Hallo zusammen,
mich würde einmal interessieren, welche Tischmanieren ihr bei euren Kindern voraussetzt/ erwartet.
Wir haben eine 8-Jährige, die ihre Nudeln etc. immer noch zum Großteil mit den Händen essen möchte. Auch an Grießklößchen bspw. in der Suppe wird herumgenuckelt und dabei werden diese in der Hand gehalten.
Hände werden öfter an der Hose abgewischt. Stillsitzen ist sowieso nicht ihre Stärke, aber mit den Beinen wedeln und richtig Rumzappeln bzw Auf-und-Ab-Hüpfen finde ich auch nicht angemessen. Suppe trinkt sie regelmäßig aus der Schale, anstatt den Löffel zu nehmen. Schlürfen, Rülpsen, Pupsen am Tisch haben wir jetzt langsam im Griff, aber auch erst seit ca 6 Monaten...
Sie ist nur ca 40 % der Zeit bei uns, ansonsten bei ihrer Mutter, die wohl sehr wenig auf Tischmanieren achtet (es git dort bspw. kein gemeinsames Essen sondern das Kind kriegt bspw ne Scheibe Brot geschmiert und darf diese dann im Stehen/Gehen/ beim Spielen) essen.
Ich habe nun jedes Gefühl verloren, ob ich einfach zu streng bin, oder ob die geforderten Manieren angemessen sind. Mein Freund sitzt da leider auch etwas "zwischen den Stühlen"....
Vielen Dank im Voraus für eure Antworten!
Tischmanieren
Hallo,
meine 3 grossen Kinder sind 6,8 und 9 alt, die 2 grossen Kinder essen mit Loeffel und Gabel und schneiden ihr Fleisch selbst.
Mein Sohn von 6 jahren benutzt noch kein Messer da ich aber viel mit allen 4 beziehungsweise 5 kinder essen gehe (Restaurant) erwarte ich Tischmanieren da ich sonst nichts machen koennte.
Die Kinder lieben es wenn wir essen gehen deshalb muessen sie sich benehmen
klappt aber sehr gut.
Da ich oft alleine mit den Kindern bin muss das funktionieren da sie sich sonst selbst bestrafen
Ganz Liebe Gruesse
Tania
Hallo Tania,
vielen Dank für deine Antwort. Unsere isst leider sehr ungern. Wenn wir auf die Durchsetzung der Tischmanieren bestehen, hört sie dann einfach auf zu essen.
Aber ich finde es schon beruhigend zu hören, dass du es ähnlich siehst. Mir geht es auch hauptsächlich darum, dass sie noch nicht zwischen Tischmanieren zu Hause und Tischmanieren außerhalb unterscheiden kann. Von daher finde ich, dass man auch zu Hause etwas strenger sein muss.
Sie darf auch sofort aufstehen und spielen gehen, wenn sie fertig ist. Sind Gäste da, bleiben alle Kinder sitzen bis das letzte Kind aufgegessen hat (bzw. satt ist) und dann dürfen alle aufstehen, während die Erwachsenen sitzen bleiben.
Hallo,
meine Tochter darf immer aufstehen, wenn sie fertig ist. Vorausgesetzt sie fragt mich.
Und dabei ist es unerheblich, ob wie alleine sind oder wir noch Gäste haben.
GLG
Hallo,
Nudeln werden mit Löffel und Gabel gegessen, Suppe mag meine Tochter nicht, aber ich würde ihr sicherlich nicht erlauben, mit den Fingern damit rumzurühren.
Zum Abwischen gibt es Servietten und nach dem Essen werden Hände gewaschen.
GLG
Das ist auch meine Vorstellung von Tischmanieren. So möchte ich unser gemeinsames Kind erziehen, ich hoffe es gelingt mir. Danke dir!
Eure Familie - Eure Regeln! Versteh nicht, das das einer Mutter egal ist ...
Meine Tochter ist 5,5 Jahre alt und findet so Tischmanieren von wegen Rülpsen etc. überhaupt nicht gut.
Zu Hause haben wir immer drauf geachtet (im Rahmen der Möglichkeiten und je nach Alter). Kiga achtet da auch nicht drauf - da möchte ich auch nicht dabeisein, wenn die Horde am Tisch sitzt ....
Sie ist 8 Jahre, also in der Regel sollte sie sich wohl an "normale" Tischmanieren halten können. Vielleicht will sie Euch auch provozieren???
Wenn meine Tochter gern mal am Rad dreht, hat sie die Wahl: entweder Benehmen bei Tisch oder alleine essen draußen. Und ins Restaurant gehts auch nicht, wenn man sich nicht benehmen kann ...
Dann bin ich eben streng ...
Sie provoziert zwar sehr gerne, aber das mit den Tischmanieren versteht sie einfach nicht, da sie woanders ja essen darf wie sie will. Einmal bei ihrer Mutter + deren Familie und dann - da muss ich dir leider recht geben - in der Betreuung im Hort. Die Betreuer sagen da leider auch nichts zu Tischmanieren, ist evtl auch zu viel verlangt bei der Anzahl der Kinder.
Wir sind - für sie - halt eher die Ausnahme, alle anderen sind lockerer.
Aber ich denke, wenn ich mir so eure Meinungen durchlesen, dass wir nicht auf dem verkehrtesten Weg sind und uns jetzt evtl erst einmal auf die Prioritäten (Besteck!) konzentrieren müssen und dann halt nach und nach mehr Tischmanieren einführen müssen.
Versuchs doch erst mal mit stillsitzen und Besteck ...
Wie geht das denn in der Schule, da muß sie doch auch stillsitzen, oder???
Bei meinen Schwiegereltern dürfte sie auch machen, was sie will ...
Ich würd mich wegekeln, wenn ich sowas am Tisch hätte ... wahrscheinlich weil wir nen Hund haben, der immer den Fußboden saube rgehalten hat, als Neele noch klein war. Dafür kriegt der jetzt nix mehr zu essen.
Bei meiner Schwägerin sieht es nach dem Essen auch immer aus, als wenn ne Bombe eingeschlagen hätte: alles wird großzügig über Tisch und Boden verteilt (ich sollten meinen Hund zum Essen ausquartieren). Da sind die "Kinder" 20,16 und 12 Jahr alt .. ich würd die Krise kriegen!!!
Meine Kinder haben nur die erste Zeit mit den Fingern gegessen und das eigentlich auch nur, wenn sie es nicht auf Gabel / Löffel bekommen haben. Mit ca. 1,5 Jahren konnten sie die meisten Sachen manierlich essen.
Mein Kleiner ist knapp 4 und hat mit dem Schneiden teilweise noch Probleme, weiche Lebensmittel gehen gut, aber bei Fleisch braucht er noch ein bisschen Hilfe.
Still sitzen klappt hier am besten, wenn die Kinder auf ihren Tripp Trapps sitzen, auf großen Stühlen hampeln sie auch.
ICH hätte keine Lust auf eine achtjährige, die isst wie ein Schwein und würde ihr das auch deutlich sagen.
lg
Hi,
tja, wenn man da keinen Wert drauf legt, sollte man sich nicht wundern, wenn es so ausartet.
Wir konnten " immer" mit u neren Kids (7) in ein Restaurant gehen, ohne negativ aufzufallen.
Für mich ist Deine Schilderung ein absoltutes NO GO!
Lisa
Hallo,
was mir ein bisschen "aufgestoßen ist" ist, dass du es auf die Mutter schiebst. Ich gehe davon aus, dass das Kind weiß wie man mit Besteck isst (sie ist ja 40 % bei euch, somit sollte sie es ja zumindest von euch gelernt haben) und Kinder in dem Alter können sehr wohl trennen, wie sie sich bei Mama oder Papa verhatlen dürfen.
Wenn daher das Mädchen bei EUCH keine Manieren hat, sehe ich die Fehler bei euch.
Wenn es nach meiner Tochter gehen würde, würde sie wohl auch am liebsten die Suppe trinken, weil es einfacher ist, aber sie weiß dass das bei uns nicht so gemacht wird und ich würde es auch nicht erlauben. Ob sie in der Schule die Suppe trinkt weiß ich nicht, ist mir aber auch ehrlich gesagt egal.
Würde meine Tochter bei mir beim Essen laut rülpsen, wäre das Essen für sie beendet. Das weiß meine Tochter und auch mit 8 Jahren kann ein Kind so weit denken: entweder ich rülpse jetzt laut, dann muss ich aber aufstehen und das Essen ist beendet oder ich mache es nicht.
LG janamausi
Hallo,
grundsätzlich unterscheide ich von den Alters-Entwicklungsstufen und mache auch einen Unterschied, ob wir zu Hause (ohne Besuch), zu Hause mit Besuch, bei Freunden/Verwandten zu Besuch, in der Öffentlichkeit leger (Freibad) oder im Gasthaus/Restaurant sind.
Zu Hause ohne Besuch darf es auch mal lockerer sein, während ich im Restaurant deutlich strenger bin. Die Reihenfolge habe ich bewusst so geschrieben. Damit kommen wir gut klar.
Das von dir genannte, würde ich meiner 5,5 jährigen überwiegend zu Hause ohne Besuch auch nicht durchgehen lassen!
MAL mit den Händen ist ok. Dazu darf sie den Wunsch äußern, dann gibt es auch mal wieder etwas, was man gut mit den Händen essen kann. Halbes Hähnchen (ok, das mag sie nicht mehr), Pommes, Nudeln pur.
Das ist dann ok, wenn es in ABSPRACHE als AUSNAHME erlaubt ist. Hinterher ein Eis am Stiel.
Bei anderen Mahlzeiten gibt es Besteck, dass sie zu benutzen in der Lage ist. Sowohl motorisch, als auch erzieherisch.
An der Kleidung wird nichts mehr abgewischt. Aus dieser Entwicklungsphase ist sie heraus.
Für starke Kleckerspeisen oder wenn sie doch mal dazu neigt, es in die Kleidung wischen zu wollen, dann gibt es eine Schürze. Meistens will sie die von sich aus. In die Schürze darf sie die Hände abwischen, in alles andere nicht.
Sie fragt selbst vorher, ob sie eine überziehen darf. Vor allem bei Soßen. D.h. aber nicht, dass sie die Schürze immer als solche nutzt. Meistens bleibt sie sauber und ohne Hände abwischen.
Wenn sie jedoch das Bedürfnis dazu hat oder was daneben geht: bei der Schürze ist ok, bei allem anderen nicht.
Was die Unruhe bei Tisch angeht:
davon bin ich selbst betroffen! Mein Kind auch.
Mit einfachen Tricks, wird es für alle leichter
1. angemessener Stuhl!
Mein Kind sitzt auf dem Tripp Trapp, kann ihre Füße bequem abstellen.
Wenn sie mal auf einem normalen Stuhl sitzt, geht das auch. Täglich würde es nicht gehen.
2. diesen Stuhl mache ich ihr gerne streitig! Mir fehlen wenige cm, um mit den Füßen auf den Boden zu kommen. Entweder rutsche ich bis zur Kante vor (aua mein Rücken) oder ich lehne hinten (aua meine Hüfte) und in beiden Fällen schwinge ich meine Beine immer wieder, weil ich keine angenehme Position finde.
Weil meine Beine in der Luft hängen, zieht das an meinen Kniegelenken. Dies versuche ich durch Bewegung auszugleichen.
Gib mir den Tripp Trapp meines Kindes und ich kann die Füße bequem aufstellen und ich sitze seelig und ruhig bei Tisch und halte das sehr lange aus
3. die Mahlzeiten nicht zu lange gestalten. Wer fertig ist, darf aufstehen.
Jetzt mit 5,5 Jahren hält sie sehr viel länger durch als mit 2,5 Jahren. Dennoch wird es schwierig, wenn es zu lange dauert.
Ich selbst stehe ja auch gelegentlich auf, um jemandem einzuschenken, noch eine Portion Nachschlag zu holen etc. Bewegungsmomente, die mein Kind nicht hat, die aber doch einiges ausmachen können.
Wenn sie fertig ist, darf sie aufstehen. Das entspannt schon sehr viel.
Wenn die Themen bei Tisch interessant sind und sie Anschluss ans Gespräch findet, bleibt sie freiwillig länger. Auch die Dauer, wie lange sie sitzen bleibt, wird stetig länger.
Durch Übung, nicht durch Erwarten.
Bei Suppe gilt.
Zu Hause OHNE Besuch darf der Rest ausgetrunken werden (ohne Stücke) Wenn sie darf, macht sie es selten.
Bei Besuch oder wenn wir woanders sind, wird nur mit Besteck gegessen. Das klappt gut.
Schlürfen mag ich gar nicht. Das kann man auch sein lassen.
Wenn MAL ein Rülpsen oder Pupsen entwischt, geht die Welt nicht unter. Eine Entschuldigung ist jedoch angebracht. (zu Hause).
Absichtlich um andere zu ärgern oder um Aufmerksamkeit zu bekommen, ist satt und die Mahlzeit ist beendet. Kam bisher so nicht vor. Sie hat mal gefragt, nicht umgesetzt.
Nein, zu streng sehe ich es nicht!
Kinder sind durchaus in der Lage zwischen zwei Wohnungen mit je eigenen Regeln gut zu unterscheiden.
Worauf ich allerdings achten würde:
- dass es bei Tisch zwar manierlich zu geht, die Manieren jedoch nicht im vollen Blickfokus und der vollen Aufmerksamkeit stehen.
- dass sie positiv bestärkt wird. Alles was gut klappt, betonen. Das andere durchaus auch sagen und darauf hinweisen, sich aber nicht nur auf das Schlechte fokusieren.
- bei Tisch darauf achten, dass sie sich auch wohlfühlt. Themen bei denen sie nicht ausgeschlossen ist.
- Den Stuhl ihrer Größe anpassen! (ich spreche aus eigener Erfahrung)
- sie miteinbinden, dass sie sich auch wichtig und als Teil des Ganzen fühlt.
- positive Aufmerksamkeit über den ganzen Tag verteilt. Nicht die Hauptaufmerksamkeit beim Essen geben
- KLARE REGELN, die für ALLE gelten!!!
(ganz wichtig!!! und selbst auch mal bei Tisch reflektieren und sich selbst beobachten!)
mag ja sein, dass wir Erwachsenen vieles nicht in dem Maße machen, wie Kinder, jedoch machen Kinder uns auch nach.
Beispiel ich und Stuhl. Ich habe das unbewusst gemacht, weil mir meine Knie weh taten. Seit ich selbst auf mich achte, wurde mein Kind ruhiger.
Ich kenne auch Erwachsene, die sehr leise schlürfen, dann aber erwarten, dass ihre Kinder gar nicht schlürfen. Bei den Kindern fällt es auf, weil sie es sehr laut machen.
Wer darf wann wie aufstehen?
Ist aufstehen zum Nachschlag verteilen erlaubt? Welche Möglichkeit hat das Kind?
Darf das Kind auch mal den Nachschlag holen und sich so die Beine vertreten?
Wenn meine merkt, dass sich alle daran halten, ist sie sehr viel kooperativer.
- konsequent bleiben:
nur ankündigen, was umsetzbar ist!!! (Grundregel 1)
umsetzen, was angekündigt wurde (Grundregel 2)
und so auch einen hohen Anteil an Verlässlichkeit schaffen.
Super geschrieben. Lang, und dabei mit Herz und Verstand.
Ich sehe es auch so: ich will kein dressiertes Äffchen am Tisch, aber ekeln mag ich mich beim Essen auch nicht...
Und meine 3 lieben ebenfalls Restaurant-Besuche.
Herzlich
Savina
Hallo,
wenn das Mädchen bei euch ist, sollte sie eure guten Tischmanieren annehmen.
Denn so, wie du schreibst, hat sie diese bis heute noch nicht ganz beigebracht bekommen.
Darauf würde ich dann auch bestehen.
Mit 8 Jahren kann man ihr auch erklären, dass das so üblich ist und sie sich immer daran zu halten hätte.
Lotta