Gegen Erziehungsmethoden von Ehemann...was tun?

ich habe lange überlegt, ob ich schreiben soll.
Das Problem, welches ich habe liegt denke ich eher bei meinem Mann als bei unserer 4 jährigen Tochter.
Hier ein Beispiel:
Ich und unsere Tochter baden gemeinsam.
Mein Mann kommt um die Tochter aus der Badewanne zu nehmen und sie abzutrocknen, Haarekämmen, Fönen, anziehen etc.
Unsere Tochter weigert sich und fängt an zu trotzen, weil Papa das eben anders macht als Mama - bis hier hin alles noch ok.
Meinem Mann reisst aber hier bereits der Geduldsfaden und er wird laut...die Tochter, welche einen Dickkopf hat wird noch bockiger.
Papa zählt auf 3...ohne eine Konsequenz anzukündigen und ohne zwischen den Zahlen etwas abzuwarten. Also 123 und dann geht er mir den Worten aus dem Bad - ich nehme Dir nun dein Nachtlicht weg!
Geschrei bei der Tochter!
Mann kommt zurück ins Bad, fragt die Tochter, ob man nun abtrocknen könne - unsere Tochter ist natürlich total am weinen und schreien wegen ihrem Nachtlicht.
Mein Mann: Hör auf zu schreien - hörst Du auf? - 123 - so nun nehme ich Dir deine Tierpflegestation von Playmobil weg!
Tochter schreit nocht mehr....
Am Ende waren zusätzlich noch einige Lieblingsbücher und Puzzle weg aber Erfolg hatte er keinen mit seiner Aktion.
Da unsere Tochter sich noch immer keine Haare kämmen lassen wollte ist mein Mann ins Büro und hat die grosse Schere geholt und der Tochter gesagt er schneide ihr jetzt die Haare ab.

Falls nun jemand denkt ich hätte in aller Ruhe zugeschaut....NEIN!
Bis zu einem gewissen Punkt habe ich ihn handeln lassen, auch wenn ich komplett dagegen bin Spielzeug wegzunehmen, da es in dieser Situation gar nichts damit zu tun hatte.

Als ich dann gesagt habe er sollte raus gehen, ich mach das schon, war er natürlich total sauer (auf mich) und meinte ich könne alles allein machen.
Also habe ich erstmal Tochter beruhigt, dann haben ich sie Bettfertig gemacht und ins Bett gebracht...natürlich mit riesen Problemen, da ja das Nachtlicht weg war.

Mein Mann sass auf der Couch und war beleidigt, da ich ihm in die Erziehung gepfuscht hätte!

Wir haben des öfteren solche Situationen, wo mein Mann total überreagiert und wie ich finde, falsche Methoden anwendet, aber selbst ein Gespräch bringt hier nichts!
Er ist der Meinung ich müsste bei diesen Aktionen hinter ihm stehen und ihm den Rücken stärken - aber dies wiederstrebt mir komplett!!!

Habe meinem Mann sogar schon den Vorschlag gemacht mal zusammen zu einer Erziehungsberatung zu gehen und solche Fälle zu schildern, damit er von anderen eventuell auch hört, dass es Kontraproduktiv ist was er tut, aber er weigert sich natürlich!

Sicher bin ich auch nicht fehlerfrei und mache nicht alles perfekt. Meistens bin ich sicher die Geduldigere und auch sanftere und versuche es mehr mit reden und erklären, aber ich denke ich komme mit meiner Art einfach weiter.

Wie könnte ich meinem Mann begreiflich machen das er hier nicht wirklich "schlau" handelt?

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Wie kommt Ihr Mann denn auf diese abgedrehte Annahme, dass das, was er da macht, irgendetwas mit Erziehung zu tun hat geschweige denn richtig ist?

Also ich glaube mal nicht, dass Sie einen Mann geheiratet haben, der sagt: »Weib, mach mir was zu essen. 123. So jetzt kriegst du kein Haushaltsgeld mehr«. Von daher fände ich es schon wichtig, mal zu hinterfragen, warum sich Ihr Mann Ihrer Tochter gegenüber so verhält. Also ist das ein »Genau das ist für mich Erziehung: Kind muss das tun, was ich sage, wenn ich es sage; ungehorsam wird direkt bestraft. So wurde ich selbst erzogen und sieh, was aus mir geworden ist« oder ist das eher ein »Schatz, dein Weg funktioniert doch auch nicht. Ich kann meiner eigenen Tochter nicht mal aus dem Bad helfen, ohne das die so einen riesen Aufstand macht. Wo kommen wir da denn hin, wenn wir jetzt nicht mal endlich härter durchgreifen«? Also anders gefragt: Wenn Sie ihren Mann fragen, warum er dieses »123 => Strafe« macht, was antwortet er dann? Ist das dann eine Antwort i.S.v.: »Weil Du (also meine Frau) unsere Tochter total verzogen hast« oder, was sonst?

Dann finde ich ihr Verhalten in der beschriebenen Szene recht interessant. Meine Frau hätte mich da nämlich relativ lauthals aus dem Badezimmer verbannt und eine sehr deutliche Grenze gezogen, um unseren Sohn vor so einer willkürlichen Tyrannei zu beschützen. Sie schreiben zwar, dass Sie irgendwann eingeschritten sind … aber warum erst so spät? Denn, es geht hier bei ihrem Beitrag m.E. nicht mehr um gegensätzliche Ansichten bei Erziehung zwischen zwei Ehepartnern, sondern dass Verhalten ihres Mannes ihrer Tochter gegenüber finde ich derart KRANK, ein 4-Jähriges Kind mit einer Schere in der Hand zu drohen, die Haare abzuschneiden, wenn es jetzt nicht gehorcht … also nach der Stelle frug ich mich schon, ob der Beitrag jetzt wirklich noch ernst gemeint ist oder einfach nur ein fake.

Also kennen Sie diesen Mann überhaupt? »Kennen« i.S.v.: Ist das der Mann, den Sie damals geheiratet haben? Oder was ist hier in den letzten 4 Jahren einfach schief gelaufen, damit sich das so entwickelt hat? Warum sind Sie ihrem Mann gegenüber dermaßen unsicher, dass Sie nach solchen Aktionen ihm mit dem »Vorschlag« kommen, man könnte doch mal eine Erziehungsberatung aufsuchen? Warum gehen Sie da nicht einfach hin? Selbst wenn er wohlmöglich nicht einsieht, falsch mit seinen »Ansichten« zu liegen, sollte er doch zumindest IHNEN zu liebe mitkommen.

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Ich möchte jetzt hier weder meinen Mann in Schutz nehmen noch möchte ich ihn fertig machen.
Er ist in keinster Weise jemand der von der Frau das Essen auf dem Tisch verlangt und alle müssen ihm gehorchen.

Ich denke eher das er den Zugang zu unserer Tochter irgendwo verloren hat und hatte im Forum auf eventuelle Anregungen gehofft...
Klar bleiben da solche Beiträge nicht aus...

Es ist schwierig in der Erziehung das RICHTIG und FALSCH zu finden, aber ICH finden diese Situationen (die nicht alltäglich sind) Falsch.

Ich bin schon sehr häufig bei solchen Situationen eingeschritten und würde mein Kind niemals irgendeiner Gefahr aussetzen.

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Ich fand’ es extrem schwierig, Anregungen zu geben, da aus ihrem Beitrag für mich nicht hervorging, warum sich Ihr Mann überhaupt so verhält. Und sein Verhalten überhaupt erst zu verstehen halte ich für unerlässlich, gar erst antworten zu können. Denn ein »Meine Frau ist wieder Schwanger und das ist gerade alles einfach nur etwas zu viel für mich und darum passieren solche Ausfälle in letzter Zeit leider mal« würde zu völlig anderen Anregungen führen, als bsw. »Irgendwie habe ich den Zugang zu unserer Tochter verloren. Ich weiß zwar Grundsätzlich, dass ich es mit solchen Aktionen bestimmt nicht zurückfinden werde sondern alles nur noch viel schlimmer macht … aber wie kann ich es besser machen?«. Und es gibt auch ganz andere Möglichkeiten, die man versuchen könnte, wenn Ihr Mann einfach meint, dass das so, wie er es jetzt macht, einfach der richtige Ansatz ist, ein 4-Jähriges Kind zu erziehen.

Darum habe ich nachgefragt … denn … spätestens bei: »Mein Mann steht mit einer Schere vor meiner 4-Jährigen Tochter und droht ihr, die Haare abzuschneiden« (auch wenn er das vielleicht niemals getan hätte und das jetzt ein einmaliger Ausrutscher war) ist in einem Erziehungsforum keine Frage mehr, die noch einen »Richtig« oder »Falsch« Spielraum offen lässt. Die Beantwortung »Das ist Falsch« ist - selbst auf Urbia (und hier halten sich die abgedrehtesten Eltern auf) - absolut unstrittig. Von daher fand ich schon sehr wichtig, zu wissen, ob ihr Mann das grundsätzlich auch so sieht (und die Probleme irgendwo anders liegen, wie bsw.: Ihm fehlen einfach Alternativen an der Hand, die besser funktionieren, in solchen Situationen mit seiner Tochter zu verfahren) oder ob Ihr Mann das nicht so sieht und da das Problem genau dort liegt: Er hat eine völlig andere Vorstellung von Erziehung als sie und dummerweise liegt die auch noch jenseits von gut und böse.

Also natürlich ist es oftmals Schwierig in der Erziehung, einen gemeinsamen Nenner mit seinem Partner zu finden. Da kann ich mit meiner Frau ein Lied von singen, da wir immer mal wieder unterschiedlicher Meinung sind über Regeln oder Freiräume oder Grenzen für unseren Sohn. Aber das waren immer Situation, wo man Abends - wenn unser Sohn bereits im Bett lag - bei einem Glas Rotwein mal in Ruhe drüber reden konnte um halt irgendwie einen gemeinsamen Nenner zu finden und selbst, wenn man mit dem, was der Partner gerade getan hat, nicht einverstanden war, man das trotzdem jetzt erstmal so weiterlaufen lassen konnte: »Gut, dann hat mein Mann unserem Sohn jetzt vor dem Mittagessen etwas zum naschen gegeben … werde ich heute Abend mit ihm Schimpfen, muss ich jetzt aber auch nicht unbedingt vor unserem Sohn einschreiten: Das ist trotzdem noch ungefährlich«. Und Ihre Situation - jedenfalls die Situation, die Sie geschildert haben (und aus ihrer Antwort geht hervor, dass das häufiger so ist) - war eine Situation i.S.v.: »Da MUSSTEN Sie einschreiten; sie hatten KEINE andere Wahl.« Das haben Sie auch getan, als ihnen das ‚zu viel‘ wurde und das war auch (völlig unstrittig) RICHTIG so.

Nur, um auf ihre letzte Antwort zurückzukommen: Sie schreiben 2 Sachen: a) »Ich vermute, dass mein Mann den Zugang zu unserer Tochter verloren hat«. b) »Es ist schwierig in der Erziehung, Richtung und Falsch zu definieren«. Jedenfalls in der von Ihnen geschilderten Beispielsituation (Scheren-Beispiel) ist das nicht schwierig. Das ist nicht mal »nur« einfach. Das ist Glasklar. Nur, da Sie b) geschrieben haben, impliziert das für mich, dass zwischen Ihnen und Ihrem Mann selbst in der Scheren-Situation noch keine Einigkeit darüber herrscht, dass das falsch war. Wenn dem so ist, hat a) jedoch eine völlig andere Bedeutung. Dann ist a) nicht die Ursache für sein derzeitiges Verhalten, sondern viel eher die Folge seines vorherigen Verhaltens. Denn natürlich verliert man den Zugang zu seinen Kindern, wenn man sie in aller Regelmäßigkeit so (Erpressung mit für einem Kind unberechenbaren Folgen) behandelt. Den kann man dann relativ einfach wiedergewinnen, weil Kinder die loyalsten Lebewesen auf dem Planeten sind: Behandelt er sie nicht mehr so, wird er den Zugang zur Ihr auch wiederfinden.

Nur um da jetzt einen Tipp zu geben, wie Ihr Mann das erreichen kann, müsste man schon wissen, ob das Problem ist: »Er würde schon gerne anders mit solchen Situationen umgehen, weiß aber ganz einfach nicht wie« oder ist das Problem eher: »Er hält das einfach für den richtigen Ansatz und ich weiß nicht, wie ich ihn da von etwas anderem überzeugen kann.« Das sind zwei völlig unterschiedliche paar Schuhe.

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Wenn dein Mann sich so ausführt musst du natürlich hinter deinen Kind stehen, er kann doch nicht einfach Sachen weg nehmen und diese zaehlerei von ihm ist sinnlos. Ich hatte die nachttisch Lampe abgemacht, wenn er ihr das nachtlicht wegnimmt, grundlos.
Vielleicht sollte du und ein Kind es auch mal mir ihm machen, wenn er was machen soll, aber es eigentlich nicht will oder gleich macht, zähle schnell bis drei und dann such wasmaus was von ihm weg kommt.

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Moin

Dein Mann scheint völlig überfordert mit der Situation "KIND" zu sein und kann sich offensichtlich nicht mit der Vaterrolle identifizieren und kann sich nicht ins Kind versetzen. Dazu kommt eine ruhige und verständnisvolle Mutter, die ALLES BEESER kann und vom Kind als einzige akzeptiert wird.

Ich nehme an er wird auch bald aufhören die Kleine aus der Wanne zu holen oä. Er wird wahrscheinlich demnächst aufgeben und sie links liegen lassen. Spricht er sie jedoch an und sie reagiert falsch oder gar nicht auf ihn, macht ihn das aggressiv!

Das ist eine verfahrene Situation in der ihr meinem Meinung nach dringend eine neutrale 3. Person braucht. Ihr braucht Hilfe von außen, in welcher Form auch immer, da kenne ich mich aus.

Was ich Dir ungefragt dringend rate ist: KEIN weiteres Kind!!! Viele machen die Augen zu und bekommen noch ein Kind und das absolute Chaos ist perfekt.

Arbeitet an der Situation und zwar bald. So geht's nicht weiter.

Lieben Gruß #klee

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Ich kenne mich da NICHT aus, wollte ich schreiben #augen

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Hallo!
Oh je...
Es ist eigentlich normal, dass die Eltern nicht 100% den gleichen Erziehungsstil haben, aber die grundsätzliche Linie sollte aus meiner Sicht übereinstimmen.
Das Spielzeug hat nun wirklich nichts mit dem Verhalten eurer Tochter nach dem Bad zu tun. Und ein nachtlicht kann für kleine Kinder "existenziell" sein. Und dass ein Kind protestlos reagiert, wenn ihm Spielzeug weggenommen wird, wäre sehr merkwürdig.

Ehrlich gesagt, ich wäre schon eingeschritten, sobald mein Mann androhen würde, dass das Nachtlicht weggenommen wird. Nicht offen vor unserem Kind, aber ich hätte ihn gebeten, mit mir in einen anderen Raum zu kommen, um die Situation zu klären. Wenn etwas absolut meinen Vorstellungen von Erziehung widerspricht, handele ich sofort.

Dazu würden solche sinnlosen Strafaktionen, Schläge etc. zählen.

Zwischen viel reden und Konsequenzen/Folgen für ein Verhalten eines Kindes ist eine große Spanne. Mit vielen sich wiederholenden Erklärungen (v.a. in "Akutsituationen") komme ich bei meinen Jungs auch nicht weiter. Aber das rechtfertigt keine Strafaktionen. Gab es beim Anziehen nach dem Bad Theater, bin ich erstmal rausgegangen, bis mein Kind sich beruhigt hat. Vorher habe ich angekündigt, dass keine Zeit mehr für die Gute-Nacht-Geschichte bleibt, wenn das Anziehen noch länger braucht. Das hat völlig ausgereicht. In der Regel waren meine Kinder dann schnell bereit, sich helfen zu lassen, weil ihnen die Gute-Nacht-Geschichte wichtig war/ist.

Vielleicht bringt es deinen Mann zum Nachdenken, wenn du sein Verhalten beispielhaft im Gespräch auf ihn überträgst. Du bringst das Beispiel an, dass du ihn um etwas bittest und er das ablehnt. Dann fragst du ihn, ob er dir wirklich freiwillig den Gefallen tun würdest, wenn du als Reaktion auf seine ursprüngliche Ablehnung seine CDs, Bücher oder was auch immer ihm wichtig ist wegnehmen würdest.

Natürlich haben Eltern mehr "Macht" als Kinder. Aber diese derart zu demonstrieren, ist nicht okay.
Vielleicht kannst auch du alleine mal zu einem Erziehungsberater gehen und die Situation schildern. Dann bekommst du bestimmt Tipps, wie du damit umgehen kannst. Es ist sicher nicht selten, dass einer der beiden Partner nicht zu einer Beratung bereit ist.
LG Silvia

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Hallo,

das hört sich ja schrecklich für dich und dein Kind an. Ich kann verstehen, dass dir das zu denken gibt.

Bevor ich jetzt meine Meinung zu dem ganzen sage, möchte ich verdeutlichen, dass ich deinen Mann nicht kenne. ICh kann nur die von dir geschilderte Situation bewerten. Wenn ich komplett falsch liege, dann ignoriere meinen Beitrag einfach ;-)

So ... also... wenn ICH in dieser Situation wäre, und mein MAnn so mit unserem Sohn umgehen würde, würde ich ihn mir aber ordentlich vorknöpfen. Und in diesem Fall hätte ich ihn nicht mal so weit agieren lassen. Da wäre schon beim Nachtlicht schluss gewesen. Ich gehe davon aus, dass deine Tochter das Nachtlicht hat, weil sie Angst im Dunkeln hat? Wenn ja, wäre es das übelste, was ein Vater tun kann. Mit der Angst der Tochter zu spielen. Das ist keine Erziehungsmethode sondern sadistisch. Und ganz ehrlich, ich hättte das Nachtlicht dann auch wieder eingefordert. Warum sollte mein Kind dann mit sorgen und Angst in Bett gehen, wenn sie der Vater komplett fehlverhalten hat?

Es wirkt für mich so, als würde dein Mann "trotzig reagieren". Also das ganze Verhalten mit "dann nehme ich dir das und das weg" klingt trotzig. Mit dem schnellen Abzählen und dann Einkasieren von Spielzeug .... na gut ... finde ich nicht toll ... halte ich auch nichts davon. Allerdings habe ich das Gefühl, dass dein MAnn genau das Endresultat erreichen möchte. Also das sämtliches Spielzeug einbehalten wird. Den Eindruck habe ich deshalb, weil er ihr nicht die Möglichkeit gibt, während des "Streites" einzulenken ... so wie sich das liest, geht das ganze ja so schnell, dass deine Tochter ja nicht mal die Zeit hat, sich zu beruhigen ...

Wie ist es denn sonst? Kann es sein, dass er sich vielleicht als Vater nicht ernst genommen fühlt, und deswegen so überreagiert?

Tja, was kannst du machen? Schwer zu sagen. ICh kann dir nur sagen was ICH machen würde.

Zum einem: Kinder lernen unter anderem am Modell. D.h. durch Vorbilder und NAchahmen. D.h. wenn ich möchte, dass mein Kind mit mir respektvoll umgeht, dann muss ich auch respektvoll mit ihm umgehen. Wenn ich will, dass mein Kind auf mich hört, dann muss ich ihm ebenfalls zuhören.

Dein Mann verhält sich eigentlich nicht anders wie deine Tochter. Ganz im Gegenteil er ist noch extremer. Dein Mann möchte, dass eure Tochter auf ihn hört, und sich bettfertig machen lässt. Die Tochter will nicht. Er regaiert jetzt genauso bockig, und schenkt deiner Tochter kein "Gehör". Sondern zieht jetzt extrem sein strenges Regime auf. D.h. wärend dieser ganzen Eskalation hat deine Tochter eigentlich gar nicth mehr die Möglichtkeit, sich "korrekt" zu verhalten. WEil sie ahrscheinlich mit der gesamten Situation (u.a. emotional) total überfordert ist. Es wäre um einiges sinnvoller, dem Kind auf gleicher Ebene gegenüber zu treten und zu fragen "Warum willst du dich nicht bettfertig machen? Schau mal, die Mama trocknet sich auch gleich ab und kämmt sich die Haare. Komm, das machen wir jetzt auch. Und wetten, wir schaffen das bestimmt schneller wie Mama?"
Zusärtlich hat seine "Bestrafung" ja wirklich nicht mit der Situation zu tun ...

Versteht du was ich meine? Er muss selsbt positiv agieren, um ein positives Verhalten deiner Tochter zu erwirken ...

Wenn mein Freund so mit unserem Sohn umspringen würde, wäre da ziemlich schnell Schicht im Schacht. Entweder er verhält sich korrekt, oder er hat in Erziehungsbelangen nicht mehr mitzureden ... Und das würde ich knall hart durch ziehen ... im schlimmsten Falle, würde sich gar nicht ändern, würde ich mich wahrscheinlich sogar trennen. (Um Gottes willen, ich will dir jetzt nicht raten dich zu trennen, okay? ....) Aber für mich als Mutter, wäre dieses Verhalten zu "krass", als dass ich es einfach hinnehmen könnte ..("Ich schneid dir jetzt die HAare ab" ... oh gott, wirklich ....)

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Hallo latoni

...ich denke Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen.
Manchmal denke ich, ich habe 2 Kinder und keins möchte Nachgeben!
Sicher habe ich das entspanntere Verhältnis zur Tochter, aber ich bin eben auch den ganzen Tag mit ihr zusammen und mein Mann ist eben arbeiten.

Ich bin schon oft eingeschritten bei solchen Situationen - das kannst Du mir glauben und jedesmal hat er sich dann hinterher mit mir in den Haaren gehabt, weil ich dies natürlich VOR dem Kind mache und er dann das Gefühl hat das unsere Tochter ihn gar nicht ernst nimmt...schliesslich steht Mama immer auf ihrer Seite...
Sicher ist es verkehrt vor dem Kind einzugreifen

Diese Situationen sind bei uns nun wirklich nicht alltäglich aber es kommt doch so ab und zu mal vor und ich habe einfach gehofft hier im Forum einige gute Argumente zu bekommen, um dieses Thema mit meinem Mann wieder und wieder zu besprechen.

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Ich hab ihr auch manchmal zwei Kinder #winke

Ich versteh das Anliegen deines Mannes, solche Dingen icht vor eurer Tochter zu besprechen. Allerdings finde ich deine Schilderung so drastisch, dass ich auch hier vor unserem Sohn eingegriffen hätte. Sonst kläre ich solche Dinge mit meinem PArtner auch unter " 2 Augen". Bzw. würde ich in so einer Situation nur ein "jetzt ist aber Schluss" fallen lassen. Und dann danach in Ruhe mit meinem PArtner reden.

Wir hatten hier auch schon Dinge, die ich nichtin Ordnung fand. Allerdings sind das Peanuts im Vergleich zu deinem Erlebten. ICh habe hier allerdings den Vorteil, dass ich in meinem Studium sehr viel Pädagogik hatte, und hier dann immer mit Totschlagargumenten um mich hauen kann #schein

Vielelicht hilft es, wenn du deinem Mann deutlich machts, dass er sich so keinen "Respekt" erarbeitet. Sondern so stärkt er eher die Angst. Frag doch deinen Mann einfach mal, ob er möchte, dass eure Tochter aus "Respekt" oder aus "Angst" auf ihn hört ... ich könnte mir vorstellen, dass er da vielleicht "wach wird" ...

ich würde das aber nciht im Streitgespräch klären. Sondern in einer guten Atmosphäre. Es wäre doof, wenn er aufgrund der Rahmenbedingungen schon in die Abwehrhaltung fällt ...

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Ich habe in meiner Verzweiflung sicher auch mal Strafen angedroht, die nicht sinnvoll oder übertrieben waren, aber was dein Mann macht, ist grausam und sadistisch.

Wofür hat ein Kind normalerweise ein Nachtlicht?
Damit es keine Angst im Dunkeln haben muss und/oder dass es sich nachts im Zimmer orientieren kann, wenn es aufs Klo muss oder wegen Albträumen ins Elternschlafzimmer gehen möchte.
Also ist es grausam und sadistisch, seinem Kind das Nachtlicht wegzunehmen.

Die Androhung mit dem Haareschneiden geht gar nicht. Das muss auf ein Kind genauso wirken, als wenn dein Mann gesagt hätte "mit dieser großen Schere steche ich dir jetzt die Augen aus".

Das Spielzeug wegzunehmen, war natürlich gar nicht sinnvoll und man sollte nach dem 1.weggenommenen Spielzeug nicht noch ein zweites, drittes,... wegnehmen. Dass ein Elternteil versucht, durch ein weggenommenes Spielzeug irgendeine Wirkung zu erzielen, kann ich noch nachvollziehen, aber dann noch weitere Spielzeuge wegzunehmen, ist einfach nur bösartig und sadistisch.

Wie die Meisten hier wäre ich schon bei der Nachlicht-Aktion eingeschritten und zwar deutlich.

Dass man aus Hilflosigkeit sinnlose und übertriebene Strafen erteilt, ist das Eine.
Aber bei den ganzen Aktionen deines Mannes würde ich mich mal fragen, was für einen Menschen ich da geheiratet habe. Denn zumindest die Nachtlicht-Aktion und Haarschneidedrohung lässt sich mit Hilflosigkeit und Verärgerung alleine nicht mehr erklären, da steckt schon sehr viel Sadismus und Grausamkeit dahinter.

Im Übrigen hätten mein Mann und ich den größten Ehekrach aller Zeiten nach so einer Aktion.
Und ich würde meinen Mann auch nicht lieb und nett fragen, ob wir zusammen zu einer Erziehungsberatung gehen, ich würde ihn ohne seine Zustimmung mit Erziehungsexperten konfrontieren, die ihm sagen, dass es so nicht geht.
(Alles nur rein hypothetisch, weil mein Mann viel geduldiger ist als ich...)

LG,
J.

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Und Du hast dir die Situation einfach angesehen und Nichts gesagt/getan bis zu der Sache mit der Schere?

Das hat Nichts mit verschiedenen Erziehungsansätzen zu tun. Das ist einfach nur furchtbar.

Klar kann man mal was drohen, Das beschriebene Beispiel "wenn nicht aufgeräumt wird kommt der Müllsack" kann man z.B. schonmal nehmen. Oder wenn Kind beim Essen nicht sitzen bleibt das der Teller weg kommt oder sowas. Aber doch nicht so willkürlich, was gar nicht dazu passt. Und dann gleich eine ganze Kette solcher Drohungen hintereinander. Wie ausgeliefert muss sie sich da vorkommen? Das ist doch für sie unberechenbar. Im Gegensatz zu den og. Beispielen kann sie sich nie darauf verlassen dass nicht plötzlich jemand kommt und sie bestraft, aus für sie unverständlichen Gründen. Ich will mit gar nicht vorstellen welche Ängste sowas raufbeschwören kann - bis hin zu Verfolgungswahn.

Noch dazu zerstört ihr so das Vertrauen Eurer Tochter in Euch. Ihr Vater verhält sich unberechenbar und Du hilfst ihr nicht/erst spät.

Super für die psychische Entwicklung. Ganz toll. Bravo *Achtung Ironie*

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Du sprichst mit der Falschen - ich bin nicht die TE und genauso schockiert wie du über das Verhalten des Vaters! #aha

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Hallo,

in dem Fall hätte ich meinem Ex gesagt, er soll sich in Zukunft komplett raushalten.

So geht es in meinen Augen gar nicht.

Ich würde die Tochter baden, abtrocknen, Haare föhnen. Er kann ihr ja anschließend eine Geschichte erzählen zum Zu-Bett-gehen.

GLG

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Hier geht es doch nicht mehr um verschiedene Erziehungsmethoden, sondern bei deinem Mann geht es um Gewinner und Verlierer und er hat keinen Skrubel hierzu psychischer Druck und Angst einzusetzen um seine Macht durchzusetzen. Hiebei spielt es wirklich keine Rolle mehr ob du deinem Mann in den Rücken fällst sondern du hast die verdammte Pflicht deine Tochter vor ihm zu schützen.

Solange bei ihm keine radikale Änderung seiner Handlungen abzusehen sind, würde ich garantiert nicht beide alleine lassen. Und das würde ich ihm auch so sagen. Wenn er nicht in der Lage ist, zu kapieren was er da seiner Tochter antut, hast du keine Garantie wie weit es mal eskalieren könnte. Was dein Mann hier macht ist psychische Folter und du musst das sofort abstellen.

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In meinen Augen ist es ausgenutzte Macht seitens deines Mannes.
Die Tochter macht nicht was er sagt, er zählt sein 123 schnell durch und nimmt ihr alle möglichen -wichtigen- Dinge ab.
Für mich will er deiner Tochter nur signalisieren dass er es ist, der die Macht hat.
Das finde ich grausam