Trotzphase: Richtige "Strafe" bei Zornanfall

Hallo,

ich beobachte gerne, wie andere Mütter/Väter mit den Trotzanfällen ihrer Sprösslinge umgehen. Man lernt ja auch aus deren Tun bzw. Fehler.
Oft sehe ich, dass das Kind kurz in einen anderen Raum gebracht wird mit dem Hinweis, wenn du dich beruhigt hast kannst du wieder rauskommen.

Welche Maßnahmen trefft ihr, wenn euer Kind gerade voll aufdreht?

Vielleicht weiß hier auch jemand was Psychologen in solchen Situationen empfehlen?

Danke!

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Ich glaube nicht, dass kleine Kinder, die mit ihrer Wut überfordert sind, plötzlich lernen, mit ihr umzugehen, wenn man sie "einsperrt".

Wenn mein Sohn tobt, dann tobt er. Also warte ich, bis er wieder ansprechbar ist.

Wichtiger finde ich, den Kindern Mittel und Wege aufzuzeigen, wie sie schon vor der Eskalation mit ihrer Wut umgehen sollten.

lg

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#pro

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Aber manchmal hilft eien kleien Auszeit, raus aus dem Blickwinkel der Eltern, um sich wieder zu "fangen". Auch das alleine Fangen will gelernt werden.

Manchmal, (also wirklich nicht inflationär), wenn der Kleine (2,5) so gar nicht zu beruhigen ist und dann versucht, alle zu hauen (uns und seine Schwester) dann drohe ich eine Auszeit an. Wir haben es mit der Treppe versucht, so dass er uns also weiterhin im Blick hat, aber das klappt gar nicht. Zuviel Ablenkung.

Also setze ich ihn nach oben in sein Bett. das habe ich bei meiner Tochter noch strikt abgelehnt, so a la: Das Bett als Strafe kommt nicht in Betracht! Für ihn ist das aber keine Strafe, sondern er ist da wirklich dankbar drüber. Eben hat er noch getobt und gewütet, kaum sieht er sein Bett legt er sich hin und sagt selber "Brauche Pause"

Nach drei bis fünf Minuten gehe ich wieder zu ihm und frage ihn, ob alles in Ordnung ist und ob siene Pause gereicht hat. Meist sagt er ja, kann aber auch mal ein Nein vorkommen ;-)

Was ich aber bemühe zu vermeiden (ich gebe zu, manchmal ruitscht es mir auch raus) ,ist die Frage: Bist Du wieder lieb? Denn sein Zorn hat ja nichts damit zu tun, dass er lieb oder eben nicht ist, er rutscht da so rein. Alles wieder in Ordnung? oder Pause beendet? finde ich da deutlich besser.

LG
Punkt

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huhu

also dass mit dem "geh ins zimmer und reg dich ab" mach ich selber auch, zb bei folgender situation: ich bin am kochen, mein mann richtet schon trinken usw....kind will hoch auf den arm, geht halt grade nicht weil es gleich essen gibt und mama hände voll zu tun hat, kind heult heult, ich frag sie dann was sie möchte? sie möchte hoch, ich erkläre ihr es geht jetzt einfach nicht, kein platz ist zu gefährlich etc... kind heult weiter, ich sage entweder sitzt du dich jetzt still auf dein platz und es gibt gleich essen oder du gehst solange raus bis du dich beruhigt hast, kind rennt im weg rum und brüllt wie am spieß, da kann sie es sich aussuchen, meist geht sie kurz alleine raus, läuft der flur entlang und kommt sofort wieder, setzt sich hin und gut ist.

oder kind will schockolade, ich sag mal ja, mach kühlschrank auf, sie macht blöd weil sie es unbedindgt selber holen möchte, ich möchte dass gerade nicht dann fängt sie an zu heulen und auch manchmal auf den boden schmeisen, ich gehe auf augenhöhe und sag ihr entweder möchte sie schockolade und nimmt sie jetzt oder sie bekommt eben keine. macht sie weiter blöd kann sie sich wieder abreagieren gehen.

ich will im prinzip nichts ignorieren , aber wenn die sachen geklärt sind, und meine güte ich weis dass meine tochter versteht was ich sage, und sie trotzdem weiter rumzickt und brüllt dann kann sie es gerne in ihrem zimmer machen. es war mal eine zeit da war sie länger wie 1 min im zimmer, mittlerweile läuft sie kurz den flur entlang, oder geht wirklcih kurz ins zimmer (in seltensten fällen bring ich sie ins zimmer), sie kommt raus , ist wieder normal , ich rede nochmal darüber und gut ist.
es muss ja auch nicht sein das kinder denken sie würden dann doch was bekommen nur weil sie rumschreien, das bringt keinen weiter.

lg
babyboom

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<<<<oder kind will schockolade, ich sag mal ja, mach kühlschrank auf, sie macht blöd weil sie es unbedindgt selber holen möchte, ich möchte dass gerade nicht dann fängt sie an zu heulen und auch manchmal auf den boden schmeisen, ich gehe auf augenhöhe und sag ihr entweder möchte sie schockolade und nimmt sie jetzt oder sie bekommt eben keine. macht sie weiter blöd kann sie sich wieder abreagieren gehen.>>>

Finde ich zB, wenn es nicht unbedingt von Nöten ist hausgemacht und unnötig.

Ich breche mir zB keinen ab, wenn mein Kid etwas selbst machen möchte. Spricht nichts logisches dagegen, lasse ich sie.

Bockt sie, weil sie nicht darf und für mich gibt es keinen Grund, dass ich es nicht hätte erlauben können, bin ich meiner Ansicht nach sogar daran Schuld, dass mein Kind gerade austillt, bzw. hätte es verhindern können.

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Du hast mir meine Antwort vorweg genommen...

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Hallo,

ich blieb bei meiner dabei.
Bei geh weg, ging ich symbolisch einen Schritt rückwärts. So signalisierte ich, dass ich sie ernst nehme, aber sie nicht verlasse. wenn ich raus ging, bekam sie Angst.

wenn sie es zu ließ hab ich sie festgehalten.
Oder wenn sie so sehr über den Punkt hinaus war, in dem sie es alleine nicht mehr schaffte.

Ich war einfach da.

Treten, hauen, beißen etc. ließ ich mich nicht. Mit etwas Übung, fing ich ihre Aktion ab und hielt sie so fest, dass ich da war, aber sie mich nicht treffen konnte.

Wenn sie sich beruhigt hatte, hab ich mit ihr drüber gesprochen. Über das Gefühl, über die Ursache.

"ich verstehe, dass du traurig bist, weil du kein Eis bekommen hast"
(dass sie keines bekommen hat, war schon schlimm für sie - sie dann auch noch für ihre Wut zu bestrafen hätte ich gemein gefunden)

"ich verstehe, dass du wütend bist, weil ... Deswegen lasse ich mich nicht treten"

jetzt mit 5,5 Jahren sagt sie selbst
"ich bin traurig"
"ich bin enttäuscht"
"ich bin wütend"
"du sollst mich trösten"
"ich will, dass du mich in den Arm nimmst, weil ich bin traurig"
"ich will, dass du aus meinem Zimmer gehst, weil ich bin wütend mit dir"

Früher hat ihr 1. die Sprache dazu gefehlt 2. wurde sie von ihren Gefühlen so stark überrollt, dass sie darin gefangen war.

Ich habe schlicht das versucht, was ich mir wünschen würde, wenn ich wütend/traurig/... bin
- ernst genommen werden
- Verständnis bekommen wegen der frustrierenden Situation (ich erwarte genauso wenig Wunder wie mein Kind. Ein Nein, bleibt ein Nein! Aber ein bisschen Trost über diese Tatsache wäre ganz nett)
- Wege, wie man mit dem Frust umgehen kann. Würde mich heute jemand in ein anderes Zimmer schicken, wenn ich (gefühlt) berechtigt wütend bin ... dann würde ich den Weg durch die Haustüre nehmen ;-)

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Ja, man kann sich zu dem Thema ein Buch schnappen, dann weißt du es auch. (mir hat es zumidnest damals geholfen) Pädagogisch ist einsperren, der komplett falsche Weg! Menschlich absolut verständlich.

Was hältst du davon, das Kind austoben lassen. Wenn ein Erwachsener verärgert ist, ist der einzige Unterschied, dass wir uns beherrschen können und dass wir VERBAL äußern können, womit wir Probleme haben. Sie haben es mit 2 Jahren noch nicht und deswegen kommt es zu solchem Ausraster.

Diesen Ausraster kann man aber oft meiden, indem man sich in die Lage des Kindes versetzt und lernt mit dem Kind umzugehen. Beim ersten Kind dachte ich noch - ich kann manchmal um jeden Preis vorschreiben, beim zweiten hat sich die Einstellung zum Teil verändert. Wir haben diese Tobsuchanfälle weitaus weniger.

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Ich versuche selbst ruhig zu bleiben, was oftmals schwer ist, und das Kind schick 9ich auch aus der Situation bis es sich beruhigt hat, erkläre dann warum es zu dieser Situation kommen konnte.....

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Die Kinder lernen in dieser Phase, dass sie eine eigene kleine Persönlichkeit sind.

Ihnen macht das wesentlich mehr Angst, als den Eltern Ärger!
Sie brauchen uns in diesem Moment, demnach ist ins-Zimmer-schicken eher der falsche Weg (wenn auch als Wunsch verständlich).

Deswegen können sie auch absolut noch nicht damit umgehen. Das Wichtigste in so einer Situation ist dem Kind klarzumachen, dass man es trotz des Wutanfalls liebt und versucht Alternativen aufzuzeigen, wie das Kind seine Wut ausleben kann (zum Beispiel durch aufstampfen mit dem Fuss o.ä.).

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Hi,

mein Sohn ist erst 21 Monate alt und meist recht pflegeleicht. Noch. Ich weiß, dass sich das jeden Moment ändern kann bzw. kommt es auch jetzt schon ab und an zu kleinen Zornesausbrüchen, die ich meist völlig nachvollziehen kann.

Ich habe ihn noch nie weggesperrt und werde es auch nie tun.

Da du wissen wolltest, was Fachmänner dazu sagen, zitiere ich einfach mal:

"Aber ein Kind, für das eine Auszeit verhängt wurde, kann unbegrenzt dort bleiben, wenn es weiterweint." (Es darf ja erst herauskommen, wenn es sich beruhigt hat)

"Von dem Kind fordert man, dass es sein Gefühle unterdrückt und genau dann aufhört zu weinen, wenn es am meisten Drang dazu verspürt (und am meisten Gründe dazu hat). Es soll sich verstellen, soll lügen (und sich selbst belügen), es soll auf seine eigenen Persönlichkeit verzichten, um sich in einen Roboter im Dienste der Bedürfnisse der Erwachsenen zu verwandeln."

"In gewisser Weise schmerzt Kinder die Teilnahmslosigkeit ihrer Eltern mehr als Schelte und Schläge" (Der Autor befürwortet natürlich keine Schläge)
"Was im ersten Moment wie ein Fortschritt ... aussieht, nämlich Teilnahmslosigkeit statt Anschreien und Strafpredigten, ist nichts weiter als ein Rückschritt zu einer subtileren Form der Folter. Die Schmerzen (der Teilnahmslosigkeit) ist schlimmer als die von Schlägen, nur nach außen hin nicht sichtbar"

Gruß

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Hi du. Danke fuer die zitate. Sehr interessant. Kannst du mir die quelle sagen ? Das buch wuerde ich gern lesen. Danke. Lg

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Wie alt ist denn dein Kind? Also bei einem Kleinkind finde ich wegschicken wirklich den falschen Weg und finde das auch ziemlich gemein.
Die Kids lernen gerade das sie Gefühle haben, das Gefühle was mit ihnen machen was sie noch nicht kontrollieren können. Sie brauchen meiner Meinung nach Hilfe wieder zu sich selbst zu finden.
Wenn meine Tochter (29Monate) sauer oder traurig oder motzig oder nölig oder was auch immmer ist dann versuche ich erstmal herauszufinden was los ist und was der Grund ist. Um dann zu gucken wie ich ihr helfen kann.

Gestern hatte sie ihren ersten richtigen "Anfall". Wir lagen im Bett und sie war fast eingeschlafen als ihr einfiel sie habe Hunger und wolle jetzt aufstehen und was essen. Als sie realisierte dass das NICHT zur Disoposition steht fing sie furchtbar an zu weinen und zu schreien und zu heulen. Es ging ihr wirklich schlecht. Ich habe sie in den Arm genommen (das durfte ich) und ihr gesagt das es mir sehr leid tut das es ihr so schlecht geht. Das ich das jetzt leider nicht ändern werde aber das es völlig ok ist das sie jetzt sauer und traurig bin. Als ich den Satz sagte (leider erst nach 15 Minuten), "weine nur, ich bin für dich da und halte das mit dir aus" bat sie mich unter schluchzen ein Lied zu singen und hat sich dann doch noch beruhigt und ist eingeschlafen.

Es war eigentlcih ein irrationaler Wunsch jetzt was essen zu wollen und ich nehme an der Tag iin der Kita war einfach anstrengend und das musste alles raus. NIE wäre ich auf die Idee zu kommen sie weinend alleine im Bett zu lassen, nur weil ich es völlig unverständlich finde das sie plötzlich nochmal aufstehen will.
genauso fände ich es furchtbar wenn ich mich über was ärger und mir jemand sagt "ja, aber nerv mich damit bitte nicht" denn es ist ja nicht was viel anderes wenn man seine Kinder wegschickt. Nur weil die Kleinen andere Dinge als wir als "schlimm" empfinden heißt es ja nicht das sie deswegen kein Recht auf ihre Gefühle haben.