atheistische Erziehung

Hallo zusammen!

Ich möchte niemanden brüskieren oder eine Grundsatzdiskussion eröffnen. Dennoch möchte ich mir mal ein paar Meinungen und Gedanken von anderen zu diesem Thema anhören...

Ich bin in einem völlig atheistischen Umfeld groß geworden, mit Glauben und Religion bin ich nur bedingt konfrontiert worden und wenn, dann gab es von meinen Eltern höchsten Verbote oder Verneinung (z.B. weihnachtlicher Kirchenbesuch mit Schulfreunden) - Alternativen oder Erklärungen was wir denn dann so glauben gab es nicht.

Nun ist es so, dass wir jetzt in einer Gegend wohnen die eben nicht atheistisch ist und somit unser Freundes-/Bekanntenkreis auch nicht. Ich frage mich, wann ich anfange zu erklären, was wir glauben (bzw. eben im Vergleich zu anderen halt nicht). Deshalb meine Frage an die Atheisten unter euch - wie offensiv geht ihr bei der Vermittlung eures Weltbildes vor. Lasst ihr es einfach so laufen und erwähnt den Teil mit Gott nicht oder sagt ihr bewusst "es gibt keinen Gott - Punkt" oder eher " für uns gibt es Gott nicht, aber für andere ist es wichtig"...

Natürlich lebe ich meinen Mädels ja auch vor, wie ich die Welt so sehe und wie unsere Wertvorstellungen sind usw. - das ist schon klar. Aber ab wann thematisiere ich es eben bewusst, dass wir Atheisten sind?

C.

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ich bin mit einer streng gläubigen großmutter und agnostischen eltern aufgewachsen, dei sich aber immer sehr viel für die religionen der welt interessierten (wenn andere also nach frankreich an den strand fuhren, sind wir auf "paulus spuren" gereist:)

ich selsbt sehe mich als atheisten, mein mann setzt sich mit unterschiedlichen religionen auseinander, ohn eine bestimmte zu präferieren- das christentum aber lehnt er eher ab.
wir wohnen in bayern, wo in jeden klassenzimmer ein kreuz hängt und die einschulung in der kirche stattfindet (so viel zum umfeld:)

ich habe meinen kindern von anfang an bibelgeschichten erzählt und vorgelesen- meine kinder kennen ihre kinderbibel auswenidig (und das highlight ist natürlich david und goliath). sie beuschten einen evangelischen kindergarten (wei lder einfach vom konzept und person der beste war) und mein sohn ist der einzige in der klasse der das vaerunser auswendig aufsagen kann (was aber wohl eher an seienr enormen fähigkeit liegt sich ein mal gehörtes merken zu können:)

so- dennoch habe ich ihnen von anfang an gesagt, daß unterschiedliche menschen an unterschiedliches glauben., wir haben auch muslime und juden im bekanntenkreis. meine kinder haben auch ausmalbildchen von channuka, wir sprechen über den rammadan und das opferfest genauso wie über jedes christliche fest.

sie wußten von afang an was wir feiern, wenn wir ostereier suchen oder was wir an weihnchten feiern und sie wußten vonanfang an, daß ICH nicht an einen gott glaube, daß aber viele menschen auf der erde dies tun.

wir begraben ab und an mal tote tiere (ob nun die maus, die zu langsam für die katze war, ein totes insekt,..) ich erzähle ihnen, daß viele menschen glauben, daß verstorbene in den himmel kommen und dort bei gott sitze.
ich sage ihnen aber (auf nachfrage), daß ich glaube, daß alles tote wieder zur nahrung für neues leben wird.

meine kinder sind nun 5 und 6 jahre alt. sie finde beide "stories" gut, sowohl den monotheistischen Gott, wie er auf der wolke sitzt und alles begutachtet und zu dem alle menschen kommen, wenn sie gestorben sind als auch den kreislauf der natur.
was sie später ein mal selsbt glauben, daß möchte ich gerne so wenig wie möglich beeinflussen (und tu es natürlich dennoch). mein großer wollte sich mal taufen lassen (als dsa thema im kindergaren war) ich habe ihm dann erzählt, daß auch jesus erst als erwachsener getauft wurde und daß ich möchte, daß er sich das überlegt, bis er alt genug ist, das wirklich zu entscheiden. dann kann er das gerne machen.

tja also ich fahre gut damit. ich werde meine kinder sicher nicht belügen,ich finde religion und glaube ein wirklich spannendes thema und ich kan gut damit leben, wenn jemand etwas anderes glaubt als ich.

ich wünsche dir viel spaß dabei!

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Ich wurde evangelisch erzogen (getauft, konfirmiert, der ganze Klimbim).

Im Herzen bin ich aber eher Atheist. Zum einen mag ich nicht an eine (männlich dargestellte) Macht glauben die so gesehen von der Menschheit für alles verantwortlich gemacht wurde und wird. Zum anderen hab ich es nicht so wirklich mit Kirche, Protz, Aufschneiderei, Heuchelei oder Buße. Keine einzige Religion oder religiöse Gemeinschaft/ Abspaltung irgendeiner Hauptreligion schaffte es bisher mich vollends für sich zu überzeugen. Bei den verschiedensten Religionen und Abspaltungen kann ich zwar immer wieder Punkte finden die mir zusagen und meine persönliche Weltanschauung wiederspiegeln.... aber dennoch hat jede dieser Religionen/ Abspaltungen zuviele (für mich) negative Aspekte und Ansichten die ich in keinster Weise teile oder tragen möchte.

Für unser Kind haben wir uns gemeinsam folgendermaßen entschieden: Wenn unser Kind alt genug ist sich bewusst für eine Religion zu entscheiden dann legen wir keinerlei Steine in den Weg und unterstützen unser Kind nach bestem Wissen und Gewissen.

Bis dahin halten wir es folgendermaßen: Christliche Feste wie Ostern und Weihnachten werden gefeiert, wenn auch weniger aufgrund des christlichen Glaubens über die Hintergrundgeschichte zu den Festen. Auch Nikolaus und St. Martin wird gefeiert, dies aber tatsächlich mit der wahren Hintergrundgeschichte die ich zu Nikolaus immer erzähe. Ich bringe meinem Kind die Grundpfeiler der üblichen Religionen bei: Respekt vor anderen Lebewesen, vor der Natur. Respekt vor den Grenzen und dem Gut anderer, Hilfsbereitschaft, die Bereitschaft uneigennützig zu teilen (wäre schön wenn dies von meinem Kind beherzigt wird im Leben), nicht zu lügen oder zu stehlen, den Wert von Familie und Freundschaft... etc.

Bisher hat unser Kind nicht gefragt was es mit Gott und dem Himmel auf sich hat, wir wurden auch noch nicht gefragt warum wir manches anders halten als beispielsweise "der typische erzkatholische Haushalt". Ich denke aber das ich es so erklären werde wie ich es empfinde (also so ähnlich wie ich zu Anfang dieses Textes schrieb).

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Huhu,

interessantes Thema. :-)

Ich vermittle meinem Umfeld gar nichts bzgl. unseres humanistischen Weltbildes. Umgekehrt möchte ich auch keinen Glauben vermittelt bekommen :-)
Ich erwähne das in einem Satz, wenn man mal über Religiöses spricht.

Wir haben in der Erziehung bei den Kernthemen und -fragen von Anfang an die "großen Erzählungen" eingebunden und eben darauf hingewiesen, dass das nicht unsere Ansicht sei.
Unser Sohn durfte auf seinen Wunsch hin auch den Religionsunterricht besuchen, hat sich dann aber in den späteren Grundschuljahren freistellen lassen, weil er doch zu kritisch war. (Hier gibt es konfessionellen Unterricht, der auf der Annahme basiert, es gäbe Gott.)

Er dürfte in die Kirche, wir gehen z.B. auch zu Trauerfeiern. Wir feiern an Weihnachten ein Schlemmer-Geschenkefest ohne Jesus und reihen uns damit in eine lange Kette von Jahresendfeiern sozusagen. Bei Ostern – das der Sohn natürlich auch als Geschenkanlass ausgemacht hat – streike ich allerdings.

#winke

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Bislang haben wir es von uns aus nicht erwaehnt. Unsere Grosse weiss zwar, dass es verschiedene Religionen gibt, an die manche Menschen glauben, aber wir haben es bislang nicht sonderlich vertieft, weil einfach da noch nicht nachgefragt wurde - Kinder fragen normalerweise so weit, wie sie etwas nachvollziehen koennen.

Wenn wir z.B. zu einer Taufe gehen, dann erklaeren wir dass es eine christliche Zeremonie ist, und (wenn sie fragt warum sie und ihre Schwester nicht getauft sind), dass wir halt diesem Glauben nicht angehoeren.

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Bislang habe ich mir darüber keine Gedanken gemacht.

Auch ohne einen festen Glauben haben wir unsere Werte.

Ich glaube, es kommt halt immer darauf an. Wenn jemand an Gott glaubt, ist das für mich OK.
Viele ziehen kraft aus diesem Glauben. Und vielen hat das schon geholfen.

Probleme habe ich eher, wenn jemand versucht seinen Glauben mir aufzudrängen oder einfach zu fanatisch ist. Dann werde auch ich direkter.

Ansonsten würde ich das so akzeptieren. Es wäre untolerant darauf zu bestehen "es gibt keinen Gott", denn für die Menschen die Glauben, gibt es ihn nunmal.

Man könnte die verschiedenen Religionen auch philosophisch Betrachten, ohne sie als absolut zu nehmen.

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Hallo,

" Ich frage mich, wann ich anfange zu erklären, was wir glauben (bzw. eben im Vergleich zu anderen halt nicht). "

ich würde nie auf die Idee kommen, anderen ungefragt meine religiöse (oder auch politische) Gesinnung zu erklären #kratz

Und würden mich meine Nachbarn (denn du redest ja von deinem neuen Umfeld, wo du hingezogen bist) danach fragen, würde ich das als sehr aufdringlich und befremdlich finden.

Und meine Freunde (also wirkliche Freunde, die ich seit Jahren kenne) wissen sowieso, wie ich "drauf" bin, dazu gehört auch meine Einstellung zu Themen wie Glaube, Kirche, Politik, etc.

LG,
J.

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"" Ich frage mich, wann ich anfange zu erklären, was wir glauben (bzw. eben im Vergleich zu anderen halt nicht). "

ich würde nie auf die Idee kommen, anderen ungefragt meine religiöse (oder auch politische) Gesinnung zu erklären #kratz"

ich habe es so verstanden, daß sie fragt, wann sie beginnen soll bzw. wie sie IHREN kindern den unterschied ihres glaubens zu dem des umfeldes erklären soll

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"ich habe es so verstanden, daß sie fragt, wann sie beginnen soll bzw. wie sie IHREN kindern den unterschied ihres glaubens zu dem des umfeldes erklären soll "

Wo steht denn das?

Ich dachte es geht um den neuen Freundes- und Bekanntenkreis aufgrund Umzug, den sie über ihren (Nicht)Glauben aufklären will:

"Nun ist es so, dass wir jetzt in einer Gegend wohnen die eben nicht atheistisch ist und somit unser Freundes-/Bekanntenkreis auch nicht. Ich frage mich, wann ich anfange zu erklären, was wir glauben"

#kratz

Wann man anfängt, den Kindern seinen (Nicht)Glauben zu erklären, ist doch klar:
wenn sie anfangen, nachzufragen #gruebel

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Hallo,

musst Du es überhaupt thematisieren?

Ich habe viele Verwandte, Freunde und Bekannte.

Die meisten sind getauft. Manche gehören der mosaischen oder islamischen Glaubensrichtung an.

Aber ich frage sie nicht, ob und in wieweit sie ihren Glauben leben.

Das ist deren Sache und ich beurteile sie nicht danach.

GLG

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Das ist halt die Frage die ich mir stelle...

Bei Freunden oder Bekannten thematisiere ich es nie von mir aus, dass ich atheistisch bin. Aber das Thema kommt unweigerlich auf - was ICH da sage und wie ICH mich da erkläre, das weiß ich. Darum ging es mir in meinem Post auch nicht.

Ich weiß halt einfach nicht, ob ich meinen Kindern offensiver meine Gesinnung nahebringe oder es eben erst mit ihnen bespreche, wenn sie mich danach fragen.

Deshalb interessiert mich einfach, wie andere das so sehen und handhaben.

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Ich würde das nicht offensiv tun, sondern warten, bis sie fragen. Vielleicht werden Deine Kinder ja auch religiös (nicht sehr wahrscheinlich, aber möglich), wäre das für Dich ein Problem?

Bei uns bringt hauptsächlich die Oma religiöse Themen ein, unsere Kinder gehen in den Reli-Unterricht, und selbstverständlich beantworte ich ihnen alle Fragen. Dabei lasse ich ihnen aber den Raum, dass sie wissen, dass verschiedene Menschen unterschiedliches Glauben, und frage oft einfach zurück, "und was glaubst du?"

Wenn sie mich nach meinen Glaubensvorstellungen fragen antworte ich wahrheitsgemäß.

Ich finde es richtig den Kindern keinen Glauben oder Unglauben "aufzupfropfen", sondern sie zu begleiten, wenn sie sich Gedanken um religiöse Themen machen. Jeder hat das Recht so zu glauben, dass es für ihn persönlich stimmig ist.
LG doremi

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Hallo,

bei uns ist es gemischt: Ich bin Protestant, mein Mann Agnostiker.

Wir leben unseren Kindern sicherlich einiges vor, jedoch ermuntern wir sie auch, sich in anderen Richtungen umzutun, sich selbst ein Bild von der Welt zu machen und ihren eigenen Gauben oder ihre eigene Überzeugung zu finden. Keiner von uns fühlt sich dazu berufen, unseren Kindern seine eigene Meinung hierzu "aufzudrängen" (was ich Dir damit auch nicht unterstelle).

Wir leben das alles sehr offen aus. Ich gehe nicht viel in die Kirche, sondern versuche meinen Glauben eher im alltäglichen Leben und über soziale Projekte zu verwirklichen.
Mein Mann ist eher humanistisch geprägt. Im Grunde genommen sind wir uns in unseren Vorstellungen sehr ähnlich.

Akzeptanz und Toleranz sind für uns sehr wichtig.
Und genau so erziehen wir auch unsere Jungs, ohne ihnen zu erläutern, dass der Papa nicht an Gott glaubt, die Mama aber schon - und was das für Konsequenzen hat oder haben könnte.

Wir thematisieren das nicht, sondern lassen sie eigene Erfahrungen machen.

Allerdings muss ich sagen: Beide sind getauft. Das war mein Wunsch. Was sie später daraus machen, bleibt ihnen selber überlassen.
So gesehen bin ich auch hier glücklich, dass "wir" Protestanten sind und dieses Thema erst wieder mit 13 oder 14 aufgegriffen wird. Dann sind sie sicherlich alt genug, sich schon mal eigene Gedanken diesbezüglich zu machen.

Sie sind/waren in einem katholischen KiGa - der jedoch sehr viel Wert auf gedanklichen und kulturellen Austausch legt. Es gibt auch keinerlei "religiöse" Aufnahmekriterien.

Natürlich werden dort christliche Feste gefeiert - es darf aber jederzeit anderes Gedankengut miteingebracht werden und Feiern werden auch dementsprechend multikulturell gestaltet.
(Im letzten KiGa-Jahr meines Ältesten hatten sie dort beim Weihnachtsspiel den ersten muslimischen Josef - und der war dermaßen stolz über seine Rolle...).

Da lernen sie schon mal sehr viel über andere Sichtweisen. In der Schule setzt sich die Klasse meines Ältesten aus Christen, Moslems und Agnostikern zusammen. Alles wird besprochen, jeder kann seine eigenen kulturellen Einflüsse wirken lassen - jedoch alles im Rahmen einer staatlichen Schule in christlichem Land.

Ich schreib mal wieder viel zu viel...

Was ich eigentlich sagen wollte: Wir leben unsere eigene Überzeugung, lassen unsere Kinder aber auch ihre eigenen Erfahrungen machen. Hier wird nichts vorgeschrieben, besonders betont oder thematisiert.
Jeder sagt, was er denkt - die Jungs bringen ihre eigene Meinung mit ein (wo auch immer sie diese her haben). Wir beantworten alle Fragen, jeder nach seiner Einstellung - und wenn das manchmal zwischen Papa und Mama variiert, gibt das Anlass zum Nachdenken für die Kinder - und manchmal auch Grundlage für Diskussionen, bei denen jeder seine Meinung vertreten und sich selbst weiterentwickeln kann.

Wir titulieren die jeweilige Einstellung nicht und setzen sie erst recht nicht als Meilenstein in unserer Erziehung ein, sondern lassen die Kinder selber entscheiden, was sie für sich besser finden.

Ganz schlecht finde ich Regeln wie: "Du gehst nicht in die Kirche/Du nimmst nicht an der Weihnachtsfeier teil/Du gratulierst Deinem Freund nicht zur Kommunion/ Du glaubst nicht an Wiedergeburt/ Du musst in den Konfirmandenunterricht/ Ramadan hat Dich nicht zu interessieren/Hanukkah geht Dich nichts an...."

Ich persönlich finde die Vielfalt an unterschiedlichen Weltbildern sehr motivierend und interessant.

Ich ermuntere meine Jungs jederzeit, sich ein eigenes Bild zu schaffen - aber ich möchte (so gut es geht) sie in keiner Weise beeinflussen.

(Apropos: Unsere Jungs sind 7 und fast 3 und sehr unterschiedlich.)

Deine Kinder sind noch sehr jung - ich denke, spätestens zur Schule solltet Ihr das Thema an sich mal angesprochen und diverse Unterschiede aufgezeigt haben.

Dort werden sie direkt damit konfrontiert (ob es sich um den Religionsunterricht dreht oder die Tatsache, dass andere Kinder andere Traditionen haben als die bisher bekannten).
Und dann sollten sie sich auch damit auseinandersetzen können, dass es unterschiedliche Weltbilder gibt.

In wie weit Ihr sie beeinflusst - bleibt Euch überlassen. Was einem selber wichtig ist, kann und sollte man natürlich jederzeit ausführen und darstellen.

Ich pers. würde keine Vorgaben oder Regeln setzen, nur Denkanstöße.

LG

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Du hast zwar nach Meinungen von Atheisten gefragt, aber ich antworte dir dennoch mal, weil ich finde, dass es für alle passen könnte, wenn es alle so leben. Wir sind gläubig, ich glaube an Gott und die Lehre der katholischen Kirche und genauso vermittle ich es meinen Kindern. Zu Hause beten wir vor dem Essen und vor dem Schlafen und habe ansonsten auch unsere Traditionen und Abläufe. Wenn wir Freunde meiner Kinder zum Essen haben, dann beten wir dennoch, aber natürlich muss niemand mitbeten. Meinen Kindern habe ich beigebracht, dass wir daran glauben, aber dass jeder Mensch glauben kann, was er möchte. Ich diskutiere sachlich über meinen Glauben, wenn das jemand unbedingt möchte. Fühlt sich jemand bemüssigt, spöttische oder unsachliche, beleidigende oder vorurteilsbehaftete Bemerkungen fallen zu lassen, "oute" ich mich und sage "stop". In der näheren Diskussion hat sich immer ergeben, dass diese Dinge unreflektiert oder bösartig gesagt wurden. Zusammengefasst: ich gehe mit meinem Glauben nicht hausieren, trage ihn nicht vor mir her. Aber die Werte lebe ich offen und ich verstecke meinen Glauben auch nicht. Das sehe ich auch andersrum, es muss möglich sein, seine Überzeugungen auch respektvoll auszuleben.