Hallo zusammen,
ich habe mich hier angemeldet weil ich langsam aber sicher mit meinem Latein am Ende bin.
Kurze Vorgeschichte:
Im Jahre 2009 hat sich meine zukünftige Frau von Ihrem Mann getrennt. Das Kind lebt seit dem bei Ihr und hat mich auch sofort ohne Probleme akzeptiert. Ihr Vater wohnt mitlerweile 400 km weit weg, macht nur Stunk, kümmert sich nicht ums Kind, lässt von Ihm selbst gesetzte Besuchstermine verstreichen, so das sich Vater und Tochter nun fast 1 Jahr nicht mehr gesehen haben.
Anfangs wusste die Kleine es sehr gut aus zu nutzen und sagte immer sie wolle zum Papa, wenn die Luft hier etwas dünn wurde für Sie. Sie meinte damit erreichen zu können das Sie mit allem durch kommt und wir bei allem Nachgeben! Diesen Zahn habe ich Ihr aber gezogen in dem ich Ihr gesagt habe Sie solle den Papa anrufen und ich würd in der Zwischenzeit Ihre Sachen packen! Ab da war das Thema vom Tisch. Dies liegt aber schon lange Zeit zurück!
Nun ist es so das sie an allem und jedem etwas aus zu setzen hat. Wir wohnen in einer kinderreichen Siedlung in einem Haus, haben Platz, sie hat ein sehr schönes großes Zimmer, Platz, viel Spielzeug, quasi ein schönes zu Hause. An Tagen wo Ihre Mutter Arbeiten muss bin ich zu Hause, so das sie immer ein Familienmitglied griffbereit hat.
Vor kurzem hatten wir das Einschulungsgespräch im Kindergarten, verbunden mit einem Elternsprechtag. Als die Kindergärtnerin erzählte haben wir gedacht das sie von einem ganz anderen Kind spricht. Im Kindergarten ist sie lieb und hilfsbereit, hört zu, hält sich an das was Ihr gesagt wird. Zu Hause das absolute Gegenteil. Man kann Reden bis man Fusseln am Mund hat, jeden Tag ist Mittagsruhe, die findet für Sie für eine halbe Stunde in Ihrem Zimmer statt. Jeden Tag das gleiche Theater deswegen. Morgens wenn sie Aufsteht, gleich gemotze, beim Frühstück auch nur gemotze. Sie sucht sich quasi Gründe zum Nörgeln und das den ganzen Tag lang. Wir können machen was wir wollen!
Vor kurzem haben wir einen Brief aus dem Kindergarten bekommen. In diesem hatte die Kindergärtnerin geschrieben. Das Kind wünscht sich einen Spielnachmittag. Das machen wir. Problem ist nur, das sie den Hals nicht voll genug bekommt und sie vom Kindergarten nach Hause kommen bis zum ins Bett gehen nur Einfordert, was man im Alltag nicht ralisieren kann. Meine zukünftige Frau setzt sich mit Ihr hin und spielt, fragt was sie spielen möchte und das wird dann auch gespielt, aber halt nicht den ganzen lieben nachmittag lang. Als Dank wird sie dann nach dem Spielen wieder angemault und erzählt im Kindergarten so einen Blödsinn, für den man sich dann auch noch rechtfertigen muss.
In den Sommermonaten haben wir ein Wochenend Domizil an der Nordsee wo wir jedes Wochenende hinfahren. Dort sind auch viele andere Kinder. Wenn sie morgens raus geht mit den anderen Kindern spielen sieht man sie freudig über den Platz laufen. Hat sie dann z. B. Durst, kommt sie rein, mault rum, trinkt etwas und geht dann wieder. Da natürlich wieder freudig umher springend.
Ich weis langsam nicht mehr weiter, weil man dies gemotze langsam nicht mehr ertragen kann. Eins noch kurz zur Info. Bei uns wird mit Worten gehandelt. Das Kind wird nicht Geschlagen und bekommt auch nicht einen Klapps auf den Popo.
Habt Ihr einen Lösungsansatz?
Hilfe!!! Kind 6 Jahre seit 2 Jahren unzufrieden!
Oh wir haben auch so ein Exemplar nur etwas älter und männlich...
Wir haben alles probiert bis zum "er soll alles haben was er sich wünscht"...
Er war auch damit nicht zufrieden...
Irgendwann haben wir gemerkt, dass er irgendwann für sich entdeckt hat, dass er damit die Aufmerksamkeit auf sich zieht und sie ihm auch erhalten bleibt.
Zur Folge hatte dass für uns und seinen Geschwister kaum noch Zeit blieb, denn das dauernde Gemecker zerrte nur noch an den Nerven und die Jüngeren übernahmen langsam sein Verhalten
In Schule und Kita war er ein völlig liebes Kind.
Unter dem Strich fanden wir raus, dass unser Sohn sehr wenig Selbstbewußtsein hat.
Das Mobbing unter Kindern hat er nach außen hin mit einem Lächeln getragen , zu Hause sprach er nie darüber aber war stetig unzufrieden.
Das Erfüllen seiner Wünsche brachte nur kurze Versöhnung aber nicht das Gewünschte Gefühl .
Unser Weg :
Er bekommt Zeit von uns. Wenn wir Zeit mit einem anderen Kind verbringen oder uns selber eine Pause verordnet haben, dann muss er warten.
Gemecker wird in dem Fall ignoriert.
Er geht regelmäßig zum Karatetraining und entwickelt seitdem auch langsam ein Selbstbewußtsein er kann ja nun Angriffe abwehren ;) er ist nicht mehr machtlos.
Er wird die Schule wechseln.
Ein Trainer sagte: Kinder die viel Aufmerksamkeit ziehen können sich oft selber nicht gut wahrnehmen oft haben sie eine schlechte Körperwahrnehmung.
Mit Sport lernen sie auch die Konzentration zu lenken und ihren Körper und ihr Limit kennen.
Das führt zu vielen Verbesserungen im täglichen Leben.
Vielleicht ist das ja auch ein Ansatz für euch.
Im Moment sind die unzufriedenen Momente weniger und erträglicher.
Viel Erfolg
Karna
Hallo,
vorerst vielen Dank für Eure Antworten.
Ich habe sicherlich noch Dinge vergessen, die die Situation besser darstellen.
Recht gebe ich Dir in dem Moment wo gesagt wird, das Sie den Papa anrufen solle, aber wir haben Zeiten hinter uns, als der Papa noch in der Nähe wohnte, Sie zum Vaterwochenende abholen wollte und sie nicht mit wollte. Wir haben dann versucht in enger Zusammenarbeit, also Vater, Mutter und ich, zu zeigen das der Papa sich ganz doll freut, es für uns okay ist, sie nicht das Gefühl haben muss uns dann im Stich zu lassen usw. Also, Ihr die Sorgen zu nehmen!
Sie hat also immer so gespielt wie es Ihr gerade passte. Wenn zu Hause gemeckert wurde, wollte sie zum Papa, stand der Papa zum Vaterwochenende vor der Tür, wollte sie zu Hause bleiben.
Sicherlich ist es auch gut wenn das Kind seinen Frust ablässt, aber seit Ewigkeiten jeden Tag schlechte Laune und Frust. Auch wir haben zu Hause Grenzen. Das heißt, ich habe z. B. mein Büro zu Hause, wenn ich Telefoniere, dann muss sie ruhig sein. Das hat anfangs auch gut geklappt, nur mitlerweile setzt sie sich über sämtliche Grenzen hinweg, aber nur zu Hause. Wir haben anfangs auch immer gesagt, okay, ist jetzt eine Phase, aber geht denn eine Phase in die andere über?
Am Schlimmsten finde ich diese Märchen die sie im Kindergarten erzählt, weil uns das zusätzlich Probleme bereiten kann, was wir echt nicht brauchen, zu mal es ja auch nicht so ist. Wir geben uns wirklich sehr viel Mühe mit ihr und versuchen zu erklären was nur geht, das es Kinder gibt denen es schlechter geht usw. Das es soetwas gibt weis sie, aber es muss immer mehr und mehr sein.
Ganz wichtig: Das wir sie lieb haben zeigen wir Ihr und vor allem sagen wir es ihr auch immer wieder. Problem ist nur das sie meint die Prinzessin zu sein. Hält beispielsweise ein Blatt in der Hand, benötigt es nicht mehr, lässt es fallen und gut ist es für sie. Wenn man dann etwas sagt bekommt man zur Antwort: "Alles muss ich hier machen". Wenn man ihr dann aufzählt was wir alles zu ihrem wohlergehen machen, dann interessiert sie das in keinster Weise.
Man muss auch dazu sagen das sie unwahrscheinlich pfiffig ist und wir in einem Urlaub schon angesprochen wurden, das sie sehr wohl weis welche Knöpfe sie bei uns Drücken muss!
Auch hier fallen mir ein paar Dinge auf:
> Sie hat also immer so gespielt wie es Ihr gerade passte. Wenn zu Hause gemeckert wurde, wollte sie zum Papa, stand der Papa zum Vaterwochenende vor der Tür, wollte sie zu Hause bleiben.<
Finde ich völlig normal für ein Kind in dem Alter. Wichtig ist, dass die Erwachsenen erwachsen damit umgehen und die ursprüngliche Regelung beibehalten und sich nicht "auf der Nase tanzen" lassen.
> versuchen zu erklären was nur geht, das es Kinder gibt denen es schlechter geht usw.<
Und das soll ernsthaft eine 6-jährige verstehen und auch wirklich einsehen? Ich weiß selber, dass es Menschen gibt, denen es schlechter geht als mir... dennoch habe ich manchmal schlechte Laune..... menschlich.
> Wenn man ihr dann aufzählt was wir alles zu ihrem wohlergehen machen, dann interessiert sie das in keinster Weise.<
Das hat sie nicht zu interessieren... wollt ihr Lob dafür, dass ihr euch um ein Kind kümmert? Das hat so zu sein. Warum sollte sie das "anerkennen"?
> und wir in einem Urlaub schon angesprochen wurden, das sie sehr wohl weis welche Knöpfe sie bei uns Drücken muss! <
Hm... wenn ihr das schon wisst, warum lasst ihr die Knöpfe drücken? Warum lasst ihr das zu?
Ich denke, ihr lasst euch von ihr und ihrer schlechten Laune terrorisieren. Und springt wie sie will, damit sie endlich mal bessere laune kriegt und fröhlich ist. Und für sie ist das der Mechanismus euch springen zu lassen. Ihr hab ja regelrecht Angst davor, was sie im Kindergarten erzählen könnte... warum?
Und gewisse Dinge müssen einfach nicht diskutiert werden, wie z.B. das mit dem Papier. das wird aufgehoben und gut is. da muss ich mich gar nicht erst auf Diskussionen wer hier was für wen tut einlassen.
Lichtchen
Hallo,
als erstes möchte ich dir folgendes Buch nahe legen: http://www.amazon.de/Lieben-ermutigen-loslassen-Montessori-Erziehung/dp/3407228163/ref=sr_1_15?ie=UTF8&qid=1328007669&sr=8-15
So und nun zu dem Verhalten eurer Tochter:
Was tust du persönlich, um dich in die Kleine hinein zu versetzen? Du solltest dich fragen: Wie bist du aufgewachsen? Wie waren deine Familienverhältnisse? Vielleicht kannst du sie dann ein Stück besser verstehen...
Ich kann dir ein bißchen aus der Position deiner Tochter schreiben, ich selber bin ohne meinen leiblichen Vater aufgewachsen und musste mit den Partnern meiner Mutter klar kommen.
Die Kleine hat in ihrem jungen Leben die Erfahrung machen müssen, dass ein sicheres zu Hause keine Selbstverständlichkeit ist - ein Elternteil zu "verlieren" ist wie ein zu Hause zu verlieren. Eure schwere Aufgabe ist es nun eine neue Heimat entstehen zu lassen, in dem sie sich fest verwurzeln kann. Verstehst du dich mit der Mutter des Kindes sehr sehr sehr gut, oder gibt es auch mal Streiteren (die das Kind mitbekommt)?
Wie beschäftigst du dich mit dem Kind? Gelingt es dir sie zu "Hören"?
Ohne dich damit entmutigen zu wollen - keiner der Partner meiner Mutter (sie hatte auch immer langjährige Beziehungen) hatte es je geschafft an mich persönlich heranzukommen. Sie wollten alle lieb und toll und väterlich sein, brachten Geschenke mit - und ich fand es einfach nur ätzend, denn keiner hatte meinen Schmerz über den Verlust meines leiblichen Vaters gehört - er war kein Gesprächsthema - ein Stück von mir, die Hälfte meiner Persönlichkeit, bekam keinen Platz in der "neuen" Familie. Und ich habe auch mit Gemotze und Gezicke in den heimischen 4 Wänden reagiert - in Kita, Schule, bei den Omas... überall war ich das liebste Kind, aber zu Hause war der Teufel los.
Ich hatte mir gewünscht: Der Mann an der Seite meiner Mutter sollte nicht meinen Vater ersetzen - jeder der das versuchte, wurde von mir gehasst, er war unersetzbar. Mir hätte es geholfen, wenn sich diese Männer nicht nur um meine Mutter (und meinen unkomplizierten Bruder) gekümmert hätten, sondern sich auch sichtlich unc ehrlich bemüht hätten meine Seele zu ergründen, sich zu mir zu setzen und mit mir zu reden, aber nicht auf der Art "Was ist dein Problem" sondern eher in der Richtung: Du zeigst mir deine Ängste und Sorgen, dann zeig ich dir auch meine - also richtiges ZUHÖREN (lässt sich irgendwie schwer beschreiben) Das hat halt was mit echtem Mitfühlen zu tun.
Deshalb mein Lösungsansatz: Versuche dich in die Kleine hineinzuversetzen und erwarte nicht zu viel auf einmal von so einem kleinen Kind - du musst erst deine Zuverlässigkeit als Bezugsperson unter Beweis stellen
in diesem Sinne wünsche ich euch alles Gute
Und genau das habe ich getan. Die Kleine hat zu mir ein großes Empfinden aufgebaut. Das äußert sich immer wieder wenn sie etwas hat, nachts schlecht geträumt hat oder dergleichen. Sie kommt dann zu mir und sucht den Schutz.
Auch weis sie von mir das ich nichts gegen ihren Vater habe, auch wenn er in meinen Augen der größte Ar.... ist der durch die Gegend läuft, aber das lasse ich sie nicht merken und rede immer nur positiv über ihren Vater. Es ist schließlich ihr Vater und ersetzen möchte ich ihn nicht weiter als sie es möchte.
Das sie auf mich hören muss ist klar und lässt sich nicht ändern. Wie soll es ansonsten auch gehen? Ich selber bin in einem geordneten Umfeld mit klaren Regeln, aber auch Regelverstößen aufgewachsen. Ich möchte dem Kind auch nur den Lebensweg mitgeben und Beschäftige mich sehr viel mit ihr. Mehr als mit ihrer Mutter und sie ist hier voll integriert. Niemand bekommt hier mehr Aufmerksamkeit als sie. Quasi dreht sich hier alles um sie und wir sind sehr bemüht sie überall zu Integrieren, aber es gibt auch Momente wo man mal etwas alleine Besprechen muss und das haben Kinder auch zu akzeptieren. Wir erklären es ihr in Ruhe und schieben sie nicht in irgend eine Ecke!
Das klingt ja schon mal ganz gut.
"Niemand bekommt hier mehr Aufmerksamkeit als sie. Quasi dreht sich hier alles um sie und wir sind sehr bemüht sie überall zu Integrieren, aber es gibt auch Momente wo man mal etwas alleine Besprechen muss und das haben Kinder auch zu akzeptieren."
--> für diesen Punkt kann ich dir nochmals das oben genannte Buch nahe legen. Vielleicht ist es ja auch genau umgedreht bei euch, als es bei mir in der Kindheit war und die Kleine ist zu sehr im Focus? Eine Rolle mit der sie nicht umgehen kann? (Da kamen ja von den anderen schon schöne Tipps)
Es ist halt ein Balanceakt genau das richtige Maß zu finden: wann sollte man nachsichtiger sein, wann doch lieber etwas strenger. Ich glaube das Problem kennen alle Eltern hier. Ich weiß nicht, ob du leibliche Kinder hast - ich gehe jetzt mal davon aus, dass du keine hast - vor deinen Bemühungen ziehe ich den Hut. Es ist wahrscheinlich nicht einfach, wenn man so ins kalte Wasser geschmissen wird.
Hallo,
"Anfangs wusste die Kleine es sehr gut aus zu nutzen und sagte immer sie wolle zum Papa, wenn die Luft hier etwas dünn wurde für Sie."
Kinder aus "intakten" Beziehungen sagen: "Du bist nicht mehr mein Freund"
"Als die Kindergärtnerin erzählte haben wir gedacht das sie von einem ganz anderen Kind spricht."
So geht es allen Eltern. Kaum ein Kind benimmt sich im Kindergarten wie zu Hause. Die es umgebenden Faktoren unterscheiden sich.
"Morgens wenn sie Aufsteht, gleich gemotze, beim Frühstück auch nur gemotze. Sie sucht sich quasi Gründe zum Nörgeln und das den ganzen Tag lang. Wir können machen was wir wollen!"
Versucht ihr etwa, es ihr immer Recht zu machen?
"Ich weis langsam nicht mehr weiter, weil man dies gemotze langsam nicht mehr ertragen kann. "
Gewöhn dich dran. Sie wird so schnell nicht ausziehen. Wenn du Sch***freundlich auf ihr Gemotze antwortest, wird sie eines Tages aufgeben. Nur nicht anmerken lassen, dass du genervt bist.
Gruß
Wenn wir es ihr recht machen würden, dann würden wir in einem Spielzeugladen wohnen, ihr das Zepter übergeben und sie würde machen was sie will. Ob das für die Zukunft förderlich ist?
Oha, "Dann bist Du nicht mehr mein Freund", wie oft höre ich diesen Satz? Lass mich schätzen, jedes mal wenn sie mit einem Kind spielt was nicht gerade das macht was sie will? Das sagt doch jedes Kind!
"Wenn wir es ihr recht machen würden, dann würden wir in einem Spielzeugladen wohnen, ihr das Zepter übergeben und sie würde machen was sie will. Ob das für die Zukunft förderlich ist?"
Wetten, ihr versuchts?
"Oha, "Dann bist Du nicht mehr mein Freund", wie oft höre ich diesen Satz? Lass mich schätzen, jedes mal wenn sie mit einem Kind spielt was nicht gerade das macht was sie will? Das sagt doch jedes Kind!"
Ich meinte, sie würde den Satz zu DIR sagen, wenn sie dich nicht mit dem leiblichen Vater erpressen könnte.
Wow,ganz schön schroffe Schreibweise...
Aus deinem Beitrag liest sich eins ganz deutlich:Sie kommt mit der Situation mit ihrem Vater überhaupt nicht klar.
Egal,wie gut die Beziehung zwischen euch ist:Wenn der eigene Vater Besuchstermine verstreichen lässt und ihr so signalisiert,dass sie ihm am Ar*** vorbeigeht,hinterlässt das tiefe Spuren.Und die zeigen sich gerade.Vielleicht redet sie sich auch ein,sie wäre Schuld,dass sich ihr Vater nicht meldet (Selbstbewusstseinsprobleme).
Ich könnte mir gut vorstellen,dass sie ihre Unzufriedenheit diesbezüglich an euch auslässt.Ihr seid immerhin die einzigen,die greifbar sind (im Gegensatz zu ihrem Vater).Ist ja auch eine harte Situation:Zuerst wohnt man mit Papa und Mama zusammen,dann trennen sich beide,die Wohnverhältnisse ändern sich und Papa lässt sich nicht mehr blicken...
Deshalb meine Frage:Wie alt ist das Kind und hat sich deine zukünftige wegen dir von ihrem Mann getrennt?Habt ihr mit ihr konkret über ihr Verhalten gesprochen bzw. weiß sie selbst,warum sie so ist?
Und:Wenn das jetzt schon 3 Jahre so geht,würde ich evtl. über eine Gesprächstherapie nachdenken.
Alles Gute und liebe Grüße
Ok,zum Alter habe ich den Teil überlesen:"Hatten vor kurzem ein Einschulungsgespräch im Kiga"
Mal ehrlich:Für ihre jungen Jahre hat dein Ziehkind schon ganz schön viel mitgemacht.Da verstehe ich es noch weniger,dass du Dinge schreibst wie "Den Zahn hab ich ihr gezogen" oder "In der Zwischenzeit packe ich deine Sachen".Sie macht das in dem Alter ganz sicher nicht absichtlich oder um euch zu ärgern (vor allem,wenn du schreibst,dass sie dich von Anfang an akzeptiert hat...).Also:ein Kinderpsychologe wäre ein guter Anfang.
Bitte entschuldige, aber die Situation zwischen Ihrem Vater und ihr habe ich hier nicht weit ausgebreitet, weil ich sonst gleich ein Buch schreiben würde.
Wir sind diejenigen die Versuchen ihr klar zu machen warum der Papa sie nicht holt oder was weis denn ich. Der Vater selbst ruft ein mal die Woche an, haut dann Sachen raus wie, ich muss Arbeiten damit ich Euch Geld schicken kann. Er selbst arbeitet nur 19,25 Std. und verdient auch entsprechend, so das ich auf die paar Kröten getrost verzichten kann.
Wir sind diejenigen die hier alles zu ihrem Wohl klären, erklären usw. Sicherlich ist es ihr Vater und sie hat sicherlich auch einen Bezug zu ihrem Vater, nur stellenweise will sie gar nichts von ihm Wissen. Sie weis auch das es nichts mit ihr zu tun hat, das die Eltern sich getrennt haben. Das haben wir ihr mal für mal erklärt.
Nein, ich war nicht der Grund der Trennung. Das hat er ganz alleine hinbekommen!
Ich bin auch in meiner Position als Mann immer der Fürredner, das sie sich sehen können usw., auch wenn ich ihm nicht aufs Fell schauen kann. Das lasse ich die Kleine aber nicht spüren, eher stelle ich mich mit guter Mine hin wenn er sie mal sieht, damit sie nicht zwischen die Fronten gerät und nicht weis zu wem sie gehen soll. Muss aber auch ehrlich dazu sagen, das es seinem Wunsch gemäß seitens des Gerichtes fest gesetzte Besuchstermine gibt, wann er sie im letzten JAhr holen sollte/konnte. Er selbst hat die Termine so gewählt. Bis auf die Osterferien hat er alle anderen Termine wie Pfingsten, Sommer, Herbst, Weihnachten verstreichen lassen. Jetzt hat er ihr gesagt das er Ostern mit ihr in den Urlaub fliegen wolle, was ich nicht wirklich nachvollziehen kann bzw. nicht für gut heißen kann, da sie sich ein JAhr nicht gesehen haben. Hier in Deutschland kann man sich auf halber Strecke treffen wenn sie nach Hause wollte. Aus dem Ausland bekommt man nicht so schnell einen Flieger! Wir machen uns da sehr wohl unsere Gedanken zu.
Als sie letztes Jahr Ostern bei ihm war wollte sie auch nach Hause, das haben wir leider erst zu spät erfahren. Zum Glück wohnt aber ihre Oma in der Nähe, so das sie dort immer etwas halt gefunden hat. Er denkt nur an sich und seinen Willen, wir bemühen uns so weit wie es nur geht und fangen sie hier auf.
Aber zurück zum Thema: Passend auch zu dem eben geschriebenen. Mitlerweile weis man nicht was richtig und falsch ist. Was ist denn wenn der Vater nun Ostern vor der Tür steht um sie ab zu holen und sie macht Theater? Ist es trotz, oder will sie nicht, oder will sie sich gerade mitleidig hinstellen? Das tut mir in der Seele weh, heute schon nicht zu Wissen wie man dann am Besten reagiert. Im Normalfall würd ich sagen Kind bleibt hier um es zu schützen und es muss erneut eine Zusammenführung herbei gerufen werden. Hatten wir alles schon! Nun weis man aber nicht, ob es trotz ist oder ob sie Angst hat. Was also machen? Wie ihr seht, alles keine leichte Aufgabe. Einen Psychologen haben wir damals nach der Trennung in Anspruch genommen. Dieser sagte aber das alles okay sei und wir Aufpassen müssen das sie die Situation nicht ausnutzt, also ich will zu Papa, ich will zu Mama!
Hallo,
die persönliche Situation mit dem leiblichen Vater ist sicherlich nicht einfach. Aber - nur mal um das ganze einzuordnen - wie auch schon in einigen Antworten vorher angeklungen ist: 6jährige aus "intakten Familien" verhalten sich nicht viel anders. Bemüh mal Onkel google zu "Vorschulpubertät" oder "Sechsjahreskrise".
Es ist außerdem ein - weit verbreiteter - Irrtum, dass Kinder "gefälligst dankbar zu sein haben", wenn es Ihnen gut geht (schönes Haus, großes Zimmer). Und: Wenn es jeden Tag Gemecker wegen der Mittagsruhe gibt, dann würde ich diese "Anordnung" einfach mal überdenken. Eine solche Ruhephase mag zwar für viele gut sein, aber nicht mit jedem persönlichen Biorhytmus übereinstimmen....
Und dass sich Kinder zu Hause "gehen lassen" zeigt eigentlich auch, dass sie sich wohl fühlen, während sie sich woanders "benehmen müssen". Wenn sie letzteres können, ist wohl auch schon eine Menge richtig gelaufen!
Das wird schon: Ich würde weiter für viel Liebe und wenig Druck plädieren, dann wird das schon!
Alles Gute!
rain
Bzgl. der Mittagsruhe haben wir alles schon durchgetestet. Sie soll ja nicht schlafen wenn sie es nicht will. Sie kommt aber total überdreht aus dem KiGa und braucht die Zeit um runter zu kommen. Hat sie die nicht, ist hier nachmittags der Tornado los!
Es verlangt auch niemand das sie dankbar ist, aber sie muss lernen sich ein zu ordnen.
Guten Morgen ersatzpapa,
ich habe gerade eine ganz furchtbare Gänsehaut bekommen bei folgendem Satz:
"Es verlangt auch niemand das sie dankbar ist, aber sie muss lernen sich ein zu ordnen. "
Ja, dass ist das meistgelebte Erziehungsprinzip. Die Kinder sollen lernen sich einzuordnen.
Sie werden zu erwachsenen die ganz fest in sich das Ordnungssystem verinnerlicht haben
und danach leben sie meist unbewusst. Erst in der zweiten Hälfte des Lebens fragen sich viele (meist nach der ersten schlimmeren Krankheit) warum tue ich eigentlich was ich tue und macht mich das tatsächlich glücklich? Wer bestimmte das Ordnungssystem nach dem ich Lebe? Wer bestimmt welches Ordnungssystem das Richtige ist?
Wer sagt, dass Dein System das Richtige ist?
Ich weiß nicht ob du verstesht was ich sagen will.
Meine Erfahrung ist es jedenfalls, dass es einen riesigen Unterschied macht ob ein Kind (um beim Beispiel zu bleiben) sich unterordnet weil es versteht, ich werde bestraft wenn ich jetzt keine Mittagsruhe halte, oder ob es von sich aus freiwillig der Mama eine Pause lässt, weil es weiß, dass das Spielen danach gleich doppelt so schön ist.
So etwas ist Eigenverantwortung und die bildet sich durch Erfahrungen und nicht durch Unterordnung.
Auch sonst fällt mir auf, dass Du hier zu jedem Beitrag eine schöne Antwort schreibst.
"Ja, Du hast recht ... aber so einfach ist das nicht weil das Kind ist nämlich ...."
Die Lösung findest Du nur, wenn Du aufhörst auf das Kind oder den leiblichen Vater zu schauen und in Dich gehst warum Dich ihr Verhalten so ärgert und wie Du mit Deinem Ärger umgehen kannst ohne ihre Emotionen unterdrücken zu wollen.
Liebe Grüße
Sunny
Hallo
Ich finde auch, dass wenig Zuneigung aus Deinem Posting spricht. Es ist sehr nüchtern und distanziert geschrieben. Spiegelt das Euer Verhältnis wieder?
Denk mal über die wahre Bedeutung folgender Formulierungen durch!
"...die Luft hier etwas dünn wurde für Sie...
...Diesen Zahn habe ich Ihr aber gezogen...
...das sie den Hals nicht voll genug bekommt..."
In vielen Dingen ist Deine Tochter völlig normal. Aber durch den grossen Verlust des Vaters wahrscheinlich um ein vielfaches verunsicherter und liebesbedürftiger als andere Kinder.
Meine 5-Jährige sagt auch immer mal wieder, dass ich blöd sei oder dass sie ihre Erzieherin viel lieber habe als mich und zu ihr ziehen möchte. Ersteres lass ich abprallen und bei letzterem freue ich mich über das gute Verhältnis meiner Tochter zu ihrer Erzieherin.
Meine 5-Jährige kann gerade morgens mit einer schlechten Laune aufstehen, die ist unbeschreiblich. Aber wir sind alle Morgenmuffel und ignorieren uns halt, so gut es geht, bis der Morgenmuff verstrichen ist... Manchmal klappt`s nicht, aber so ist es dann halt.
Das "schöne zu Hause" hängt für 6-Jährige nur sehr bedingt an materiellen Sachen. Natürlich freuen sie sich darüber, aber viel wichtiger sind Zuneigung, Zeit, Sicherheit, Geborgenheit, Spass, Wohlbehagen...
Unsere halbe bis eine Stunde Mittagspause sieht anders aus (aber sie existiert): ich mache erst noch ein wenig Haushalt, der Kleine wird hingelegt und in der Zeit sucht sich meine Tochter ein Buch zum Vorlesen aus. Ich sitze dann mit einem frischen Kaffee und meiner Tochter und einer Wolldecke auf dem Sofa und lese vor. Für uns beide erholsam und immer gut für die Laune. Wenn ich dann mal 10 Minuten die Augen zumache, spielt sie halt einfach in meiner Nähe oder hört CDs. Sie würde aber momentan mittags auf keinen Fall 30 Minuten allein in ihrem Zimmer verbringen!
Wie oft habt ihr Besuch? Seht ihr oft andere Kinder und Familien? Das könnte die Lage auch entspannen, denn Deine Stieftochter scheint ja ein geselliges kleines Mädchen zu sein! Oder macht andere Sachen, die allen Spass machen. Ihr werdet etwas finden, wenn ihr gut zuhört.
Liebe Grüsse
Paula
Hallo Paula,
es mag sein das es etwas nüchtern klingt, aber in der Realität ist es anders.
So ist es glücklichweise so, das ich selbstständig bin und somit mir meine Zeit größtenteils Einteilen kann was außer Haus Termine betrifft. An den Tagen wo ihre Mutter Arbeiten muss, bin ich zu Hause. Muss zwar auch von zu Hause Arbeiten, aber kann mich ihr trotzdem widmen.
Sie bekommt von uns eine Menge aufmerksamkeit, so wie ich es bereits in einer anderen Antwort erfasst habe. Auch haben wir viele Kinder in der Nachbarschaft und das klappt meist auch sehr gut, bis auf die Phasen wo sie sich nicht Verabredet. In unserem weiteren Umfeld müssen auch alle ihren Berufen nachgehen, so das von Montag bis Freitag nicht viel Zeit für Kaffeepläuschen in Verbindung mit Kindern spielen bleibt.
Wenn Oma, Opa, Onkel, Tante zu Besuch kommen bekommt sie ebenfalls den größten Teil aufmerksamkeit von ihnen Geschenkt, aber findet dann auch kein Ende wenn man dann mal sagt das man sich kurz Unterhalten muss.
Häufig ist es aber auch so, das wir mit ihr Rumblödeln, bis sie urplötzlich Anfängt zu weinen und zickig ist.
Wir sind schon Bestrebt einiges mit ihr zu Unternehmen, sie auf zu fangen, wenn sie etwas hat, aber sie sucht sich auch sehr oft einfach Gründe zum Meckern bzw. Provozieren.
Gestern zum Beispiel war sie bis mittags im Kindergarten, hatte gute Laune, alles wunderbar, nachmittags waren wir dann bei Oma, haben wir rumgeblödelt, auch alles super, dann noch kurz in einem Lokal bzgl. unseres Hochzeitessens, wo sie auch immer alles darf, hinter die Theke, bekommt Kakao und einen Keks vom Wirt, weil sie sich da immer drüber freut usw. Kaum sind wir zu Hause durch die Tür, schlägt die Laune um und sie meckert nur noch rum, ohne irgend einen Grund! Das versteh mal einer!