Hallo,
ich weiß, es gehört nicht in diese Kategorie, aber ich kann nur hier anonym schreiben, man möge es bitte verschieben wo es hingehört, aber ich muss es mir von der Seele schreiben.
Vorab, ich liebe meine beiden Kinder so sehr, auf Kind Nr. 1 musste ich lange warten, es war ein Wunschkind, und ich tat alles für das Kind. Die ersten Jahre kümmerte ich mich ausschließlich um das Kind, wir lasen viele Bücher, spieltenlange und ausgiebig, sangen und tanzten zusammen, gingen viel spazieren, kuschelten, was man halt so tut. Ich empfand mein Kind als sehr pflegeleicht, es aß gut, schlief mit 7 Wochen durch und war ein echter Sonnenschein.
Dann kam mit 3 Jahren Kind Nr. 2 und alles änderte sich. Die berühmte Trotzphase war sowieso in vollem Gange und die Geburt des Babys verschlimmerte alles. Es wurde gebockt, geschrien, Baby gehaun, absichtlich immer und immer wieder beim Trinken gestört, und auch wieder in die Hose gemacht usw. Ich verstand, es war eine schwere Zeit für das Kind, eine Umstellung aber gleichzeitig fehlte mir die Geduld und die Kraft über allem drüber zu stehen. Ich hatte Schlafmangel, Kind Nr. 2 schlief schlecht, aß schlecht, nebenbei das bockende Kind Nr. 1. Ich musste so oft schimpfen, bestimmt auch oft übertrieben, aber ich konnte einfach nicht anders, jeden Tag nahm ich mir vor nicht unfair zu Kind Nr. 1 zu sein, nicht mehr so viel zu meckern, gelassenener zu sein, aber es ging nicht.
Ich weiß, ich habe Kind Nr. 1 oft nicht gut behandelt in dieser Zeit, das schlimmste was ich in meiner Wut mal gesagt habe war, "Ich hasse dich!!!" Sowas darf nicht passieren, niemals, ich könnte auch nur heulen wenn ich daran denke, aber in dieser Situation hat mich das Kind so zur Weißglut gebracht, dass ich es gesagt habe. Ich bin ein Mensch der sagt viele Dinge unüberlegt, ohne die Worte vorher zu überdenken, das ist beim eigenen Kind aber unverzeihlich.
Nunja seitdem sind 18 Monate vergangen und ich komme mit Kind Nr. 1 nicht mehr klar. Es ist nun 4 Jahre und 9 Monate alt. Jeden Tag funktioniert es schlechter. Es vergeht kein Tag wo das Kind nicht bis aufs Letzte provoziert, schreit, haut, schubst, egal wen, andere Kinder, mich, das Geschwisterkind. Alles muss nach seinem Willen gehen, wehe wenn nicht, dann wird gezickt, alles verweigert, geschrien, das volle Programm. Wir sind uns leider sehr ähnlich von der Art her, sehr ungeduldig, sehr stur, sehr laut, das kann ich dem Kind garnicht vorwerfen, denn ich bin genauso, aber wir bringen uns ständig gegenseitig auf 180. Heute eskalierte es wieder, es waren Besucherkinder da, sie waren zu dritt auf dem Trampolin. Mein Kind und das andere Kind sind fast 5, das dritte Kind war erst 3 und konnte noch nicht so gut hüpfen. Ständig hat mein Kind das Kleinere geschubst, so dass es oft hinfiel. Ich sagte 1000 Mal es wird nicht geschubst, aber es passierte immer wieder. Ich drohte damit dass mein Kind runter vom Trampolin muss wenn es nochmal schubst, dann war kurze zeit Ruhe und 5 Minuten später ging das Geschubse wieder los. Ich war leider nicht konsequent und holte das Kind nicht da raus, denn das hätte so ein Monstergeschrei und Zicken und bocken bedeutet, dass ich bestimmt 30 Minuten mit dem schreineden Kind beschäftigt gewesen wäre und mich nicht um die Gäste hätte kümmern können.
Nomalerweise wird das Kind in den Flur gebracht, wo es dann tobt bis es sich beruhigt, also wirklich tobt, gegen die Tür tritt, schreit, sich auf den Boden schmeißt usw. Meist ist es nach 10 Minuten wieder gut, man bespricht den Grund für die Flurauszeit und dann geht der Tag weiter. Aber ich konnte heute einfach dieses Geschrei nicht ertragen, das Kind strampelnderweise in den Flur verfrachten, die Tür zuhalten, das Gebrülle.... also habe ich es bei den Ermahnungen belassen und das Kind nicht vom Trampolin genommen, obwohl es immer wieder geschubst hat. Das ging so weiter, Kind rennt auf Geschwisterkind zu und schmeißt es um, ich sehe es, gucke böse und sage aber nichts, weil ich gerade im Gespräch war, das eh ständig vom Schimpfen unterbrochen werden musste. Also guckt mich Kind an, rennt nochmal zum Geschwisterkind un schubst es nochmal um, nur damit ich endlich etwas sage. Reine Provokation. Schon wieder ein Fall für den Flur, aber dann wäre das Kind während des ganzen Nachmittags nur im Flur gestanden und hätte gebrüllt.
Wie gesagt, ich liebe mein Kind, ich versuche so viel Zeit wie möglich mit dem Kind alleine zu verbringen, aber es ist so schwer. Alles wird zunichte gemacht.
Ein Beispiel: Wir gehen zu zweit Eis essen, Kind liebt Eis. Alles ist bestens, danach noch Spielplatz, auf dem Nachhauseweg kommen wir an einem Laden vorbei wo es Lollies gibt. Kind will einen Lolly, ich sage nein, da wir zu hause so viel Süßzeug haben, wir gerade eben Eis essen waren und es bald Abendessen gibt. Kind flippt aus, schreit, haut, tritt, brüllt und ich bin die blöde, gemeine Mama. Na danke, das Eis essen ist vergessen, der Abschluss ist Genervtheit und die positive Zeit ist zunichte gemacht. Es ist wie ein Igel, immer wenn man das Kind umarmen oder knuddeln will, dann kommt oft, nee, ich will nicht, ich muss noch das oder das machen, erst wenn du mir das Buch vorgelesen hast usw. Aber wehe das Kind will knuddeln und man lässt nicht sofort alles stehen und liegen und knuddelt ausgiebig, dann ist wieder schmollen, zicken, bocken angesagt. Ich könnte die Liste ewig weiterführen, wenn man was vom Kind will, dann heißt es meistens nein. Abe wehe das Kind will was von Mama, Papa, Geschwisterkind oder sonstjemandem. Dann muss es SOFORT sein, und wenn dies gerade nicht geht, oh je...dann aber....
So, ich weiß nicht ob es irgendwie verständlich ist was ich schreibe, ich habe so Angst, dass ich durch das erste Jahr mit dem neuen Baby so viel kaputt gemacht habe bei der Beziehung von Kind 1 zu mir und auch das Verhalten deswegen so schlecht ist. Wie kann ich das wieder gut machen? Ich muss doch schimpfen wenn das Kind Unsinn macht, aber dann bin ich die gemeine Mama. Mir graut es schon vor jedem neuen Tag, da er immer erfüllt von Geschrei, Gemotze, Gezicke und Tränen auf allen Seiten gefüllt ist. Das ist so traurig, ich sage meinem Kind jeden Tag wie sehr ich es liebe, aber dass mich sein Verhalten so traurig macht, oft bekomme ich das Versprechen, dass es ab morgen besser wird, aber leider ist das bis jetzt nicht passiert.
Ich bin wirklich traurig, verzweifelt und frustriert. Ich würde so gerne meinen Sonnenschein wieder haben, nicht dieses meist schlecht gelaunte und bockende Igelchen, dass einen nur von sich wegstoßen will wenn man sich ihm nähern will
Wäre wirklich dankbar für ein paar Tips....
Traurige Grüße
Ich komme mit dem Kind nicht mehr klar! *Leider sehr lang*
halllo
ja, du MUSST konsequent sein/ werden egal ob du da grade lust drauf hast oder nicht
erkläre dem kind ruhig und auf augenhöhe, warum es jetzt keinen lollie bekommt
in den flur sperren zum toben, das er dann gegen türen tritt etc geht garnicht... da hast du als mutter schon verloren
wo ist der papa, der vlt mal ein machtwort spricht??
warum kannst du das kind nicht umarmen, wenn es das möchte? machst du das, weil er es bei dir ja auch nicht macht?!?!
ich denke bei euch ist einiges schief gelaufen, hast du das kind in die ss schon mit einbeschlossen? wusste es, WAS da kommt?? bzw was es bedeutet?
sagst du ihm, das du ihn lieb hast oder schimpfst du nur?
sorry für die vielen fragen aber vlt kannst du ja reflektieren
grüße
Hallo!
Du hast Deine Situation gut dargestellt.
Hört sich sehr klassisch nach Eifersucht an. Diese Situation hat sich nun eingefahren.
Es ist vielleicht unschön für Dich allerdings muss Dir schon klar werden, dass sich Dein Kind nicht falsch verhält.
Du bist traurig über das Verhalten Deines Kindes und das sagst Du ihm anscheinend auch des öfteren.
Dein Kind hat nur reagiert und zwar auf Dein Verhalten und eventuell das des Umfelds.
Es sucht nach Aufmerksamkeit und wenn es diese nur mit negativem Verhalten bekommen kann, dann eben so. Du solltest dieses Verhalten nicht mit dem Wesen Deines Kindes vereinen. Es hat sein Wesen nicht verändert und ist nach wie vor der Sonnenschein der es einmal war.
Es wurde nur nicht richtig reagiert.
Sicher nicht mit Absicht das ist klar aber es muss Dir bewußt werden sonst wird sich nichts ändern.
In erster Linie musst Du handeln, eine klare Linie ziehen, konsequent bleiben und vor allem Deinem kleinen Kind Deine Liebe, die du hier so ausführlich beschreibst, zeigen. Dann lass doch erst mal alles liegen und stehen und knuddel Dein Kind! Für ein Baby tut man sowas ständig, den lieben langen Tag und es funktioniert.
Dein Kind ist nicht Dein Feind und verhält sich nicht so um Dir Dein Leben schwer zu machen, es fordert nur was es braucht.
Deine Liebe.
Ich kann Dir nicht leider keine Tipps geben wie Du sowas in den Alltag einbaust, ich denke sowas braucht Zeit und Geduld. Aber möglich ist es ganz sicher!
Ich wünsch Euch alles Gute
Huhu
Lass dich mal
Dein Sohn weiß genau, wann er welche Knöpfe bei dir drücken muss. Er sucht Aufmerksamkeit. Vermutlich bekommt er sogar (auch ohne seine Anfälle) recht viel von dir, doch es reicht ihm nicht, da er zuvor ein noch höheres Level an Aufmerksamkeit gewohnt war. Das lässt ihn frustrieren und zeigt sich in seinem agressiven Verhalten.
Er möchte seinen Prinzen- Status nicht aufgeben und kämpft mit allen Mitteln.
Da du ihm dieses Maß an Aufmerksamkeit, dass er sich wünscht nicht geben kannst (da es nicht gesund ist immer nur die 100%ige Aufmerksamkeit zu haben), musst du dir andere Strategien einfallen lassen.
Ich würde versuchen seine Rolle als großer Bruder positiv herauszuarbeiten. Lass ihn helfen und sich wichtig fühlen. Hat das geklappt, dann lobe ihn.
Die Situation mit dem Lolli kann man z.B. so lösen, dass man das Kind erstaunt fragt, ob es etwa kein Eis mehr möchte. Mach ihm klar, dass nur eins möglich ist und du dich schon sehr auf das Eis freust.
Das du deine Empfindungen ansprichst (ich freue mich auf das Eis) ist ganz besonders wichtig für deinen Sohn, da er erst lernen muss, dass auch andere Leute Wünsche und Bedürfnisse haben. Je öfter du mit ihm über die eigenen Gefühle und die der anderen sprichst, umso mehr wird er sich einfühlen können.
Mein großer Sohn (heute 6) hatte in dem Alter auch ne Phase, da ist ihm dieses Einfühlen schwer gefallen. Er war oft sehr egoistisch und rücksichtslos. Jetzt mit 6 Jahren hat sich das geändert. Die Wirkung unserer Gespräche zeigte sich nicht sofort, doch ich bin sicher, dass sie ihm viel Orientierung geboten haben.
Auch starke Wutanfälle kenne ich noch von meinem Großen. Ich bin dann bei ihm im Zimmer geblieben und habe ruhig neben ihm gesessen. Er neigte jedoch nie dazu anderen körperlich wehzutun.
Manchmal hab ich ihm nach dem Anfall gefragt, ob ihm das nicht peinlich sei, sich so zu benehmen. Das irritierte ihn meist und gab ihm die Rückmeldung, dass solches Verhalten unerwünscht sei. Zusammen überlegten wir uns, wie wir seine Wut besser im Zaum halten könnten. Ich erlaubte ihm, auf Kissen einzuhauen, denn das Gefühl Wut wollte ich ja auch nicht unterdrücken- nur eben umlenken .
Noch heute ist mein Großer anstrengender als seine Brüder, doch mittlerweile hat er seine Rolle gefunden. Er unterstützt seine kleinen Geschwister und malt leidenschaftlich gerne.
In seiner Rolle als großer Bruder fühlt er sich wichtig und wohl.
Nun aber weiter zu deinem Kind. Das seine Bedürfnisse nicht warten können passt auch total ins Bild. Er ist momentan in seinem Narzissmus gefangen. Du hast übrigens nicht mit dem 2. Kind deine Beziehung zu ihm kaputt gemacht, sondern ihm viel früher gezeigt, dass NUR ER wichtig ist. Das nun auch andere Menschen wichtig sein sollen, versteht er nicht. Ihn aus dieser narzistischen Welr herauszuholen, wird keine einfache Aufgabe werden- aber es ist möglich.
Noch was zur Trampolinsituation. Aus Angst vor der Reasktion des Kindes nicht konsequent zu sein ist kontraproduktiv. Dein Sohn merkt sich die Situation und weiß bald genau, wann er sich soetwas erlauben kann. Meinem Sohn hat es geholfen, feste Trampolinzeiten zu bestimmen. Also erstmal gibt es die Regel, dass zuerst der Besuch darf und danach ist er mal dran. Und auch wenn dies zunächst auf Ablehnung stößt, verweist du halt immer wieder darauf, dass das Besuchskind auch gerne springen möchte und das er auch gleich dran sei. Und wenn er dann dran ist, dann braucht er die Sicherheit, dass er das jetzt auch wirklich darf und du sein Recht jetzt auch verteidigst.
ich habe kein zweites kind (unser baby ist bereits vor der geburt gestorben, aber das ist ein anderes thema...) aber mein sohn ist in etwa im gleichen alter wie dein großes kind und er verhält sich oft ganz ähnlich. wir haben ein sehr enges und liebevolles verhältnis, aber er haut mir auch oft genug um die ohren, ich sei die blödeste mama auf der welt, ich soll weg sein, er hat mich nicht mehr lieb, usw. usf. neueste lieblingsschmähung: "und deine kleider sind ganz, ganz hässlich!"
bei uns fällt eifersucht ganz klar schon mal weg, ich glaube, es ist einfach ein ganz normaler entwicklungsschritt und ich versuche das auch nicht persönlich zu nehmen. ich schätze, die kinder sind in einem alter, in dem sie sich ein stück weit abnabeln und aus der engen mutter-kind-symbiose lösen wollen, andererseits kommen sie mit dieser selbst geschaffenen distanz aber auch noch nicht so klar. dazu kommt frust, weil dauernd irgendwas, was spaß verspricht, nicht erlaubt wird und diese verbote kommen nun mal meist von der mutter, bei uns jedenfalls ist es so, weil ich deutlich mehr zeit mit unserem sohn verbringe als mein mann, der vollzeit arbeitet und abends erst spät zuhause ist.
vielleicht solltest du dem ganzen drama nicht so viel bedeutung beimessen. es ist immer gut, das eigene verhalten zu reflektieren und um so besser, wenn einem dabei klar wird, dass man selbst aller guten vorsätze zum trotz gelegentlich unfair handelt oder gar indiskutabel. das lässt sich aber gar nicht vermeiden, du bist auch nur ein mensch. und selbst jesper juul sagt: die besten eltern machen ungefähr 20 fehler am tag.
du kannst dich nicht zerreissen. es ist sicher schwierig, beiden kindern gleichermaßen gerecht zu werden. ein fast fünfjähriges sollte das zumindest ein stück weit verstehen können und ich erwarte einfach auch von meinem sohn, dass er gelegentlich mal drei minuten geduld aufbringt und wartet, bis er dran ist, wenn es was wirklich wichtiges gibt, was ich zuerst erledigen muss. und: ich versuche gar nicht mehr, perfekt zu sein. ich versuche aber, konsequent, berechenbar und immer authentisch zu sein. wenn ich ungerecht war, entschuldige ich mich später bei meinem kind dafür und erkläre ihm, was ich falsch gemacht habe und wie es richtig gewesen wäre, warum mir in dem moment der hut so hochgegangen ist und dann besprechen wir gemeinsam, wie wir es beim nächsten mal anders machen. das klappt immer öfter erstaunlich gut.
Erstmal danke schön für die Anworten, ich dachte ich würde eher fertig gemacht werden, weil ich als Mutter total versagt habe, aber anscheinend verstehen doch auch Außenstehende, dass ich immer versucht habe alles irgendwie gut hinzubekommen und trotzdem so viel falsch gemacht habe.
Ja, mein Kind war 3 Jahre lang der Mittelpunkt meines Universums, auch vom Papa, von den Omas und Opas, bekam die vollste Aufmerksamkeit. Als Kind Nummer 2 kam, änderte sich das zwangsläufig, machmal mehr als ich es wollte, aber Kind Nr. 1 musste sehr viel zurückstecken. Damit hatte keiner so krass gerechnet.
Nach dem Papa wurde hier öfter gefragt, der bringt sich so gut er kann ein, aber er arbeitet bis zu 12 Stunden am Tag und ist leider nie da, außer am Wochenende. Wir hatten versucht in der Zeit nach der Geburt des Babys für Kind 1 eher den Papa viel einzuspannen, er hatte sogar 2 Monate Elternzeit, aber Kind 1. lehnte den Papa vollkommen ab.
Es wurde vom Papa nichts gegesssen, Papa durfte nicht mit aufs Klo gehen, da wurde lieber in die Hose gamacht, Papa durfte nicht ins Bett bringen. Nur Mama. Mit einem dauernd stillen wollenden Neugeborenen an der Brust war das natürlich echt klasse. Wir waren alle so genervt, Papa fühlte sich hilflos weil Kind ihn ablehnte, ich zerriss mich zwischen stundenlamgem Stillen und trotzdem immmer für das Kind da sein, Kind war tzrotzdem nie zufrieden weil ich ja doch stundenlang beim Stillen festsaß.... es war ein Drama. Und ich dachte eben, dass das schlimme Verhalten nun eben von dieser Zeit herkommt.
Ja, ich muss konsequent sein, immer, in jeder Situation, das weiß ich eigentlich, aber ich wollte mich heute einfach nur 10 Minuten in Ruhe unterhalten, ohne Gebrüll, Ermahnungen und Gebocke, deswegen ließ ich es eben schleifen und holte das Kind nicht vom Trampolin runter. Ich bin wirklich nicht immer konsequent.
Hallo,
ich habe zwar nur ein Kind, aber ich bin allein Erziehend von Anfang an, also musste ich alles alleine stemmen, was manchmal auch nicht gerade einfach ist.
Ich würde dir raten, auf alle Fälle zu einer Erziehungsberatungsstelle zu gehen. Einige Sachen die Du geschrieben hast (z.B. Kind tobt im Flur) finde ich in dem Alter schon heftig. Bald (1-2 Jahre) kommt dein Sohn in die Schule und wenn sich bis dahin nichts geändert hat, könnte das zu großen Problemen führen.
Du hast auch oft geschrieben, dass Du deinen Sohn in den Flur sperrst. Hast Du es mal vor kurzem probiert, mit ihm in solchen Situationen alleine zu reden und ihn nicht gleich in den Flur zu sperren? Kinder werden auch immer reifer und evtl. versteht er es jetzt wenn du ihn auf Seite nimmst und alleine ein "ernstes Wort" mit ihm redest.
Auch finde ich, dass man bei Kindern mit 5 Jahren die "Strafe" nicht mehr sofort ausführen muss sondern sie verstehen es auch, wenn man dann z.B. sagt, dass man am nächsten Tag nicht mit Ihnen ein Eis essen geht etc. Das müsste dein Sohn sicherlich auch erst lernen und du müsstest so etwas paarmal durchziehen, aber evtl. langt danach die Drohung "wenn du jetzt nicht aufhörst das Kind zu schubsen dann gehen wir morgen kein Eis essen".
Du hast auch geschrieben, du hattest ihm 1000 mal gesagt, dass er auf dem Trampolin nicht schubsen soll. Das sind 997 mal zu viel und so etwas kann auch provozierend auf deinen Sohn wirken (Machtkampf). Und ich glaube auch, den anderen Erwachsenen mit denen du dich unterhalten hast, wäre es lieber gewesen du hättest dich um deinen Sohn gekümmert als zwanghaft versucht zwischen dem Schimpfen ein Gespräch, bei dem man sich dann eh nicht konzentriert, zu führen.
LG janamausi
Hallo,
du hast hier ja schon einige sehr richtige und hilfreiche Ratschläge bekommen,
nur eins noch:
Ich würde nach wie vor den Vater mehr mit einbeziehen. Auch wenn der Kleine ihn erstmal ablehnt.
"Wenn man vorn rausgeworfen wird, muss man von hinten wieder rein." Dieser Spruch gilt für mich auf jeden Fall bei einer Eltern-Kind-Beziehung.
Man muss da eben auch manchmal etwas kämpfen.
Du schaffst das offensichtlich nicht allein.
Vielleicht könnte dein Mann auf Arbeit etwas kürzer treten?
Alles Gute
Hi,
erstmal: ich habe keine eigenen Kinder. Ich kann also nur auf Erfahrungen mit meinen Nichten und Neffen zurückgreifen.
Für mich klingt das Ganze nach: Ich will Aufmerksamkeit. Ich bin der Mittelpunkt.
Das war bei meinem Neffen auch so. Als mit 3 Jahren sein Brüderchen kam, war einfach Schluss mit lustig.
Es ging sogar soweit, dass er das Pipimachen eingestellt hat. Er wollte einfach nicht. Hat gebrüllt, war trotzig, hat andere Kinder geschlagen, hat alles niedergemacht, was vorher funktioniert hat.
Es ging wirklich so weit, dass meine Schwester mit ihm ins Krankenhaus musste, weil er sich geweigert hat auf´s Klo zu gehen. Frag nich nach Sonnenschein!
Egal, die ganze Situation wurde erst besser, als sich die Eltern darauf geeinigt hatten, dass es eine besondere Zeit gibt. Und zwar eine Zeit, die nur ihm und Mama gehört. Da darf er sich was wünschen. Mama und er sind ungestört. (Ich weiß, das ist manchmal sehr schwer).
Aber das war der Durchbruch. Als er gesehen hat, dass Papa Schwierigkeiten hat mit dem anderen Wurm und Mama trotzdem bei ihm geblieben ist, das wars. Das war für ihn das Non-Plus-Ultra.
Klar, musst du konsequent sein. Das stimmt. Aber gerade diese Auszeiten verstärken noch mal mehr das Gefühl des Kleinen: Ich bin jetzt Nummer 2. Trotzdem finde ich, dass diese Auszeiten richtig sind. Aber er braucht dringend (du übrigens auch) Mama und Kind Nr. 1-Zeiten!
Es ist schwer. Er muss euch nun teilen. Alles, was du schreibst, trieft förmlich vor Eifersucht des Kleinen.
Das ist aber nicht schlimm. Er liebt euch beide trotzdem über Alles. Wäre es anders, dann wärt ihr ihm egal und ihr hättet andere Probleme.
Nimm ihn oft in den Arm (wenn er es denn zulässt) und sag ihm, dass es niemanden gibt, der so ist wie er.
Ich weiß, ich kann gut reden...aber ich hatte eben diese Situation auch in der Familie und kann nur berichten. Vielleicht hilft es dir ja.
Er ist immer noch dein Sonnenschein....mit Wölkchen....aber das gehört dazu und du liebst ihn. Und jeder hier hat verstanden, dass du ihn nicht hasst. Wir sind alle nur Menschen. Das gehört dazu. Ihr schafft das!
LG, Mamutsch
Ich würde dir raten dir Hilfe zu suchen, wenn das weiter so läuft wird das nie was. Ihr müsst beide an euch arbeiten zumal das Kind Nr.1 nunmal wirklich noch ein KIND ist und seine Gefühle noch nicht so kontrollieren kann wie ein Erwachsener. Wirklich such dir Hilfe, sonst entgleitet dir das Kind irgendwann wirklich.
Unser Sohn war mit vier so ähnlich. Zwar nicht so grob zu anderen Kindern, aber das mit dem Provozieren kenne ich gut. Vor allem mit meinem Mann gabs immer wieder Stress. Wenn wir danach darüber sprachen war alles gut, eine halbe Stunde später wieder das selbe in Grün.
Bei uns wars einerseits Langeweile. Es hat sich alles etwas entspannt mit dem Eintritt in den Kindergarten. Nicht ganz verschwunden, aber viel besser.
Sicher war bei uns auch Eifersucht im Spiel, bei euch klingt es sehr stark danach.
Ich denke auch, dass sich bei Euch Mechanismen eingespielt haben, die in die Spirale münden. Es wäre an dir, das Muster zu durchbrechen, was nicht einfach ist.
Ich würd vielleicht mal versuchen, den Machtkampf zu verweigern. Kind bockt, weil es kein Eis will? Na dann.
Lass mal das Schimpfen sein. Das kommt oft gar nicht mehr an. Es reicht, wenn du ihm sagst, dass sein VERHALTEN gerade nicht in Ordnung war.
Wenn er knuddeln will: Dann gönn ihm das. Ich erwarte von meinen Kindern auch, dass sie kommen, wenn ich rufe. Darum geh ich auch zu ihnen, wenn sie was von mir wollen.
Wenn er gemein ist zum Geschwisterkind kannst du dem Kleinen deine volle Aufmerksamkeit schenken, nicht aber dem Grossen. Auch nicht negative Aufmerksamkeit in Form von Schimpfen.
Andererseits würd ich die guten Momente zu betonen und kleine Aufmerksamkeiten einbauen. Ein Lächeln, eine Berührung etc. Es müssen gar nicht immer die grossen Gesten sein.
Wie sagte einst der kluge 18jährige Judolehrer von meinem Sohn: Du musst das Gute betonen, nicht das Schlechte. Sonst bleibt der Fehler kleben.
Alles Gute Euch