… wenn es ums Kind, Erziehung und Co. geht?
Ich frage mich das immer häufiger. Genau genommen seit meiner ersten Pekipstunde vor etwa vier Jahren. Im Kindergarten ist es ja noch schlimmer. Wie wird es dann erst später in der Schule?
Ich beobachte sehr oft, dass Mütterfreundschaften immer am selben Punkt scheitern. Und sehe nur wenige, die ihre Freundschaften halten konnten.
Da wird gestritten, weil Kind A nicht mit Kind B spielen will, obwohl Mama A und Mama B ja befreundet sind. Da werden Selbstheilungsexperimente mit Kügelchen und Co. betrieben, Kinderärzte, Pädagogen und Co. als Idioten dargestellt. Da werden Schlafprogramme durchleuchtet und es wird geschaut das Mama es auch alles bloß richtig macht. Meine Kinder schlafen seit jeher ohne irgendwelchen Schnickschnack. Ich hab von Schüben das erste mal nach der Geburt meines zweiten Kindes gehört.
Die Kinder dürfen sich auch selten dreckig machen, sich mal raufen oder ähnliches. Man wird schräg angeschaut (so wie ich) wenn Mini mit einer Wahnsinns Schürfwunde (Fahrradunfall… trotz Helm. Fand ich auch doof) im Gesicht auftaucht.
Ich finde dieses Müttermobbing, gerade aktuell bei uns im Kiga ganz grauenhaft. "Ach ihr wohnt in den und den Häusern? Ja DAS war ja vorher noch sozialer Wohnungsbau"
Was haben die davon sich gegenseitig so zu erniedrigen? Ich bin manchmal wirklich sehr traurig, dass fast jedes Playdate nach der Kita zu Lästereien über andere mutiert. Natürlich lästern wir alle irgendwo mal. Aber für mich hat es einfach Grenzen.
Mir ist es auch egal ob die Mutter der allerliebsten Freundin meiner Großen schlecht deutsch kann.
Ich frage mich nur nach dem Warum. Warum macht man sich das Leben oft so schwer?
Liebe Grüße von einer heute sehr nachdenklichen Arletta, der gerade eine Freundschaft entgleitet, die so wichtig für mich war.
Warum gibt es unter Müttern so häufig Spannungssituationen?
Hallo,
und ja, da ist etwas dran. Zum Glück ist das in meinem Umfeld nicht so häufig. Wenn meine Tochter mit dem Kind einer Freundin nicht spielen mag, dann ist das halt so. Zum Glück ist mein Kind relativ umgänglich und hat kaum Probleme mit anderen Kindern. Aber ja, ich weiß genau, was Du meinst.
LG
Ich kann das auch echt nur als "Spannungsgefühl" deuten. Früher mit 16 hab ich mich auch so gefühlt, wenn ich mit neuen Klamotten zur Schule bin und nicht sicher war ob das cool ist.
Heute ist es das gleiche Gefühl. Nur halt mit einem Kindergartenkind, was ne Schramme vom wilden Radfahren hat.
Hallo,
ehrlich gesagt, habe ich das bislang nicht so erlebt.
Wobei ich im Kindergarten oder in der Schule auch keine Freundschaften geschlossen habe oder schließe.
Man unterhält sich zwar über dies und jenes, aber jeder macht sein Ding und gut ist es.
Wenn meine Tochter mit Kind B und C befreundet sein will, mit A aber nicht, ist das ihre Entscheidung und ich mische mich da nicht ein.
GLG
Was du beschreibst, habe ich noch nie erlebt, sondern kenne ich nur von Urbia und aus dem Buch "Müttermafia" (was gewisse Urbianutzer-Typen recht gut beschreibt ).
Ich muss aber dazu sagen, dass ich nie bei Pekip, Krabbeltreffs, etc. war und bei anderen Kindergartenmüttern nie über ein Hallo/Tschüß hinaus gekommen bin (was ich anfangs wegen möglicher Freundschaften für meinen Sohn schade gefunden habe, als mein Sohn Freunde hatte, nicht mehr).
" der gerade eine Freundschaft entgleitet, die so wichtig für mich war. "
Die Frage ist doch, wie definierst du "Freundschaft"?
Ob jemand ein echter Freund für mich ist, weiß ich erst nach Jahren, wenn der bestehende freundschaftliche Kontakt auch eine größere Unstimmigkeit/einen Streit ohne größeren Schaden überstanden hat. Und wenn dieser jemand meine Ansichten akzeptiert, obwohl er andere Ansichten hat, und umgekehrt. (Und all das andere, was gemeinhin eine Freundschaft ausmacht.)
Ich habe seit über 20 Jahren zwei richtige Freundinnen, ansonsten hat seither niemand, den ich neu kennengelernt habe, meine Kriterien von "Freundschaft" erfüllt, und das hat sich jeweils nicht erst nach Jahren gezeigt, sondern ziemlich schnell (da einfach nicht dieselbe Wellenlänge).
Ich habe hier bei Urbia oft das Gefühl, dass mit der Bezeichnung "meine Freundin", "unsere Freundschaft", etc. sehr inflationär umgegangen wird und jede neue, sympathische Bekanntschaft nach nur wenigen Wochen schon als "Freundschaft" eingestuft wird.
Echte Freundschaften überstehen auch unterschiedliche Erziehungsansichten, nämlich dann, wenn die Mütter zusammen beschließen, ihre Kinder aus der Erwachsenenfreundschaft raus zu halten und sich nur noch ohne Kinder zu treffen.
"h finde dieses Müttermobbing, gerade aktuell bei uns im Kiga ganz grauenhaft. "Ach ihr wohnt in den und den Häusern? Ja DAS war ja vorher noch sozialer Wohnungsbau""
Das hat nichts mit Mobbing zu tun, sondern ist Standesdünkel, Hochnäsigkeit und Arroganz. Wie man aber im Zusammenhang mit solchen Aussagen von "Freundschaft" reden kann, ist mir schleierhaft
"Natürlich lästern wir alle irgendwo mal. Aber für mich hat es einfach Grenzen."
So rechtfertigst DU dein Lästern und genauso rechtfertigen die anderen ihre Lästereien.
"Mir ist es auch egal ob die Mutter der allerliebsten Freundin meiner Großen schlecht deutsch kann."
Das kommt darauf an:
wenn jemand frisch nach Deutschland gezogen ist, erwarte ich noch nicht die perfekten Deutschkenntnisse. Aber nach ein paar Monaten sollte man schon besser als nur "schlecht deutsch" sprechen können.
Auch macht ein die Landessprache schlecht sprechender Elternteil seinen Kindern das Leben nicht gerade leichter, und auch das sollte niemandem egal sein.
"Ich frage mich nur nach dem Warum. Warum macht man sich das Leben oft so schwer?"
Ja, warum machst DU dir denn dein Leben so schwer?
Ich würde mich mit Müttern, die sich so aufführen wie von dir beschrieben, nicht weiter abgeben und kann mich über mein Leben diesbezüglich überhaupt nicht beschweren.
Es zwingt dich doch keiner den Kontakt zu solchen Unsympathen zu halten.
LG,
J.
Hallo!
Weil ich es verletztend finde, wenn man nur auf Grund der Häuser, in denen man lebt, behandelt zu werden als sei man nichts Wert.
Meine Freundin und ich kennen uns schon sehr viele Jahre. Mittlerweile haben wir wirklich unterschiedliche Definitionen von Freundschaft. Dennoch finde ich das sehr traurig, weil sie eben nie so war (und vor allem nie so sein wollte). Das tut weh, da wir viele Wege gemeinsam gegangen sind.
Super geschrieben! Genau meine Meinung!
Hallo Arletta
Es hilft sehr, wenn man sich seiner Sache sicher ist. Dann kann man doch vieles an sich abprallen lassen (ich kann mir nicht vorstellen, dass mich eine Schramme meines Sohnes in irgendeine Verlegenheit gebracht hätte). Als zweites: Toleranz gegenüber den anderen. Damit kann man viele Lästerer auflaufen lassen . Wenn die Leute mich dann zu langweilig finden, weil ich nicht mitlästere, dann ist es ihr Problem und ich brauche ihre Gesellschaft nicht. Aber in der Regel findet man doch auch andere Gesprächsthemen!
Ich kenne aber den sozialen Stress auch. Der ist halt einfach auch dabei, aber schlimm finde ich ihn nicht. Ausserdem sehe ich immer durchaus die Möglichkeit über die Kinder andere nette Leute kennen zu lernen, die ja offensichtlich momentan in einer ähnlichen Lebensphase befinden. Da ist doch ein Potential zu weiteren richtigen Freundschaften!
LG Paula
Meine Freundschaften sind meine Freundschaften. Wenn mein Kind sich mit deren Kindern gut versteht: Prima! Wenn nicht: Pech gehabt! Manchmal gucke ich, ob sie sich andres verabreden kann und wenn nicht, treffe ich mich mit meiner Freundin und sie muss in den sauren Apfel beißen. Ich muss auch manchmal mit, wenn sie sich trifft oder sie hinbringen oder so. Rücksicht ist dann in beiderlei Hinsicht gefragt und das müssen auch Kinder lernen…
Viele Mütter können sich nicht von ihren Kinder trennen - sie sehen nicht ein, dass das Kind eine vollkommen andere Person ist als sie. Dadurch nehmen sie alles, was mit dem Kind zu tun hat, persönlich.
Für mich muss die grobe Ansicht stimmen. Ich könnte nicht mit einer Mutter, die ihr Baby alleine schreien lässt. Mit den vielen Zwischenstufen komme ich klar, notfalls wird das halt keine tiefe Freundschaft.
Ich erlebe auch sehr viele Kampfmütter, und nur wenige, die entspannt sind und einfach ihr Ding machen. Mit den letzteren komme ich sehr gut klar, auch wenn unsere Ansichten teilweise weit auseinanderklaffen.
Hallo,
Dein Text trieft vor Vergleichen, dass ist m.M.n. das größte no go.
Schön wenn sich dein Kind ungestört dreckig machen kann, absolut egal wenns andere nicht machen dürfen....verstehst du was ich meine?
Warum muss man immer Erziehungsstile miteinander vergleichen? Mir ist es absolut egal wie andere das Schlafen mit ihren Kindern Händeln, ist schließlich nicht mein Schlaf der mir geraubt wird.
Ich unterhalte mich mit Bekannten (das sind Mamas aus der Kita/ Schule für mich) über Oberflächlichkeiten. Hausaufgaben, Lehrer, Kinderarztbesuche...
Freundinnen, richtige Freundinnen habe ich andere, eben aus meinem Freundeskreis. Da kann ich über tiefgründige Sachen sprechen. Probleme erörtern etc.
Eine Freundschaft geht m.E.n. auseinander, weil man sich einfach unterschiedlich entwickelt. Da spielen die Kinder keine so gravierende Rolle. Lebensstile verändern sich, manche Menschen entwickeln sich weniger weiter und irgendwann hat man sich eben wenig zu erzählen, wie in manch einer Partnerschaft.
MfG
Wenn Menschen zusammenkommen, dann gibt es Lästereien. Das ist normal. Allein die Tatsache, dass man Kinder hat, verbindet eben nicht zwingend. Es genügt nicht für eine Freundschaft.
Außerdem muss man mit und für Kinder viele Entscheidungen treffen, teilweise auch endgültige (wie z. B. beim Impfen). D.h. dass die Eltern in der Regel sehr gut darüber nachgedacht haben und eine RICHTIGE Entscheidung getroffen haben. Logisch ist die RICHTIG, denn andernfalls würde man ja für sein Kind etwas SCHLECHTES tun. Folglich handeln alle, die es anders machen, verantwortungslos. Man konstruiert sich halt seine Welt. Und die allermeisten Leute neigen dazu, schwarz/weiß zu denken. Wenige können ihre Entscheidungen RICHTIG finden, gleichzeitig aber die Entscheidungen der anderen akzeptieren oder wenigstens tolerieren.
Und ehrlich? Muss man jeden mögen? Jetzt in der Schule fällt es besonders auf, dass ich nur ganz wenige Eltern einigermaßen leiden kann. Und Eltern, mit denen man potentiell befreundet sein könnte, sind gar nicht darunter. Dass die Kinder sich mögen, steht auf einem anderen Blatt. Das dürfen sie tun. Glücklicherweise sind sie in einem Alter, wo sie ihre Freundschaften selbst pflegen können. D.h. alle Verabredungen trifft meine Tochter mittlerweile selbst. Nur wenn es komplizierter wird (wer bringt wen wohin und holt ihn ab oder oder oder) helfe ich aus und spreche kurz selbst mit der anderen Mutter, damit nichts schief geht. Und man sieht sich halt kurz beim Abholen. Ich bin sehr froh, dass die Zeiten vorbei sind, wo man sich praktisch "zwangsweise" auch mit den Eltern trifft, weil die Kinder noch zu klein sind, um allein zu bleiben.