Hallo zusammen,
ich will euch kurz meinen Fall schildern.. Meine Tochter (6) ist in psychologischer Behandlung seit etwas über einem Jahr. Auslöser dafür war die Trennung von ihrem Papa, der sich eigentlich so gut wie nie meldet, ausser ich fordere es mal wieder ein. Sie leidet bis heute unter der Trennung, das ganze war, als sie 4 Jahre alt war. Im Kindergarten gab es immer Schwierigkeiten, sie war immer irgendwie neben sich und hatte auch tagsüber in die Hosen gepieselt.. Ich bin aus diesen Gründen dann zum Therapeuten. Die kleine ist da in guten Händen und sie ist auch wesentlich ausgeglichener.. Jedoch kommt im Schulkindergarten dann aufeinmal, dass meine Tochter ADS hätte.. Ich dachte damals, mir platzt der Kragen. Ich habe dann einen Test machen lassen, der zugleich auch Intelligenztest ist. Er hat ergeben, dass sie kein ADS hat, sie sogar einen sehr sehr guten IQ hat, aber sie sich teilweise im Weg steht, weil sie soviel im Kopf hat und viel verarbeiten muss. Habe das Gutachten heute gelesen und da stand, dass die Psychotherapie weitergeführt werden sollen, das sei gut für Ihre sozioemotionale Entwicklung.
So langsam habe ich die Nase voll.. Mir fehlt inzwischen die Kraft, immer wieder sowas zu lesen. Ich gebe meinem Kind was mir möglich ist.. Ich schenke ihr Liebe und Aufmerksamkeit, ihr sehe zu, dass sie einen festen Tagesablauf hat. Aber ich bin auch nur ein Mensch, der auch nur begrenzte kann. Irgendwann habe auch ich mal Sorgen, bin ich mal traurig, muss ich meine Dinge erledigen..! Was soll ich denn verdammt nochmal noch tun? Ich schaff es nicht mehr, dass sich alles in meinem Leben nur noch um Ihre emotionalen Tiefs dreht.. Ständig habe ich Angst, wenn ich ihr was sage oder ich mal schimpfe, dass ich ihr was damit antue, aus dem Grund, dass sie ja soviel zu verarbeiten hat..! Kann es denn nicht alles normal sein? Es zieht mich jedesmal runter, wenn ich höre, dass sie möglicherweise mehr Geborgenheit sucht.. Wenn der Vater sich nicht kümmert, kann ich auch nichts tun... Manchmal möchte ich sie ihm am liebsten bringen und sagen: Hier bitte schön, mach wieder gut, was du versaut hast.."
Ich weiss nicht mehr was ich noch machen soll.... Immer meine Zweifel, ob ich ihr zu wenig gebe, immer unterbewusst in mir, dass ich meiner Tochter nicht unrecht tun kann.. Ich empfinde meine Tochter als normal, die Psychotherapeuten sehen ein verletzte Seele.. Immer denke ich, ich habe schuld daran..
Jacky
Manchmal möchte ich einfach alles hinschmeissen! Darf man so denken..?!
Mach mal eine Mutter-Kind-Kur. Das wäre für Euch beide gut.
Gruß
Manavgat
Hallo
wie wärst denn mit einer Therapie für dich und deiner Tochter zusammen ,ich denke das würde in eurer Situation mehr bringen .Vielleicht wechselst du den Therapeuten.Ausserdem gibt es doch bestimmt Kindergruppen, die Kinder aus den Scheidungsfamlien lernen spielrisch zusammen was gerade in der Familie passiert und warum sich die Eltern getrennt haben,ich habe gehört, dass sowas mehr Erforlg hat ,gerade aus dem Grund ,dass die Psychologen die Kindern nicht als psychisch gestört ansehen.Du brauchts Hilfe und wenn du diesen Schritt gehst ,würde es vielleicht deiner Tochter besser gehen.
Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft.
Deoris
Macht mal Therapiepause. Komm du runter von dem Trip, daß du an etwas schuld bist. Und komm runter von dem Trip, daß dein Ex was versaut hat.
Kinder müssen auch lernen, mit Enttäuschungen und Kummer zu leben.
hallo jacky,
als erstes möchte ich dir sagen das ich deine sorgen verstehe.
meine tochter war 3 als ich mich von dem vater trennte.
bei uns ist aber der unterschied das er sie sehr oft haben möchte auch mal für 1-2 std am tag.
aber das geht nicht,er wohnt 1 autostd. entfernt von uns.
mir persönlich wäre es lieb wenn er sie alle 4wochen hätte,das hat aber nicht geklappt,wir hatten letztes jahr im mai eine gerichtsverhandlung und da wurden alle 2 wochen festgelegt.hatte er drauf bestanden,mit den worten er kümmert sich.haha,sein vater holt sie immer ab und bringt sie auch da er arbeitet-ist aber selbstständig.
jetzt ziehen wir weg und jetzt haben wir es unter uns geregelt das er sie doch alle 4 wochen sieht.und ich bin der meinung das dann endlich ruhe einkehrt bei uns.
war auch bei einer therapeutin mit ihr-hatte sitzungen mit ihr zusammen und allein.sie will auch immer gar nicht zu ihm.er schimpft sehr viel,haut ihr auf den po wenn sie mal eingepullert hat.zeigt halt wenig liebe-er ist sehr materiell eingestellt.kauft ihr lieber was.
da ich seit 2,5 jahren einen neuen partner habe zudem sie auch papa sagt,bin ich sehr guter hoffnung das sich ihr seelischer zustand bessert.
sie braucht viel liebe,aber dennoch eine konsequente erziehung,wenn du noch weitere fragen hast kannst du mich gerne über meine VK anmailen.
lg elaine mit lene 5,5 jahre und louis 32 SSW
Vielleicht behandelst du sie zu sehr wie die Prinzessin auf der Erbse.
Kinder verarbeiten Dinge unterschiedlich.
Aber es muss auch so etwas wie einen ganz normalen Alltag geben.
Ich kann mir gut vorstellen, wenn deine Tochter was durchsetzen will, muss sie dich nur mit einem tränenumflorten Blick ansehen und schon spurst du.
Stimmt, du bist auch nur ein Mensch und du hast das Recht, auch mal an dich zu denken.
Das muss deine Tochter lernen, dass sie nicht der Mittelpunkt des Universums ist.
Das ist für dich wichtig und für ihr späteres Leben.
Gruß
geha
Ich habe oben zum Thema Mutter-Kind-Kuren etwas geschrieben und kann mich manavgat nur anschließen. Mir geht es genau so, ich leide vor allem unter der Umgebung und den ständigen Arztbesuchen und Therapien. Da kann man nichts machen, das ist so. Aber Hilfe kann man sich holen, mal Abstand gewinnen.
Ich kann das so sehr nachvollziehen, was Du schreibst, das kannst Du Dir gar nicht vorstellen. Ich habe EXAKT das selbe Problem, und ich glaube nicht, dass Eltern gesunder Kinder dies nachvollziehen können.
Das T-Shirt mit dem "Ich habe Schuld" drauf trage ich auch, seit unser Kind zu langsam Sprechen lernt. Mir hat am 2. Januar die Kindergärtnerin gesagt, nicht das Kind sei behindert (er ist nicht behindert! das nur nebenbei), sondern ICH behinderte das Kind. Ich sei zu ehrgeizig und müsste mich nur mal locker machen, dann könne er - mirakulös - sprechen! War ich fertig! Zum Glück hat die betreuende Neurologin herzhaft gelacht, als sie diesen Schwachsinn hörte.
Kindergärtnerinnen sind GROSS in Schuldzuschreibungen und laienhaften Diagnosen. Bei uns passiert es schon das zweite Mal jetzt, diesmal glücklicherweise ohne Misshandlungen. Vergiss es! Schon mal mit dem Gesundheitsamt Kontakt aufgenommen? Wir haben eine ganz tolle Amtsärztin, die hat mich total beruhigt und wirkt jetzt auf den Kindergarten ein, damit die sich solche Einmischungen künftig verkneifen. Die Kindergärtnerinnen sind überhaupt nicht qualifiziert für solche Aussagen!
Du hast nicht Schuld!!! Niemand hat Schuld. Dein Kind verarbeitet Traumata sehr schwer, es bekommt Hilfe - und fertig. Klar darf man so denken, das kommt unweigerlich, wenn man immer ganz allein gegen alle kämpfen muss. Wie oben schon gesagt, es gibt spezielle Kuren für Eltern kranker Kinder, vielleicht hilft Dir das auch. Ich werde es jedenfalls versuchen, und wenn es nur genug Kraft gibt, um die nächste Runde einigermaßen zu überstehen.
VG, Barbara
Hallo Jacky
Alsoerst mal: du bist nicht Schuld an all dem und was ncoh wichtiger ist: deine Tochter auch nicht!
Natürlich hast du das Recht auch mal "alles hinschmeissen" zu wollen. Ich denke eine Pause würde dir guttun. schick deine Kleine in eine Ferienkolonie mit anderen Kindern oder zu Grosseltern oder so. Tank mal wieder Kraft und dann haltdir wieder vor Augen was alles passiert ist und wie lieb du deine Kleine hast.Ich bin keine Psychologin,arbeite aber selbst als Erzieherin und habe solche Erfahrungsberichte schon öfter gehört..
Erst mal ADS hat nicht unbedingt was mit Intelligenz zu tun. DIese Kinder haben halteinfahc Probleme mit der Aufmersamkeit, können sich schlecht konzentrieren und verlieren schnell das Interesse.
Dann denke ich dass du deinen Ex mann mal schnell vergessen solltest. Deine tochter und auch du braucht ein geregeltes Leben. Es bringt nichts wenn er ab und zu vorabeischaut und sowieso nicht interesiiert ist. Das macht sei nur noch mehr durcheinander. Und wenn er auch noch für dich keine Unterstützung ist...wasbringt es dann??
Tja und zu der Therapie kann ich nicht so viel sagen. Ich bin einerseits der Meinung dass die Psychologen schon wissen was sie sagenund wenn sie eine Therapie für notwendig halten... Aber ich denke auch dass ein Kind von 6 Jahren sagen kann ob es sich dort wohl fühlt.
ich glaube dass Menschen oft noch mehr in ihre Probleme "verfallen" wenn sie ständig daran erinnert werden.. Ich würde wahrscheinlich die Therapie abbrechen und stattdessen - keine Ahnung- mit der Kleinen zum Reiten gehen zum Abschalten.
Aber wichtig ist dass du auch mal etwas für dich tust! Du bist wirklich auch nur ein Mensch!
Und denk maldarüber nach ob deine Tochter ir Verhalten wirklich geändert hat NACH der Trennung? In die Hose peiseln ist sicher ein Zeichen dafür dass ein Kind etwasemotionales duchmacht. Kinder verarbeiten das auf ihre Weise. Aber das geht vorbei...
Ich wünsche die alleKraft der Welt.
Lg Sylvie + Luca (22 M.) + Lenny