3 jährige total erziehungsresistent

Hallo Ihr LIeben,

ich weiss im Moment echt nicht mehr was ich tun soll. Meine Tochter 3 Jahre alt ist nur noch auf Konfrontation aus. Und das nun sicher schon ein halbes Jahr. Die macht grundsätzlich nie das was ich sage, sondern immer das Gegenteil. Sie lehnt sich gegen alles auf und veranstaltet ein riesen Theater. Sie isst nicht, lässt sich nicht anziehen, ist mit nichts zufrieden. Lacht mich aus, hat auch schon nach mir geschlagen. Wenn ich ihr etwas verbiete, macht sie es gerade extra und lacht mich dann schelmisch an. Sie kann sich auch auf nichts konzentrieren. Sie macht ständig mehrere Sachen auf einmal. Beim Anziehen muss man dann plötzlich trinken, beim Essen ein Buch an schauen, usw.
Ich bin echt am verzweifeln. Hört das irgendwann wieder auf?

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Ich kann dir dieses Buch empfehlen:

http://www.amazon.de/L%C3%B6ffelchen-voll-Zucker-bitter-Poppins-Prinzip/dp/3802516427

Ich bin nämlich der Meinung, dass je verkrampfter man an die "Erziehung" geht, desto mehr rebellieren die Kleinen! Es gibt so einen schönen Spruch:
"Kinder sind nicht auf der Welt um die Erwartungen ihrer Eltern zu erfüllen!"

Habt ein bisschen mehr Spaß an euren Kindern und ihr werdet sehen, es wird schnell besser!! :-D

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Hallo,

ich denke es hört vielleicht wieder auf wenn Du jetzt echt konsequente Regeln und Strukturen einführst! Es scheint als bräuchte Dein Kind (wie meins übrigens auch :)), wir brauchen für ALLES Regeln mit möglichen Konsequenzen) ganz viel Klarheit! Wann wird, gegessen, wann getrunken, wann sich angezogen und wie? Was folgt darauf und was wenn es nicht klappt? Denke sie möchte sehr selbstbestimmt sein, das kann sie schon etwas aber Du musst den Rahmen dessen definieren! Sie kann mit entscheiden wenn sie sich an Deine Rahmbedingungen hält. Könnte sie sich nicht alleine anziehen? Vielleicht möchte sie das? Wenn Sie sich dann nicht in der angebrachten Zeit anzieht, schicke sie im Schlafi los! Hört sich krass an, aber es hat bei uns in dem Alter grooooße Wirkung gezeigt! Den Erzieherinnen kannst Du das erklären, die werden das wahrscheinlich auch unterstützen und nicht, wie vielleicht befürchtet kritisieren.

Beim essen, lass sie! Aber überlege Dir eine Regel die sie dann während der Zeit in der andere essen zu befolgen hat... sitzt sie mit am Tisch? Sie ist in einem anderen Zimmer? oder,oder, oder... sie wird essen wenn sie hungrig ist!
Führe eventuell Smileys oder andere Belohnungen ein für tolle Tage oder Nachmittage.

Viel Glück und Spaß dabei!

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Klarheit, klare Regeln, klare Ansagen (damit ist kein Anschreien gemeint). Wenn sich ein Zwerg so benimmt, würde ich spontan sagen, dass es an Struktur fehlt.

Oder es benimmt sich so, weil es Dir selber gerade nicht gut geht? Die Kinder haben überaus feine Antennen und reagieren auf Stress/Ärger/Unklarheiten etc. der Erwachsenen mit "auffälligem" Verhalten.

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mhh ich würde schon sagen das wir klare Strukturen haben. Ich gehe halbtags arbeiten. D.h. wir stehen morgens auf, ziehen uns an, frühstücken und gehen dann aus dem Haus. Mittags gibt es geregeltes Mittagessen, dann unternehmen wir etwas, das einzige was nicht ganz so geregelt ist, ist das Abendessen.
Wir fangen auch immer um die gleiche Zeit an mit Bettfertig machen.. Es gibt also schon Strukturen. Aber egal was ich sage alles wird konsequent ignoriert oder ins Gegenteil umgewandelt.

Ich kann auch nicht immer ruhig bleiben und schreie sie dann manchmal aus Verzweiflung auch an. Sie war schon immer sehr fordern und bestimmend, aber das wie im Moment macht ist der Horror..Auf diese Wenn du jetzt nicht... passiert das... reagiert sie mit auslachen..

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und was ist wenn Du das "Wenn du jetzt nicht...dann..." durchziehst? Lacht sie dann immer noch?

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Hi,

da ja schon ein Buchtip gegeben wurde, hier noch einer:

http://www.amazon.de/Dein-kompetentes-Kind-Wertgrundlage-Familie/dp/3499625334/ref=cm_cr_pr_product_top

Super Buch, zum drüber nachdenken, zum sich selbst finden - was die eigenen Eltern "falsch" gemacht haben, was es aus einem gemacht hat, wie man es ändern kann ohne dass er sagt, wenn das passiert, machen sie das.

Wenn du dir eine gleichwürdige Beziehung (sie respektiert dich, du respektierst sie) wünschst, kann dir das Buch eine große Hilfe sein.

LG
Steffi

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Hallo,

"Hört das irgendwann wieder auf? "

Nein, da musst Du schon etwas tun, ihre Grenzen aufzeigen und Konsequenzen ziehen und durchziehen, von alleine hört das mit Sicherheit nicht wieder auf.

Was machst Du denn in solchen Situationen?

Lieben Gruß
Kirsten

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Ja, es hört wieder auf:-).
Mein Großer hatte das nicht so, aber bei meinem Mittleren und meinem Kleinen war das mit drei genauso. Jetzt sind sie fünf und vier und doch meistens recht kooperativ.

Versuch das durchzuziehen was dir wirklich wichtig ist und beim Kleinkram etwas gelassen zu sein. Ich weiß, das ist nicht immer möglich, aber versuch ihr möglichst wenig Gelegenheit für Konfrontation zu geben.

Nur ein Beispiel: Ich war selbst so ein "rebellisches" Kind und denke manchmal, hätte ich nicht dann die Jacke anziehen müssen, wenn meiner Mutter kalt war, dann hätte ich sie freiwillig dann anziehen können, wenn mir kalt war.

"Ich lasse mich nicht schlagen."

Wenn sie nicht isst lässt sie es eben; mit drei verhungert man nicht so schnell und sie wird dann schon Hunger bekommen. Und wenn dann das Essen aufgewärmt nicht mehr so lecker ist, oder nichts mehr da ist und es nur noch ein Butterbrot gibt, das ist dann halt die natürliche Konsequenz.

"Ja, du bekommst gleich zu trinken, wenn wir fertig sind mit anziehen; beeil dich ein bisschen, dann geht es schneller."

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Wenn ich das lese, stellt sich für mich spontan die Frage - Bittest Du Dein Kind etwas zu tun oder forderst Du von Deinem Kind etwas zu tun.

Es scheint bei Euch an klaren Grenzen und Strukturen zu fehlen. Für diese ganz schnell ein. Diese sind für Kinder wie Anker im Leben. Feste Zeiten um alles zu tun und Eltern die meinen was sie sagen.

Wenn Dein Kind nicht zu den Essenzeiten essen will - aus lauter eigener Laune, dann gibt es danach auch nichts (weder Brot, Apfel, Schokolade usw.). Weiterhin haben alle Familienmitglieder soweit möglich sich zu den Essenzeiten am Tisch einzufinden - auch wenn sie nichts essen.

Wenn Dein Kind Dich schlägt, ermahne es und sag klipp und klar, dass Du es nicht noch mal erleben willst. Schlägt sie nochmal, sollte sie sich über die Reaktion der Mutter nicht wundern, wenn es dann weint, nur sagen "ich hab dich gewarnt". Hilft und ist heilsamer als alles reden und ermahnen.

Zeigt Eurem Kind die Konsequenzen auf und haltet diese beide auch konsequent ein. Vieles liegt auch am Ton - Kinder merken genau, ob der Ton einen Verhandlungsspielraum läßt oder nicht. Gib Deinem Kind Anweisungen, z.B. wenn die Uhr schlägt, gehen wir nach hause usw. und handle danach, d.h. wenn die Uhr schlägt wird nach hause gegangen auch wenn das Kind nicht will (Mitteilung an das jammernde Kind: Ich hab es Dir gesagt.)

omnes

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"Sie macht ständig mehrere Sachen auf einmal. "

Hallo,

was machst du? Wie sieht DEINE Handlungsweise aus?

Meine hat das auch manchmal. Dabei sie aber zu 100% mein Spiegel.

Wenn ICH gestresst bin, mache ich auch viel gleichzeitig. 98% bringe ich davon zu Ende.
Dennoch schaut sich das mein Kind ab.

Sie spürt meine Unruhe und sie sieht, WIE ich es mache.

...... und so macht sie es auch ......

kaum, dass ich innerlich zur Ruhe komme. Diese Ruhe auch ausstrahle ....

habe ich ein Kind, das sich auf eine Sache konzentriert, sich lange mit einer Sache beschäftigt und sehr viel weniger Blödsinn macht

1. weil ich keine Unruhe mehr ausstrahle, was sich auf mein Kind überträgt
2. weil ich mehr Geduld für positive Aufmerksamkeit habe und sie somit nicht mehr durch Verbote auf sich aufmerksam macht.

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Ansonsten kommt es sehr auf meine Formulierungen an.

1. die Mischung macht es :-). Sobald ich in eine Richtung trifte (zu viel Befehl ODER zu viele Fragen, geht es schief)

2. sie kann sich auf meine Art der Formulierungen voll verlassen.

Da wären

Handeln. Ggf. mit Befehl. NACH der Situation eine Erklärung und Klärung der Situation.

Befehl: SOFORT; JETZT ... OHNE DISKUSSION.
Anweisungen, von denen ich erwarten, dass sie ich ohne Diskussion erfolgen.
Erklärung gibt es verlässlich im Anschluss.

Klare Aussagen: ich möchte, dass du ... , bitte mach das .... , das ist verboten
darüber diskutiere ich nicht!!
wenn sie mir spontan ein wirklich, wirklich gutes Argument bringt, dann höre ich das an.

a) sie hat mich überzeugt, weil SIE wirklich recht hat
b) ich erkenne ihr Argument an, stelle aber klar, dass das in dieser Situation nicht umsetzbar ist

Fragen: wenn ich die Meinung meines Kindes wissen möchte, dann frage ich sie.
Dazu bin ich aber bereit, dass ich ihre Antwort auch annehme und nicht übergehe.

Durch die Frage signalisiere ich: ich möchte wissen, was du denkst.

Ich frage NICHT, wenn die Antwort oder Anweisung schon feststehen!

Frage: "möchtest du auch Tomaten auf den Teller?" - nein - dann tue ich keine drauf.
ich frage NICHT: "gibt es heute Abendendessen?" ... das gibt es. Punkt.

oder

Frage: "möchtest du beim Zähne putzen sitzen oder stehen?" - stehen - ok.
ich frage NICHT: "möchtest du heute Zähne putzen?" oder "kommst du bitte ...?"

da sage ich dann "komm jetzt (bitte) zum Zähne putzen"

Das macht bei meiner unheimlich viel aus.

Befehle ich zu viel, rebelliert sie gegen alles.
Frage ich zu viel, fühlt sie sich übergangen, wenn ich doch anders entscheide bzw. fühlt sich unsicher und von der Verantwortung überfordert.