Sohn (7) macht was er will, ich weiß nicht mehr weiter....

Hallo Ihr Lieben!

Unser 7jähriger hat zur Zeit irgendwie seine Phase der Rebellion. Es macht mich wahnsinnig!!!!
Er hält sich weder an Absprachen, sonst noch an irgendwelche Regeln. Konsequenzen sind ihm piepsegal, er macht einfach was er will.

Gestern habe ich mit seiner Lehrerin gesprochen, die berichtete mir dann auch, dass er sich mit allerhand Ausreden vor den alltäglichen Arbeiten drückt und irgendwie immer einen Weg findet, sich daran vorbei zu mogeln. Er ist eigentlich ein schlaues Kerlchen, mit dem Schulstoff hat's nichts zu tun, wir machen auch zuhause noch sehr viel. Zwischenmenschliche Themen interessieren ihn dort einfach mehr (was so die anderen Kinder machen), alles andere "uninteressant".

Das mit dem "Hören" klappt gar nicht mehr, es geht alles links rein und sofort rechts wieder raus, als wenn es ihm egal wäre.

Themen wie "Räum Dein Zimmer auf" - ein Desaster! Funktioniert nur noch mit viel Brüllen und ständigem Nachgefrage.

Zudem kommt, dass wir bald unser drittes Kind bekommen. Mein Sohn freut sich riesig darüber, also diese "Erweiterung" scheint ganz sicher nicht Grund seines Verhaltens zu sein. Und ich bin mir natürlich in diesem Zusammenhang auch bewusst, dass ich gerade nicht über das dickste Nervenkostüm verfüge aber ach menno...

Ich weiß gar nicht was wir hier noch machen sollen. Der Junge guckt weder TV (zumindest nicht innerhalb der Woche), noch hat er irgendwie Computerspiele (sowas haben wir nicht). Er hat viel Phantasie, langweilt sich zuhause nie aber diese "es ist mir egal was Mama und Papa sagen"-Phase ist einfach furchtbar!! Ich hatte vor einiger Zeit noch so ein liebes und braves Kind und jetzt? Ich muss mich nur noch aufregen, ich bin so erledigt. Mein Mann denkt da genauso. Wir klären diese Erziehungsprobleme natürlich gemeinsam aber selbst er kann oft nur noch mit den Augen rollen...

Die Lehrerin sagt, dass sei eine jungstypische Phase, er testet seine Regeln aus. Ist das so? Was sagen die Erfahrenden unter euch? Was kann man machen um das Familienleben wieder harmonischer zu gestalten?

Ich danke euch für eure Antworten!

lg Kiki

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Hallo,

Es ist nur eine Phase. Es ist nur eine Phase. Es ist nur eine Phase........hoffe ich jedenfalls, denn mein 7 Jähriger ist gerade sowas von.....grrrrr:-[ Ich habe manchmal das dringende Bedürfnis ihn gegen die Wand zu klatschen. Außer mit seinem kleinen Bruder, da ist er wirklich zucker, sehr fürsorglich und lieb. Zimmer aufräumen, nö hab ich keine Lust zu, Hausaufgaben sind doof und überhaupt.....ist er gerade frech wie sonstwas. Was da für Sprüche rausgehauen werden, nagut seine trockene Art, liebe ich ja schon an ihm. Hat er vom Papa, aber manchmal wird es echt zuviel.

LG Ella #winke

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Ja, das kenne ich. Wir haben auch noch einen 2jährigen und mit dem versteht er sich wirklich gut. Aber zu mir ist er sowas von bockig....

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Ja, das kenne ich. Ich hab 2 siebenjährige Jungs zu Hause.

Ich begegne ihnen gelassen, aber konsequent. Das ist zuweilen anstrengend, aber die einzige Möglichkeit der...äh....deeskalation.

An Kleinigkeiten wie "Zimmer aufräumen" hänge ich mich gar nicht mehr auf. Ich setze mich bei Dingen durch, die wichtig sind. Schulisches, Bettgehzeiten, Medienkonsum. Alles andere - da nehme ich mich zurück und diskutiere gar nicht mehr gross.

Putzen sie die Zähne nicht? Ok. Bekommste halt Karies.
TShirt passt nicht zur Hose? Ok - musst DU ja mit rumlaufen.

etc.

Damit fahre ich ganz gut. Klappts trotzdem gar nicht, sanktioniere ich entsprechend.

Gruss
agostea

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Danke, das scheint einleuchtend zu sein. Vielleicht sollte ich wirklich versuchen mich nicht an unwichtigem festzubeissen...

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Handhabe ich mittlerweile genauso und ich habe Erfolg damit!

Gelassenheit und Konsequenz! Keine Strafe!

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Ich fand’ dieses Alter richtig schön, weil es noch viele Jahre von der Pubertät entfernt war #schein. Also bei uns war typische Jungsphase in dem Alter … schulisch hatte er den Unterricht gestört, sobald er mit einer Aufgabe fertig war und anfing, sich zu langweilen; da konnte er sich noch nicht so gut »zusammenreißen«, hat die Lehrerin aber total gut in den Griff bekommen, in dem sie ihn einfach mit Zusatzaufgaben beschäftigt hat. Und zu Hause … also Streit drehte sich in erster Linie um den Abend, wenn er draußen mit den anderen Kindern gespielt hatte und wir ihn irgendwann reingerufen haben respektive auch dieses - bei uns damals typische - »Ich bin noch nicht müde«. Wobei das eher Jahreszeitenabhängig war...

Aber das ein 7-Jähriger sein Kinderzimmer nicht aufräumen möchte, halte ich schon für sehr normal. Ich denke, dass Problem dabei ist in erster Linie Ihr Verhalten: »Brüllen und ständig Nachfragen« … es entsteht ein Machtkampf und, Sie können den gar nicht gewinnen, denn selbst, wenn Er irgendwann sein Zimmer doch mal aufräumt, fühlen Sie sich total beschissen… Also ich würde bei solchen Themen gar nicht erst versuchen, dort einen Machtkampf zu veranstalten. Der ist den ganzen morgen in der Schule - wenn sein Zimmer unordentlich ist - räumen Sie es einfach auf. Und nehmen Sie dabei das ganze Spielzeug, wo Sie sagen: »Damit spielt er doch momentan sowieso nicht« mit und verstauen es in den Keller. Weil zum einen: Weniger Spielzeug = weniger Unordnung und zum anderen - das mag seltsam klingen, aber, Kinder sind mit zu viel Spielzeug überfordert, weil sie sich dann nicht entscheiden können, womit sie überhaupt spielen wollen - die packen dann alles mal an und schreiten dann gleich zum nächsten Spielzeug. Und dann würde ich es ganz einfach mal mit einer Regelung im Sinne von: »Wenn du ein Spielzeug aus dem Keller haben möchtest, musst du ein anderes Spielzeug aus deinem Kinderzimmer wieder zurückbringen« versuchen.

Was sind denn so typische Absprachen oder Regeln, an die er sich sonst nicht hält? Und was sind dann die Konsequenzen … also natürlich ist »viel Brüllen und ständig Nachfragen« auch irgendwie eine Konsequenz, wenn ein Kind nicht so mitspielt, wie sich die Eltern das gerne wünschen … nur es hilft natürlich in keinster Weise dabei, dass das Kinderzimmer dann am nächsten Tag mal besser und selbstständiger aufgeräumt wird. Ist das bei den anderen Regeln und Absprachen genau so? Also sind das so Absprachen i.S.v. »Mittwochs musst du aber den Müll rausbringen; Geschwisterkinder werden nicht gehauen - selbst wenn sie gerade nerven etc.« o.ä.? Also Kinder halten sich oftmals nicht an Regeln/Absprachen, wenn diese - momentan für das Kind - unmöglich sind, überhaupt erfüllt werden zu können; oftmals auch, wenn die irgendwie nicht mehr altersgerecht sind. Also die Regel, dass Sie noch die Ordnung/Unordnung des Kinderzimmers »überwache«, halte ich bei einem 7-Jährigen (im Gegensatz zu einem Teenager) noch für absolut altersgerecht (da sehe ich eher ihre Problemlösungsstrategie als das eigentliche Problem an) … wäre das bei den anderen Regeln auch so? Oder sind da eventuell Sachen bei, wo man feststellen würde: Also eigentlich gab es die schon, als er 4 war und - vielleicht ist jetzt der richtige Zeitpunkt, sich eine altersgerechtere Regelung einfallen zu lassen? Respektive: Sie wissen das zwar grundsätzlich schon, haben aber trotzdem Angst, solche Regeln zu lockern, weil sie befürchten, dass er ihnen dann schnell komplett auf der Nase herumtanzt?

Denn eigentlich ist es einem 7-Jährigen ganz und gar nicht egal, was Mama und Papa sagen; weil er eigentlich momentan nur ein einziges Lebensziel hat … von Ihnen geliebt zu werden. Darum haben Probleme - bei einem neuen Geschwisterkind - auch gar nichts damit zu tun, ob sich ein »Kind« nun auf den Nachwuchs freut oder nicht. Die Probleme rühren eher daraus, dass Kinder in dem Alter schon wissen, dass ein Baby eine große Veränderung darstellt und ganz automatisch dazu führt, dass Mama und Papa weniger Zeit »für das größere Kind« haben werden; die haben dann Angst, weniger von Mama geliebt werden zu können, weil die diese Liebe plötzlich mit noch einem weiteren Kind teilen müssen. Von daher fände ich es interessant zu wissen … wenn Sie schreiben, dass sie vor einiger Zeit noch ein liebes und braves Kind hatten - wie lange ist er das denn schon nicht mehr und fällt diese Veränderung zeitlich in »Schatz, wir bekommen ein Baby?« Wobei es grundsätzlich immer ein Auslöser sein kann, warum sich Kinder plötzlich »merkwürdiger« verhalten können. Aber welche große Veränderung gab es sonst im Leben ihres Sohnes zum damaligen Zeitpunkt?

Also das ein 7-Jähriger mit Mama über das Kinderzimmer streitet, finde ich jedenfalls schon normal (auch wenn das m.E. keine »unlösbare« Situation darstellen muss); dass ein 7-Jähriger sich schulisch gerne mal vor Arbeiten drückt, absolut in Ordnung, solange sie da das Gefühl haben: »Schulisch läuft trotzdem noch alles gut und die Klassenlehrerin sieht da auch gar keinen Handlungsbedarf.« Mehr haben Sie aber leider nicht geschrieben; aber das ein 7-Jähriger Junge Regeln austestet, halte ich für in keinster Weise normal. Denn eigentlich sollte er in der Trotzphase gelernt haben, was passiert, wenn er Regeln/Grenzen überschreitet. Das muss er also gar nicht mehr ständig austesten (er wird in einer Situation besser wissen, wie die Mama dann :-[, wie Sie selbst!) … dass er sie also - scheinbar - doch bricht, wird m.E. eine andere Ursache haben, als »Grenzen testen«.

7

Meiner scheint frühreif zu sein, diese Phase hatten wir im Winter, so kurz vor dem 7ten Geburtstag :-[
Geholfen haben Abmachungen, die "scheinbar" von ihm auskamen: Zimmer aufräumen: 1x die Woche und zwar Samstags. Hausaufgaben: Direkt nach dem Mittagessen.

Ansonsten lassen wir ihm in einigen Dingen mehr Freiheiten. Strikt und sehr kompromisslos bin ich bei Dingen, die sein müssen: Zähneputzen, Sonnencreme etc. Aber eigentlich flutscht das schon recht gut.

Was auch hilft: Nix da mit säusel-kuschel-schmuse-bitte-könntest-du-mal. Gerade, direkte und kurze Ansagen kommen an, alles andere nicht zwingend.

Ich denke mittlerweile, dass Jungs die Steinzeitsprache besser verstehen als weibliches um die Ecke reden. ;-) Drum zeige ich im Bedarfsfall unserem kleinen Welpen quasi auf die Brust schlagend und zähnefletschend, wer das Sagen hat in der Sippe. Uga! ;-)

lg thyme

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Hallo.

Klingt wie bei uns daheim. Jungstypisch? Ich hab ein Mädel von 7 Jahren hier. Eher denke ich das das am Alter liegt.

Laura geht seit letztem Jahr in die Schule und hat sich dadurch bzw. seitdem sehr gewandelt.
Vorlaut, frech, hört nicht mehr und sehr viel Widerspruch und Besserwisserrei.

Fast täglich verzweifel ich.
Die schulische Seite passt aber. Gute Schülerin und wissbegierig.

Muss sagen das ich seit 61/2 Jahren alleinerziehend bin und mir das übern Kopf wächst.

Daher habe ich mir jetzt Hilfe von außen gesucht.

Habe nämlich kein Nervenkostüm mehr.

Alles Gute für euch.
gluecksbaerchen