fast 4-jähriger hat vor fast allem Angst

Hallo,

ich mache mir in letzter Zeit etwas Sorgen um meinen Sohn. Er wird Anfang Dezember 4 und ist ein wirklich pfiffiges Kerlchen.
Leider spielt er kaum mit gleichaltrigen Kindern, nur mit seiner Cousine. Auch im Kindergarten, den er seit über einem Jahr besucht, ist er lieber mit den Erzieherinnen zusammen. Er hört bei Ihren Gesprächen zu und kommentiert alles, zeigt aber kein Interesse mit den anderen Kindern zu spielen. Wenn ich ihn frage wen wir aus dem Kindergarten zu seinem Geburtstag einladen sollen zählt er nur die Erzieherinnen auf.
Außerdem macht er sich um alles und jeden Gedanken. Er scheint pausenlos von Ängsten verfolgt zu werden. Nichts möchte er alleine machen, alles nur mit Erwachsenen. Wenn er abends schlafen soll ruft er alle 5 Minuten und fragt Sachen wie "ist in meiner Flasche ein Tier drin?" "Ist eine Spinne im Zimmer?" "Können spinnen einen beißen?" "Wenn man ohne Decke auf einer Wiese liegt, krabbeln einem dann Zecken in den Mund?". Auch sonst ist er sehr ängstlich das ihm was passieren kann, wenn er hinfällt und etwas weh tut fragt er direkt "Ist mein Knochen jetzt gebrochen?" "Stirbt man wenn man nichts isst?".
Wenn er seinen kleinen Bruder ärgert und man ihn ermahnt wird er ganz panisch und fragt "Komm ich jetzt in die Hölle?" "Kommt man so in den Nikolaus-Sack?".
Es hört sich jetzt bestimmt so an als würde ich ihm lauter Horror-Geschichten erzählen, aber so ist das wirklich nicht. Man traut sich ja schon gar nicht ihm Märchen oder ähnliches zu erzählen, weil er direkt nur die schrecklichen Sachen (und sein wir mal ehrlich, viele Märchen sind auch schrecklich) raushört und auch tage später noch darüber nachdenkt.
Wir wollten mal einen Kinderfilm mit ihm schauen, Findet Nemo, er hat sofort am Anfang geweint und meinte das die Mama von Nemo tot wäre, und jetzt wäre der Papa auch noch weg und der arme Fisch wäre ganz alleine, seitdem hat er Angst er könnte mal irgendwo alleine sein.
Das war mir eine Lehre, ich lasse ihn in nächster Zeit nichts mehr außer Thomas und seine Freunde schauen. (Wieso muss eigentlich auch in jedem Kinderfilm etwas schreckliches passieren oder jemand sterben?
Was ich damit sagen will, er zieht aus allen Situationen nur negative Sachen und steigert sich in Ängste rein. Egal wie oft ich versuche ihm zu erklären das er sich keine Sorgen machen muss und das ich aufpasse, ich habe das Gefühl es wird mit der Zeit immer schlimmer.
Außerdem dabei noch das abgrenzen von anderen Kindern, ich habe echt Sorgen das er mal so ein "ängstlicher Stubenhocker" ohne Freunde wird.
Ich wollte mit ihm mal ins Mutter-Kind-Turnen, weil er auch Energie ohne Ende hat, aber er will partout nicht, keine Chance. "Ich will lieber zu Hause mit dir toben, Mama".

Hat vielleicht jemand von Euch ähnliche Erfahrungen gemacht oder kann mir Tipps geben?
Wäre wirklich dankbar.

Liebe Grüße
Avalon

P.S. hab den gleichen Post auch schon im Forum "Kindergartenalter", aber vielleicht mag mir auch hier jemand helfen.

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hallo...also ich kann dir jetzt nicht wirklich tipps geben aber vllt lässt du dir mal einen termin bei einer kinderpsychologin machen?....oder du sprichst es einfach mal bei der kinderärztin an....klingt schon sehr komisch...und normal ist das denke ich auch nicht...also ich bin 8 fache tante und davon sind 7 jung die sind schon alle bissl älter aber wo die so in dem alter waren haben se eher immer gefragt wo das und das herkommt, wie das und das enstehtund wie kommt wie ist das passiert das du da jetzt ein baby im bauch hast und all sowas....

lg und hoffe das es besser wird...

lg stephanie mit fynn-elia 1,5 monate an der hand

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mein großer ist auch ein wirkliches sensibelchen. im leben wäre ich nicht auf die idee gekommen ihn mit 3 jahre neinen film wie "findet nemo" schauen zu lassen-
den hat er mit fast 6 jahre ndas erste mal geschaut und mußte dabei sehr begleitet werden. wir haben alles besprochen was zu sehen war, ihm imemr versichert, daß alles gut ausgeht usw.

aber: woher hat dein sohn diee "höllen/ nikolaussack gechichten usw.?
das wäre meinem jetzt völlig fremd.

märchen sind zwar oft grausam, gehen aber (gerade für die kleinen!) immer gut aus.

ich würde an deienr stelle folgendes tun

1. kinderfilme und co verbannen- die kann er in 2-3 jahren nochmal schauen
2. keine geschichten wie "dann udn dann kommst du in die hölle" erzählen. mit ihm darüber sprechen, warum sich menschen das erzählen
3. dafür sorgen, daß er regelmäßig mit anderen kindern spielt, sich in gruppen fügen muß (mit den erziehern sprechen, kinder einladen, einer fußballmannschaft beitreten,...)
4. wenn er diese ängste benennt, die frage zurückgeben, ohn zu beschwichtigen, ohne zu dramatisieren, ohne große beruhigeungsreden zu schwingen. "stirbt man wenn..." rückfrage: "was denkst du? warum denkst du das?"
abends im bett: ausreichend zeit einplanen, alles besprechen, einen guten abschluß finden (das schönste des tages nochmal zusammen aufzählen, beten,...) und dann aber klar eine grenze ziehen "jetzt ist sendepause"- morgen früh beantworte ich dir gerne alle weiteren fragen. jetzt wird aber geschlafen

laß dir im kidnergarten auch ein elterngespräch eintragen in 3-4 wochen. bis dahin sollen ihn beobachten und verschiedene strategien ausprobieren, ihn besser i ndie gruppe zu integrieren. danach solltet ihr diese gemeinsam auswerten und strategien für zu hause entwerfen

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Danke für deine Antwort.

Vieles von dem was du sagst machen wir ja schon.
Das wir abends immer viel zeit vor dem zu Bett gehen einplanen ist normal! wenn sein Bruder im Bett ist setzen wir uns mit ihm auf die Couch und wir unterhalten uns. Wir fragen dann wie sein Tag war und ob er ihn schön fand und reden nur über positive Sachen ( sein anstehender Geburtstag, das Laternenfest im KIGA usw.) dami er schon gar nicht mit negativen Gedanken ins Bett geht.
Wenn er dann später ruft und wieder Angst hat oder sich Gedanken macht erkläre ich ihm wieso er sich keine Gedanken machen muss und bitte ihn an schöne sachen zu denken.
Aber das kann er einfach nicht. Er steigert sich da voll rein.

Das mit dem Film war ein Fehler, das weiß ich ja nun auch wie schon geschrieben habe.
Wir haben ihm die Höllengeschichte auch nicht erzählt, wären wir ja schön blöd, wir wissen ja wie sensibel unser Kind ist. Das wird er bestimmt im KIGA aufgeschnappt haben.
Ich hatte schon ein Gespräch mit der Erzieherin über ihn! sie weiß das er sensibel ist und die unterstützen uns da sehr und helfen es ihm leichter zu machen? Er braucht halt viel nähe und die soll man ihm geben meinen die. Und das tun wir auch.

Zum Thema verein. Ich würde ihn wirklich sehr gerne zum Turnen schicken, also Mutter-Kind-Turnen, mit mir. Alles andere würde nicht funktionieren, aber er will nicht. Keine Chance. Er macht dann nichts mit und will nur auf meinen Arm. Dabei ist er ein wirkliches Energiebündel was sich auspowern muss.

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ich würde dennoch mit ihm hingehen
(mein sensibelchen war allerdings nie kontaktscheu- ganz im gegenteil)
ich denke ich würde es durchziehen.
gerade beim "mutter- kind turnen" macht man ja sowieso das meiste zusammen.

ich würde ihm nicht unbedingt sagen, daß er sich keine gedanken machen braucht.
das beruhigt in aller regel nicht.
laß ihn selbst nachdenken. ja, manche sachen sind gefährlich, ja man kann sterben, wenn man nichts ißt.
nein, man kommt nicht in die hölle usw.
es ist ja wichtig ein realistische bild von gefahren zu bekommen- da nutzt weder das eine noch das andere extrem.

grundsätzlich wirst du schauen müssen, daß er das vertrauen in seien eigenen fähigkeit stärkt, darin selbst kompetent zu sein.
sport ist da immer eine gute möglichkeit. sich zu erleben als jemand, der schwierigkeiten beherrscht, der auch mal etwas gewagtes macht, der über den eigenen schatten springt usw. tut gut.
immer nur behütet zwishen den erwachsenen zu sein ist zwar ne bequeme angelegenheit- aber da fühlt man sich in aller regel nicht mächtig, selsbtbewußt und komeptent, denn die können alles schon so viel besser

und wenn seine angst mitterweile so groß ist, daß er sie nicht mal beim gemeinsamen turnen überwinden kann, würde ich klein anfangen. hindernisparkour, gewagte fahrradtouren, schwimmen lernen,.. erst mal ohne gruppe sich selsbt als mächtig erleben.
und dann nach und nach andere kinder mit einbeziehen, denn auch da braucht er efolgserlebnisse und das gefühl nicht ausgeliefert und ohnmächtig zu sein

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Sei ihm Vorbild! Zeig ihm, dass du dich traust, unbekannte Dinge anzupacken. Mutter-Kind-Turnen ist ein gutes Beispiel. Du willst nicht, weil er zaudert, das verunsichert dich. Geht trotzdem hin. Dann lernt er, wie man sich neuen und gefährlichen Situationen stellen kann.

(Er darf ruhig belohnt werden, wenn ihr dort wart, ein großes Eis hilft oft sehr gut)

Wenn meine Kinder Angst haben, geb ich ihnen einen Talisman. Gerade in diesem (magischen) Alter geht das sehr gut. Irgendeinen Stein, eine Kette von dir oder so.

Viel Phantasie ist schön, aber oft eine Last. Er muss lernen, die Geschichten in seinem Kopf so zu steuern, dass sie ein gutes Ende nehmen.

Alles Liebe!

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Google doch mal nach dem Thema hochsensibles Kind. Vieleicht ist das ein Weg. Alles Gute Euch :).

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Ich habe dir über VK geschrieben.

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Sieh das ganze mal positiv. Er ist mit knapp 4 schon in der Lage, im Voraus denken zu können, abschätzen zu können, was in der Zukunft passieren könnte, wenn das und das ist.... Das machen Kinder normalerweise erst mit 5 , sagte meine Kindergärtnerin...

Da er viele Sachen aber noch nicht weiß und mit 4 sowieso eine Phase ist, in der die Kinder viel träumen ( Stichwort magische Phase) und leicht ängste , insbesondere verlustängste , entwickeln, fragt er einfach danach.

Du machst das schon richtig mit dem erklären, bleibe dabei möglichst gelassen....und locker, sonst steigert er sich noch mehr rein....

Ich habe hier auch so ein kopfkind....er ist auch Anfang 4 und fragte den Papa vor ein paar Wochen ..z.b. ...." Kommt die Mama bald in den Himmel" ? Nur weil ich bei einer Freundin eine Zigarette geraucht habe....
Er sagt auch bescheid, wenn im Eifer des Gefechts der anschnallgurt nicht richtig sitzt....,

Er ist auch noch nie auf die Straße gerannt, und noch nie ist er irgendwo runtergefallen....

Das mit dem Fernsehen ist ihm vielleicht noch zu viel.... Da steht zwar oft FSK 0 drauf, aber besser erst ab 5 ....

Das einzige, was mich sorgen würde, sind die fehlenden Kontakte im Kindergarten.... Das würde ich mal ansprechen bei den Erziehern....

Lg,

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Wie auch eine meiner Vorschreiberinnen dachte ich sofort an ein hochsensibles Kind. Wir lesen uns da gerade auch ein aus gegebenem Anlass.

Ich kann dir das Buch empfehlen: Das hochsensible Kind von Elaine Aron

LG juju

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Hallo :-)
Wollte mich für Eure vielen Antworten und privaten Nachrichten bedanken.
Die letzten Tage ist alles nochmal etwas extremer geworden.
Hatte jetzt auch ein Gespräch im Kindergarten da denen es auch aufgefallen war und nun werde ich mal zu einer offenen Sprechstunde einer Kinderpsychologin gehen, das wurde mir seitens des Kindergartens angeraten. Diese Psychologin ist wohl extra für unsere Kindergärten in der Umgebung zuständig und kann dann mal ihre Meinung dazu abgeben.

Laut der Kindergärtnerin ist mein Sohn sowohl sprachlich als auch gedanklich weiter als andere Kinder in seinem Alter und macht sich daher wohl auch mehr Gedanken über Sachen die er so aufschnappt die andere Kinder vielleicht noch gar nicht so interessieren.

Wir werden mal sehen was die "Fachfrau" so meint. Auf jeden Fall bin ich beruhigt das wir wohl nicht die einzigen mit solchen "Problemen" sind und bin mittlerweile ganz zuversichtlich das wir das alles schon meistern werden.

Liebe Grüße
-avalon-