Hallo! Ich habe folgendes Problem. Mein Freund (Türke) und ich (deutsch) erwarten ein baby. Hat jemand Erfahrungen mit der erziehung? Also weil ich Christin und er Moslem ist... Das ist alles ein bisschen schwierig.. Wie kann man sich da am besten einigen? Oder ist eine Erziehung mit beiden Religionen möglich?! :D wahrscheinlich nicht... Aber ich bin echt ein bisschen überfordert mit der Situation
Freue mich über jede Antwort! Liebe Grüße
Türkisch/deutsch
Habt ihr darüber nie gesprochen??
Es kommt hauptsächlich darauf an, wie religiös die Eltern eines Kindes sind.
ja doch schon, aber ist ja klar dass ich meinen glauben weitergeben will und er seinen
nö, so klar ist das nicht, es gibt unzählige Christen die zwar getauft sind, aber selbst überhaupt nicht religiös sind, die im Erwachsenenalter auch keine Kirche besuchen und nicht mal klar sagen würde, dass sie überzeugt sind, es gibt einen Gott.
Und genauso gibt es Muslime denen Religion schnuppe ist, die nur irgendwelche Traditioen aus der Familie kennen aber null praktizeren.
Wenn ihr beide euren Glauben weitergeben wollt- da wäre ein grundlegendes Gespräch VOR Zeugung eines Kindes mal von Vorteil gewesen, es gibt halt doch erhebliche Unterschiede in den Glaubenslehren.
Kaufst Du auch ein Auto, eine Eigentumswohnung etc. und machst Dir dann Gedanken darüber, wie Du den Unterhalt finanzierst?
Ich denke, das es sich nun finden muß. Davon ausgehend, daß niemand freiwillig mit einem der Extremisten der jeweils anderen Religion ein Kind in die Welt setzt (aber man hat ja schon Pferde kotzen sehen...), beginnt eine religiöse Prägung ja nicht gleich mit dem ersten Tag des Kindes. Ich denke, Du wirst den ersten Eindruck erhalten, wenn Dein Mann sich mit Händen und Füssen gegen eine Säuglingstaufe wehren wird, wobei es Dir am Herzen läge.
Erfahrungen auf diesem Gebiet habe ich persönlich allerdings keine.
Gzg
Irmi
Es kommt darauf an, wie religiös dein Freund ist. Laut Koran, gehört das Kind im Falle einer Scheidung/Trennung in die Familie des Mannes. Es wird als Moslem geboren und somit gehört auch die traditionelle Beschneidung bei einem jungen dazu.
Habt ihr noch nie darüber gesprochen? Du musst doch wissen, wie seine Ansichten bezüglich Ehe/Beziehung usw sind. Vielleicht solltest du dich überhaupt mal mit dem Islam beschäftigen, dazu gehört auch die Sharia.
Liebe Grüße
Hallo,
ich bin seit 13 Jahren mit meinem türkischen Mann zusammen, wir haben auch einen Sohn.
Wir haben keinerlei Probleme, da mein Mann a nicht gläubig ist und wir unseren Sohn gemeinsam erziehen.
Wir haben sehr ähnliche Ansichten, dass haben wir in den 6 Jahren ohne Kind gemerkt.
Seine Eltern sind sehr streng gläubig und haben mich von Anfang so akzeptiert wie ich bin.
Ich würde mich im Leben auch nie für jemanden anderen ändern und unser Sohn würde bewusst nicht getauft, er soll später selber entscheiden, ob er Moslem oder Christ werden möchte.
Schweinefleisch wird von mir und meinem Sohn gegessen, von meinem Mann nicht.
Ich lebe ein glückliches Leben mit meinem türkischen Mann.
LG
Claudia
Hallo,
Das Thema Erziehung ist gleich. Kind leben, umsorgen, es für das eigenständige Leben vorbereiten etc......
Bei religiösen Erziehung gibt es natürlich unterschiede.ist dein Mann praktizierender Moslem ? Dann wird euer Kind keinesfalls getauft, koransschule gehört ab ca. 6 Lebensjahr zum Alltag ebenso das Beten.
Ist er ein pseudomoslem, dann machst du dir umsonst sorgen.
Auch wenn die ss ungeplant war, so spinnt doch jede Partnerschaft Zukunftspläne, hast du dir nie ausgemalt, wie eure Beziehung mit Kind aussehen würde????
"Kind leben," ==== Kind lieben
Mein Mann ist Türke und wir leben seit etlichen Jahren in der Türkei.
Jedoch hat er Null mit der Religion zutun, genauso wie seine ganze Familie und genauso wie unser Freundes und Bekannten Kreis.
Unser Sohn ist getauft, wir feiern christliche Feste wie Weihnachten und Ostern. Wir besuchen hin und wieder hier in Istanbul eine deutsche Kirche.
Ich bin auch selbst nicht fanatisch religiös. Denke nur wenn man schon Weihnachten und Ostern etc feiert, sollte das Kind auch wissen warum und woher es kommt.
Normalerweiße ist es so, das wenn das Kind geboren wird, automatisch der Religion des Vaters angehört. Die Damen in unserer Kirche waren verwundert das unser Sohn getauft ist (jene die mit Türken verheiratet sind - es gibt auch etliche die beruflich hier sind, wo beide Eltern Deutsche sind).
Wie tolerant ist er denn, lässt er dich denn deinen Glauben weiter ausleben ohne sich einzumischen? Oder versucht er dich auch zu bekehren.
Ich denke ihr solltet grundlegend darüber sprechen bevor das Kind geboren ist bevor es danach übers Bein gebrochen wird und evtl noch eskaliert.
Hallo,
wäre ich in der Situation, würde ich ganz klar das Kind irgendwann entscheiden lassen, welcher Religion, bzw. ob es überhaupt einer Religion angehören möchte.
LG
Hallo,
der Vater meines Kindes ist Moslem, ich selbst bin Atheistin. Wir leben getrennt. die jeweiligen Ansichten zur Religion war aber kein Trennunsgrund. Auch mein neuer Lebenspartner ist Moslem.
Unser Kind geht in eine katholische Grundschule und geht daher regelmäßig auch in eine Kirche und nimmt am Religionsunterricht teil (mit viel Spass).
Unser Kind geht regelmäßig mit Papa oder anderen aus dessen Familie in die Moschee und lernt arabisch lesen und schreiben (weil das die Sprache seines Vaters ist). An einem Koranunterricht nimmt unser Kind nicht mehr teil. Sein Vater hat ihn das ausprobieren lassen, er hatte keinen Spass daran und zwingen tut ihn keiner.
Wenn unser Sohn Lust hat zu beten dann macht er das mit Papa oder einem seiner Onkels zusammen.
Unser Sohn feiert alle Feste (Weihnachten, Ostern, Ramadan und Kurban Ramadan) und freut sich diebisch darüber das er nicht nur das eine oder das andere feiern darf
Ich denke es Bedarf viel Toleranz beider Seiten um das gut hinzukriegen und beide müssen auch zu Kompromissen bereit sein. (ich habe z. B. kein Schweinefleisch im Haus, mein Lebenspartner akzeptiert aber meine Currywurst oder mein Schweinschnitzel beim Imbiss oder Restaurant)
Die religöse Einstellung eines Menschen ist nicht die Entscheidung von Eltern sondern die des jeweiligen Menschen selbst. Wir leben praktisch jeder vor was wir von und über Religion denken und unser Kind wird sich irgendwann selbst entscheiden.
Das war auch für mich der Grund als überzeugte Atheistin ihn in den Religionsunterricht zu belassen. In unserer Familie wird viel über Religion, Politik und Geschichte gesprochen und es gibt verschiedenste Ansichten, unser Kind lernt von allen Seiten -so hoffen wir.
Einige der obrigen Kommentare kommen mir unbedarft bzw. ohne Kenntnisse über den Islam vor. Wenn du dich mit der Entstehungsgeschichte des Islam beschäftigen willst und du mehr über die Religion deines Freundes wissen willst dann empfehle ich folgendes Buch:
http://www.amazon.de/Kein-Gott-au%C3%9Fer-Muhammad-Gegenwart/dp/3406544878
Setzt euch jetzt in der Schwangerschaft zusammen und besprecht wie ihr euch das Leben mit Kind vorstellt und sprecht über eure Wünsche bzgl. Religion und Wertevermittlung und seht wie ihr da übereinkommt.
Alles gute euch!