Hallo,
mein "Großer" ist 5 und ein echt helles Köpfchen. Er war drei Jahre lang der Prinz in der Familie, dann kam sein kleiner Bruder. Nun zeigt mein Großer Verhaltenszüge, die nicht unprobelmatisch sind.
Er ist sehr eifersüchtig auf den Kleinen und achtet immer, dass er nicht zu kurz kommt. Er fordert sehr viel Aufmerksamkeit von uns Erwachsenen und kann sich nicht gut alleine beschäftigen.
Er steckt sehr ungerne zurück, hat immer Recht und kann nach eigener Aussage alles. Das führt dazu, dass er sich im Kindergarten immer mal kappelt und dann klagt, keine Freunde zu haben. (Er ist erst seit Sommer in diesem Kindergarten und hat noch nicht viele feste Bindungen).Zuhause ist er auch immer mal der Auffassung, dass er sich nichts sagen lassen muss. Wenn er sich ungerecht behandelt fühlt, reagiert er zuweilen aggressiv. Allerdings haben wir die Situationen in der Regel im Griff und er spielt schon mit, aber allein diese Auffassung - wächst sich das aus?
Wir befassen uns viel mit ihm, nehmen ihn ernst und vor allem Papa widmet ihm sehr viel Zeit und schenkt ihm viel Zuwendung.
Trotzdem wirkt er oft nicht glücklich. Seine Stimmungen schwanken sehr. Er kaut Nägel und ist auch nicht zuverlässig trocken.
Wie kann man ihn unterstützen. Aus meinem Umfeld höre ich, man müsste ihm mal sein Ego beschneiden. Aber ich will ihm helfen, sich in seiner Situation besser zu fühlen und sich zu entwicklen. Das geht ja nicht mit "Gewalt" und von heute auf morgen.
Auf der anderen Seite muss er ja lernen, dass er nicht das Zentrum der Welt ist....
Hat jemand Ratschläge?
Vielen Dank, der mops
Sozialverhalten mit 5
vielleicht liegts am kurz fassen und schreiben in einem Forum, - aber ich denke schon, dass du vielleicht berechtigt meinst, er käme zurück, - gerade von Mamaseite. Papa ist nicht Mama. -- und ja: er sollte der König sein manchmal.
aber grundsätzlich ist mein 5 Jähriger genauso aufässig, reizbar usw... wie Du es beschreibst, -- und da gibt es kein frisches geschwisterchen ...
kurz vor der ersten KLasse sind eigentlich viele kinder in irgendeiner Form schwierig ...
lg
tanja
Hallo,
so wie Du es beschreibst, steckt Dein Sohn in einem Dilemma Er ist nun Dein "Großer". Aber er ist nicht groß. Er ist 5 und noch ziemlich klein.
Und Du hast ihn als Prinzen beschrieben, der sich den Thron nun auch noch mit einem schreienden Baby-Prinzen teilen muss.
Ich lese aus dem Post heraus, dass ihr dem Großen gegenüber ein schlechtes Gewissen habt, weil er nun nicht mehr das Zentrum ist sondern Geschwisterkind.
Denn eigentlich bräuchte er keine Sonderzuwendungen, er braucht von Euch nur die Sicherheit, dass Ihr ihn lieb habt und vor allem, dass Ihr ihn braucht.
Denn den Prinzenplatz musste er ja nun aufgeben.
Sein Ego ist also schon beschnitten, daran braucht Ihr nun nichts ändern.
Dass 5-jährige die Welt schon ziemlich gut verstehen und alles besser wissen wollen und sauer sind, wenns mal nicht nach ihrem Willen läuft, ist doch normal.
Ich würde Euch empfehlen, als Familie ein WIR GEHÖREN ZUSAMMEN-Gefühl zu entwickeln, ein Gefüge, in der jeder seine Aufgabe hat, auch dein großer Sohn.
Ich fand damals das Buch : "Ich will auch Geschwister haben" von Astrid Lindgren ganz hilfreich, vielleicht kannst Du das mit Deinem Sohn lesen.
Und ein 5-jähriger kann in einer ruhigen und entspannten Atmosphäre auch schon ganz gut sagen, wie es ihm geht und was ihn stört...was er sich so vorstellt.
Grüße,
sternchen
Lieben Dank für deine Antwort.
Was bei meinem Post nicht so rauskommt. Mein "Großer" ist nicht frisch entthront, der Kleine ist schon 2. Der Große sagt einfach, er mag den Kleinen nicht und "stört" refelxartig jede Zuwendung, die mein Mann oder ich dem Kleinen zukommen lassen, indem er dazwischen geht. Nicht mal böse, aber er will in dem Moment immer was. Und das macht es anstrengend. Der Kleine ist sehr genügsam, kommt jetzt aber auch immer mehr mit Forderungen und wird vom Großen immer zurückgewiesen.
Man merkt dem Großen halt an, dass er nicht zufrieden ist. Die Idee mit dem Familien-Gefühl ist sicher hilfreich. Das können wir über die Feiertage üben. Denn leider ist unser Alltag gerade öfter ein Er-oder Ich-Gefühl von seiten der Kinder.
Danke, der Mops
Hallo,
ja, mein Kleiner (fast 5) ist im Moment auch extrem aufsässig, und es ist auch normal, dass sie angeblich alles können und sich nichts sagen lassen wollen, auch oft in der Gruppe der "Bestimmer" sein wollen. Vielleicht bei ihm besonders, da er im Moment zu Hause nicht mehr alleine die volle Aufmerksamkeit bekommt.
"sein Ego beschneiden"?? ne ich glaube, das ist schon genug beschnitten, deswegen reagiert er auch ev. so. Auch das Nägelkauen und das Einnässen könnte (!) darauf hindeuten.
Ich würde ihm besonders viel Aufmerksamkeit geben, und vor allem auch mit dir, statt nur mit Papa. Mama ist immer was besonderes in dem Alter, egal, wie liebevoll sich dein Mann kümmert.
Nur mal so als Denkanstoss: Meine Große ist 15, und jetzt kommt langsam heraus, wie eifersüchtig sie immer noch auf den Kleinen ist, weil er fast all meine Zeit beansprucht und gemeinsame Unternehmungen nur mit mir fast nicht möglich sind (mein Mann ist nur am WE zu Hause). Vom Verstand her versteht sie es, aber im Herzen schmerzt es auch einen Teenie und lässt ihn manchmal blöd reagieren.
LG maja
Danke für deine Hinweise. Ich werde es versuchen, den Großen mehr Exklusivzeit zu geben. Das macht sonst oft mein Mann, aber der Kleine will jetzt auch mehr Papa-Zeit.
Ach, schade, dass es bei uns so anstrengend ist, allen gerecht zu werden ...
Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass sich die Jungs schätzen lernen, aber der Kleine ist 2 und der Große verweigert sich immer noch
LG Mops
Hallo,
"Aus meinem Umfeld höre ich, man müsste ihm mal sein Ego beschneiden."
Warum?
So wie du ihn beschreibst, hat er gar kein Ego.
Ich schätze mal, ihr verlangt zu viel von ihm. Er wird wohl euren Anforderungen überhaupt nicht gewachsen sein. Das würde dazu führen, dass er sich für total dämlich hält und versucht, das zu überspielen.
Gut wäre, wenn ihr ihn so nehmt, wie er ist und nicht darauf wartet, dass er sich "auswächst". Da wächst sich nichts aus. Es liegt nämlich an euch.
Gruß
Interessant, wie du das einschätzt, ohne uns zu kennen.
Ich bin nicht der Meinung, dass man sein "Ego" beschneiden soll, ich höre das zuweilen von anderen, denn er kann sehr dominant und fordernd sein. Er weiß sehr gut um seine Stärken und Fähigkeiten und das merkt man ihm halt auch an.
Und wie viele Kinder in dem Alter mag er es nicht, wenn die anderen nicht nach seiner Pfeife tanzen. Das ist halt schwierig, wenn dazu Geschwistereifersucht kommt - weil der Alltag dann manchmal anstrengend wird.
Und klar liegt es an uns, an wem den sonst
Wenn du deinem Sohn so zuhörst, wie du meine Antwort gelesen hast, dann wundert mich am Verhalten deines Sohnes überhaupt gar nichts.