Hallo liebe Urbia-Gemeinschaft.
Das hier ist das erste Forum in dem ich aktiv bin und auch der erste Beitrag den ich verfasse. Sollte er falsch einsortiert sein oder Ähnliches, bitte jederzeit Kritik äußern.
Ich starte gleich mit einem Anliegen an euch.
Ich habe eine Tochter (20 Jahre alt), die ich über alles liebe. Ich war immer sehr stolz auf mein Kind und habe nie an ihr gezweifelt - bis gestern.
Vielleicht bin ich zu leicht zu beeinflussen und aus der Fassung zu bringen, aber das, was meine Arbeitskollegen über sie gesagt haben, tat mir sehr weh.
Wir unterhielten uns über unsere Kinder und plötzlich begannen sie, meine Tochter heftig zu kritisieren.
Hier mal die Eckdaten:
-Sie hat vor 2 Jahren ein gutes Abitur und danach ein Vorstudienpraktikum gemacht, das ein halbes Jahr dauerte.
-Sie wohnt seit ca 1 Jahr alleine (mit ihrem Freund) und sorgt auch (Nebenjob, BaFÖG) immer ganz gut selbst für sich und ihren Lebensunterhalt. Noch nie hat sie nach Geld gefragt ( wir kaufen ihr dennoch ab und an neue Anziehsachen usw.)
-Sie hat leider keinen Studienplatz erhalten und macht daher jetzt eine Ausbildung zur Erzieherin und möchte danach Pädagogik studieren ( dann hat sie genug Wartesemester und möchte es Dual machen).
Sie scheint ihr Leben doch eigentlich ganz gut zu meistern :( sie hat sogar einen eigenen Hund um den sie sich total toll kümmert und ihren Haushalt bekommt sie auch immer auf die Reihe.
Nun haben meine Kollegen bemängelt, dass sie während der Ausbildung nur halbtags (5-6 Stunden) in der Kita arbeitet ( ein Kollege hat sein Kind dort) und sagten, dass die Jugend von heute völlig faul währe und was das denn für eine Ausbildung sei, die sie da mache und ob ich ihr nichtmal "in den Hintern treten" kann, damit sie brav Vollzeit arbeiten geht, da ja sonst " nie was anständiges" aus ihr wird.
Das hat mir offen gesagt einen Schlag versetzt. Was soll das? Sie ist in ihrer Klasse Klassenbeste und alle in der Einrichtung mögen sie sehr, sie macht da einen tollen Job. Oder sehe ich das falsch und halbtags ist zu wenig? Ist sie wirklich faul?
Tut mir leid wenn ich euch mit sowas vollmülle, aber mein Weltbild verschwimmt grade etwas.
Liebe Grüße, Margit
Ist meine Tochter ein Looser?
Hallo,
lässt du dich echt so leicht aus der Fassung bringen? Deine Tochter macht eine Ausbildung und geht nebenbei arbeiten, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Sie scheint das recht gut zu machen, denn wie du sagst, kommt sie gut mit ihrem Geld zu recht. Sie hat einen Plan, was sie wann wie machen und vor allem beruflich werden möchte und verfolgt diesen konsequent. Du wirst dir doch nicht von deinem Arbeitskollegen, der sein Kind noch nicht mal durch die Pubertät gebracht hat, jetzt einreden lassen, sie wäre faul.
Meine Antwort an den Kollegen wäre, dass er sich gefälligst mit Vorurteilen über deine Tochter zurück halten möchte. Du verbittest dir die Aussage, sie wäre faul. Desweitern soll er sich um sein eigenes Kind kümmern und erst wenn sein Kind ebenfalls 20 ist, dann könnt ihr euch gern nochmal über dieses Thema unterhalten. Bis dahin drückst du ihm die Daumen, dass sein Kind nur halb so gut "gelingt" wie deine Tochter.
vg, m.
Ich persönlich würde den besagten Leuten was husten!!
Vollzeitstelle in der Pflege bzw. Betreuung? Womöglich noch unbefristete Festanstellung? Bitte, wir haben nicht mehr 1970, heutzutage kannst in dem Beruf (ich meine jetzt nicht speziell Kindergarten sondern allgemein Betreuung) froh sein wenn dein Jahresvertrag jedes Jahr aufs Neue verlängert wird.
Als Erzieher mit einer dreiviertel, halben oder viertel Stelle ist man also faul? Prust...
Als ob man mal eben überall in Deutschland jederzeit eine Vollzeitstelle im Erziehungswesen bekäme. Wenn man mal bedenkt das die Gemeinden und Träger oft Geld sparen müssen irgendwo und dann eben größenteils lieber Teilzeitkräfte einstellen plus billige Jahrespraktikanten (und früher noch Zivis).
Du kannst verdammt stolz sein auf deine Tochter!!!
Es gibt genügend "junge" Leute die beim ersten Stein auf dem Weg kehrt machen oder lieber stehen bleiben. Deine Tochter kämpft sich über das Hindernis hinweg,
Hallo,
für mich klingt das so, als wenn deine Tochter ihren Weg zielstrebig geht. Auch wenn sie nicht im ersten Anlauf einen Studienplatz erhalten hat. Lass dich doch von anderen Leuten nicht verrückt machen.
Gruß
Sassi
frag bei der nächsten Attacke deine scheinheiligen Kollegen was Sie denn für Loser sind weil sie weder im Vorstand noch im Aufsichtsrat sitzen.... haben sie mangelnde Schulbildung und sind nur neidisch auf deine lobenswerte Tochter oder haben sie nur abgebrochene Haupt/Förderschüler als Kinder......
Der Kollege scheint ein ungebildeter Prolet zu sein, der von heutigen Ausbildungsgängen keine Ahnung hat.
Und wie hier schon jemand schrieb - nach der Pubertät SEINES Kindes darf er sich gern noch mal von wegen "Hintern treten" äußern. Sofern sein Kind nur annähernd so gut gelingt wie Deines.
Ich durfte mir auch schon Mist anhören, denn mein Sohn musste sich nach dem Abi zwei OPs unterziehen, konnte also erst zum nächsten Wintersemester ein Jahr später starten, da der gewünschte Studiengang immer nur dann beginnt. In der Zwischenzeit absolvierte er Bundesfreiwilligendienst beim ASB, damit er etwas sinnvolles zu tun hatte und etwas Geld verdiente, aber das war auch nicht recht, "der soll mal richtig was arbeiten, sonst lernt der das nie..." Ja nee, nach OP und dadurch sechs Monaten Sportverbot kann er sich mal ins Lager oder die Fertigung stellen und da ein bisschen malochen, nech?
Dann entschied er sich nach einem Semester auch noch, dass es das falsche Studium sei und wechselte nach einem entsprechenden vorgeschriebenen Orientierungspraktikum in der Jungendpflege auf das Studienfach Lehramt für Gymnasien (Englisch und nun Sport). "Wann weiß der mal, was er will...? Jaja, Lehrer, drei Monate Ferien und nur halbtags arbeiten..." All so dummes Zeug eben.
Bei mir ist es die bucklige Verwandschaft, die so dumm daher schwätzt denn meine Kolleginnen haben zumeist auch Kinder zwischen 15 und 30, haben die teils wie ich lange allein groß ziehen müssen und wissen, wie das so ist. Zudem arbeiten wir in einem Jobcenter und das auch mit jungen Menschen ab 15 - und was man da so an Katastrophen in Sachen Erziehung zu selbstverantwortlichen, zuverlässigen jungen Menschen sieht und wie viele junge Menschen WIRKLICH "faul" sind* und sich durch ihr Verhalten die Zukunft vollends verkorksen... ich sag' Dir, man wird dann sehr sehr demütig, was das eigene Kind angeht.
*Ich sage hierzu, viele hatten einfach keine andere Chance, als zu halt- und planlosen unzuverlässigen Gesellen zu werden, denn die Eltern waren schlicht erziehungsunfähig.
Deine Tochter macht das alles schon richtig und wird ihren Weg machen!
LG
Ch.
Hallo, ich finde so junge Menschen wie deinen Sohn einfach großartig! Vor großen Herausforderungen stehen, es nicht einfach habe und dennoch vieles zu versuchen! Auch sich zu irren, Entscheidungen zu revidieren, anderes auszuprobieren um seinen Weg zu finden ist doch unglaublich mutig! Kein junger Mensch hat es heute wirklich einfach, finde ich. Und das größte Pech für manche Jugendliche sind ihre Vorbilder! Klar, für zahlreiche junge Leute kann einem manchmal echt das Verständnis fehlen. Aber niemand hat meiner Meinung nach das Recht, herablassend auf einen jungen Menschen herab zu sehen, der sich im Rahmen seiner Möglichkeiten Mühe gibt! Darüber kann man sich doch freuen, oder?
Liebe Grüße
Katja
Ich schreibe es jetzt einfach mal so wie es mir zuerst durch den Sinn geschossen ist.
Lass Deine Kollegen quatschen, aber bitte ignoriere sie! Deine Tochter geht ihren Weg und ist weder ein looser noch faul. Du weißt das auch also zweifele nicht an ihr nur weil irgendwer der sie nicht kennt so einen bullshit über sie redet! Solche Personen sollten sich an ihrer eigenen Nase fassen.
Ganz ehrlich, soetwas macht mich stinkt sauer!
Liebe grüße
Hallo Margit,
erstaunlich, dass du dich davon so schnell verunsichern lässt, dass sogar dein "Weltbild" ins Wanken gerät?!
Das, was du über deine Tochter schreibst klingt toll. Sie hat ihr Leben im Griff und tut etwas für ihre Zukunft.
Ob sie Halbtags oder Voll arbeitet, sagt nichts über die Qualität aus! Viele Menschen arbeiten aus den verschiedensten Gründen halbtags und sind doch deshalb nicht unbedingt gleich faul oder schlechtere Arbeitnehmer?
Im übrigen ist es gerade in der Branche in der deine Tochter arbeitet schwer, eine Vollzeitstelle zu bekommen, das ist zumindest hier in unserer Region so.
Lass dich nicht verunsichern und sei weiterhin voller Stolz und Liebe für dein Kind!
LG BS
Nein deine Tochter ist kein Looser sie macht doch alles sehr gut. Ich würde wenn das Thema nochmals aufkommt Stellung FÜR mein Kind beziehen, die die Ihr Kind bei deiner Tochter haben sollen in 15 Jahren nochmals kommen und erzählen was sie gemacht haben wo Ihr Kind dann steht.
Und lass dir da nichts einreden.