Hallo meine Lieben,
ich hab da mal eine Erziehungsfrage...
Ich habe eine kleine Tochter, heute 15 Wochen alt, die die ersten zwei Monate nur geschrien hat und sich nur im Arm oder im Tragetuch beruhigen hat lassen. Seit dem sie aber viel mehr umher schaut und neugieriger ist, ist sie wie ausgewechselt und nicht mehr so anhänglich. Ich denke, sie hatte einfach Anpassungsschwierigkeiten, evtl. auch Koliken, aber auf jeden Fall brauchte sehr, sehr viel Nähe.
Da ich ihr nicht zu wenig Nähe und immer viel Geborgenheit geben möchte nehme ich sie immer zu mir, sobald sie bei anderen auf dem Arm zu schreien anfängt, um sie zu beruhigen. Ich will ihr halt immer das Gefühl geben für sie da zu sein.
Nun ja, und jetzt meine Frage. Ist das denn so gut für ihre Entwicklung oder meint ihr, dass ich sie so zur Schüchternheit "erziehe" indem ICH sie immer tröste? Auf der einen Seite bin ich ja ihre Mama, auf der anderen will ich nicht, dass sie den Eindruck bekommt, dass ich und ihr Papa die einzigen "guten" sind. Wisst ihr was ich meine?
Ich freue mich auf eure Antworten - Danke!!!
kann man zur Schüchternheit erziehen?
Hallo,
nein, das kann man nicht. Entweder ein Kind ist schüchtern oder es ist es eben nicht.
Gibt ihr die Nähe und Wärme, die sie braucht. Wenn sie nämlich die Sicherheit hat, dass Du im Notfall da ist, wird sie eher selbstbewusster und selbständiger.
GLG
Nein, dazu kannst du sie nicht erziehen!
Aber du machst das toll! Nur wenn Kinder sich absolut sicher fühlen, können sie eine starke Persönlichkeit entwickeln! (Auch schüchterne Menschen können ein starke Persönlichkeit sein)
Ich persoenlich habe immer auch anderen die Chance gegeben zu versuchen mein Kind zu beruhigen, klar, wenn das Kind sich gar nicht beruhigen liess, dann hab ich sie natuerlich genommen aber halt nicht beim ersten Quaek.
Hallo,
ich hab mein Kind immer getröstet. Sie ist alles andere als schüchtern.
Wenn sie sich tagsüber mehr zutraut, klebt sie nachts an mir.
Wenn sie tagsüber an mir hängt, will sie nachts alleine schlafen.
Sie geht auf andere Menschen mehr zu als mir lieb wäre.
Bei mir hieß es noch, dass Kinder auch mal schreien können.
Es wurde erwartet, dass ich immer alleine schlafe.
Und so Sprüche wie Indianer kennen keinen Schmerz, kommen mir sehr bekannt vor.
In der Pubertät wäre ich am liebsten keinen Meter von meiner Mutter weggewichen, weil ich innere Ängste hatte. Der Drang endlich selbständig zu werden war da, aber die Angst, dann gar keine Nähe mehr zu bekommen war größer.
Anerzogen war meine Schüchternheit in der Tat.
Es wurde zu viel zu früh erwartet (emotional)
Mir wurde lange viel komplett abgenommen (Erledigungen) und dann plötzlich von einem Tag zum anderen erwartet, dass ich es jetzt sofort kann und gut, weil ich jetzt das Alter habe.
Bei meiner habe ich sie so viel machen lassen, wie sie schon kann. Wenn sie sich etwas zutraut, schaffe ich den Rahmen, dass sie es entwicklungsentsprechend probieren darf, gebe ihr aber immer den Rückhalt, den sie noch braucht.
Wenn sie an der Kippe zur Überforderung steht, greife ich ein.
Und dann gibt es noch den Faktor: Individuum!
Eine Freundin hat 4 Kinder. Jedes Kind ist anders.
Ein bisschen merkt man die Falle, dass von den Großen anderes erwartet wird, als von den Kleinen. Aber bei überwiegend gleicher Grunderziehung ist jedes Kind sehr unterschiedlich!
Hi,
wenn du getröstet werden willst, soll dass dann jeder x-beliebige sein, der dich tröstet oder wünscht du dir in dem Moment am liebsten eine bestimmte Person?
Was träfe dann zu:
Diejenigen, die von vielen unterschiedlichen Personen als Kind getröstet wurden, sind Draufgänger?
Diejenigen, die als Kind von vielen unterschiedlichen Personen getröstet wurden sind schüchtern?
Diejenigen, die als Kind nur von Mama getröstet wurden, sind Draufgänger?
Diejenigen, die als Kind nur von Mama getröstet wurden, sind schüchtern?
viele Grüße
ficus
Hallo Ficus,
erst mal danke für Deine Antwort.
Ich gehe jetzt mal von mir aus, nehme aber an, dass ich für die Allgemeinheit spreche. Ich würde gerne von einer Person getröstet werden, die mir nahe steht, bei der ich mich geborgen fühle und von der ich verstanden und geliebt werde. Der Mama also
Mir geht es nicht darum einen Draufgänger aus meinem Kind zu machen. Mir geht es darum meinem Kind Sicherheit zu geben, damit es sich zu einem selbstbewussten, glücklichen Menschen entwickeln kann, ohne sozialen Ängste. Ich frage mich ob ich meinem Kind das Gefühl gebe bei anderen Personen schlecht aufgehoben zu sein, wenn ich es immer sofort bei jedem Weinen zu mir nehme. Ich denke es ist wichtig für das Kind zu merken, dass nicht nur ich es gut mit ihm meine, sondern auch andere Menschen. Das es auch von anderen so akzeptiert und angenommen wird wie es ist - auch wenn es weint.
Auf der anderen Seite merke ich aber, dass es sich von mir schneller trösten lässt. Wahrscheinlich fühlt sie sich einfach sicherer bei mir...
Hi,
naja, in meinem Beispiel wollte ich eben mal das Gegenteil von schüchtern ansprechen.
Zum Trösten und sich geborgen fühlen ist (vom Kind) ein gewisses Vertrauensverhältnis notwendig. Klar lässt sich ein Kind auch von jemandem trösten, den es (noch) nicht so gut kennt, wie die Mama. Aber sobald Mama eben da ist, ist sie die Nummer 1.
Dein Kind wird sich nur vorrangig von jemand anderen trösten lassen, wenn du also weg bist. Ich finde es eher "normal" (ich mag dieses Wort nicht sonderlich, denn was ist schon normal?), dass sich ein Kind lieber von der Mama trösten lässt als von einem Dritten.
Mir würde es sehr zu denken geben, wenn sich mein Kind lieber (!) von z.B. der Kita-Erzieherin trösten lassen würde als von mir!
Bei der Oma kann sich ein Kind zwar auch gut aufgehoben fühlen und auch gut trösten lassen und u.U. kann es sich auch in solchen Situationen mal lieber von der Oma als von der Mama trösten lassen, aber das sind doch eher Ausnahmen.
Bei älteren Kindern kann ich mir hingegen sehr gut vorstellen, dass diese sich verbal von anderen trösten lassen, neben der Mutter oder weil die Mutter für diese Situation ggf. weniger Verständnis aufweist (wie beispielsweise leider meine Mutter ).
vG
ficus
Hallo,
also meiner war genauso. Im ersten Jahr war er nur bei mir und im Tragetuch.
Er hat sich zu einem selbstbewussten Kind entwickelt, der auch mal gerne einen Plausch mit einer unbekannten "Oma" im Supermarkt hält (die er angesprochen hat). Er ist sehr offen und hat keine Probleme, Kontakte zu schließen.
Zwar geht er meist mit einer gewissen Vorsicht an die Sache ran und guckt sich alles erstmal an, aber das finde ich eigentlich sehr gut!
LG
Hallo
ich denke nicht.. meine Tochter ist von anfang an von arm zu arm gegangen... hatten sogar 11 tage nach der geburt ne feier zuhause.. und heute ist meine tochter mit 3 extrem schüchtern.
<LG
Hey,
vielleicht ist sie DESWEGEN schüchtern?
LG
Du kannst ein Kind EINschüchtern, und es dadurch gehemmt machen. Das kommt der Schüchternheit sehr nah, kommt aber ganz bestimmt nicht dadurch zustande, dass du dein Kind selbst tröstest und beruhigst.
Ich denke, so, wie du es machst, gibst du deiner Tochter UrVertrauen. Unglaublich wichtig, um später selbstbewusst und mutig aufzutreten.
L G
White