Jähzornige Kinder

Ich habe 3 Kinder: Tochter (11), Sohn (8 1/2), Tochter (fast 5).

Mein Sohn Valentin ist ein herzensguter Junge, ein sehr sensibles Kind, leider ist er aber auch jähzornig. Mein Mann ist ebenfalls jähzornig, GSD kommt es bei ihm meistens nur ganz selten zu "Ausbrüchen", nur in Belastungszeiten kommt es häufiger vor.

Ich weiß nun nicht, ob es genetisch ist oder ob Valentin sich das einfach "abgeguckt" hat, jedenfalls habe ich nach wie vor kein gutes Rezept bzw. keinen Plan, wie ich mit meinem jähzornigen Söhnchen umgehen soll, wenn er einen Zornesausbruch hat. Er schmeißt dann Sachen rum, macht Dinge kaputt, wird beleidigend.

Ich möchte

1. Valentin helfen, dieses Problem (das ja nicht nur für seine Mitmenschen, sondern vor allem auch für ihn unangenehm ist) jetzt irgendwie in den Griff zu bekommen, denn als Erwachsener ist es wohl ungleich schwerer...

2. weiß ich in akuten Situationen meistens nicht, wie ich reagieren soll, ohne etwas falsch zu machen

Kann mir jemand etwas raten?

1

Hallo,

vielleicht wäre eine Erziehungsberatung mal eine gute Idee. Oder ein Kinder- und Familienpsychologe: Ich würde den Mann gleich mitnehmen. Oder sieht er das Problem nicht?

LG, der Mops

2

Hallo,

du musst deinem Sohn beibringen, über seine Probleme zu reden. (Deinem Mann aber auch).

Zorn- und Wutausbrüche kommen nicht von jetzt auf gleich, auch wenn das für Außenstehende vielleicht so aussehen mag.

Das ist ein bisschen wie beim Vulkan. Vor dem Ausbruch kann man schon Vorbeben beobachten, aber meistens nur, wenn man ganz sensibel ist. Es blubbert schon eine Weile, die Wut steigt und steigt und dann - wenn es kein anderes Ventil gibt - explodiert man.

LG

4

Hm, Männer sind aber keine "Redner" sondern nehmen eher Reißaus, wenn Frau ankommt und sagt: Lass uns mal (über dein Problem) reden....
Männer handeln lieber, auch um sich Luft zu machen.

vG
ficus

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...super geschrieben....

LG Luna

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Mein Sohn (10) ist auch jähzornig: Wenn er in Wut gerät, schreit und heult er, wirft mit Gegenständen, läuft weg und ist für einige Zeit nicht ansprechbar. Da es auch in der Schule einige Male deswegen Probleme gab, haben wir uns an den Kinderpsychologen gewandt, mit dem wir wegen anderer Schwierigkeiten schon guten Kontakt hatten. Er hat uns jetzt an eine Psychotherapeutin vermittelt, mit der wir zur Zeit Vorgespräche haben. Ihr Ansatz ist, unserem Sohn Möglichkeiten aufzuzeigen, wie er mit seinen Gefühlen besser umgehen kann (er leidet auch unter seinen "Ausrastern") und auch mit uns gemeinsam Konzepte zu erarbeiten, wie wir mit solchen Situationen besser umgehen können.

Mein Sohn macht sich selbst viel Druck, hat eine geringe Frustrationstoleranz und eine verminderte Impulskontrolle. Gerade der Umgang mit Regeln fällt ihm manchmal schwer, und als Mutter merke ich, dass es schwer ist, da nicht in eine Negativspirale zu kommen: Eine Ansage wird gemacht, dann nicht befolgt, dann wiederhole ich die Ansage und werde lauter, dann wird mein Sohn laut, ich werde ärgerlich, weil er laut wird ... ein Teufelskreis.

Ich denke schon, dass euch der Weg zu einer Erziehungsberatung oder auch eine Familientherapie helfen könnte, gerade wenn Du feststellst, dass der Jähzorn Deines Mannes ja ein Verhaltensmuster ist, das Dein Sohn erlebt und das sicher nicht spurlos an ihm vorübergeht.

Wenn Du magst, kannst Du mich gern über PN anschreiben.

LG

Anja

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Ja, finde ich auch, ist ein guter Ansatz.
Meistens merken diejenigen ja schon, wann es wieder anfängt, innerlich zu brodeln und dann "müssen" einfach Lösungen her, die dazu führen, die überschüssige, angestaute Energie möglichst gleichmäßig rauszulassen, anstatt, dass sie weiter angestaut wird und dann explodiert.
Manchmal hilft es schon, wenn man sich der inneren Abfolge bewusst bzw. bewusster wird, um dann zu erkennen, wo eigentlich der Auslöser liegt und welche Lösungswege möglich sind oder welche absolut nicht funktionieren.

Gefühle zu kontrollieren heißt ja nicht, diese zu unterdrücken, sondern geht eher in die Richtung, diese bewusst (und in dem Fall auch eher) wahrzunehmen, um sie "kontrolliert" rauszulassen, also sich ihnen bewusst zu werden und sie bewusst gehen zu lassen.