Hallo,
meine Tochter (6 Jahre) klingelt ca. 2x die Woche beim Nachbarskind (5 Jahre). Das Nachbarmädchen klingelt nie bei uns, aber sie sagt öfters zu ihrer Mutter, dass sie klingeln will, die Mutter mag aber wohl nicht (lange Vorgeschichte: das Mädchen darf zu uns, aber meine Tochter nicht zu ihr, da sie noch eine 2jährige hat und ihr das mit 3 Kindern in der Wohnung zu viel ist).
Vor dem Haus haben wir einen kleinen Spielplatz, dort treffen sie sich manchmal zum Spielen. Aber es endet jedesmal mit Tränen meiner Tochter. Irgendwie klappt es nicht mit den beiden. Meine Tochter ist lebendig und ein kleiner Wildfang. Das Nachbarsmädchen ist ruhig, sehr bedacht auf ihr Äußeres und ihr liebstes Spiel ist, die Kleider meiner Tochter anzuziehen (was mich zwischenzeitlich echt nervt und auch verboten habe, da ich die Sachen dann erst 2 Wochen später wiederbekommen habe).
Heute war es wieder mal soweit. Meine Tochter hat draußen mit den Nachbarjungs gespielt, die Kleine kam dazu. Sie steht immer dabei, guckt mit großen Augen in die Welt, sagt nichts. Als die Jungs rein mußten zum Spielen waren die beiden alleine draußen. Das Mädchen, nennen wir sie Rosalie, wollte mit meiner Tochter die Schuhe wechseln, was diese aber nicht wollte. Sie schlug ihr vor mit Straßenkreide zu malen, mit dem Roller zu fahren, zu schaukeln, oder, oder. Rosalie sagte zu allem nein. Meine Tochter immer um sie rum und versucht etwas Gemeinsames zu finden, Rosalie immer verstockter. Es kommt zum Streit der beiden, Rosalie sagt, wenn sie nicht die Schuhe kriegt, ist sie nicht mehr die Freundin meiner Tochter. Meine Tochter weint, die Mutter ruft das Mädchen zum Essen (ich habe den Streit der beiden durchs Küchenfenster mitbekommen).
So in der Art läuft es immer. Ich bin echt genervt von der Situation. Meine Tochter will immer oben klingeln (sie fragt fast jeden Tag), obwohl es nicht gut läuft. Sie meint, sie mag einfach nicht alleine spielen. Sie hat auch andere Freunde, die sie ein- bis zweimal die Woche trifft und einmal Sport, aber die anderen Tage höre ich immer wieder, heute klingel ich bei Rosalie. Für mich fühlt es sich an, als ob sie sich dauernd freiwillig eine Ohrfeige abholt. Sie ist dann immer am Boden zerstört. Heute hat es mir gereicht. Ich habe ihr jetzt verboten, oben zu klingeln. Wenn sie sich draußen zufällig treffen, okay, aber ich will nicht mehr, dass sie die Initiative ergreift. Es klappt einfach nicht zwischen den beiden und sie schafft es nicht sich emotional zu distanzieren. Jetzt habe ich ziemlich autoritär einen Weg vorgegeben um sie nicht den dauernden Enttäuschungen auszusetzen. Findet ihr das schlimm?
lg rosine
ich habe meiner Tochter verboten beim Nachbarskind zu klingeln. Schlimm?
Guten Morgen!
Ich hätte meiner Tochter lediglich klar gemacht nach welchem Schema die Treffen mit der Nachbarin laufen und sie jedesmal traurig Heim kommt! Wenn sie sich freiwillig in diese Situation bringt hätte sie von mir kein Mitleid mehr zu erwarten. Der Rest sollte die Entscheidung des Kindes bleiben.
Das Kräfteverhältnis der Mädchen ist in etwa gleich ausgelegt, daher sollte deine Tochter einen Weg finden damit umzugehen. Den Umgang zu verbieten macht die Nachbarin noch reizvoller. Ich stelle mir vor das der Druck auf deine Tochter es der Nachbarin, bei zufälligen Treffen, recht zu machen hierdurch größer wird und es ihr noch schwerer fällt sich zu behaupten.
Vg Rosaundblau
Ich hätte es ihr nicht verboten.
Das sind zwei Mädchen, im gleichen alter, die zanken halt mal, na und?
Wenn sie trozdem Freundinnen sein möchten oder spielen wollen spricht doch nichts dagegen.
Du kannst sicherm it deiner Tochter reden und ihr sagen, dass sie sich das nicht gefallen lassen und nicht weinen muss und wenn es ihr zu viel wird, sie nachhause gehen kann aber den bewussten Kontakt zu verbieten fände ich nicht so gut, denn es wird immer wieder solche Situationen geben in denen du nicht eingreifen kannst und da muss deine Tocher selbst mit klar kommen. Sie muss ihre eigenen Erfahrungen machen und es ist ja jetzt nicht so, dass die beiden sich gegenseitig die Haare ausreissen würden. :P
Ich würde ihr das nicht verbieten. Sie muss selbst die Erfahrung machen und ihr Resümeé ziehen. Dein Verbot hat null Lerneffekt. Eher verschäft es die Situation.
Gruss
agostea
Hallo,
wenn sie nicht lernen darf, mit kleinen Enttäuschungen umzugehen, was macht sie dann, wenn die Enttäuschungen größer werden?
Gruß
Hallo,
das du von der Situation genervt bist, kann ich verstehen.
Dass dir irgendwann mal der Kragen geplatzt ist, und ein Klingelverbot ausgesprochen hast, finde ich menschlich (könnte mir auch passieren, wenn ich sowas miterleben müsste).
Aber wie meine Vorredner schon gesagt haben:
was lernt deine Tochter daraus, außer das Mama ja gaaaanz böse ist, weil sie ihr ihre Freundin verbietet?
Ich würde ihr den Kontakt zu dem Mädchen nicht dauerhaft verbieten, würde aber auch klipp und klar sagen, dass sie sich bei mir nicht auszuweinen braucht, wenn es wieder mal nicht so läuft, wie sie es gerne hätte.
Und in einer ruhigen Minute, würde ich meinem Kind erklären, dass die Freundschaft mit Rosalie einfach nicht passt, weil die Interessen zu unterschiedlich sind, aber dass sie (deine Tochter) es natürlich selber wissen muss, ob sie weiter mit Rosalie befreundet sein will.
"Sie meint, sie mag einfach nicht alleine spielen. "
Wenn sie mit Rosalie zusammen ist, spielt sie doch quasi alleine bzw. gar nicht. Auch das solltest du deiner Tochter begreiflich machen, immer wieder.
Und bevor sich deine Tochter von Rosalie zum Weinen bringen lässt, soll sie halt Rosalie stehen lassen und wieder rauf zu dir gehen.
Anscheinend hat deine Tochter nach 100 "Rosalie-Ohrfeigen" noch nicht gemerkt, dass es ja eigentlich doof ist, Rosalie hinterher zu laufen, aber vielleicht merkt sie es nach 200, 500 oder 1000 "Rosalie-Ohrfeigen".
Du hilfst deiner Tochter am besten damit, indem du ihr immer wieder sagst, wie sie sich in solchen Situationen verhalten soll und sie ánsonsten ihre eigenen Erfahrungen machen lässt.
Aber wie gesagt:
Mitleid für dein "armes, am Boden zerstörtes Kind" ist dann fehl am Platze. Deine Tochter hat es sich so ausgesucht, und weiß, was auf sie zukommt, wenn sie immer wieder den Kontakt zu Rosalie sucht.
LG,
J.
Lass die beiden sich doch zanken. Du musst es nicht in deinen eigenen 4 Wänden akzeptieren und Du musst auch nicht akzeptieren, dass die Klamotten getauscht werden. Aber draussen spielen? Lass sie doch. Und wenn sie sich dann in die Wolle kriegen... Rosalie ist 5, vielleicht wird sie im Laufe der nächsten Zeit auch reifen und die beiden werden allerbeste Freundinnen.
Also meine Tochter (8) darf auch nirgends einfach klingeln. Mich nervt das Geklingel nämlich auch. Bei uns spielen auch alle Kinder auf dem Hof, man hört sie bei offenem/gekippten Fenster und braucht bloß rauszugucken, um zu sehen, wer da ist. Wer Lust zum Spielen hat, kommt einfach raus und wer nicht, der will/darf halt nicht oder ist nicht da.
Ich will auch nicht rausgeklingelt werden, nur um die Auskunft zu geben, dass meine Tochter nicht da ist, krank ist oder noch über Hausaufgaben sitzt... Und ich will auch nicht, dass meine Tochter andere Leute in dieser Weise nervt.
Gerade wenn das Nachbarmädchen auch nicht bei Euch klingeln darf, würde ich das auch zum Anlass nehmen, es dem eigenen Kind zu untersagen: "Rosalie kann Dich doch vom Fenster aus sehen und wenn sie Lust hat, wird sie schon von allein zum Spielen raus kommen".
Mich würde das Schuhe tauschen wollen auf Dauer nerven.
Wenn du sagst, das Mädel will immer die Sachen deines Kindes anziehen, dann würde ich dme Kind beim nächsten mal klar sagen: Anziehsachen hat jeder selber und die werden nicht zum Spaß angezogen denn DU musst sie dann waschen. Ihr habt genug Spielzeug, das muss reichen!
Entweder kommt das Kind dann eh nicht mehr wiel die Anziehsachen der Anziehpunkt waren oder sie kommt und spielt dann auch normal!