Hallo,
mein Sohn (fast 5) kann sich einfach nicht durchsetzen . Das Problem besteht sowohl zu Hause als auch im KIGA. Zu Hause ist da sein kleiner Bruder (fast 3), der ihm natürlich mal Sachen wegnimmt, irgendwas kaputt macht, was er gebaut hat usw. Nun ist er ihm auch körperlich unterlegen. Nimmt der Kleine also dem Großen was weg, fängt dieser sofort an zu weinen und ruft nach mir. Bis jetzt habe ich es immer so lang es ging "laufen" lassen, hab geschaut, ob sie sich einig werden und bin erst in die Situation reingegangen, wenn ich merkte, sie kamen da nicht allein raus. Nun wird aber auch sein kleiner Bruder älter und hat natürlich mitbekommen, wie er den Großen richtig reizt. Der springt natürlich sofort drauf an und so haben wir hier jeden Morgen um sechs Uhr schon das erste Theater...
Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr, was ich machen soll. Klar, ich kann den Kleinen immer schimpfen, aber er ist nunmal gerade erst 2. Und ich will dem Großen ja auch nicht immer helfen, er muss es ja lernen. Immerhin hab ich ihn nun soweit, dass er erstmal den Kleinen anschreit und sagt, er soll das sein lassen, aber das lässt den Kleinen natürlich ziemlich unbeeindruckt...
Wie kann ich ihm denn helfen? Wie setzt man sich denn gegen so einen Sturkopf durch?
Im Kindergarten (er besucht übrigens einen Heilpädagogischen also Kleingruppe mit 8 Kindern) ist es genauso - er blickt in Konfliktsituationen sofort hilfesuchend in Richtung der Erzieher...
Er tut mir so leid - sein ganzer Tag ist quasi ein Kampf - erst im KIGA und dann auch noch zu Hause
Vielleicht habt ihr ja Tipps für mich?!
LG
Junge (4) kann sich nicht durchsetzen
Hallo!
Mein großer Sohn (knapp 8) hatte eine starke Sprachentwicklungsverzögerung bei ansonsten altersgerechter Entwicklung. Sein kleiner Bruder ist 3 1/4 Jahre jünger - jetzt also etwa 4,5 Jahre alt - und sprachlich sehr fit.
Vor ein, zwei Jahren fiel es unserem großen Sohn teilweise recht schwer, sich gegen den kleinen Bruder durchzusetzen. Mittlerweile hat sich das gegeben, auch wenn unser kleiner Sohn ganz schön stur sein kann.
Allerdings gibt es nach wie vor Situationen, in denen ich dem ein oder anderen mal helfe, bevor ein Streit eskaliert.
Bei uns gilt die Regel, dass das Kind, dem das Zimmer gehört, bestimmen darf, ob der Bruder dort mitspielen darf oder ob es lieber alleine spielen möchte. Wenn sie zusammen spielen, sollte es aber wirklich ein gemeinsames Spiel sein und nicht nur der "Zimmerbesitzer" alles bestimmen düfen.
Sollte sich eins der Kinder nicht dran halten, wenn es vom Bruder gebeten wird, das Zimmer zu verlassen, unterstütze ich ihn, bevor es zu einem richtigen Streit oder gar einer handfesten Auseinandersetzung wird (das ist aber sehr selten!). So bekommen beide Kinder das Signal, dass diese Regel gilt und sich alle daran zu halten haben. Und zudem weiß jedes Kind so, dass es sich zurückziehen kann. Diese Regel galt auch schon, als unser kleiner Sohn ein Kleinkind war. Dan musste ich natürlich mehr hinterher sein, dass er es versteht.
Wenn dein großer Sohn sich deutlich ausdrückt, was ihn stört (also laut wird o.ä.), unterstütze ihn. Das heißt, nimm den kleinen Bruder dann zielich schnell aus der Situation raus.So merkt dein kleiner Sohn vielleicht eher, dass es ernst gemeint ist und respektiert dann irgendwann auch eher die "Ansage" des großen Bruders.
Es gibt jede Menge Situationen, in denen kleine Kinder sich durchsetzen müssen ud auch Frust erleben. Aber nicht jede Situation können Kinder alleine regeln, vor allem nicht dann, wenn sie aus irgendeinem Grund dem anderen definitiv unterlegen sind (Alter, irgendein Handicap). Auf der anderen Seite heißt das nicht, dass dieses Kind im Gegenzug "alles darf".
Bei uns hat das so gut geklappt. Obwohl unser großer Sohn eigentlich sehr zrückhaltend ist und Konflikte nicht mag, sagte seine Lehrerin beim letzten Elternsprechtag, dass er seine (seltenen) Konflikte alleine und fair lösen kann.
LG Silvia
Hallo Silvia,
danke für deine Atwort. Das mit den Zimmern hab ich auch mal angefangen, aber nicht konsequent durchgesetzt - vielleicht sollte ich daran arbeiten .
Vielen Dank für deinen Beitrag. Er macht mir Mut!
LG
Hallo!
Das ist erstmal anstrengend weil man ständig hinterher sein muss. Vor allem mein großer Sohn geht nur sehr sehr ungern aus dem Zimmer des kleinen Bruders raus. Aber letztendlich spart das eine Menge Stress weil auch das ältere Geschwisterkind vorm jüngeren "geschützt" wird (also dessen Bauwerke, kleine Spielsachen usw.).
LG Silvia
Hallo!
Bei meinem Sohn war es ähnlich. Er hat sich "draußen" nie richtig durchgesetzt. Z. B. auch nicht auf dem Spielplatz, wenn er rutschen wollte und es kam ein anderes Kind, hat er immer alle vorgelassen.
Seit ca. drei Monaten spielt er nun in einem Verein Fußball. Auch dort hat er am Anfang erstmal ein wenig beobachtet, aber trotzdem gut mitgemacht. Und jetzt kann ich immer mehr beobachten, dass er selbstsicherer wird und auch seine Meinung durchsetzt.
Ob es nun direkt mit dem Sport zu tun hat weiß ich nicht. Aber ich vermute es, da es genau seit der Zeit besser wird.
LG Christina
Hallo Christina,
danke für deine Antwort. Mein Sohn geht seit 3 Wochen nun auch zum Kinderturnen (ohne Mama) - vielleicht hat das ja auch so einen postitiven Effekt
Mein Sohn fängt morgen mit Fussball an Ich freu mich schon. Vor allem weil sich dann richtig austoben kann und den Teamgeist lernt
Hallo,
bekommt dein Sohn denn eine Förderung in der Kindergartengruppe? Mein Kind bekommt zur Zeit eine Frühforderung mit dem Ziel das Selbstbewusstsein zu stärken. Dabei wird auf die Stärken des Kindes eingegangenen und ständig gelobt. Außerdem braucht das Kind viel Bestätigung das es so in Ordnung ist, wie es ist, und nicht den Erwartungen anderer entsprechen muss.
Ich denke, dass bei deinem Sohn auch das Selbstbewusstsein das Problem ist. LG
Hallo,
ja, er wird eigentlich in allen Bereichen gefördert. Mh, über sein Selbstbewusstsein hab ich mir bis jetzt noch gar keine Gedanken gemacht, da ich nicht das Gefühl habe, dass ihm das fehlt. Und die Bestätigung, dass er toll ist, so wie er ist, bekommt er eigentlich ständig. Wir sind ja sehr froh über seine positive Entwicklung (er war ein Extremfrühchen)
LG