Mich würde interessieren, aus welchem erzieherischen Grund man dem eigenen Kind erzählt, der Weihnachtsmann oder das Christkind würde die Geschenke bringen. Oder den Baum schmücken, während das Wohnzimmer verschlossen ist.
Ebenso verhält es sich ja auch mit Ostern, wo angeblich ein Hase Schokoladeneier versteckt.
Auf der anderen Seite habe ich gesehen, dass scheinbar nahezu niemand mehr die lustigen Geschichten erzählt vom Klapperstorch oder dem Fund im Kohlfeld, wenn es um Nachwuchs geht. Sex ist auch kein Tabuthema mehr.
Ich habe bei einem ehem. Schulkollegen beobachtet, dass er Weihnachten auch irgendwie recht geschickt als erzieherische Maßnahme nutzte. "Wenn Du nicht das-und-das machst, bringt Dir das Christkind keine Geschenke". Er war damit aus der Schußlinie, das Christkind ist nun die allmächtig sehende Autorität, die ggf. sanktioniert. Aber ist das wirklich der einzige Nutzen?
Mir persönlich wurde nie so eine Geschichte erzählt, ich wusste immer, wer die Schokoeier im Garten versteckt hat oder dass ich von meinen Eltern Geschenke bekam. Ist das für die Kinder nicht etwas frustrierend, wenn sich herausstellt, dass die Eltern, denen die Kinder blind vertrauen, jahrelang eine Geschichte konstruiert haben? (Natürlich ist das bestimmt nach einem Tag vergessen)
Oder macht es einfach nur einen Heidenspaß für Erwachsene, so etwas zu erfinden? Oder ist es einfach nur eine schöne Tradition?
Warum erzählt man einem Kind Unwahrheiten? (z.B. Weihnachtsmann)
Wir erzaehlen unseren Kindern von Father Christmas und dass er Geschenke bringt, weil es Spass macht zu sehen wie die Kinder voellig davon verzaubert sind (Bei uns bringt Father Christmas aber nicht alle Geschenke sondern nur ein Hauptgeschenk und den Stocking mit Kleinigkeiten - meine Tochter weiss aber auch dass man unter einander Geschenke macht um sich gegenseitig eine Freude zu machen)
Meine grosse Tochter ist schon ganz aufgeregt, am Wochenende werden wir den Brief mit ihren Wuenschen an Father Christmas schreiben, und am heiligen Abend ein Glas Whisky mit einem Mince Pie und einer Moehre fuer Rudolph neben den Kamin stellen, so dass sie morgens nicht nur die Geschenke, sondern auch das leere Glas, ein paar Kruemel und eine Biss-spur in der Moehre findet.
Den Baum schmuecken wir allerdings alle zusammen.
Wir machen es einfach nur, weil wir es fuer eine schoene Tradition halten, und die Zeit in der Kinder noch echt an sowas glauben koennen doch sehr kurz ist. Es macht uns also Spass, hat aber keinen sonderlichen erzieherischen Naehrwert.
Das mit dem drohen wenn du dann bringt wer auch immer kein Geschenk find ich absurd mit sowas droht man nicht.
Hast du als Kind das nicht schön gefunden die Vorstellung? Ich seh das nicht als Lügen an.
Hallo,
ich stehe auf leuchtende Kinderaugen. Da passt der Osterhase/Weihnachtsmann deutlich besser ins Bild als ein Mann, der ans Kreuz genagelt wurde oder ein Baby, dass in der Scheune im Tiermist geboren wurden.
Meine Kinder kennen auch die Geschichte vom Klapperstorch.
Lüge? Nö, das ist keine Lüge.
Mein Sohn legt inzwischen großen Wert darauf, dass seine Schwestern an den Weihnachtsmann glauben. Jegliche Versuche von anderen Kindern, ihnen die "Wahrheit" zu erzählen, werden im Keim erstickt.
Im Übrigen ist es so: Die Nichtexistenz des Weihnachtsmannes wurde nie wissenschaftlich nachgewiesen.
Gruß
Lustig, mein Großer "unterstützt" unsere Kleine auch sehr im Glauben an das Christkind bzw den Osterhasen.
Also hat er uns wohl die Geschichten weder übel genommen, noch haben sie ihm geschadet.
ja genau so ist es hier auch.
Laura ist zwar erst 17 Monate alt, aber DOminik ( 10 und schon lange "aufgeklärt") erzählt ihr inbrünstig sämtliche Geschichten rund um Christkind und Weihnachtsmann die ihm einfallen.
Jetzt hat er sich sogar " Eine Weihnachtsgeschichte" von Charles Dickens gewünscht, damit er sie lesen und Laura erzählen kann ( ich fürchte er wird enttäuscht sein...da es ja keine Kindergeschichte war, aber er möchte sie so gern lesen *g*)
lg
Andrea
Hallo,
ich selber habe noch keine Kinder. Aber meine Eltern haben mir vom Weihnachstmann und vom Osterhasen erzählt, auch von der Zahnfee.
Es war einfach schön, aber so etwas zu glauben. Auch heute denke ich noch gerne daran zurück und denke mir: Wie schön wäre es, wenn es wirklich den Weihnachtsmann geben würde.
Jemand der mit Rentieren fliegt, alles sieht und Geschenke an alle Kinder der Welt in nur einer Nacht verteilt.
Ich hab tolle Erinnerungen daran.
Bei meinem Bruder (11 Jahre jünger als ich) habe ich dann geholfen. Wir haben in seinem Kinderzimmer gesessen und aus dem FEnster geguckt und gewartet bis das Glöckchen klingelt. Denn dann war der Weihnachtsmann da.
Als er mit 2 oder 3 Jahren das 1. mal den Baum richtig wahrgenommen hat. Wow. Er war sooo überwältigt. Werde ich nie vergessen
Schade das ich kein Kind mehr bin und daran nicht mehr glauben kann.
Es war einfach schön.
Der Weihnachtsmann war so eine Art Superheld, eine Märchenfigur. Irgendwie magisch.
Ich z.B. glaube heute daran,dass mein toter Opa im Himmel auf mich aufpasst.
Wahrscheinlich sitzt er nicht da oben rum und schon gar nicht guckt er ständig auf mich runter. Mein logischer Verstand sagt mir einfach, dass das nicht geht.
Aber die Vorstellung ist einfach schön und hilft.
Als Kind konnte man so etwas einfach glauben, ohne ständig zu hinterfragen und nach einer logischen, wissentschaftlichen Erklärung zu suchen...
Ach jaaa.
Ich will noch mal Kind sein
Liebe Grüße
Janina
Hier gibt es jedes Jahr ähnliche Diskussionen. Ist das echt so ein Thema?
Miene Kinder kennen das Christkind und den Weihnachtsmann und den Osterhasen und wissen von Anfang an, dass ich bzw. mein Mann dahinter stecken. Die sind ja auch nicht blöd. Sie schaffen sich aber selber Erklärungen, warum es läuft, wie es läuft. Dann hat das Christkind eben nicht die Zeit, ALLE Kinder zu versorgen und die Eltern helfen bei der Verteilung.
Natürlich wissen sie, dass es keine eierversteckende Hasen gibt. Habe ich auch nie behauptet. Trotzdem wollen sie es glauben. Sollen sie doch. Ist ja auch eine nette Geschichte.
Sie wollen das glauben und wissen, dass es doch anders ist. Wo ist das Problem? Sie leben gut damit und wenn sie größer werden, fallen sie nicht aus allen Wolken.
Mit Geschenkentzug habe ich noch nie gedroht. Das ist doch dämlich. Egal, wer die Geschenke bringt.
Wenn ich sauer bin, kann ich in der ersten Person von mir reden und muss die Konsequenzen bzw. die Ausführung der K. nicht irgendwelchen unbekannten Dritten aufs Auge drücken.
Diese Geschichten sind Traditionen, die sich über all die Jahre entwickelt haben. Für mich ist es wichtig, dass meine Kinder sie kennen. 100%ig glauben müssen sie die nicht.
Gruß
Susanne
Hallo mila-hellfire!
Weil eine der wunderschönsten Gaben eines Menschen seine Fantasie ist und wir das auch unseren Kinder zeigen und auch als Erwachsene ausleben dürfen.
Deshalb achte ich allerdings darauf bei direkten Nachfragen meiner Kinder das auch so zu formulieren:
"Wenn man an etwas Glauben möchte und es einem Freude bringt und anderen nicht schadet, dann darf sich daran gerne erfreuen."
Und so wissen inzwischen bei uns alle in der Familie das es keinen Weihnachtsmann gibt, aber wir Glauben gemeinsam an den Zauber unserer Fantasie und lieben es gemeinsam diese tolle Geschichte auszuschmücken.
Liebe Grüße
Sunny
Hey,
als unser Sohn vor einem Jahr ins Wohnzimmer kam und den beleuchteten Weihnachtsbaum und darunter die Geschenke gesehen hat. Die Augen haben so geleuchtet.
Unser Sohn hat letztes Jahr auch eine Rute und einen ermahnenden Brief vom Weihnachtsmann erhalten. Da er so aus dem Ruter gelaufen ist - und was soll ich sagen, es hat funktioniert ihn aus seiner Trotzphase etwas herraus zu holen. Denn wer hat es nicht schon erlebt, das die Kinder mal auf andere Personen mehr gehört haben, als auf die eigenen Eltern???
Und zum Heidenspaß der Eltern - es ist doch schön, wenn die Kinder noch so uneingeschränkt an etwas glauben können.
Achja frustrierend war es für mich nicht als ich heraus fand, das es den Weihnachtsmann nicht gibt.
Grüße
nordstern
Hallo,
einige meiner schönsten Kindheitserinnerungen haben mit Weihnachten zu tun. Wunschzettel malen und raus in den Garten legen, damit ihn die Engel holen.
Es klopft an der Tür und tatsächlich hat der Nikolaus was davor gelegt!
Hinter der Wohnzimmertür warten und sich vorstellen, wie Mama gerade mit dem Christkind zusammen die Geschenke untern Baum legt.
Dass ich dann irgendwann mit fünf selbst drauf gekommen bin, dass es das alles nicht wirklich gibt, habe ich überhaupt nicht in schlechter Erinnerung. Danach habe ich mich dann halt darüber gefreut, dass meine Eltern mir so schöne Geschenke kaufen.
Und wenn ich jetzt sehe, mit welch großer Spannung und Verzauberung mein Sohn und seine Freunde auf den Nikolaus und das Christkind warten, stellt sich für mich da gar nicht die Frage, ob man ihnen diesen Zauber gönnt oder nicht.
Hast Du schonmal was vom "magischen Alter" gehört? Dazu zählen die Jahre von drei bis 7 Jahren. In dieser Zeit scheint für Kinder noch alles möglich und sie glauben gerne an magische Gestalten usw. Mein Sohn z. B. war im Urlaub mit einer Kindergruppe im Wald, um die Zwerge zu suchen und ihnen Häuser zu bauen. Das war so toll und er erzählt heute noch davon.
Ich glaube, es gibt einfach eine Zeit, in der diese Fantasien sehr wichtig für die Kinder sind, um die Welt besser zu verstehen. Sie haben etwas tröstliches und wunderbares.