Hallo zusammen,
aus aktuellen Anlässen möchte ich gerne mal ein paar andere Meinungen hören.
Ich selbst habe 2 Kinder (2 Jahre/ 15Wochen). Es gibt auch bei mir Momente, wo ich sage "boah, ich brauch mal ne Stunde Ruhe, muss mal die Füße hochlegen oder schlafen..." Finde ich völlig legitim, ich bin ja auch nur Mensch und keine Maschine. Trotzdem gab es z.B. mal von meinen Eltern den Spruch:" Du bist überfordert mit 2 Kindern", eben weil ich solche Aussagen tätigte. Fand ich nicht angebracht von meinen Eltern.
Letztens hatten wir ein privates Mutter-Kind-Treffen. Ein Mädchen (auch 2 Jahre alt) war sehr aggro und hat permanent gehauen und Mist gebaut. Nachdem sie auf die Mutter nicht hörte und noch wilder wurde, nahm die Mutter sie, legte sie recht unsanft (wie ich fand) auf den Fußboden, schüttelte sie, haute ihr mehrmals auf die Finger. Dann setzte sie das Mädchen aufs Sofa mit den Worten "Du bleibst solange hier sitzen, bis Du Dich beruhigt hast!" Das Kind sagte irgendwas und die Mutter meinte, sie solle die Klappe halten, sie nerve.
Heute brachte ich meinen Sohn in den Spielkreis und traf auf eine andere Mutter. Sie erzählte mir, sie sei überfordert mit ihrem Kind, ihr Mann habe 12 Stunden Schichten, ihre Tochter schlafe schlecht, sei sehr anhänglich. Sie habe nun beim Jugendamt angerufen um sich Hilfe zu holen.
Ich denke es gibt sehr unterschiedliche Auffassungen von überfordert sein. Was denkt ihr darüber? Ab wann ist man tatsächlich überfordert? Wenn andere es sehen und unterstellen oder wenn man selbst soweit ist und sagt "Ich kann nicht mehr"...
Freue mich auf Antworten,
Lg Melle
Ab wann gilt man als überfordert?
Hallo,
wen man nur einen Schritt davor ist das Kind zu schütteln/schlagen, wenn das Kind über Tage nichts Vernünftiges zu essen bekommt (nur Chips, Kekse...), wenn es in der ganzen Wohnung nicht ein wenigstens halbwegs sauberes Teil zum Anziehen gibt, wenn die Küche anfängt zu leben.
Würde ich sagen.
vg
Das wäre für mich schon der nächste Schritt: Kindeswohlgefährdung und kurz vor Inobhutnahme.
ich denke dan ist man nicht nur überfordert sondern total verwarlost
Hi Melle,
ich finde es ist ein Unterschied zwichen
- Überfordert
- müde / ausgepowert
Ich habe zwei Kinder mit einem Abstand von 17 monaten. "Zusätzlich" arbeite ich noch Vollzeit.
Ich war in den ersten Jahren oft müde und ausgepowert. Ich denke, aber nicht dass ich mit den Kindern überfordert war.
Überfordert finde ich jemand, wenn er eben mit den Kindern nicht zurecht kommt, sich um das Kind nicht kümmert oder es gar schlägt etc,
LG
liboeta
Hi,
also eine Pauschalantwort kann ich dir da nicht geben. Ich weiß nur wann ich überfordert bin. Das ist dann der Fall wenn entweder mein Haushalt oder meine Kinder leiden müssen (indem ich mich weniger um sie kümmern kann!).
Das gab es bisher 2 Fälle in denen ich das sagen musste.
1x war ich richtig schlimm krank und hatte beide Kinder zu Hause
und beim 2. Mal war es Anfang des Jahres als wir mit dem Hausumbau fertig werden mussten, ein Umzug zu organisieren war und mein Sohn Scharlach hatte, während die Kleine mit Erkältung zu Hause war.
Eine dauerhafte Überforderung von Müttern würde ich auch in etwa so definieren.
Wenn Haushalt und/oder Kinder leiden liegt wohl eine Überforderung vor.
Das jeder Mal eine Auszeit braucht hat aber nichts mit Überforderung zu tun. Erholung braucht jeder mal.
LG
Hallo!
Wenn man selbst keinen Ausweg mehr sieht und keinen Plan mehr hat.
Berge von Waesche, etwas ungewaschenes Geschirr und mal die Fuesse hochlegen gehoeren nicht dazu. Ab und zu Olivenoel oder die Zuckerdose in den Kuehlschrank stellen auch nicht.
Dieses "Du bist ueberfordert" heisst im Klartext "Ach, was bin ich selbst toll".
ich stimme dir zu... Bei uns herrscht gemütliches Chaos.. es schimmelt nichts, es gammelt nichts.. alles was nicht in kinderhände soll, ist nicht in kinderreichweite..
Das ist für mich auch keine Überforderung.. sondern einfach nur der Status Quo.. ich muss nicht wenn mein sohn schläft losrennen und die Bude steril bekommen.. zumal er spätestens beim staubsauger oder spülmaaschinenausräumen wach wird...
Es muss ok sein..
ich kann nicht in allem 100% geben...
deine definition finde ich auch sehr passend... :)
Wenn ich am liebsten weglaufen würde,wenn ich resigniere und den Dingen einfach ihren Lauf lasse weil alles einfach zu anstrengend und unlösbar wirkt,dann bin ICH überfordert!
LG cat
Genau so ist es bei mir auch. Ich hab dann das Gefühl ich muß hier weg, einfach weg und nur noch ich alleine.
Sobald ich mit meinem Mann darüber rede wird es aber schon etwas besser und dann meißtens wieder Berg auf.
LG
Inka
Besser hätte ich es nicht ausdrücken können. Mir fehlten da gerade die Worte.
Jedenfalls gehts mir genauso.
LG
Katie
Überfordert ist, wer sich überfordert fühlt? Das kann bei jedem anders sein, sowohl der Belastungsgrad als auch die Einsicht.
Das sehe ich ganz genauso.
huhu!
interessante frage...
ich denke man ist überfordetr, wenn mehr von einem gefordert wird, als man leisten kann, diese leistungsbereitschaft ist bei jedem anders, und die physische und psychische belastbarkeit ganz sicher auch.
dann sollte man sich halt die frage stellen, wie man seine leistungsfähigkeit erhöhen kann, oder aber die foderungen runterschrauben kann. ich kenne durchaus mütter von einzelkindern die ohne die oma, die 4tage di woche das kind ein paar stunden nimmt nicht klar kämen... und eben solche, die mehrere kinder haben, beide arbeiten und dennoch völlig entsoannt und fröhlich dabei sind...
lg gussy
Besser hätte ich es nicht schreiben können!
Hallo,
ich denke nicht, dass man sagen kann: Wenn andere es sehen und unterstellen ODER wenn man selbst soweit ist und sagt "Ich kann nicht mehr.".
Wenn andere es zu mir sagen würden, dann würde ich schauen, WER das ist und würde dann zumindest mal darüber nachdenken, warum derjenige dieser Meinung sein könnte.
Manchmal hilft auch, zu überlegen, was für ein "Typ" man ist: Es gibt die "Leidens-Typen", die bei anderen gerne darstellen, wie schlecht sie es gerade mal wieder haben, wie viel sie zu tun haben, etc. Ich sage dazu gerne "mater dolorosa". Wenn man so ein Typ ist, braucht man sich nicht zu wundern, wenn andere meinen, man wäre überfordert.
Ist man eher der "Typ", der Dinge mit sich selber ausmacht und schwierige Situationen vor anderen eher herunterspielt, merken andere vielleicht nicht so schnell, dass man eigentlich schon überfordert ist.
Wenn man SELBER soweit ist, dass man nicht mehr kann, dann ist sowieso höchste Eisenbahn angesagt, endlich etwas zu unternehmen und sich Hilfe zu holen.
LG