Hallo,
angeregt durch eine Diskussion in einem anderen Forum würde ich euch hier gern die Frage stellen: Bringt ihr euren Kindern bei sich bei Angriffen körperlich zu wehren?
Falls ja, ab wann "dürfen" sie das? (welche Situationen)
Oder seid ihr absolut dagegen?
In beiden Fällen würde ich mich über eine kurze Erklärung freuen..
Mein Sohn ist noch zu jung (22 Monate)
Bin auf eure Meinungen/Erläuterungen gespannt..
LG
Zauber
Zurückschlagen?
Sollen Kinder zurückschlagen?
Ich wüsste keinen Grund, warum man seinem Kind beibringen sollte, dass Gewalt in Ordnung ist. Auch nicht um sich zu wehren. Mein Sohn ist fast 2. ich würde ihm beibringen, sich verbal zu wehren oder durch festhalten der Hand des gegenüber oder sich Hilfe zu holen.
Was meinst du denn mit zuschlagen? Kleinkinder, die noch impulsgesteuert sind und mal eben hauen? Jugendliche, die sich im Konflikt prügeln?
Wenn es um jugendliche geht, die aus irgendeinem Grund häufig Gewalt ausgesetzt sind, würde ich über einen selbsthilfekurs nachdenken. Ansonsten ist Gewalt nie eine Lösung und meine Kinder sollen lernen, Konflikt auf intelligente Art zu lösen.
Und wenn verbale Äußerungen und festhalten ncihts bringen bzw. auch weglaufen nicht möglich ist? Dann soll er sich weiter schlagen lassen?
Denn das Problem mit der intelligenten Lösung von Konflikten ist oft, dass es dem Angreifer an Intelligenz fehlt.
Ich war die erste, die hier geantwortet hat. Im Ausgangsbeitrag stand nichts darüber, worum es in er anderen Diskussion ging. Ich habe dies nun weiter unten gelesen und natürlich erfordert es ein anderes reagieren, wenn ein bestimmtes Kind immer wieder gewalttätig wird.
Ich habe die frage der TE so verstanden, ob man seinen Kindern grundsätzlich sagt "wenn dich jemand schlägt, darfst du auch zurückschlagen." Meine Mutter hat das übrigens immer gesagt "lass dir nichts gefallen, wenn dich jemand schlägt, hau zurück". Mich hat das als Kind total verwirrt. Und ich wurde einmal in der Schule von einem älteren Mädchen geohrfeigt und hatte so Angst, dass ich mich nicht traute zurück zu schlagen - meine Mutter hat mir außer zurück schlagen keine Alternativen aufgezeigt. Ich habe mich dann an den Lehrer gewendet und er hat sich darum gekümmert, das Mädchen hat mir nie wieder etwas getan.
Ich werde meinem Sohn beibringen, dass er sich wehren soll, dass er grenzen aufzeigen soll. Aber nicht wild zurück schlagen.
Wenn ein bestimmtes Kind einen Sohn häufiger schlägt, wünsche ich mir erst recht, dass er Hilfe holt wenn er durch wehren und verbal nicht weiter kommt. Am liebsten bei mir und dann können wir immernoch gemeinsam überlegen, wie wir dem ein Ende setzen können. Es sollte aber niemals die erste Reaktion sein, einfach zurück zu schlagen. Lass die Kinder größer werden und einen Schläger vor ihnen stehen haben, den das zurück schlagen nicht einfach so abschreckt sondern noch mehr zur Gewalt animiert. Und dann?
Hallo,
aalso ich finde, Kinder dürfen/sollen sich in manchen Situationen wehren (zurückhauen/zwicken etc). So erziehe ich meinen Sohn. Wobei ich in der Regel eher für wegschubsen bin.
Wenn mein Sohn körperlich angegriffen wird, darf er sich körperlich wehren. Ich finde ein lautes "nein" in dieser Situation meistens ungenügend, z. B. grundloses, festes Draufhauen, festes "Pfetzen" von anderen.
Bei "harmloseren" Sachen, wie z. B. mal fester auf den Rücken klopfen, leichtes anschubsen etc. soll er sich erst verbal zur wehr setzen. Wenn das andere Kind damit nicht aufhört, darf er sich wieder wehren.
Wenn er Sachen weggenommen bekommt, darf er sich zuerst nicht körperlich wehren. Da soll er versuchen, sich verbal durchzusetzen. Sich das Ding irgendwie zurückzuholen. Sollte der/die andere dann anfangen zu hauen, darf er auch wieder zurückschubsen.
Ich bin dagegen, dass er anfängt und er weiß, dass ich das absolut nicht gutheiße. Er hält sich dran.
Ich sage ihm aber auch, dass er durchaus auch aus der Situation rauskann und sich auch Hilfe durch die Erzieherin oder von mir holen darf.
Hauen muss nicht die 1. Lösung sein. Er bekommt durchaus auch unterstützung von außen. Aber sollte ein Fall wie oben angeführt auftreten und er sollte sich körperlich wehren, werde ich in def. nicht schimpfen.
Für mich ist es keine Lösung, bei jeglicher Auseinandersetzung klein bei zu geben, zu "petzen" oder wegzulaufen. Dadurch zieht man sich "Opfer" heran, die sich nicht selbst zu wehren wissen. Und wer weiß, vielleicht kommt irgendwann eine Situation auf mein Kind zu, in der es wissen muss, wie es sich helfen kann.
Und wenn ich vorher immer alles verboten hab - tja, woher soll er es dann wissen? Und woher sollte er das Selbstbewusstsein nehmen, zu wissen, dass er sich selbst helfen kann?
Wichtig finde ich auch, dass er weiß, dass er in solchen Situationen ruhig laut werden darf. z. B. lautes "Nein"-Rufen oder so.
So, an alle, die diesen Text jetzt vielleicht falsch verstehen (oder verstehen wollen ) - ich finde es sehr schwer, für alle verständlich zu formulieren, was ich wirklich meine (wer mich kennt, weiß, dass ich mich manchmal "schlecht" ausdrücke)......
Ich erziehe meinen Sohn auf keinen Fall zum "Schläger". Damit hat mein Geschriebenes nix zu tun. Er ist absolut friedlich, findet schnell Kompromisse und kann sich gut verbal einigen.
Ich bin auf die anderen Antworten gespannt. Interessante Frage!
LG
Sich wehren (körperlich) und zurückschlagen sind für mich unterschiedliche Dinge.
Deine Erklärungen kann ich durchaus nachvollziehen und finde sie größtenteils gut. Zurück zwicken oder schubsen sollte mein Sohn aber nicht. Was, wenn das gegenüber dann weiter zurück schubst / zwickt, dein Sohn sich wiederum durch zwicken und schubsen wehrt? Dann entfacht der Konflikt doch erst recht.
ja, ich weiß, es könnte sich ein Teufelskreis entwickeln. Bis jetzt war es Gott sei dank noch nicht der Fall. Noch sind ja immer wir mit dabei / oder die Erzieherinnen, die das dann mitkriegen. Wobei es echt auch sehr selten vorkommt.
Bei uns ist z. B. im Moment ein Mädel in der Gruppe, die echt richtig brutal ist. Nix hilft. Auch die Erzieherinnen schaffen es nicht, dass sie aufhört zu zwicken, Hände um den Hals legen etc. Hier hat er jetzt def. grünes Licht von mir bekommen, weil ich glaube, anders begreift es das Mädel einfach nicht. Und warum sollte sich mein Sohn andauernd weh tun lassen, und dem Mädchen werden nur mal die Leviten gelesen? Auch weiß er, dass er, sobald sie anfängt, laut rufen soll, dass er das nicht mag.
Bei Problemen unter Freunden schreiten wir dann natürlich ein und klären das mit den Jungs. Jeder wird angehört - keiner an den Pranger gestellt - ist eh für uns meistens nicht ganz nachvollziehbar (Ich hoffe, so tragen wir zur Persönlichkeitsbildung bei und stärken die beiden Kampfhähne trotz allem irgendwie). Ich rede abends mit meinem Sohn meistens nochmal über das Geschehene und wir reflektieren. Auch höre ich mir von ihm an, wie die Lösungsmöglichkeiten sind, die er hat, die die Erzieher vorschlagen und dann kommt natürlich noch, was ich denn meine .
Naja, ich hab noch ein Jahr, um meinem Sohn klarzumachen, bzw. hat er das Jahr noch Zeit, für sich den richtigen Weg zu finden, bevor er alleine auf die Menschheit losgelassen wird . Weil ich finde, wenn die Kinder in die Schule kommen, sollen sie wissen, wie sich ein Konflikt lösen kann (und dies angemessen). Ich hoffe, ich schaffe es, ihn dazu zu bringen, sich zu einer selbstbewussen, starken Persönlichkeit zu entwickeln, die weiß, was die Situation erfordert.
Und damit meine ich, dass er wirklich nur, echt nur dann richtig zurückhaut etc, wenn wirklich nix anderes mehr geht und er ansonsten verbal oder mit max. zurückschubsen durchs Leben gehen kann - aber das eine "Petze" auf dem Schulhof auch nicht gerne gesehen ist und er zuerst versuchen soll (wenn möglich), das Problem allein zu lösen. Ich rede hier von Problemen, die nicht groß sind, beispielsweise eine Brotdose weggenommen oder halt mal als "Blödmann" betitelt worden etc.
Hallo!
Nein, zurückschlagen sollen unsere Kinder nicht. Sie sollen sich erst verbal deutlich wehren und gleichzeitig eine abwehrende Handbewegung machen (so als ob man mit der Hand jemanden wegschiebt). Die Person wegschieben ist auch okay.
Bisher hat es bei unseren Söhnen so gut geklappt und unser Großer hatte im Zeugnis stehen, dass er Konflikte verbal und fair klären kann. "Untergebuttert" wird er auch nicht.
LG Silvia
ja so ist das bei uns auch....das haben sie u.a. auch im Kiga so gelernt.
lg
Genau so sehe ich das auch. Wehren / abwehren / auf Distanz halten ja, schlagen / zwicken / schubsen nein.
kommt darauf an....wenn alles andere nicht hilft dürfen unsere Kinder sich wehren.
Ein Beispiel
Unser Junge wurde einige Mal vom selben Jungen gebissen.... (da bin ich echt empfindlich...unser Junge hat eh schon ein atopisches Ekzem durch beißen kann er schlimme Entzündungen bekommen).....in dem Fall habe ich ihm gesagt, wenn er nochmal gebissen wird dem Jungen auf dem Mund haut.
Aber eigentlich sollen sie sich verbal wehren ...d.h. wenn sie z.b. angegangen werden sollen sie ihren Arm austrecken und laut rufen/sagen " STOP...lass mich, ich will das nicht" oder so ähnlich....wenn sie aber immer wieder gehauen werden (ist zum Glück noch nie passiert) dürfen sie zurück hauen.
lg
Hallo,
ich finde solche Fragen immer irritierend.
Selbstverständlich hat mein Kind das Anrecht auf
http://www.gesetze-im-internet.de/stgb/BJNR001270871.html#BJNR001270871BJNG000902307
Nein sagen ist das eine, der Andere muss aber auch zuhöhren damit es funktioniert.
Weggehen funktioniert nur wenn man es dann auch kann.
Gruß Karin
Also Notwehr ist im deutschen Strafrecht als »die Verteidigung, die erforderlich ist, um einen gegenwärtigen, rechtswidrigen Angriff von sich oder einem anderen abzuwenden« definiert, § 32 II StGB. Ich finde, dass bringt »ab wann (wenn er eben gerade bsw. grundlos angegriffen wird) darf mein Kind was (sich verteidigen), wie (mit dem mildesten, gleich erfolgsversprechenden Mittel, dass geeignet ist, den Angriff abzuwehren) tun« springend auf den Punkt und ich wüsste nicht, warum man Kindern so ab einem Alter, wo sie halt nicht mehr unter dauerhafter Beobachtung von Mama oder einer Kindergartenerzieherin sind, etwas anderes beibringen sollte.
Ich habe mir gerade mal den Ausgangsbeitrag durchgelesen, auf den Sie anspielen … finde ich grenzwertig, den als Anlass für so eine Diskussion zu nehmen. Also es ging um ein Mädchen, dass grundlos von einem Jungen geschlagen wird … das Erste, was das Mädchen gemacht hat, war, dass der Mutter zu erzählen. Finde ich ganz toll und wäre so auch das gewesen, was ich von meinem Sohn dort als erste Reaktion erwartet hätte, wenn er damit alleine nicht mehr fertig wird. Leider konnte die Mutter nicht helfen. Das nächste, was das Mädchen getan hat, war, der Klassenlehrerin davon zu erzählen. Irgendwie hat sie aber scheinbar auch nichts unternommen, was den Jungen in Zukunft davon abgehalten hatte, das Mädchen weiter zu schlagen. Das nächste, was das Mädchen tut, ist, dem Jungen beim nächsten Mal zu sagen, dass sie von ihm nicht geschlagen werden möchte (sie befolgt also den Ratschlag der Mutter). Dem Jungen war das nur egal; er schlägt dem Mädchen weiter auf dem Po. Also ich kann hier unendlich gut nachvollziehen, dass sich ein Mädchen jetzt - nachdem ihr bereits zwei Erwachsene schon nicht helfen konnte, etwas dagegen zu unternehmen - irgendwann dann auch mal der Geduldsfaden reißt und sie halt zurückschlägt.
M.E. hat hier in erster Instanz die Mutter falsch reagiert, als die Tochter zum ersten Mal um Hilfe gebeten hatte. In zweiter Instanz hat hier m.E. die Schule falsch reagiert, da man das Verhalten des Jungen scheinbar toleriert (jedenfalls habe ich dem Ausgangsbeitrag nicht entnehmen können, dass dort irgendetwas versucht wurde; m.E. sollte es hier eine Null-Toleranz-Politik an Schulen geben). In dritter Instanz haben hier die Eltern des Jungen sicherlich auch nicht alles richtig gemacht, da ich so ein Verhalten schon ungewöhnlich finde finde, wenn ein und der selbe Junge immer wieder das gleiche Mädchen haut.
Also nach all dem hätte ich als Vater dieses Mädchens mein Augenmerk nicht mehr darauf gerichtet, dass das Mädchen jetzt irgendwann mal »zurückgehauen« hat. Ich hätte ihr also - im Gegensatz zur damaligen TE - nicht erklärt, dass sie das auf gar keinen Fall darf, weil ich das in dieser konkreten Situation als lächerlich empfunden hätte, wenn sie immer und immer wieder vom gleichen Jungen gehauen wird. Ich würde einem Kind da aber nicht beibringen: »Wenn du nicht geschlagen werden möchtest, schlag einfach zurück.« Und ich denke auch nicht, dass sich die Situation so wie in diesem Beitrag entwickelt hätte, wenn bsw. die Mutter 1-2 Tage, nachdem die Tochter ihr das Problem erzählt hatte, zumindest noch mal beim Kind nachgeharkt hätte, ob es jetzt besser geworden ist. Dann hätte die Tochter wohl völlig genervt »Natürlich nicht« geantwortet und dann hätte die Mutter vielleicht auf einer Erwachsenen-Ebene versucht, das Problem zu lösen; da der Beitrag der damaligen TE m.E. eines sehr deutlich zeigt: Es gab für die Tochter irgendwie keine Möglichkeit, dass Problem selbst zu lösen. Also selbst, wenn sie da zur Pausenaufsicht gerannt wäre … muss eine Lehrerin, die nichts gesehen hat, eine Situation i.S.v.: »Der Paul hat mich gehauen« »Nein, habe ich nicht. Ganz bestimmt nicht. Die lügt. Wirklich nicht.« beurteilen; also ich kann mir nur irgendwie schwer vorstellen, dass sich daraus irgendetwas entwickelt hätte, dass den Jungen in der nächsten Pause davon abgehalten, dem Mädchen wieder auf dem Po zu schlagen. Und das tollste an diesem Ausgangsbeitrag ist: Er hat 58 Antworten von Eltern und keine Einzige davon beinhaltet irgendeine Lösung für das Mädchen, dass grundlos von einem Jungen gehauen wird ... verrückte Welt
Scheinbar wohnen viele hier auf dem Land, wo anscheinend die Gewaltbereitschaft sich bei Null befindet. Dass in Berlin (wo wir bis vor kurzem gewohnt haben) regelmäßig junge Leute unverschuldet durch Schlägereien sterben, scheint wohl sehr weit weg.
Auch mein Sohn ist 22 Monate alt und noch zu klein. Aber ich werde ihm aktiv beibringen, sich körperlich wehren zu können. Und inbegriffen ist natürlich das Prinzip der Verhältnismäßigkeit.
Natürlich kommt noch hinzu, dass Kinder schneller zu physischen Auseinandersetzungen neigen als Erwachsene. Da mein Sohn mit seinem asiatischem Aussehen sehr wahrscheinlich unter denselben ausländerfeindlichen Kindersprüchen leiden wird wie ich in meiner Kindheit in Deutschland, darf er ruhig sämtliche Provokateure gegen das Schienbein treten. Mir hat es als Kind damals geholfen.
Schwieriges Thema...aber:
Mein Großer ist ein grundsätzlich eher impulsives Kind. Es ist schwierig, ihn dazu zu bringen, NICHT zurück zu hauen. Er haut eigentlich eher nicht von sich aus. Höchstens aus Frustration, wenn jemand ihn zu sehr drangsaliert. Und damit kann ich eigentlich leben. Er gehört auch sicher zu den Kindern, die erst spät und nur durch eigene Erfahrung lernen, mit solchen Situationen adäquat umzugehen.
Beispiel: In der Schule sitzt er in einem Tretdingens () und fährt. Ein Mädel schiebt ihn immer wieder von hinten an. Er sagt ihr mehrmals sehr deutlich, dass er das nicht möchte und sie bitte aufhören soll. Tut sie nicht. Er fährt ihr in die Hacken, sie heult und beschwert sich bei der Pausenaufsicht. Er bekommt Ärger und kommt nicht dazu, sich zu rechtfertigen, weil es eben genau das ist: Eine Rechtfertigung falschen Verhaltens. Er kam heulend nach Hause, fühlte sich ungerecht behandelt. Ich habe ihn in den Arm genommen und ihm gesagt, das zwei mal Unrecht nicht Recht ergibt. Hätte er sich zuerst an die Pausenaufsicht gewandt, wäre alles im Lot gewesen. DENKT man! Aber...weiß man das? Ob es damit wirklich aufgehört hätte? Oder ob er nicht ne Stunde später an der Treppe einen Schubs fürs Petzen bekommen hätte?
Denn eine Woche später kam ein Anruf aus der Schule: Kommen Sie bitte sofort und holen Sie ihren Sohn ab. Er hat eine großflächige Gesichtsverletzung. WAS!? Ich also sofort hingeeilt.
Es stellte sich durch Erzählungen von anderen Kindern (die beiden Streithähne haben sich geweigert, etwas zu erzählen) heraus: Er hat einem Freund auf dem Schulhof einen Judo-Wurf demonstrieren wollen (keine gute Idee...). Dabei hat sich der Freund weh getan. Mein Sohn hat sich sofort entschuldigt. Daraufhin hat der Freund ihn mehrmals getreten und gehauen. Mein Sohn hat dann bei der Pausenaufsicht Schutz gesucht und sie gebeten, mit seinem Freund zu reden. Sie hat ihn weggeschickt, er solle sich nochmal entschuldigen und dann würde der Freund die Entschuldigung sicher annehmen.
Sobald die Aufsicht "außer Sicht" war, rannte der Freund auf meinen Sohn zu. Mein Sohn rannte weg. Der Freund hielt ihn an der Kapuze fest, daraufhin blieb mein Sohn stehen. Der Freund rannte aber weiter und riss meinen Sohn an der Kapuze herum, zwei Stufen hinunter und über den Asphalt. Die komplette rechte Gesichtshälfte war schwer geprellt und bis ans Augenlid heran aufgerissen. Übrigens die erste Jacke mit fester Kapuze - und sicher die letzte!
Und ich bin mir ziemlich sicher: Hätte mein Sohn ihm nach dem 2. Tritt einen Schubs verpasst und ihm gesagt: Hey, ich habe mich entschuldigt, ich wollte dir nicht wehtun und jetzt hör auf damit!, dann wäre das nicht passiert... Und wenn, dann hätten sie sich im schlimmsten Fall geprügelt und es wäre sofort jemand dazwischen gegangen. In keinem Fall wäre es zu einer solchen Verletzung gekommen. Ich kann der Pausenaufsicht auch keinen Vorwurf machen, außer, dass sie das Geschehen nicht im Auge hatte, nachdem sie meinen Sohn weggeschickt hat.
Ich sehe Gewalt nicht als Lösung an. Aber manchmal muss man sich durchsetzen und eine Grenze ziehen. Und das bevorzugt, bevor etwas ernsteres passiert. Meine Kinder sollen Nein sagen und sie sollen sich Hilfe suchen. Aber wenn sie damit gescheitert sind, dann dürfen sie sich selbst verteidigen. Und das funktioniert auch bei den beiden Kleinen mit 5 und 3 schon gut.
LG
Jenny