Freiheit und Grenzen bei einem 10-jährigen

Hallo,

unser 10-jähriger Sohn bringt uns in letzter Zeit an unser Grenzen, was seine Erziehung anbetrifft.

Grundproblem ist, dass unser Sohn in vielen Bereichen Regeln oder einfach nicht einhält: Sei es, dass er Verabredungen mit Freunden über die ausgemachte Zeit hinaus ausdehnt, dass er trotz klarer Ansagen zur "Medienzeit" immer wieder diese Grenzen umgeht (indem er z.B. heimlich nachts im Bett auf seinem IPod Spiele macht und dazu noch mein Aufladegerät heimlich aus der Reisetasche holt), dass er bei Süßigkeiten überhaupt nicht Maß halten kann und sogar, weil er sein Taschengeld überwiegend in Süßes umsetzt, Geld von uns nimmt).

Verabredungen: Zum einen ärgert mich das Nichteinhalten von Zeiten, weil er ja auch noch Pflichten zu erledigen hat, zum anderen gab es aber auch schon Situationen, in denen er kein Handy dabei hatte und einfach einen Freund besucht hat - wir haben uns echt Sorgen gemacht, weil wir gar nicht wussten, wo er steck

Medienzeit: Wenn unter der Woche die Pflichten erledigt sind, hat er eine Stunde Medienzeit (ob das nun PC, IPod oder TV ist), am Wochenende auch mehr - solange er auch andere Sachen macht (lesen, rausgehen, mit Freunden treffen) .

Beim Taschengeld (er bekommt 4 Euro in der Woche) darf er sich kaufen, was er möchte, natürlich auch Süßigkeiten, aber die dürfen nicht vor Schulbeginn oder heimlich abends im Bett konsumiert werden.

Unsere Konsequenzen bislang: Wir reden viel mit unserem Sohn darüber, wenn er sich nicht an Regeln gehalten hat - seine erste Reaktion sind in der Regel Lügen, weil er hat Angst vor den Folgen hat, die eben sind: keine Verabredung für den nächsten Tag, keine Medienzeit für ein, zwei Tage, gestohlenes Geld muss er von seinem Konto zurückzahlen, Süßigkeiten gibt es bei uns quasi gar nicht mehr so, weil er alles findet und auch nicht teilt ...

Im Gespräch ist mein Sohn, nachdem sich seine Wut auf sich selbst gelegt hat, denn er weiß genau, dass sein Verhalten nicht richtig ist und schämt sich auch sehr, dann oft sehr verständig, aber schon nach kurzer Zeit sind wir als Eltern wieder in der Rolle, dass das Vertrauen ("Wir können uns auf Dich verlassen") wieder enttäuscht wird und wir wieder mehr reglementieren müssen.

Im Moment bin ich einfach unsicher: Sind wir zu wenig konsequent und müssen einfach akzeptieren, dass unser Sohn enge Grenzen braucht, und die Erwartungen an einen verantwortungsvollen Umgang mit Freiheiten zu hoch? Oder sind unsere Regeln zu eng?

LG

Anja

10

Hallo,

ihr macht um alles zu viel Geschiss und zwar von vornherein.

"Medienzeit" #augen, wenn ich das schon lese #augen

Es gibt Tage, da sehen Kinder ohne "Medienzeit" gar nicht fern. Das kommt bei Kindern mit Medienzeit so gut wie nie vor, da sie diese eine Stunde ganz bewusst mit in den Tagesablauf einplanen müssen. Die Medien bekommen von euch Eltern einen Stellenwert zugeschrieben, den sie nicht verdienen.

Genauso verhält es sich auch mit Süßigkeiten. Kinder, die so viele Süßigkeiten auf einmal essen dürfen bis sie brechen, machen das nicht. Auch nicht heimlich.

Gruß

14

Hallo,

danke für Deine deutlichen Worte - tatsächlich ist es so, dass an den Tagen, an denen die zeitliche Belastung durch die Ganztagsschule nicht so hoch ist, es schon so, dass wir das lockerer handhaben und es da auch wenig Stress gibt - und so gibt es auch Zeiten, an denen mein Sohn gar nicht spielt, weil er eben andere Sachen machen möchte.

Allerdings ist mein Sohn durch die Ganztagsschule zum Teil eben länger außer Haus als ich - an den langen Tagen ist es mit dem freien Medienkonsum da einfach schwierig, da sonst die Schule auf der Strecke bleibt.

Süßigkeiten: Wahrscheinlich bin ich da (wegen früher sehr heftiger Verstopfung bei meinem Sohn) etwas hypersensibel - ich werde mal die Zügel lockerer lassen, und vielleicht hört dann auch das zwanghafte "Ich ess das jetzt mal heimlich, egal wieviel" mit der Zeit wieder auf.

LG

1

Hallo,

1. Er kann keine Zeiten einhalten: Dann wird er eben zur abgemachten Zeit von dort abgeholt.

2. Süßigkeiten darf er sich kaufen, werden aber aufbewahrt für ihn. Er darf sie zwischendurch essen, aber eben nicht vor dem Frühstück oder nach dem Zähneputzen.

3. Medienzeit ist bei meiner Tochter nur davon abhängig, dass sie ihre Hausaufgaben erledigt hat. Das mit dem Rausgehen und Freunde treffen hat m. E. nicht so viel zu tun, da das ja keine Aufgabe ist.

GLG

2

Hallo,

1) Mal abgesehen davon, dass wir kein Auto haben, ist mein Sohn 10 und fährt selbständig mit Bus und Bahn zu Verabredungen und auch wieder zurück. Und es geht ja darum, dass er lernt, sich an Vereinbarungen zu halten - das tut er nicht, wenn ich ihn abhole.

2) Er kauft sich die Süßigkeiten ja heimlich auf dem Schulweg, nur die Papierchen im Ranzen verraten dann, was er gegessen hat (und die volle Frühstücksbox). Aufbewahren: Versuchen wir, aber er findet einfach alles, um es dann in großer Menge zu essen. Er weiß, dass er zwischendurch Süßes essen darf, hält sich aber nicht dran.

3) Ich meinte nur, dass mein Sohn nur dann mehr Medienzeit am Wochenende bekommt, wenn er - wie bei euch - zum einen Hausaufgaben etc. erledigt hat und aber auch was anderes macht als zu "zocken".

LG

3

Hallo!

>>1) Mal abgesehen davon, dass wir kein Auto haben, ist mein Sohn 10 und fährt selbständig mit Bus und Bahn zu Verabredungen und auch wieder zurück. Und es geht ja darum, dass er lernt, sich an Vereinbarungen zu halten - das tut er nicht, wenn ich ihn abhole.<<

Anscheinend kann er nicht mit der Zeit umgehen und somit würde ich mein Kind nicht mehr zu Freunden fahren lassen. Irgendwann wird er schon merken, wie wichtig die Zeit ist.

>>2) Er kauft sich die Süßigkeiten ja heimlich auf dem Schulweg, nur die Papierchen im Ranzen verraten dann, was er gegessen hat (und die volle Frühstücksbox). Aufbewahren: Versuchen wir, aber er findet einfach alles, um es dann in großer Menge zu essen. Er weiß, dass er zwischendurch Süßes essen darf, hält sich aber nicht dran.<<

Wenn er sich vom Taschengeld kaufen kann, was er mag, dann kannst Du Ihm aber die Süßigkeiten nicht verbieten. Vielleicht bekommt er ja zuviel Taschengeld, oder warum kann er sich jeden Tag Süßes kaufen?

Zur Medienzeit kann ich nur sagen...wenn unter der Woche alles erledigt ist, dann ja, wenn nicht, dann nicht. Aber wenn es unter der Woche keine Medienzeit gab, weil zu viel zu tun war, bekommt mein Kind nicht automatisch mehr Medienzeit am Wochenende, der Sinn erschließt sich mir nicht. Wir richten unser Leben nicht nach dem TV, nach Spielen,...sondern TV, Nintendo,... gibt es dann, wenn Zeit dafür ist.

LG

weitere Kommentare laden
4

hallo

vielleicht braucht er in einigen dingen tatsache einfach mehr freiräume?

und in anderen gezeigte grenzen?

medienzeiten kann mein sohn frei gestalten. denn 1 stunde vergeht im fluge und grade in dem alter versucht man mit ergeiz gewisse spiele zuende zu spielen.
auch muss er nicht jeden tag raus oder freunde treffen.

er muss natürlich raus, aber er darf natürlich auch mal einfach drin abhängen und nintendo spielen einen nachmittag lang.

damit er sein handy nicht vergisst, stecke ich es immer in seine jackentasche, bevor er geht.

abholen tu ich ihn eh fast immer einfach, das hat aber mehr mit dem weg und der dunkelheit zutun.und sonst sag doch der mutter die uhrzeit,damit sie deinen sohn losschickt.

bestrafen ist auch so ein mittelding.
mein sohn sagt immer,....mama mist machen gehört zum kindsein dazu.;-)

manches hat konsequenzen zur folge und manches tu ich einfach öfter so ab und sage aber meine meinung dazu in ruhe und bitte es nicht zu wiederholen.

süsskram haben wir viel rumliegen und manchmal ist es alle, dann haben wir 2-3 tage nichts da und dann wieder viel.niemand guckt wer wieviel davon ißt.
im bett abends darf er es auch nicht mehr, gestern allerdings holte er sich noch was und da hab ich nur gesagt, das er dann ja gleich wieder zähneputzen müsse.

aber es war ok, weil ferien sind.in der schulzeit mag ichs nicht mehr.

l.g.

8

Vielen Dank (auch für die andere Antwort): das mit der Wecker-Funktion im Handy ist 'ne gute Idee - ich guck auch immer, dass er sein Handy mitnimmt und es auch an ist, weil er das von selbst echt vergisst. Mit manchen der Mütter habe ich auch guten Kontakt und die Gewissheit, dass die meinen Filius schon losschicken, aber er hat halt auch einige Freunde, deren Mütter das einfach nicht auf die Reihe bekommen (die wissen, wenn ich dann nachfrage, oft selbst nicht, wo genau ihre Kinder stecken ...)

Das mit der Medienzeit am Wochenende klappt eigentlich auch ganz gut; mein Sohn darf auch mal abhängen oder mit Freunden länger spielen. Natürlich wird er nicht gezwungen, bei jedem Sauwetter vor die Tür zu gehen oder zu lesen, wenn er gerade dazu keine Lust hat - generell ist er aber einfach ausgeglichener, wenn er verschiedene Dinge gemacht hat und die Augen nicht viereckig sind.

Dein Sohn hat schon Recht: Mist machen gehört zum Kindsein auch dazu :-)

LG

Anja

7

Hallo

meine Tochter ist 11 Jahre alt und lebt auch nur noch mit dem Ipod....

Vielleicht redet ihr einfach zu viel mit eurem Sohn, er weiss doch, das es ein "Strafe" gibt, da muss nicht noch viel diskutiert werden. Das geht eh : da rein, da raus!

Stell Süßigkeiten hin, dann muss er nicht eurer Geld klauen!

Ich würd es ihm abarbeiten lassen, und nicht von seinem Konto nehmen, das abarbeiten spürt er wenigstens.
Ich glaub nicht mal, das er sich dafür schämt oder wirklich verständig ist, der verar...t euch!

Wie man ES richtig macht, kann glaub ich niemand so richtig sagen....das eine Kind springt bei lauten Schimpfen wieder richtig, das andere zeigt dir nen Vogel....

Wir können unsere Kinder gerne gemeinsam auf eine Insel schicken und sie, nach ihrer vorpupertären "Ichkannalles, ichweissalles und ichmachehdaswasichwill-Phase" wieder abholen....

Viel Stärke

9

Ja, 'ne Insel für die Zeit der Vorpubertät für unsere Kinder wäre nicht schlecht :-) auch wenn ich nicht weiß, ob uns die richtige Pubertät besser gefallen wird ...

Stimmt schon, manchmal rede vor allem ich einfach zu viel, statt zu handeln - mein Mann ist da zum Glück konsequenter. Der IPod kommt jetzt einfach weg, nachdem er da gestern Abend und heute Morgen wer weiß wie lange rumgedaddelt hat - da fackele auch ich nicht lange, denn da führt er uns echt an der Nase rum.

Na ja, die Ostersüßigkeiten sind noch da: Die werden auch hingestellt. Für das Geld wegnehmen schämt er sich aber wirklich in Grund und Boden, trotzdem danke für die Idee mit dem "abarbeiten": Haben wir auch schon mal begonnen, aber dann nicht konsequent zu Ende gebracht.

Liebe Grüße und guten Nerven

Anja

11

Hallo,

Die Freiheiten eures Sohnes sind alle mit Bedingungen verknüpft.

Er bekommt Taschengeld, darf es aber nur ausgeben, wie ihr es bestimmt.
Er darf TV sehen, iPad spielen etc, aber nur wenn er zuvor bestimmt Dinge erledigt.
Er darf Süßigkeiten essen, aber nur zu bestimmten Zeiten...

Überdenkt mal eure Einschränkungen. Wenn er Taschengeld bekommt, muss er auch tun dürfen, was er will. Lass ihn Süßigkeiten Essen, irgendwann hat er keine Lust mehr drauf.
Lass ihn TV gucken, was ist schlimm, wenn er Pflichten danach erledigt?

Dass er unpünktlich ist geht nicht, denn ihr sorgt euch ja. Bestimmst du denn seine Zeiten oder macht er das selbst? Wenn er es selbst macht und sagt, wann er zurück ist, muss er auch zurück sein. Ansonsten würde ich mit ihm gemeinsam überlegen, wie ihr vorgeht.
Sag ihm, du musst ihm Vertrauen können und wenn er sich verspätet, muss er anrufen.

Lg

12

Hallo,

ja irgendwie hast Du schon recht, so hatte ich das noch gar nicht gesehen.

Aber noch mal zur Klarstellung: Mein Sohn darf mit seinem Taschengeld machen, was er möchte (auch wenn sich meine Begeisterung in Grenzen hält, dass fast alles in Süßigkeiten investiert wird), das ist seine Sache.

Festlegung von Spielzeiten: Am Wochenende sowie an seinen "kurzen Tagen" (dienstags Schule bis 13:30 Uhr, freitags Schule + AG bis 15:10 Uhr) kann er natürlich auch erst spielen und dann Aufgaben machen. An den drei anderen Tagen ist er nicht vor 17:00 Uhr zu Hause und hat zum Teil dann noch Musikschule - wenn er dann erst Spielezeit hat, wird das abends mit Vokabeln lernen, Ranzen packen etc. nichts mehr, da ist dann einfach die Konzentration weg (Ganztagsschule hat eben auch ihre Schattenseiten).

Süßigkeiten: Ich werde mal versuchen, hier die Zügel lockerer zu lassen - in der Hoffnung, dass er zumindest das nächtliche Futtern dann sein lässt. Bauchweh hatte er deswegen schon öfter und auch Verstopfung - besonders letztere ist wahrscheinlich ein Grund, weshalb ich bei dem Thema nicht so ganz entspannt bin.

Seine Verabredungszeiten kann er selber festlegen und manchmal fragt er ja auch nach, ob er länger bleiben darf, das ist dann schon o.k. Sein Handy hatte er heute mal wieder ausgemacht - da müssen wir mal schauen, ob sich das noch ändert -, aber ich wusste ja, wo er war, und konnte ihn so erinnern, mal nach Hause zu kommen ...

LG

Anja

13

Ich verstehe dich sehr gut und habe ja auch leicht schreiben. Ein Fünkchen Wahrheit ist an meiner Sache sicherlich dran, wie es für euch umsetzbar ist müsst ihr schauen.

Hat er denn deiner Meinung nach extremen Hunger auf Süßigkeiten oder ist es einfach nur der Reiz am verbotenen? Wenn's das erste ist, würde ich mal ergründen, woher das kommt und evt mal Blut annehmen lassen.

Das Handy zahlt ihr doch sicher, oder? Dann würde ich nicht erlauben, dass er es ausmacht. Versucht vielleicht, ihm in manchen Dingen mehr Freiraum zu geben, aber er muss euch natürlich auch zeigen, dass ihr ihm vertrauen könnt. Mach ihm klar, dass du gerne bestimmte Dinge zugestehst, er dafür aber auch zeigen muss, dass er damit umgehen kann.

Alles gute

weiteren Kommentar laden
16

Ich fand' die Frage "Sind unsere Regeln zu eng" immer schwierig zu beantworten, weil zum einen unser Sohn natürlich immer eine ganz eigene Vorstellung von Freiräumen hatte und zum anderen, weil selbst meine Frau und ich uns da oftmals gar nicht so einig waren.

Was ich jedenfalls einen hilfreichen Indikator finde, ist, wenn man sich mal fragt, wann man diese Regeln (die momentan zu Problemen führen) eigentlich das letzte Mal "angepasst" hat. Also als (sinnbildliches) Beispiel: Ich kann nachvollziehen, dass ein 10-Jähriger Junge die "Ich muss um 18:00 Uhr zu Hause sein"-Regeln in Frage stellt, wenn er auch mit 9 Jahren schon um 18 Uhr zu Hause sein musste. Was ich ebenfalls sinnvoll finde, ist, einfach mal über den Tellerrand zu blicken und zu sehen, wie die Regeln in seinem Freundeskreis aussehen. Also ich kann ebenfalls verstehen, dass ein 10-Jähriger nicht um 18:00 Uhr zu Hause sein will, wenn seine Kumpels, mit denen er gerade draußen Fussball spielt, alle erst um 18:30 Uhr zu Hause sein müssen und er dann nicht "das kleine Baby" sein möchte, dass schon um 18:00 Uhr zu Hause sein muss. Natürlich ist das immer nicht möglich geschweige denn sinnvoll sich da an anderen Eltern zu orientieren ... aber ... ich würde es einfach mal als Indikator verwenden, wie eng oder nicht eng die Regeln - aus Sicht ihres Sohnes - sein werden. Denn Ihr Sohn wird sich daran orientieren und damit auch sein empfinden, wie wichtig er eine Regel einschätzt.

Aber ich denke schon, dass bei Ihnen irgendetwas im argen liegen wird, da Kinder in diesem noch eher kindlichen Alter Regeln der Eltern m.E. nicht völlig grundlos übertreten. Sie werden Ihren Sohn doch sicherlich mal gefragt haben, warum er da bsw. zu spät nach Hause gekommen ist. Also dass kann ja fast nur noch "ich habe die Zeit vergessen" sein (dann stellt sich das Problem aber gar nicht erst) oder halt "Diese Regel ist jetzt nicht mehr altersgerecht und das war meine Art, euch darauf hinzuweisen, dass wir uns hier etwas neues einfallen lassen sollten". Letzteres ist dann nicht mal boshaft gemeint, sondern ist dann eher von Freunden ihres Sohnes angeleitet i.S.v. "aber die dürfen auch alle". Was sagt er denn hier, warum er da wiederholt zu spät gekommen ist?

Meine Meinung zum Thema Taschengeld: Es ist sein Geld, und wenn er das für Süßigkeiten ausgibt, ist das in Ordnung. Wenn Sie wollen, dass er das nicht mehr für Süßigkeiten ausgibt, ist da meiner Meinung nach der einfachste Weg, wenn Sie ihm irgendeine Alternative bieten, was er mit seinem Geld noch so alles anstellen könnte. Denn "Du kannst das Geld doch auch sparen" kann da bei einem 10-Jährigen noch ein wenig zu abstrakt sein, wenn er da kein klares Ziel, auf dass es sich zu sparen lohnt, vor Augen hat. Ihre Regel "aber nicht vor Schulbeginn" finde ich dämlich, weil a) sie das sowieso nicht kontrollieren können und b) er ist schon 10, da würde ich also viel eher mit Aufklärung anstelle von Verboten arbeiten. Auch dieses "abends dürfen die nicht gegessen werden" Verbot finde ich unglücklich, weil Zweckfremd. Also Kinder sollten hier z.b. die Regel kennen, danach noch mal die Zähne putzen zu müssen ... denn, wenn ihn der Zucker o.ä. länger wach hält, ist das erstmal sein Problem. Also hier finde ich ihre Regeln nicht zu eng (da ja schon noch sinnvoll), aber einfach die Art der Anwendung dieser Regel nicht mehr altersgerecht.

Was das mit der Medienzeit angeht ... also ich würde eine Regel immer erst dann aufstellen, wenn ich merke, dass die überhaupt nötig ist. Also ich bin mir sicher, dass es Kinder gibt, wo man elektronisches Spielzeug zeitlich reglementieren muss ... nur irgendwie passt das nicht zu ihrem "Er kommt abends nicht zur vereinbarten Uhrzeit nach Hause"-Problem. Denn es zeigt ja, dass ein sehr großes Bedürfnis bei ihm vorhanden ist, mit seinen Kumpels zu spielen und sich die Zeit so zu vertreiben. Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass Sie mit ihm eine Legospielzeit oder eine Buchlesezeit vereinbart haben ... also wenn Sie aus etwas bewusst eine knappe Resource für ihn machen; ob nun Süßigkeiten oder Medienkonsum; dürfen sie sich auch nicht wundern, dass er davon nie genug bekommen kann. Ich würde da einfach mal testweise versuchen, diese Medienzeit komplett aufzugeben und sich überraschen zu lassen, wie sich das in den nächsten 2-3 Wochen entwickelt - also auch hier Spielregeln aufstellen [die Verpflichtungen dürfen nicht liegen bleiben etc.] anstelle von Verboten auszusprechen. Dann muss ihr Sohn zum einen nicht mehr heimlich spielen und entweder werden sie dann feststellen: Geht halt nicht, weil er dann nur noch mit dem iPod in der Hand spielt (dann kann man sich immer noch etwas besseres einfallen lassen); oder sie werden feststellen, dass auch ein iPod nur ein weiteres Spielzeug ist, wenn er damit "genug" gespielt hat. Das ist so ein: Sie haben kaum etwas zu verlieren aber im besten Falle einen gesunden Umgang mit Medien zu gewinnen.

Also mein Bauchgefühl, jedenfalls, was das mit dem Taschengeld und der Medienzeit angeht: Ich denke nicht, dass die Regeln zu eng sind ... nur in der Anwendung behandeln sie ihren Sohn dort meiner Meinung nach eher wie einen fünf Jährigen und nicht wie einen zehn Jährigen, der bald schon eine weiterführende Schule besucht und vielleicht schon gar nicht mehr so weit von der Pubertät entfernt steht. Ich würde hier also mal versuchen, nicht mehr mit »Ich verbiete dir das einfach, weil du noch ein kleines Kind bist« zu arbeiten, sondern mit »Solange du dich wie ein großes Kind verhältst, kann ich dich auch wie ein großes Kind behandeln« … denn um so mehr wird ihm daran gelegen sein, wie ein großes Kind behandelt zu werden. Das klappt wesentlich besser als Stubenarrest - da Stubenarrest ja nicht das zugrunde liegende Problem löst, sondern ihn einfach nur bestraft.

18

Vielen Dank! Ja, das trifft es schon, dass die Art der Regelanwendung nicht ganz altersgemäß für einen Fünftklässler ist; ich komme mir ja auch immer blöd vor, meinen Sohn wie ein kleines Kind zu behandeln, und nicht wie einen Jungen, der den Umgang mit Freiheiten lernen kann: vielleicht wage ich wirklich das Experiment "freie Mediennutzung".

Ich glaube, im Vergleich zu anderen Mitschülern hat mein Sohn schon recht viel Freiheit, was seine Verabredungen angeht; manchmal vergisst er wirklich die Zeit, manchmal meldet er sich nicht, weil er fürchtet, wir würden einer längeren Abwesenheit nicht zustimmen. In der Regel sind wir da aber großzügig, nur kann eine Nachfrage natürlich auch mal ein "nein" von uns zur Folge haben, das mein Sohn eben so umgehen möchte.
So, jetzt muss ich mich aber mal um den Filius kümmern, der heute Streit mit seinem Freund hatte und jetzt eine Kuscheleinheit braucht ...

22

Sind Sie als Eltern denn für Ihren Sohn so schwierig einzuschätzen? Denn eigentlich müsste er mit seinen 10 Jahren doch bereits sehr genau wissen, wann Sie ihm eine "länger Abwesenheit" erlauben und wann gerade nicht. Denn Sie werden Ihr "Ja, heute darfst du"/"Nein, heute darfst du nicht" doch nicht willkürlich - aus einer Laune heraus - treffen, sondern ihre Entscheidung von irgendwelchen Kriterien abhängig machen.

Ihre Antwort klingt für mich aber so, als ob das - zumindest für Ihren Sohn - schon jedesmal eine Überraschung ist, ob Er heute bis 18:30 Uhr mit seinen Freunden Fussball spielen darf (so wie gestern) oder heute doch nur bis 18:00 Uhr. Also wo ist hier das Problem, dass Ihr Sohn dort etwas (die ungewisse Antwort) zu befürchten hat? Ist das ein reines Kommunikationsproblem i.S.v.: "Mein Sohn weiß nicht, welche Kriterien ich in meiner Entscheidung einfließen lasse"? Oder ist dieses 'eigentlich sind wir da aber großzügig' eher eine Umschreibung dafür, dass ihre Freiräume, die Sie ihm gestatten, schon manchmal eher willkürlich sind und in einer identischen Situation nächste Woche auch mal anders ausfallen könnten?

Im ersten Falle wäre es - denke ich - das einfachste, wenn Sie ihrem Sohn diese Entscheidungskriterien erklären. Dass werden doch sicherlich so Sachen sein, wie: Er darf länger Abwesend sein, wenn die Hausaufgaben und seine anderen Pflichten bereits erledigt sind. Oder: Es darf im Sommer etwas später werden als im Winter, weil es im Sommer um 18:00 noch hell draußen ist und im Winter eben nicht. etc. etc. Denn wenn ihm diese Regeln bekannt sind, braucht er gar nicht mehr um Erlaubnis zu fragen, und dass würde ja - scheinbar - schon einen Problembereich direkt eliminieren.

Wir hatten in dem Alter bsw. unterschiedliche Uhrzeiten, wann unser Sohn Abends zu Hause sein musste; je nachdem, ob die irgendwo in der Nachbarschaft/vor der Haustür unterwegs waren (sichere und familienreiche Gegend, Spielstraßen und verkehrsberuhigter Bereich mit vielen Spielmöglichkeiten für Kindern) - wo wir uns also weniger Sorgen machen mussten und ihn länger draußen lassen konnten wie auch eine frühere Uhrzeit, wenn die weiter weg/unterwegs waren, wo wir uns mehr Sorgen gemacht haben. Respektive gab es auch eine ganz eigene Uhrzeit dafür, wenn die in irgendeiner sicheren Umgebung waren und dafür gesorgt war, dass Sohnemann wieder sicher nach Hause kam. Denn bevor ein 10-Jähriger gelangweilt im Kinderzimmer sitzt und iPod spielt, kann er m.E. besser bei seinem besten Freund im Garten spielen und mit deren Familie grillen o.ä. ... da durfte er dann wesentlich länger spielen, als, wenn die irgendwo alleine draußen unterwegs waren. Darum reichte da auch immer eine SMS i.S.v: "Sind bei Tim im Garten" oder "Sind auf dem Bolzplatz" - weil alle wussten, wann er dann - in der jeweiligen Situation - zu Hause sein musste.

Im Zweiten Falle - also - falls es da wirklich keine klaren Regeln gibt, wann Sie ihm da mal etwas erlauben oder nicht ... ich denke, wenn man sagt: "Kinder brauchen Grenzen", meint man damit, dass ein Kind diese Grenzen überhaupt erkennen können muss. Willkürliche Grenzen, die aus einer Laune heraus beschlossen werden - und jede Woche anders - naja, dann wäre es doch logisch, dass er lieber gar nicht erst fragt, ob er etwas darf sondern sich das einfach mal selbst erlaubt. Denn besser zwei Tage Stubenarrest, als Gefahr zu laufen, dass Mama gerade jetzt, wo "ich" so viel Spass habe, "Nein" sagt. Also da würde ich dann mal überlegen, ob dieses "heute darf er ausnahmsweise mal länger mit seinen Freunden Fussball spielen" nicht langfristig schädlicher ist, als es ihren Sohn kurzfristig glücklich macht.

Und was das Vertrauen respektive Lügen in dieser Sache angeht ... also Kind (oder Teenager) zu sein heißt manchmal, die Regeln der Eltern missachten oder Grenzen überschreiten zu müssen. Ich denke, dass betrifft jedes Kind ... Kinder unterscheiden sich da m.E. eher nur in ihrem Talent, danach erwischt zu werden oder eben nicht. Von daher würde ich es hier mal mit einer anderen Perspektive versuchen: "Wenn ich es als gegeben betrachte, dass mein Kind vor Situationen stehen kann, wo es meine Regel missachten wird (weil es das - aus kindlicher Sicht - einfach in dieser speziellen Situation gerade muss) ... wie soll mein Kind dann mit der Situation umgehen, wenn 'Mamas Regeln befolgen' keine Option mehr ist"? Ich kann Ihnen sagen, was ein Kind dann von sich aus tun wird: Es wird die Regel brechen und hoffen, dass Mama das nicht mitbekommt und falls doch, wird es erstmal alles abstreiten ... denn die Strafe (für das Missachten der Regel) ist sowieso unausweichlich; man hat also sowieso nichts mehr zu verlieren.

Wenn Sie genau diesen Ausgang nicht wollen, müssen Sie ihrem Kind schon eine andere Alternative anbieten. Und ich verspreche Ihnen, dass Erziehung so unendlich viel einfacher wird, wenn Sie eine Solche gefunden haben. Weil Sie damit dieses "Ich kann meinem Sohn nicht vertrauen"-Problem lösen. Denn einem 10-Jährigen ist es alles andere als Unwichtig, dass die Eltern ihm vertrauen. Das ganze Erziehungskonstrukt basiert nämlich aus gegenseitigem Vertrauen. Und genau so, wie wir Eltern dieses Vertrauen manchmal strapazieren (sei es, weil wir einen Osterhasen erfinden oder einfach nur, weil auch wir nur Menschen sind), wird auch ein 10-Jähriger es manchmal strapazieren müssen, wenn er keine andere Wahl sieht. Und die Erwartungshaltung: Er hatte alle meine Regeln, und zwar immer und ausnahmslos, zu befolgen; wird sich mit keiner Strafe der Welt erfüllen lassen.

weiteren Kommentar laden
17

Hallo
mit 10 Jahren war meine Tochter genauso. Schokoladen aus dem Schrank genommen
und heimlich gegessen.
Gelogen wo es geht. Habe ich auch nicht verstanden.
Süßes durfte Sie immer aber in Maßen und auch anlügen brauchte Sie mich nicht.
Ich habe entlose Unterhaltungen mit Ihr geführt. Nun ist Sie 12 Jahre und ich habe es
geschafft an ihrem Verstand zu arbeiten. Sie lügt nicht mehr und erzählt mir alles. Ich bleibe bei allem ruhig. Süßes von Ostern steht in Ihrem Zimmer. Soll sie sich selbst einteilen. Er will schon Verantwortung für sich selbst übernehmen. Kann er aber nicht.
Phase würde ich sagen. Medienzeit ist ja grausam. Bei uns gibt es das nicht. Es gibt bei
uns Tage wo die Gloze nicht an ist, da wir spielen oder andere Dinge tun. Ist doch viel
wichtiger, gerade im Bezug auf die Beziehung zu Kind. Meine Kleine will auch lieber spielen als fern sehen.

Lockere deine Regeln so, das du es ihm frei stellst ob er fern sieht. Mach ihm ein

Angebot und mach was anderes. Laß ihn und beobachte wie er seine zeit einteilt.

Gruß hallihallo18

19

Hallo,
ja mit den Süßigkeiten ist es tatsächlich so: Er möchte sie sich gern einteilen, schafft es aber nicht.
Das mit der Medienzeit klingt strikter, als wir es tatsächlich praktizieren (halte ich eigentlich nur an den langen Schultagen für wichtig, dass erst die Pflichten erledigt werden), aber generell ist es den Versuch wert, das lockerer anzugehen.
LG
Anja

20

huhu!

ganz schön viele wünsche auf einmal ;-)

mein großer ist ja auch 10, die genannten probs haben wir eher mit dem anderen, aber das ist ja egal...

wer sich nicht na verabredungen hält wird entsprechend nicht mehr alleine losgelassen... lass ich einen jungen allein hdaheim, weil er keine lust zum einkaufen hat, und er knabbert den anderen ihren süßkram weg, geht er das nächste mal mit, und wenn er jaulig im auto sitzt oder beleidigt hintrher trottet... mit der warnung, dass es noch ungemütlicher wird, wenn er beim einkaufen jetzt themater macht...

kommt einer nicht zur verabredeten zeit heim (von einzelnen versehen würdeich aber absehen wenn es normalerweise klappt) wird er entweder abgeholt, oder wenn die möglichkeit nicht besteht, kann der freund zu uns kommen, es wird dann also bei uns gespielt... auch bei anderen dingen hab ich das ausgehverbot ausgesprochen, wenn beim freund eben regelmäßig dinge passieren, die gar nicht zu tolerieren sind und nicht unter "deren haus, deren regeln" abzutun sind... dann müssen die beiden bei uns spieln, oder eben gar nicht.

außerdem geht er erst aus dem haus, wenn das tägliche pflichtwerk erledigt ist... bei uns nur die hausaufgaben... was hat er denn abends noch für pflichten? nur so aus neugierde... vielleicht kommt er später um sich zu drücken?! aber warum es dich ärgert ist ja auch nebensächlich, an abmachungen hat er sich zu halten (wie du ja auch und aus... er wäre ja auch beleidigt wenn du z.B. die abmachung "ich mach mittagessen" nicht einhältst und er sich selber was schnitzen muss... oder so...

die strafen für gewisse schnitzer die immer wieder vorkommen sind bekannt, und wenn ich jemanden erwische, dass er mich angelogen hat um dieser zu entgehen, gibts doppeltes davon... an sonsten wissen sie, dass ich noch ungemütlicher werde, wenn sie mich anlügen... also dann gewiss nicht mehr bereit bin irgendwo zu sagen "komm, passiert... lass stecken"

bei unsgibts ne halbe - eine stunde bildschirm/tag, wenn sie das selten ausreizen am WE was mehr. aber auch dann nie mehr als 3h über den tag verteilt und das auch nur in mehren portionen...

wenn er heimlich mit dem ipod (oder was immer) im bett spielt wäre das ding bei uns erstmal ein paar tage verschwunden... bei uns ist es eher das radio, was ich dann ausmache wenn ICH ins bett gehe, und das hass ich wie die pest... dann ist das gerät erstmal weg, wenns dann besser läuft kann es das zum WE wieder geben, aber nur wenn keine anderen schnitzer mehr kommen... und der PC wird eben auch verboten, wenn ich mehrmals sage er soll abschalten und es nicht macht, oder gar jemand dran geht, wenn ich nicht da bin, was ja schon selten vorkommt... in der halben stunde muss die kiste nicht an...

ich finde eure regeln eigentlich ganz gut, nur wenn er nicht mitmacht müsst ihr wohl konsequent srteichen... wenn er immer mit ner moralpredigt davon kommt wird er so schnell nichts ändern... bei einigen kindern, in einigen phasen reicht das eben ienfach nciht...

unsere jungs haben dann auch mal ne zeit kein radio, keine pc zeit, und keine fernsehzeit, mussten daheim spielen und waren drauf angewesen dass einer herkommen kann und will, aber länger als ein paar tage geht das meist nicht... dann ist erst wieder ne ganze weile ruhe...

lg gussy

23

Danke für deine Nachricht, jetzt habe ich einen ganzen Sack voll Anregungen!

Du hast nach den Pflichten gefragt, die mein Sohn noch so hat. Hausaufgaben macht er eigentlich in der Schule, aber Vokabeln müssen schon gelernt werden, und er spielt zwei Musikinstrumente - wahrscheinlich wird er aber eines bald drangeben, weil es doch sehr viel ist insgesamt.
Na ja, heute gab es weder Medien noch Süßigkeiten, weil er lange bei nem Freund war und dann hier zu Hause viel Zuspruch brauchte, weil es da irgendwie Streit gab - nichts dolles, aber für meinen empfindsamen Sohn heute einfach zu viel
LG
Anja

26

das rechne ich aber auch mit ein, wenn sie nen tag sinnvoll verbacht haben und gar nicht nach dem blöden bildschirm gefragt haben... dann dürfen sie am nächsten tag entsprechend mehr... ich hätte sorge, dass vor allem meine kleiner, sonst direkt nach der schule danach jammert, damit er seine kostbare bildschirmzeit ja nicht verschenkt #schwitz und so haben wir das gewuengel nicht und sie freuen sich manchmal samstags, dass siesich 4x die halbe stunde aufgespart haben... hat natürlich dann zur folge, dass sie am samstag und sonntag ne stunde davor hocken, aber dann haben sie es auch erstmal wieder über ;-) also ich finde die halbe stunde/tag kommt gut hin, am WE runde ich auch schon mal großzügig auf wenn alls gut gelaufen ist, bzw vergesse sie dran zu erinnern ud mehrke dann irgendwann "ouos, jetzt ist aber genug, meinst nicht?! und dann ist auch für alle ok...

und süßkram... gibts bei den freunden meist mehr als zu hause - zumindest bei uns... wobei ich ja auch eher mal was anbiete, wenn besuch da ist... eben um nicht immer die doofe-apfelschnitze-mama zu sein... und wenn kein besuch da ist, der danach fragt oder die äpfel doof findet stört es sie auch nicht, dass keine schoki auf den tisch kommt, denn gegen den süß-japp hilft obst ja genauso.. . aber du hast schon recht: wenn der tag doof gelaufen ist darf es auch mal anders laufen und dann muss man gewiss nicht noch einen drauf setzen...

vokabeln lernen ist bei uns ja noch gar nicht dran.. daher haben wir nur die hausaufgaben - wobei ich vokabeln dazu zählen würde, und nur auf abends scheben würde, wenn ich erwarte dassdas dann auch klappt... z.B. weil er wo spielen geht wo eh zeitiger feierabend-rausschmiss ist als bei uns oder so...

musik fängt meiner jetzt mit an, mal gucken wie das läuft... aber da würde ich auch keine zwnag draus machen... aber gut, da ich selber viel musiziere hoffe ich ein bisschen dass wir dann bald bissel zusammen machen können und es sich dann von selber ergibt wenn sie nachmittags nichts vor haben... mit "jetzt ünbst du aber" gegen "ich hab keinen bock" an bringt es eh wenig, denke ich...

aber ein instrument pausieren zu lassen so lange es so hoch her geht ist sicher auch nicht das schlechteste... ob du das dann als konsequenz oder einfach als "passt grad nicht" hinstellst kannst du dir ja seber überlegen... eigentlich hast du glaub ich ein ganz gutes gefühl fürdeinen spross... #herzlich

lg gussy

21

Ich würde erstmal die Probleme nach Priorität ordnen und dem Jungen das auch so klarmachen:

1. Klauen
Klauen geht GAR NICHT. Klauen ist Diebstahl und das ist ein Verbrechen. Innerhalb der Familie ist es auch noch ein Vertrauensbruch. "Klauen geht GAR NICHT!!! Ich VERLANGE von dir, dass Du das lässt, Du bist 10 Jahre alt und kein kleines Kind mehr. LASS ES!!!!! Verstanden?" Frag ihn mal, was er in dem Moment, wo er stiehlt, FÜHLT. Schlechtes Gewissen? Gut so! Gier nach Geld, Süßigkeiten? Gibt es eine Möglichkeit, das zu ändern? Kann er sich vielleicht zusätzlich Geld erarbeiten? Haben die Freunde ALLE mehr Geld? Kann man das anpassen?

2. Zu spät kommen:
Du überlässt ihm das Management wie er zu seinen Freunden gelangt. Also überlasse ihm auch das Management seiner Pfichten. Einzige Bedingung: Wenn er die abgemachte Zeit nicht einhalten kann, dann soll er anrufen und sagen WANN er gedenkt nach Hause zu kommen. Akzeptiere es und frage ihn nur, ob er noch Pflichten zu erledigen hat, mehr nicht.

Erklärte ihm, dass man auch das innerhalb einer Familie FÜREINANDER tut, damit sich die anderen keine Sorgen machen. Erkläre ihm, dass auch Du den Papa anrufst, wenn Du später kommst. Das GEHÖRT sich einfach so.

Hast Du ihm gesagt, dass Du dir sonst Sorgen machst. Hast Du ihm erklärt, warum Du dir Sorgen machst? Nenne ihm einen konkreten Fall, erzähle ihm von einem verschwundenen Kind, versuche seine Empathie zu wecken, wie sich die Eltern fühlen.

3. Medien und Süßigkeiten
Mit zu viel Medien und zu viel Süßigkeiten schädigt er sich selbst. Erkläre ihm die Nachteile bzw. frage ihn, ob er sie kennt. Umso besser, wenn er sie kennt. Denn weil er ja ein großer Junge ist (siehe oben), wirst Du ihm das zukünftig nicht mehr einteilen. Er kann selbst darüber bestimmen, wenn er sich an das oberste Gebot hält: Klauen geht GAR NICHT!!!

Ich habe keine Erfahrung mit 10jährigen. Meine Tochter ist erst 6. Aber so wie oben beschrieben, reden wir miteinander und es klappt bis jetzt sehr gut. Medienzeiten haben wir nicht. Süßigkeiten stehen zur freien Verfügung. Klauen hatten wir noch nicht. Nur kleinere Heimlichkeiten. Und zu Verabredungen bringe ich sie noch persönlich bzw. hole sie ab, wenn sie direkt nach der Schule mit einem Kind mitgeht. Außerdem ruft sie mich an, wenn sie dort angekommen ist.

25

Hallo,

1. Auch wenn Dich das überraschen mag: Das Problem des Klauens hat für mich nicht die oberste Priorität. Natürlich haben wir darüber viel gesprochen, und mein Sohn schämt sich dafür, gestohlen zu haben, er weiß um den Vertrauensbruch und natürlich auch, das Geld nicht vom Himmel fällt. Zu wenig Geld hat er nicht, er nutzt sein Geld für Süßigkeiten, weil die eben rar bei uns sind - das habe ich aus den Antworten schon mitgenommen, dass eine "Grundversorgung" da Abhilfe schaffen kann.

2. Dass wir uns Sorgen gemacht haben (als wir an Weiberfastnacht wirklich keine Ahnung hatten, wo er war), hat er inzwischen schon verstanden, ansonsten ist es schon so, dass er manchmal die Zeit vergisst und ihm wohl auch die Gründe, weshalb er zur Zeit x zu Hause sein soll, nicht immer klar sind. Das mit den Pflichten klären wir vorher.
3. Ganz ohne Zuteilen bei Süssigkeiten wird es bei meinem Sohn nicht gehen, bei den Medien schauen wir mal, wie eigenverantwortlich er da mit dem Konsum umgehen kann - freien Zugang zum Internet wird es aber erst einmal nicht geben.