Hallo ihr Lieben,
ich habe ein Erziehungs-Problem, das ganz klar bei mir selber liegt: Ich fahre einfach zu schnell aus der Haut, werde dann laut, gemein und ungerecht gegenüber meinen Kids.
Mir ist das sehr bewusst, aber egal was ich auch anstelle, ich schaffe es nicht, in Extremsituationen gelassener zu sein. Obwohl ich mir das so sehr wünschen würde.
Ich weiß genau, in welchen Situationen das am ehesten passiert (unter Zeitdruck, wenn kleiner Sohn Zornanfälle hat, wenn große Tochter "nölt", wenn die Geschwister streiten). Ich nehme mir immer wieder vor, in einer solchen Situation Ruhe zu bewahren, einen Streit sachlich zu schlichten, meinen Kindern auf Augenhöhe zu begegnen, freundlich, ruhig und besonnen zu sein.
Aber ich schaff's einfach nicht! Früher oder später brülle ich dann wieder rum, drohe mit total unsinnigen Konsequenzen oder Verboten, werde ungerecht,...
Natürlich ist mir klar, dass man nicht immer ruhig und besonnen sein kann, zumal ich auch gar nicht der Typ dafür bin. Aber ich bin einfach unzufrieden mit der jetzigen Situation und möchte nicht mehr tagtäglich diese brüllende und genervte Mama sein.
Habt ihr Tipps, wie ich das besser in den Griff bekommen kann? Buchtipps? Oder hilft nur eine professionelle Erziehungsberatung? Bitte helft mir - ich freu mich über jeden Tipp!!!
LG
Nadine
Erziehungs-Training für die Mama: Ich möchte geduldiger / gelassener werden...
Hallo,
es ist ja schon mal super, daß Du Deine Schwachstellen kennst Ich bin ähnlich veranlagt. Ich habe aber gemerkt, daß ich so nicht sehr weit komme, also sehe ich, daß ich aus der Situation raus gehe, wenn sie wieder etwas anbahnt und erst mal runter fahre. Das klappt inzwischen ganz gut.
LG
Bastelt "rote Karten". Dann legt Ihr gemeinsam Verhaltensregeln fest. Falls vorhanden könnt Ihr die nehmen, die die Kinder aus der Schule kennen:
- Ich lasse mein Gegenüber ausreden
- Ich schreie niemanden an
etc.
Jeder, der gegen eine Regel verstößt, hält dem anderen die rote Karte vor, also sowohl Du deinen Kindern als auch umgekehrt. Beim Vorzeigen der roten Karte hat das gegenüber das Recht sofort sein Problem mit der Situation zu schildern: "Du hast geschrien". und der "Täter" muss das akzeptieren, sich entschuldigen und sein Anliegen im ruhigerem Ton vortragen, ausreden lassen etc.
Schöne Idee aber situationsbedingt nciht wirklich praktikabel. Oder schleppst du immer diese roten Karten mir dir rum?
Wir haben sowas nicht. Ich habe sehr wenig Anlass überhaupt schimpfen zu müssen und wenn habe ich mich im Griff. Und wenn nicht, dann stehe ich dazu, dass ich halt auch mal schreie. Das gehört zu mir. Meine Tochter schreit ja auch mal.
Aber Du hast aus deiner Sicht ein Problem damit und gefragt. Da dachte ich an die "Super-Nanny", die mal diese Karten im Einsatz hatte. Ich fand die Idee nett, deswegen habe ich sie dir weitergegeben.
In der Praxis würde ich es so machen, dass ich diese Karten zunächst nur zu Hause einsetzen und dann tatsächlich eine Zeit lang mit mir rumschleppen würde. Die braucht ja nicht so groß zu sein, passend für die Hosentasche und dann eben zerknüddelt, ist doch egal.
Später sollte es dann genügen, wenn man einfach nur "rote Karte" sagt. Es weiß ja dann jeder, worum es geht.
Alternativ könntet Ihr auf jeden Fall diese Regeln schriftlich festhalten und Euch eben daran erinnern.
Hallo!
Das kenne ich manchmal auch.
Wenn ich merke, dass ich anfange, innerlich zu "kochen", gehe ich aus dem Raum raus und atme ein paa Mal tief durch. Manchmal hilft es mir auch, mich dann ganz bewusst auf meinen Atem zu konzentrieren, also letztendlich - wieder - ein Gefühl für meinen Körper zu bekommen. Anschließend geht´s mir besser und ich kann gelassener mit den Kindern umgehen.
Immer klappt das nicht, aber es wird besser...
Habe ich doch mal eine unsinnige Konsequenz ausgesprochen, bitte ich meine Kinder um Entschuldigung, erkläre, was los war und nehme diese Konsequenz auch wieder zurück. Auch Elner dürfen Fehler machen, sollten die dann aber auch ruhig den Kindern gegenüber zugeben.
LG Silvia
Hallo,
ich glaube nicht, dass man sich von Grund auf ändern kann. wir alle sind, wie wir sind, ein Produkt aus Genen und Erziehung. Ich denke, das ist erstmal das erste, was man lernen muss, zu akzeptieren, um darauf dann aufzubauen.
Die Idee "rauszugehen" ist eine gute Idee, nur wird das nicht immer klappen. es wird Situationen geben, da ist man schneller aus der Haut gefahren als dass man den Raum verlassen konnte, mal abgesehen von Situationen, wo man gar nciht gehen kann.
Ich selbst bin auch ein sehr impulsiver Typ udn meine kinder mussten schon so einige "Ausraster" von mir erleben. Da ich wie gesagt viele Dinge nicht unterdrücken kann, versuche ich es zu verbalisieren, indem ich als Warnung sage: "Ich werde gleich sauer". Dann wissen meine Kinder schon: Jetzt vorsicht Bei der Kleinen funktioniert das sehr gut.
Dann gibt es aber auch Situationen, in denen ich eben nicht zum Vorwarnen komme sondern auch gleich explodiere. Ich versuche in diesen Situationen trotz erhöhter Lautstärke fair zu bleiben udn nicht unsinnige Strafen zu verhängen. ich sage zwar manchmal, was ich am liebsten Tun würde (Fernsehverbot für die nächsten 2 Jahre), aber ich verhänge sie nciht wirklich. Erst, wenn ich mich dann beruhigt habe, dann bespreche ich mit meinem Großen die Situation und erkläre ihm auch, was jetzt passieren wird.
wichtig finde ich auch, dass man sich mal entschudligen kann und auch mal sagt: "Mensch, tut mir leid, aber ich war eben so sauer..." kinder verstehen das und sind nicht nachtragen. Sie lernen sogar, dass es okay ist, Fehler zu machen sich aber dann auch entschuldigen kann und sollte.
Hört sich natürlich alles sehr leicht an. Sei dir sicher, die Theorie ist einfacher als die Praxis. Mir gelingen viele Dinge inzwischen gut, manche leider nicht. Aber wer ist schon perfekt. Ich mache nur leider oft den fehler, die schlechten dinge zu arg zu bewerten udn mir Gedanken darüber zu machen, wie dieses oder jendes sich auf die Kinder auswirkt. Das macht mir dann ein schlechtes Gewissen, was mich selbst wieder einschränkt und belastet. Du siehst also: Selbstrefklektion ist gut, aber zu verkopft darf man auch nicht sein, dass hemmt dann nur.
vg, m.
Mir haben die Bücher von Juul und von Faber/Mazlish sehr geholfen, und das Rabenelternforum.
Die Grundidee ist letztendlich einfach, dein Bild von Kindern zu ändern. Dann kommt die Gelassenheit von allein. Das ist ein anstrengender Weg, aber er lohnt sich. Es geht natürlich auch nicht schnell, sondern dauert und erfordert viel Arbeit an Dir.
Hallo,
gibt es da ein spezielles Buch das du empfehlen kannst ?
Danke
LG
Inka
Juul
- Nein aus Liebe
- Grenzen, Nähe und Respekt
- Was Familien trägt
- Dein kompetentes Kind
- Gespräche mit Eltern
Gordon
- die neue Familienkonferenz
Faber/Mazlish (gibt es auch auf Deutsch)
- How to talk so kids will listen and how to listen so kids will talk
- Siblings withour Rivalry
Am wichtigsten finde ich: How to talk so kids will listen and how to listen so kids will talk und Dein kompetentes Kind. Gordon ist am ehesten verzichtbar.
was ich rauslese ist, daß du von einem extrem ins andere kommen willst.
das wird nicht klappen.
genauso wie wir kinder überfordern, wenn wir anfangen plötzlich 20 neue verhaltensweise nauf ein mal zu fordern, genauso wenig klappt das bei uns selsbt.
je nachdem, worum es speziell geht bei dir, sind sicehr die tips hier hilfereich
also erst mal aufschreiben, WAS denn das zielverhalen überhaupt sein soll "ganz toll, besonnen, auf augenhöhe, niemals laut bla bla bla" wird ja nicht hinhauen.
was ist also ein realitisches zielverhalten in welcher situation?
setzt euch zusammen ,wen ndie kidner schon alt genug sind und überlegt uch, was ihr euch gegenseitig voneinadner wünschen würdet.
und dann sei nicht gleich frustiert, wen nes nicht klappt.
das problem ist ja, daß du nur so lange bei deinem zielverhalten bleibst, bis du innerlich scho nfast platzt unddann überreagierst.
vielleicht ist daher ein mittelweg, den du gleich von beginn an einschlägst besser geeignet zum ziel zu führen.
mach dir baer auc hgedanken ,was ist, wenn er eben NICHT zum ziel führt und in welchen fällen du dan nwelche maßnahmen für sinnvoll hälst
ich kann z.B. mit meinem kind ruhig und auf augenhöhe besprechen, ob es sinnvoll ist zwei hosen übereinander anzuziehen. ich kann ihm argumente liefern, die dagegn sprechen, aber ich kann auc hgut damit leben, wenn ihn das nicht überzeugt.
wenn mein sohn aber schon total hibbeliog vom zucker ist und weiterhin süßkram ins sich reinstopfen will, dann kann ich nur begrenzt in einen austausch von argumenten gehen, enn mein ziel steht von anfang a nfest: er darf nichts mehr dsavon essen.
davon werde ich nicht abrücken ich bin dann bereit mich darauf einzulassen, daß er morgen darf, oder noch obst oder keine ahnung- aber ich kann nicht mit der gleichen gelassenheit rangehen.
ich muß also klar kommunizieren, um welche art von diskussion es jetzt geht. steht dsa ergebnis scho nfest (du rennst nicht einfach über die strasse/ du bleisbt nicht bis mitternacht draußen...) oder seht das ergebnis nicht fest.
und dann brauchst du eine innere überzeugung, daß es sinnvoll und richtig und wichtig- aber eben auch WIRKUNGDSVOLL ist, daß du dies auf eine bestimmte art und weise mitteilst.
und zwar klar und eindeutig. am besten in kleine konkreten schritte unterteilt.
"bitte räum dein zimmer auf". was ist das? wirst du drüber verhandeln oder nicht? wie kommst du zu deinem ziel?
welche schritte sind hilfreich? in wieweit kannst du einen kompromiss eingehen und wo ist deien grenze in dieser frage...
daher: nimm dir EIN porblemfeld vor und versuche dort mal dich zu beobachten
wann gehst du in dei luft (oftmals wenn wir uns hilflos fühlen)
wie kannst du das verhindern (wie kannst du also auf andere weise selsbtwirksam sein als bisher, wie kannst du deien ziele erreichen, waru mist es so schlimm sein ziel mal nicht zu erreichen etc)
und dann überlege dir strategien, die für dich/ euch sinnvoll sind.
spirch mit den kindern und sagen ihnen, wie es dir i nder situation geht und bitte sie, dich ebenfalls zu untersützten.
ich wäre ja eher für "grüne karten" also dir immer wieder ein fdeedbakc zu geben und zu holen, wenn es dir gelingt.
"rote karten" legen den fokus auf die situationen, in denen es nicht gelingt.
dann habe nwir schnell den eindruck des "klappt ja eh nicht, dann ist ja alles egal und ich mach weiter wie bisher"
so wie ein raucher, der versucht aufzuhören und nur wei ler ein mal eine zigarette geraucht hat gleich wieder komplett anfängt, weil er diese n"rückfall" als zeichen wertet, e ja "eh nicht zu schaffen"
also such dir erfolgserlebnisse und arbeitet insegesam an einer kommunikation, die von respekt geprägt ist und von klarheit.
oftmals sind es gena udei versuche nicht klar zu machen ,was uns wichtig ist und wo unsere ziele liegen, die dann scheitern und uns dann dazu bringen, diese zeile brutal durchzu"prügeln".
uns ist oftmals nicht klar, wie ungenau wir kommunizieren und wie mißverständlich.
oftmals ist es uns ja selsbt nicht klar, was wir jetzt wirklich damit wollen und was davon uns wichtig ist, was nitwednig, was verhandelbar....
ich wünsche dir viel spaß dabei!
Da es mir ähnlich ging habe ich mir therapeutische Hilfe geholt. Hat mir sehr gut geholfen.
Hallo,
ich weiss nicht, ob dir meine Ratschläge helfen.
Ich hab ein ähnliches Problem, allerdings mit meiner 15jährigen Tochter, sie kann mich so verletzen und zur Weissglut bringen, setzt das bei Streitigkeiten auch bewusst ein, dass sich da ein richtiger Kampf entwickeln kann.
ICH alleine kann die Situation verändern, weil ich die Erwachsene bin.
Also hab ich mir Hilfe gesucht. Eine "Erziehungs-und Lebensberatung", die Caritas bietet sowas beispielsweise kostenlos an. Einzelgespräche mit Kinder-und Jugendpsychologen. Mir hilft es, die Dinge aus dem Blickwinkel meiner Tochter zu sehen und so ihr Verhalten zu verstehen. Das macht ihr Verhalten nicht besser, aber ich kann gelassener bleiben, und so entspannen sich viele Situationen. Es ist deutlich besser geworden.
Vielleicht probierst du so etwas auch mal aus.
Außerdem habe ich mir das Buch "Die fünf Sprachen der Liebe für Teenager" zugelegt
Das gibt es auch für Kleinkinder.
Ich bin zwar noch nicht fertig mit Lesen, aber ich persönlich finde es bisher sehr gut und hilfreich.
Und der Rat, der hier schon oftmals geschrieben wurde, wenn möglich aus der Situation rauszugehen, ist auch immer wieder hilfreich.
Aber wichtig finde ich auch, dass du dich selbst mal hinterfragst: warum rastest du aus?
Bist du unzufrieden/überlastet o.ä.?
Wenn ja, dann musst du auch andere Dinge ändern, musst etwas für dich tun. Denn nur wenn du zufrieden und glücklich bist kannst du auch gelassener werden
Alles Gute
maja