zeigen.
"Macht Spass, aber um Freundschaften zu schliessen, braucht man sowas nicht. Die entstehen eher spontan auf Spielplätzen, Nachbarschaft, etc."
Das stimmt, wobei Nachbarschaft hier schlecht ist. Wir wohnen in der Fußgängerzone. Kinder, die hier vorbei kommen, werden von genervten Müttern immer zum Weitergehen genötigt. Und die wenigsten Kinder, die man hier auf dem Spielplatz trifft, wohnen in der Nähe. Aber Freunde hat meine Tochter eigentlich auch genug. So 5 bis 6 "beste" Freundinnen, einen "Verliebten" sowie noch einige "Kumpels".
"Also, werd mal etwas locker, dann wirds deine Tochter auch"
Das wäre schön. Schauen wir mal.
Liebe Bine,
ich war schon lange nicht mehr hier und ich habe mich jetzt auch nicht durch alle Antworten gekämpft . Braucht man ja eigentlich auch nicht, jeder hat ja seine eigene Meinung, aber ich kann mir schon vorstellen, dass Dir hier die ein oder andere, mehr oder weniger nett, versucht hat zu helfen - wohlwollend natürlich .
Ich erzähle Dir mal eine kleine Geschichte aus dem Leben einer Freundin und deren Kind und Du versuchst das mal auf Dich wirken zu lassen. Vielleicht siehst Du Parallelen ohne, dass man Dich direkt anspricht .
Also, eine Freundin von mir hat einen Jungen, knapp ein Jahr älter als mein Sohn. Wir kennen uns noch vom Studium, so kennen wir die Kinder von Beginn an. Der Kleine war schon immer ein wenig anspruchsvoll, was die Pflege angeht und weil sie eine gute (und damit meine ich gute ohnen Ironie) Mutter ist, ist sie immer auf die Bedürfnisse des Kindes eingegangen. Und mit immer meine ich IMMER. Das war mitunter für andere sehr anstrengend - zunächst für andere Mütter. Der Junge ist sehr mamabezogen und ein eher vorsichtiges Kind...um es abzukürzen gehe ich mal drei jahre weiter. Der Junge kann sich super artikulieren, hat aber motorische Defizite, weil er eher ängstlich ist und die Mutter dies zunächst für altersgerecht hält. Er ist am liebsten mit Erwachsenen zusammen. Er kommt in den Kindergarten und merkt, dass viele Kinder ihm einfach aufgrund ihrer "Weltoffenheit" weit voraus sind. Er bekommt Wut auf die anderen Kinder und fängt an perfide Spielchen mit Kindern und Erziehern zu treiben. Er bleibt nirgends alleine, ist nur auf Erwachsene fixiert, hat Angst vor allem. Er isst nur eine handvoll Lebensmittel. Weiterhin wird immer auf ihn eingegangen. Noch zwei Jahre weiter, ein Jahr vor der Einschulung holen Eltern und Kind alles ein. er ist weiterhin immer nur in Begelitung Erwachsener, die Kinder schliessen ihn aus, weil er immer nur weint - ohne Grund. Er hat weiterhin motorische Defizite, malt und schneidet wie ein zweijähriger (O-Ton Erzieherin), er hat keine sozialen Kompetenzen. Die ehemals "bösen" Kinder haben sich zu kleinen, selbstständigen Wesen entwickelt.
Ich könnte noch Romane schreiben über die perfide Art, die teilweise im Verhalten der Mutter und des Kindes lag. Von überbehütet bis hin zur Gewwalt.
Die Mutter hat ihre "anerzogene Hilfslosigkeit" aufgrund ihrer Ängste mittlerweile eingesehen und sich komplett gedreht. Es geht täglich bergauf mit dem Kind, es holt in Riesenschritten auf, die Mutter halt die Opferhaltung aufgegeben und "nötigt" den Jungen nun auch zu Dingen, die druchaus altersgerecht zumutbar sind. Es ist eine Freude, aber auch erschreckend anzusehen, wie groß der "Einfluss" der Eltern auf das Verhalten des Kindes ist.
Viel Glück
Hm... äh.... ja, danke für die Geschichte. Du hast aber meinen Text schon gelesen oder?
Ja, und viele andere auch .