Jeden Morgen Weinen und Schreien beim Abgeben in der Krippe - Hilfe!

Hallo zusammen,
ich bin echt verzweifelt und mit meinem Latein am Ende, vielleicht könnt ihr mir ein wenig helfen. Es geht um meinen Sohn, Ende Januar 3 Jahre alt geworden. Er geht seit 1,5 Jahren in die Krippe, er kommt im Sommer dann in den Kindergarten (selbes Haus). Die Eingewöhnung verlief super, obwohl ich Bedenken hatte, da mein Sohn sehr, sehr anhänglich und Mama-bezogen ist. Dafür hat es vor ca. einem Jahr angefangen, dass er morgens nicht in der Krippe bleiben will bzw. ich soll mit dort bleiben. Diese Phasen kamen und gingen in Wellen, aber seit ca. 2 Monaten ist es ganz schlimm. Er weint und schreit, will teilweise gar nicht aus dem Auto raus, will sich nicht die Jacke ausziehen lassen etc. Mir wird aber immer gesagt, dass er sich innerhalb von zwei Minuten beruhigt wenn ich weg bin und wenn ich ihn abhole kommt er mir ausgeglichen und fröhlich vor, er erzählt auch von seinen Freunden, gemeinsamen Spielen etc.

Die Erzieherinnen meinen, ich solle dem ganzen nicht zuviel Bedeutung beimessen, er hätte wohl gemerkt, dass er mich durch sein Verhalten fest im Griff hat und er so die volle Aufmerksamkeit bekommt, daher macht er immer weiter. Das dachte ich anfangs auch, ich habe dem nicht mehr so viel Aufmerksamkeit geschenkt und bin gar nicht mehr daru eingegangen. Es wurde dann kurze Zeit wieder etwas besser, er hat nur etwas gejammert dass er lieber zu Hause spielen will, aber nicht mehr geweint. Heute allerdings war es Horror. Er hat ganz furchtbar geweint und kam mir sehr verzweifelt vor. Er stand ganz schlimm weinend am Fenster (mit Erzieherin) als ich ging, am liebsten wäre ich wieder rein und hätte ihn mitgenommen.

Jetzt komme ich doch langsam ins zweifeln. Warum weint er so? Was kann ich machen? Wie gehe ich damit um? Er scheint ja doch richtig verweifelt zu sein.
Aber ich denke, ihn jetzt mit drei Jahren, wieder abzumelden kann ja auch nicht der richtige Weg sein, oder?
Ratlose Grüße
chris

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Hallo Chris,

wie schnell beruhigt er sich denn? Lässt er sich gut beruhigen?
Wie geht es dir damit?
Manchmal weinen Kinder noch länger und intensiver, weil sie merken, dass Mama unglücklich mit der Situation ist und das Kinder verunsichert.

WEnn er sich schnell beruhigen lässt und ansonsten gut spielt, ist es zwar schrecklich,aber er scheint sich da niicht unwohl zu fühlen.
hat er Freunde in der Gruppe? ERzählt er viel von der KiTa?

Mein Sohn wird nächste WOche 3 und hatte auch zwischenzeitlich mal wieder ne Phase, wo er viel weinte, das lag aber daran, dass er zwischen Oktober und Januar nur 5 Wochen in der KiTa war wg Krankheit und dann hat "seine" Erzieherin sich wieder sehr vermehrt und intensiv um ihn gekümmert,wir haben begonnen, 1x die Woche mit einem KiTafreund zum Sport zu gehen und es dauerte 3 Wochen und er ging wieder total gerne hin (nachdem er dann ab Mitte Februar mal wieder gesund war).

Klar kann es Aufmerksamkeit sein, aber der Wunsch nach Aufmerksamkeit hat ja einen GRund, fehlt ihm Mama? Bist du schwanger oder hast grad n Kind bekommen? Passierte sonst was in der Familie, dass er von dir die Aufmerksamkeit möchte?
N Kind macht sowas ja nicht böswillig, sondern weil ein Bedürfnis oder Angst dahinter steckt.

L.G

2

Hallo,

oh ja das kenne ich... macht meine Kleine auch noch ab und an.

Meiner Meinung nach hat aber ihre Erzieherin Recht, wenn sie sagt, dass man konsequent gehen soll. Kinder sollten lernen, dass ihre Angst unbegründet ist und ihnen nichts passiert.

Ich hole auch immer ein fröhliches kleines Mädchen ab, also kann es ja gar nicht so schlimm sein.

Abmelden würde ich nicht, denn das kann man später in der Schule auch nicht. Und darauf bereitet der Kindergarten ja vor.

Wenn er allerdings wirklich Angst hat ist vielleicht in der Gruppe irgendwas unstimmig? Wurde er geärgert oder hat er Ärger bekommen, was ihm vielleicht Angst macht? Kommt er mit den Erzieherinnen zurecht?

Meine Kleine hat zb. großen Respekt vor den größeren Kindern... und auch lange Nachts im Traum ihre Erlebnisse mit ihnen verarbeitet.

Ich habe im Bekanntenkreis auch bemerkt, wie wichtig es ist, dass die Eltern mit der Einrichtung zufrieden sind... denn wenn nicht spüren das die Kinder auch...

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Hi Chris,

wenn wir mal so einen Phase habe, hab ich immer nach zehn Minuten nochmal in der Krippe bzw. Kindergarten angerufen und gefragt, ob mein Kind noch weint.

Es gibt einem selber ein gutes Gefühl :-D und du weißt, dass er nicht länger weint. Ich glaube aber auch, dass er spürt, wie nah dir die Situtation - verständlicherweise - geht.

Aber ich finde, wenn es ihm sehr schnell wieder gut geht, würde ich mir nicht so viel GEdanken machen.

LG
lisboeta

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Hallo!

Das ist eigentlich gar nicht ungewöhnlich. Er hat Dich da echt gut im Griff, Dir bricht jedes mal das Herz, und das merkt er eben auch. Und nach nicht mal 5 Minuten bist Du längst vergessen...

Das ist echt alles nur Show, die Erzieherinnen sagen Dir da die Wahrheit.

Glaub mir, die ziehen keine Kinder durch den Tag, die ununterbrochen weinen, da hätten sie schon längst mit Dir gesprochen.

Du kannst ja mal fragen, ob sie vielleicht mal Fotos schicken könnten vom Morgenkreis oder so, damit Du siehst, dass er da schon wieder ganz normal ist.

6

Huhu,

>>Das ist echt alles nur Show, die Erzieherinnen sagen Dir da die Wahrheit.<<

Glaskugel gefragt? Karten gelegt?

*lach* nein mal im Ernst, woher weißt du das? Jedes Kind ist anders und Show muß es definitiv nicht sein.

>>Glaub mir, die ziehen keine Kinder durch den Tag, die ununterbrochen weinen, da hätten sie schon längst mit Dir gesprochen.<<

verzweifelte Kinder haben die bemerkenswerte Eigenschaft in den allerseltesten Fällen den ganzen Tag zu weinen, die meisten resignieren nach wenigen Minuten wenn sie merken das ihr Weinen nichts bringt.

>>u kannst ja mal fragen, ob sie vielleicht mal Fotos schicken könnten vom Morgenkreis oder so, damit Du siehst, dass er da schon wieder ganz normal ist. <<

die Idee finde ich gar nicht so schlecht...dann könnte man vielleicht, wenn man das Kind sehr gut kennt, sehen ob er "normal" also frühlich und ausgelassen ist oder einfach nur still.

lg

Andrea

7

Warum sollten die Erzieherinnen da lügen? Weil es so wenig Arbeit macht? Du weißt doch genau, wie Kinder in dem Alter sind, die haben einen ziemlichen Dickschädel. Und nicht jedes Weinen drückt echte verzweiflung aus.

Ich arbeite selber in einer Kita und sehe das so oft, dass manche Kinder Theater machen wenn sie gebracht werden - und kaum ist Mama um die Ecke rum schnappen sie sich ein Bobby Car und geben Gas. Das sieht nicht nach Resignation aus. Echt nicht.

Kinder die wirklich Probleme haben mit der Trennung bleiben dagegen den ganzen Tag über weinerlich, sind bei jedem weinen schwerer zu trösten und fragen dann auch immer gleich nach Mama, oder sie weinen gleich mal mit, wenn ein anderes Kind weint.

Das klingt jetzt so, als würde überhaupt dauernd geweint werden, aber wenn 15 Kinder zusammen kommen die jedes mal weinen wenn sie hinfallen, was nicht schaffen, müde oder wütend sind, dann weint eben öfter eines. Dabei aber in aller regel das einzelne Kind auch nicht öfter als Zuhause auch. eher sind die Kleinen noch besser abzulenken und sie haben dabei auch sehr viel Spaß.

Ganz deutlich merkt man es eben wenn man das Kind dann nachmittags abholt und es einen dan doch gar nicht so arg vermisst hat, sondern vielleicht sogar noch gerne ein wenig länger spielen würde.

Und man kann ruhig nach Fotos fragen, in den meisten Einrichtungen wird ja auch fleissig geknipst (schon alleine für die pädagogische Dokumentation), die Erziehrinnen können auch mal ein paar fotos per Email schicken.

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Huhu,

was macht er denn laut Erziehern wenn er aufhört zu weinen? ( wenn du den Erziehern glauben kannst).

Ist er dann fröhlich, offen, ausgeglichen, hat Kontakte und spielt gern und viel?

Ich denke dann ist alles in Ordnung.

Bei meinem Sohn wars leider ganz anders und da er sich nicht richtig mitteilen konnte und ich auf die ganzen "da muß man konsequent sein" #bla "Prophezeiungen" gehört habe, habe ich erst viel zu spät gemerkt wie sehr er gelitten hat.

Auch wenn es ihm heute, viele, viele Jahre und viel, viel Arbeit später wieder gut geht und er sich in der Schule wohl fühlt, werde ich mir das NIE verzeihen.

lg

Andrea

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Hallo Chris,

wenn wir mal solche Phasen hatten hat bei uns geholfen, entweder es bringt ihn der Papa morgens oder wir kommen direkt zum Frühstück.

Dein Kleiner ist jetzt 3 Jahre und da realisiert er einfach auch, dass er jeden Tag seine "Aufgabe" Kindergarten hat. Möglicherweise verunsichert ihn das. Sind schon viele Kinder da, wenn er kommt? Dann könnte es auch helfen ihn früher zu bringen, vor dem großen Trubel und er hat etwas mehr Ruhe.

Abmelden ist ganz sicher keine Lösung, vielleicht kannst du ihn an den ganz schlimmen Tagen versprechen ihn etwas früher abzuholen und etwas Besonderes mit ihm machen, so dass er merkt, dass du seine Angst ernst nimmst.

VG
B

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Huhu, hmmm 1 Jahr weinen finde ich für meinen Geschmack schon heftig...
Hattet ihr mal ein Elterngespräch?
Wie man diesen Kreis durchbrechen kann ist die Frage... Hast du an seinem Verhalten was festgestellt?

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Hallo

es tut mir leid, aber an vielen Stellen deines Berichtes werde ich richtig traurig.

"Die Erzieherinnen meinen, ich solle dem ganzen nicht zuviel Bedeutung beimessen, er hätte wohl gemerkt, dass er mich durch sein Verhalten fest im Griff hat und er so die volle Aufmerksamkeit bekommt, daher macht er immer weiter. Das dachte ich anfangs auch, ich habe dem nicht mehr so viel Aufmerksamkeit geschenkt und bin gar nicht mehr daru eingegangen."

Nur krass finde ich das. Er ist ein ganz kleines Kind und muss jeden Tag da hin wo es ihm nicht gefällt. Kein Erwachsener würde das länger als eine Woche mitmachen. Und du ignorierst noch dazu seine Bedürfnisse, tust so als hätte er nichtmal das recht zu äussern, dass er nicht hin will. An seiner Stelle würde ich noch lauter werden, aber dann ist er verstummt. Er denkt jetzt der Fehler liegt an ihm.

"Er hat ganz furchtbar geweint und kam mir sehr verzweifelt vor."

Er kam dir verzweifelt VOR? Nicht m,al jetzt gestehst du ihm zu, dass er verzweifelt IST?

"Warum weint er so?"

Das sagt er dir doch

"Was kann ich machen? Wie gehe ich damit um? Er scheint ja doch richtig verweifelt zu sein.
Aber ich denke, ihn jetzt mit drei Jahren, wieder abzumelden kann ja auch nicht der richtige Weg sein, oder?"

Mein Kind müsste keinen Tag in die Krippe wenn es nicht will. Die Kinder sind klein, wenn es geht mit der Krippe - schön. Wenn nicht - schade.

Mona

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Das Kind ist drei Jahre alt. er müsste dann sowieso bald in den Kindergarten, um ein normales Sozialverhalten mit Altersgenossen erlernen zu können.

Und wenn die Erzieherinnen sagen dass er sich bald beruhigt dann stimmt das oft - man kann ja 10 Minuten später nochmal anrufen oder eine halbe Stunde später sogar rein zufällig nochmal vorbei kommen weil man ja völlig vergessen hat seine frisch gewaschene Matschhose wieder mitzunehmen und mal aus der Entfernung einfach nur gucken - am besten ohne dass er es bemerkt.

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Wenn das Kind nur beim Abgeben kurz jammert/weint aber sich ansonsten zufrieden verhaelt und spielt wuerde ich dem tatsaechlich nicht so viel Bedeutung beimessen. Das Weinen ist nicht unbedingt ein Zeichen von nicht Gefallen, sondern kann auch z.B. daran liegen das das Kind die Unsicherheit der Mutter spuert, muede ist oder was auch immer

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Hallo,
ich denke die Erzieherinnen haben dir schon gesagt, worum es geht.
Manche Kinder machen halt mehr Theater als andere.

Meine große Tochter hat das ganze erste Jahr an der Tür gestanden, mir traurig nachgeschaut und geweint.
Sicherlich fragt man sich als Eltern dann oft, ob man was falsch macht oder warum das Kind so unglücklich ist. Meist bringt diese ganze Grübelei aber kein Ergebnis.
Ich habe einfach versucht am WE oder abends mehr Zeit zu haben und auf sie einzugehen,habe aber nie in Erwägung gezogen, sie aus dem Kiga zu nehmen, denn ich denke, es ist enorm wichtig, dass Kinder die regelmäßige und ausgiebige Gelegenheit haben, mit Gleichaltrigen zusammenzusein.
Ich musste ausserdem arbeiten und hätte mir den Luxus gar nicht leisten können, sie rauszunehmen. Wohin dann mit dem Kind? Es gab da keine Alternative.
Ich denke, der Kleine merkt, dass du ein schlechtes Gewissen hast und dir das Herz blutet, die Kinder haben für sowas ganz feine Antennen.
Wenn er sich nach wenigen Minuten beruhigt und dir auch nicht traurig vorkommt, wenn du ihn abholst, würde ich mir nicht soviele Gedanken machen.
Klar, es ist stressig und anstrengend, jeden Morgen so ein Theater mitzumachen und es bleibt nicht aus, dass es dir schlecht damit geht.
Vielleicht sagst du ihm einfach, dass er jeden Tag in den Kindergarten geht, so wie du und dein Mann zur Arbeit müsst oder andere Kinder zur Schule gehen.
Zeig ihm, dass du der festen Überzeugung bist, dass es gut ist, dass er zum Kiga geht und das musst du dann auch ausstrahlen.
Du läßt ihn zu sehr deine Verunsicherung spüren. Es wäre besser, das würdest du mit dir selber abmachen oder mit anderen Erwachsenen besprechen. Dein Kleiner spiegelt dir einfach nur wider, was du ausstrahlst, er merkt es dir an.