Meine Tochter ist sehr unabhängig

Hallo

bin irgendwie etwas ratlos mit meiner Tochter. Sie war als Baby schon
selbstständig wenn man dass so nennen kann, konnte sich leicht alleine
beschäftigen ca. 20 min. wenn ich nicht nach der Zeit zu ihr gegangen
wäre vielleicht noch länger.

Je älter Sie wurde desto länger war es von ihr aus, wollte immer alles
alleine machen . Sie weiß was Sie braucht und holt sich das, fordert es
von mir auch ein. Sie hatte nie Probleme wenn ich Sie jemandem zum
AUfpassen gegeben habe, keine Abschiedstränen. Holte ich Sie aber
ab gabs Geschrei und Tränen.

Seitdem Sie laufen kann, geht Sie beim Spazieren z.B. oder bei Freunden
mit Kindern mit der anderen Familie mit :-( und schließt sich anderen an.

Ich dachte dass ist normal und das legt sich im Kindergarten. Dort übrigens
ist Sie sofort rein und hat sich gleich in die Gruppe eingefügt. Wieder kein
Geschrei beim Abschied, Sie hat mich dann gar nicht mehr bemerkt.

Ich versuche Sie nicht einzuengen und lasse ihr Ihre Freiheit, aber mit klaren
Grenzen.

Heute waren wir mit einer Freundin und deren Tochter im Zoo, und wieder

ist Sie nur dem Mädchen hinterhergelaufen wollte an ihrer Hand bleiben.Später hat
sie sich wieder zu deren Mutter dazugestellt , reagiert dann auch nicht wenn ich kurz
weg gehe und Sie mich nicht sieht. Ich glaube Sie würde auch mitfahren.:-(

Dachte mir nix, Sie würde mich aber dann die ganze Zeit nicht beachten.
Dass ist immer so wenn wir mit anderen Leuten zusammen sind, außer es
sind keine Kinder dabei.

Übertreibe ich? was sagt ihr dazu? Soll ich ihr lernen nur bei mir zu bleiben?

Danke#winke

1

Bei Freunden die sie schon länger kennt, würde ich mir keine Gedanken machen...
ABER wenn sie es auch mit ( fast) Fremden macht, würde ich schon drauf achten, das sie bei mir bleibt und nicht deren Hand sucht.
Hier wäre auch eine Erklärung wichtig, wieso, weshalb, warum

Nic das sie irgendwann einfach femden Leuten hinterher läuft und gar nicht mehr drauf achtet wo Du bist.

lisa

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hallo

danke für deine Antwort. Das mit Fremden lerne ich ihr. Diese Freundin
und die Tochter hat Sie 1x erst gesehen. Vielleicht ist es mein Fehler
dass ich ihr immer sage wir treffen uns mit xy. und Sie sich dann so freut.

Es geht mir eher darum, dass ich Stundenlang für Sie Luft wäre. Ich sehe
halt andere Kinder meistens schön an Mamas Hand gehen und Sie reißt sich
dann meistens weg.

lg

3

Hallo!

Deine Tochter kennt ja das andere Mädchen und ihre Mutter, oder? Dann ist es doch vollkommen in Ordnung, wenn sie mit dem Mädchen gemeinsam gehen möchte. Solange es vertraute Personen sind, spricht doch nichts dagegen!
Ich denke eher, dass sie dir so sehr vertraut, so dass sie keine Angst hat, dich zu verlieren, nur weil du mal kurz weggehst. Sie weiß doch, dass du sie nicht im Stich lässt!

LG Silvia

9

hallo

danke für deine Antwort. Naja das MÄdchen hat Sie 1x gesehen ca. 1 Std. waren was
trinken.

ja ich hoffe das diese These stimmt. Mir ist sehr wichtig dass SIe das Vertrauen nicht verliert weil meine Mutter das Gegenteil war, hat mich oft im Stich gelassen.

lg

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Hallo!

Du schreibst ja, dass ihr mit deiner Freundin und deren Tochter unterwegs wart. Deine Tochter spürt, wenn die Eltern mit jemanden sehr vertraut sind, sich gut verstehen usw. Dann sehen sie auch nicht unbedingt einen Grund, warum sie skeptisch sein sollen.

LG Silvia

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Darf ich mal interessenhalber fragen was dein kind fuer ein sternzeichen hat? Ich habe naemlich auch so einen kleinen freigeist...

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hi,

ja Sie ist Steinbock. Die sind ja bekannt für Ihre Selbstständigkeit.

Die Kindergartenpädagoginnen sind erstaunt wie gelenkig Sie sich

einfügt, haben sogar auf weitere Eingewöhnung nach 2x verzichtet.

lg

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Meine ist auch so. Sehr kontaktfreudig und aufgeschlossen, vor allem Mädchen gegenüber. Sie fügt sich schnell in eine Gruppe ein, kümmert sich um andere und ist quasi immer das Bindeglied zwischen verschiedenen Kindern, die geborene Diplomatin. Trennungsangst kennt sie eigentlich kaum. Ich dachte immer, dass das ein Vorteil ist? #kratz
Da ich sie momentan zumindest im öffentlichen Raum nicht aus den Augen lasse, war ihre Kontaktfreudigkeit für mich bisher kein Problem. Ich will ihr auch nicht künstlich Menschenscheu vermitteln.

Wenn sie älter wird, werden wir die Gefahren natürlich auch thematisieren. Teilweise tun wir das schon jetzt. Sie weiss zwar, dass es auch "böse" Menschen gibt und dass sie z.B. in unserer Nähe bleiben soll, wenn Gedränge herrscht. Dass sie nur soweit gehen soll, wie ich sie sehen soll etc. Meist hält sie sich auch dran. Es ist halt ein Balanceakt.

Ich denke, um Kinder grosszuziehen braucht es auch eine grosse Portion Gottvertrauen. Ich merke das gerade bei unserem 6jährigen 1.Klässler, der den Schulweg ohne Mutti bewältigen kann und will.

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Ich habe auch so eine Tochter.

ich sage immer: "Es ist, als sei sie mit einer Zahnbürste im Handgepäck und einem Schlafsack unter dem Arm geboren worden". Von klein auf hat sie jede Gelegenheit genutzt, woanders zu übernachten, ist in Ferienlager gefahren, wo sie niemanden kannte, hat ganz früh angefangen, alleine zu reisen.

Jetzt ist sie 18, studiert und ist ausgezogen und kommt ganz wunderbar zurecht.

Es war aber nicht immer einfach, mit so einem "Freigeist" zusammenzuleben, ich hatte immer Angst, dass ihr was zustößt... und auch heute noch mache ich mir immer wieder Sorgen, letztlich hoffe ich aber, dass das Selbstbewusstsein auch ein Schutz ist.

Alles Gute für Deine Kinder und gute Nerven bei dem Balanceakt weiterhin!

Liki #klee

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Ich glaube, das mit der Angst bleibt. Ich bin auch viel gereist früher und hab einige doofe Situtaionen erlebt. Da war Glück dabei, aber ja, das Selbstvertrauen hat auch geholfen.

:-D Liebe Grüsse thyme

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Hi,

ich würde auch abwägen, wenn sie die Menschen gut kennt, ist es okay und ansonsten sollte sie lernen schon bei Dir zu bleiben.

Wenn sie keine Trennungsängste hat, spricentlich zu einer GUTEN Mutter-Kind Bindung.
Sieh es positiv;-).

ABER

bei uns im Spielkreis ist ein Kind (2 J.), welches auch so gar keine Hemmungen hat und jeder Mutter auf den Schoß geht und in den Kontakt geht. Das finde ich auffällig und -wäre es mein Kind- würde ich es öfter aus den Situation rausholen.

Ich mag Kinder aber möchte nicht ständig ein "fremdes" an mir hängen haben, während die Mama gemütlich ihren Kaffee schlürft.
Das Kind würde auch mit jedem anderen mitgehen,....

LG, Tina

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Wenn Dein Kind zu Fremden so zutraulich ist, dann musst Du was tun - so gehts nicht ganz.
Ich baue Distanz zu wirklich Fremden auf, indem ich sie mit "Frau"..und Namen bezeichne. Nicht immer zu Kindern gleich sagen, "fein heut gehen wir mit Katrin in die Stadt" sondern ruhig Frau Müller sagen, wenn es sich um eine erwachsene Frau handelt.
Diese furchtbare Duzerei mit jedermann und überall habe ich noch nie gut gefunden, ich kann so keine Distanz aufbauen, die ich will und brauche. Weder im Beruf noch privat. Ich will nicht mit jedermann befreundet und per Du sein.
Und für Kinder ist das auch nicht gut.
Meine Kinder wußten eigentlich immer Freunde und Fremde zu unterscheiden. Auch die Nachbarn, die sie von klein auf kannten, waren Fremde, weil eben HERR und FRAU Müller.....sie wären niemals mit ihnen mitgegangen.
Freunde sind nur Leute, denen ich absolut vertraue. Diesen Unterschied gilt es wohl Deiner Tochter baldmöglich klarzumachen.
So überzutrauliche Kinder mag ich eigentlich auch nicht, die mir nicht mehr von der Pelle gehen, obwohl ich sie nicht kenne. Ich rede und beschäftige mich gerne mit Kindern, aber die Grenze zu "aufdringlich" ist fein.
LG Moni

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hallo

da hast du absolut Recht . Das ungefragte Du ist hier in der Gegend sehr

aufdringlich. Und weißt du was eine Frechheit ist? ich habe es geschafft
wenn Sie von Fremden angesprochen wird dass Sie nichts redet (das Problem
bezieht sich nur wenn Kids dabei sind) und die Leute fragen mich ob Sie immer
so fremdelt als wäre es sehr ungewöhnlich.

Wir ziehen u.a. auch deshalb in die Stadt. Anfangen werd ich aber
wie du sagst entweder keine Vorfreude aufkommen zu lassen oder wie nach dem
Tag bereits erwähnt, dass dieses Mädchen keine Freundin ist und Sie nicht
gegrüßt hat und kein Interesse an ihr hatte. Somit soll Sie ihr nicht hinterherlaufen.Ich denke Sie hat es verstanden
Der Punkt ist der dass ich selbst gerne Gemeinschaft habe.

Also ich bin genauso wie du dass ich nur nach viel Vertrauen Leute näher an mich
heranlasse. Da ich aber dazu im falschen Ort wohne wo man mit Nachbarn und
Vermietern förmlich verheiratet ist ist es sehr schwer.Auf den Schoß setzten macht Sie nicht. Solche Kinder kommen mir immer vor als bekämen Sie nicht genug Liebe od. Aufmerksamkeit. Die Leute reagieren positiv auf Sie Weil sich sich gut unterhalten kann.

lg

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Gemeinschaft habe ich auch sehr gerne, dienstlich wie privat ! Aaaaber ich kann mit Leuten genauso gut einen lustigen Abend haben, mit denen ich per Sie bin. Ich arbeite seit 38 Jahren bei der Bundeswehr - da KANNST Du Dich nicht mit jedem verbrüdern, sonst bist Du als einzige Frau verkauft und verarscht unter früher täglich 120 Männern- immerhin ist es noch nicht so lange, dass Frauen beim Bund sind.
Aber die tollsten und lustigsten Nächte hatte ich mit meinen Jungs, da störte es überhaupt nicht, dass man sich nicht duzte. Wir hatten Gaudi ohne Ende, aber es wurde nie eine bestimmte Grenze überschritten - und das wussten auch alle Partnerinnen meiner Chefs/Kollegen usw und vertrauten mir somit voll.
Hihi es klingt klasse, wenn ein junger Mann Dich nachts ansäuselt mit schwerer Zunge "Frau **** Sssssie ssssind einfach klasse, mit Ihnen kann man jeden Scheissssss machen...." Griiiiiiiiiiiiiins- und heute ist der Chef einer gut gehenden Firma :-p
Und genauso halte ich es mit Nachbarn. Per Du werden mir zu schnell Grenzen überschritten - aber ich gelte überhaupt nicht als ungesellig :-D
So habe ich es auch meinen Kindern weitergegeben, die es - teilweise - auch wieder so machen.
LG Moni

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Hallo,

das hatte ich voriges Jahr mal im Tierpark.

Ein kleines Mädchen, knapp 3 war plötzlich an meiner Seite, hat meine Hand genommen und mich zugetextet. Meine Tochter war schwer überrascht.

Die Mutter hatte darüber nur gelacht und meinte, das würde sie öfter machen #augen

Im ersten Moment ist es ja nett, aber ich überlege mir halt immer, was passiert, wenn so ein Kind an den Falschen gerät?

Ich würde mal mit einem Experten darüber sprechen. Das Kind muss in jedem Fall auch etwas Vorsicht lernen.

GLG

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Hallo,

Sorgen mußt du dir meiner Ansicht nach nur machen, wenn sie zu ganz Fremden sehr zutraulich ist.

Das kann man aber schon mit kleinen Kindern besprechen, da halt die Grenzen aufzeigen.

Meine Tochter war und ist genauso wie deine, mir wurde auch von der KiÄ (die Psychologin ist) bestätigt, dass es für eine sehr gute Mutter-Kind-Bindung und tiefes Vertrauen spricht.

#winke

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Gib deinem Kind Wurzeln und Flügel.

Wurzeln hat sie offenbar - sie holt was sie braucht, weiss, dass du da bist und ihr hilfst, wenn es nötig ist. Das ist Vertrauen.

Und sie hat Selbstvertrauen.

Flügel zeigt sie - sie vertraut auf sich und auf die Umwelt.

Weists du, meine Tochter ist genauso. Sie ist jetzt viereinhalb. Da mein grosser Sohn sehr auf mich fixiert ist, sehr körperlich, sehr kuschelig, seine Bedürfnisse immer im Vordergrund hat... war ich anfangs fast erschrocken. Liebte mich denn mein Kind nicht? Wieso fühlt sie sich überall so wohl?

Aber sie ist einfach anders als der Junge. Ich denke, es ist ein Zeichen des Vertrauens in mich. Sie weiss, dass sie jederzeit kommen kann - aber sie versucht es erstmal alleine. Bei allem. Anziehen, Basteln, Essen, Gemüse rüsten, Brotzeit machen - sie macht das alleine. Sie macht auch viel mit sich selber aus - wenn ihr etwas weh tut etc.
Wenn sie dann aber kommt, dann reagiere ich sofort. Bei ihr sage ich nie "wart jetzt mal - lass mich kurz...". Einfach um zu zeigen, dass ich wirklich da bin.

Ich habe mir auch angewöhnt, bei ihr genauer hinzuhören, wenn sie was erzählt. Wenn sie also zB von einem Interesse zum Tanzen erzählt, dann bringe ich ihr mal ein passendes Buch mit, geh mit ihr an eine Vorführung - denn sagen "das will ich" würde sie kaum je. Ich überrasche sie mehr mit kleinen Aufmerksamkeiten (zB ein Strauss Blumen, weil sie die so liebt) als den Sohn - denn der forder aktiv Sachen ein. Sie nicht.

Ich nehme mir bei ihr auch gezielt Zeit. Ich frage sie, ob ich ihr ein Buch vorlesen soll, ob sie gerne zum Hockey-Spielen ginge etc. Einfach, damit ich auch genug Zeit mit ihr verbringen kann. Aber ich dränge sie nicht. Ich denke, sie braucht einfach weniger "Eltern-Zeit" als andere. Sie ist gerne in ihrer eigenen Gesellschaft - oder in der von Freunden.

Dort übrigens befürchte ich auch, dass sie einfach mal mit jemandem mitginge. Daher lasse ich sie weniger alleine draussen spielen als den Sohn. Sie vertraut einfach jedem, macht gerne neues... Sobald es Frühling wird, werde ich die Präventionsbücher mal wieder mit ihr ansehen, Regeln nochmals erklären etc. Aber wenn sie in der Kinderklique im Quartier rumstreunt, dann ist das für mich okay. Kinder brauchen Kinder. Die Eltern im Hintergrund reichen völlig.

Man muss unterscheiden: Wenn ein Kind nicht mehr von einem fordert, weil es denkt, es wäre einem lästig oder ungeliebt, dann ist es schrecklich. Wenn es aber einfach gerne selber probiert, sich hilfe bei anderen holt etc. weil es gerne selbständig ist, dann ist das eigentlich herrlich. Nur machts die Mami vielleicht etwas traurig - müsste es aber eigentlich nicht.

Auf unsere kleinen Flügelwesen!