Hallo,
mein Sohn (13) hat einen guten Freund, der häufig bei uns ist. Ich kenne seinen Hintergrund nicht bzw. die Mutter nicht persönlich, mein Eindruck ist, dass sie ihn ziemlich an der langen Leine lässt und auch nicht groß hinterfragt, was er tagsüber so macht und wo er ist.
Der Junge selbst macht auf mich einen ganz ok-en Eindruck, er wirkt einfach ziemlich helle, auch wenn mir einige Sachen so ziemlich aufstoßen: er redet zum Beispiel nie etwas, wenn wir dabei sind (also z.B. beim Essen). Ok-das ist nicht ungewöhnlich, aber auch das Grüßen ist seine Sache nicht. Oder neulich lag ich tagsüber im Bett weil ich krank war und mein Sohn wollte was von mir, da dackelt der Kumpel mit ins Schlafzimmer (?)
Auch tut er sich beim Essen gerne mal als erster auf bzw. holt ungefragt Saft aus dem Kühlschrank oder ein Glas aus dem Schrank. Ich finde es ja schön, wenn er sich bei uns so daheim fühlt, aber irgendwie ist mir das zuviel und grenzüberschreitend. Ich meine, ne kurze Frage, kann ich mir nen Saft aus dem Kühlschrank nehmen ist doch nicht zuviel verlangt, oder? Ich habe das ganze bislang immer zur Kenntnis genommen aber ich merke wie es mich ärgert - genauso wie es mich ärgert, dass meiner sich zum Beispiel was aus dem Schrank nimmt und anderen (seinen Kumpels) davon nix anbietet, das hab ich dann aber schon mehrfach thematisiert (vor seinen Freunden), die fanden das aber nicht so schlimm (?)
Ich bin ja eigentlich nicht auf den Mund gefallen aber manchmal bleibt mir dieser eben offen stehen bei Verhalten, was mir total fremd ist. Also wie spricht man sowas an? Oder bin ich kleinlich?
"Unhöfliches" Verhalten bei Freunden der Kinder ansprechen?
Da würde ich schon etwas sagen. Mag es auch nicht, wenn jmd in unser Schlafzimmer geht oder an den Kühlschrank.
Verpack es einfach freundlich "Bleib sitzen, ich hol dir den Saft. Wir machen es eigentlich so, dass Gäste nur an den Kühlschrank gehen, wenn ich sie drum bitte weil ich grade nicht kann. Sonst würde es hier ein großes Durcheinander geben, wenn jeder überall dran geht und noch evtl wo anders zurückstellt...."
Ich hätte da direkt beim ersten mal was gesagt, jetzt hast du das ja schon eine Weile durchgehen lassen und vermutlich ist das jetzt normal für ihn.
Und wenn dein Sohn seinen Freunden nix anbietet ist das sein Problem, er ist ja nicht mehr so klein, dass er nicht weiß was sich gehört.
Und das Jungs mit 13 nicht die gesprächigsten sind weiß ich noch von meinen Brüdern, ist halt einfach so, da haben die es nicht so mit dem grüßen und unterhalten.
Dann rede Tacheles mit dem Jungen und sag ihm, was ihn stört. Und sag auch deinem Sohn nochmal, was du duldest und was nicht (Selbstbedienung, mit ins Schlafzimmer gehen usw.). Da kann dein Kind auch einen Riegel vorschieben.
Meine Mutter wollte auch nicht, dass sich unsere Freunde selber bedienen und einfach so in jedes Zimmer gelaufen sind. Das hat sie uns gesagt und wir haben es unseren Freunden verklickert.
hallo,
wo ich etwas sagen würde, wäre beim Grüßen, beim Essen auftun und beim ungefragt an die Schränke/Kühlschrank gehen. Das würde ich bei ihm direkt ansprechen. Außerdem solltest du deinem Sohn beibringen, dass er seine Freunde nicht Richtung Schlafzimmer schleppen muss und ihnen sagen soll, dass sie warten sollen.
vg, m.
Vieleicht hat dein Sohn gesagt es sei ok das er sich was holt oder hat ihn geschickt?
Dein Haus, deine Regeln, so einfach sehe ich das.
Ich sage den Besuchskindern meiner Kinder ganz klar, was ich von ihnen bei mir zu Hause erwarte und was nicht. Und Regeln setze ich durch. Wenn sie dann nicht mehr zu uns kommen wollen, ist die Sache damit erledigt.
Aber die Kinder haben damit kein Problem, sie wissen, dass es in jeder Familie Regeln gibt.
Allerdings gibt es bei uns Freunde und Freunde. Manche dürfen hier wie meine eigenen Kinder agieren, andere sollten schon wie Gäste auftreten. Auch diese Grenzen kann ich gut aufzeigen.
Es sind eben die besten Freunde meiner Kinder, die schon seit Jahren bei uns ein und aus gehen, so wie meine Kinder es in deren Familien auch tun. Die dürfen sich bewegen, als wären sie zu Hause.
Das schliesst sie nicht von den bestehenden Kinderregeln aus, wohlgemerkt.
Guten Morgen,
also ich würde direkt in der Situation wo er z.B. ungefragt an Euren Kühlschrank einen Kommmentar dazu abgegeben und ihn sofort ansprechen.
zum Thema grüßen: Da würde ich ihn auch direkt und mit Namen ansprechen und gerne auch dazu sagen, dass wir uns hier zu Hause "hallo" sagen, wenn wir kommen.
Und nein, Du bist nicht kleinlich. Fragen, bitte und danke sagen und vielleicht auch mal den Tisch mit abräumen, gehört in dem Alter dazu und darf mE durchaus erwartet werden.
Jedenfalls ist das bei uns so, mein Sohn ist 9 und hat auch einen guten Freund, der VIEL bei uns ist, oft mit uns isst, hier übernachtet etc. Da hat auch ER seine "Pflichten"
LG
Kirsten
Ich finde das ganze nicht so schlimm, ein Junge in der Pupertät halt.
Das Grüßen und Reden wird im Laufe der Zeit von alleine kommen, das ins Schlafzimmer Dackeln ist für einen 13jährigen wirklich verzeihlich (irgendwann wird ihm das sicher selbst auch unangenehm sein). Sich selbst als erstes Auftun finde ich normal. Einer, oft eben der Gast, muss doch anfangen. Wir tun uns immer nur selbst auf, schließlich kann ich ja nicht wissen, wieviel wer von was mag.
Das einzige, das ich ein bisschen nachvollziehen kann, ist, wenn er sich ungefragt Becher und Saft nimmt. Aber auch das ist eben von Familie zu Familie unterschiedlich. Wirklich gute, langjährige Freunde meiner Kinder wissen auch, wo bei uns die Becher stehen und bedienen sich durchaus auch mal selbst. Ich finde es eigentlich angenehm, wenn ich nicht wegen jeder Kleinigkeit present sein muss.
Wenn dir das aber nicht passt, muss du dich einfach entsprechend äußern. Wenn du das in einem kamaradschaflichen Ton machst, nimmt er es dir sicher nicht übel und hält sich daran.
>>>Aber auch das ist eben von Familie zu Familie unterschiedlich. Wirklich gute, langjährige Freunde meiner Kinder wissen auch, wo bei uns die Becher stehen und bedienen sich durchaus auch mal selbst. Ich finde es eigentlich angenehm, wenn ich nicht wegen jeder Kleinigkeit present sein muss<<<
Man muss nicht present sein, es reicht doch schon wenn das Gastkind das eigene fragt, kann ich was zu trinken haben und mein Kind holt das dann.
Vielleicht bin ich da etwas "komisch" aber selbst bei MEINER besten Freundin, wo ich fast täglich ein und ausgehe bediene ich mich nicht einfach so und frage.
lg bambolina
Nein, du bist natürlich nicht komisch. Jede Familie hat da doch ihre eigenen "Gesetze" .
Wenn ich direkt daneben stehe, fragen die Freunde meiner Kinder mich sicherlich auch, wobei das ja eh eine rhetorische Frage ist. Ich sag dann sowas wie "Ihr wisst doch, wo die Becher stehen, nehmt euch was..." . Das tun sie dann auch. Wenn ich gerade nicht in der Nähe bin, nehmen sie sich einfach so, natürlich ist da meist mein Sohn dabei, aber selbst wenn das nicht der Fall sein sollte, ist es für mich okay.
Bei uns gehts oft zu wie im Taubenschlag, gerade die Nachbarskinder sind ständig da, meist rudelweise. Da bin ich echt froh, wenn sie sich um Selbstverständlichkeiten wie Getränke selbst kümmern.
Nicht okay fände ich, wenn ein Kind einfach so unser Süßigkeitenfach plündern würde...