Hallo zusammen!
Es geht um meinen 10 jährigen Sohn. Ich habe ihn komplett alleine gross gezogen, jetzt habe ich seit kurzem einen Partner.
Der Kindesvater hat sich in der Schwangerschaft getrennt, es besteht alle 5 Jahre mal Kontakt. Wechselt ständig seine Wohnorte und Unterhalt habe ich auch noch niemals einen Cent gesehen!
So, das Problem ist, das ich meinen Sohn all die Jahre auf einem "Trohn" getragen habe. Habe ihm wenig Konsequenzen und Regeln bei gebracht, ihn mit "übertriebener" (wurde mir nun gesagt) Mutterliebe gross gezogen habe, ihm alles abgenommen habe, er musste und brauchte nichts machen. Selbst Kinderzimmer habe ich aufgeräumt...
Ich habe seit kurzer Zeit eine Erziehungshilfe, und sie hat mir einiges deutlich gemacht. Mir ist auch klar geworden, das er einfach nur verzogen ist Daher diese deutliche Verhaltensauffälligkeit.
Er ist sehr auf mich bezogen, sucht auch viel Nähe.
Die gebe ich ihm natürlich, aber wenn ich andere gleichaltrige Kinder sehe, merke ich - wie "anders" er ist. Geistig ist er auch etwas zurück
Ich lasse ihn auch noch testen, damals mit 5 wurde er schon auf unterschiedliche Sachen getestet, aber hatten nie eine richtige Diagnose.
Jetzt werde ich das alles noch intensiver in Angriff nehmen.
Er ist mein Sonnenschein, mein Ein und Alles. Aber leider habe ich vieles einfach nur falsch gemacht........
Ich selbst bin behütet aufgewachsen, meine Mutter hat mir auch vieles abgenommen und ich durfte immer einfach nur "Kind" sein. Aber ich habe mich ganz normal entwickelt, habe nur Selbstwert probleme, mache mich oft selbst fertig, und bin hypersenibel.
Diese Unsicherheit übertrage ich natürlich auch auf meinem Sohn.
Gehe schon diesbezüglich zu einer Therapeutin.
Die Lehrerin ist auch mit Ihrem Latein am Ende Er geht schon auf eine Schule mit Schwerpunkt Lernen und emotional.
Wir hatten Montag ein Gespräch, und ich bin weinend raus..
Ich weiss nicht mehr weiter. Die Erziehungshilfe ist sehr lieb, und gibt mir viele Tips. Aber auch sie meinte, man kann keine Wunder erwarten wenn er vorher jahrelang wie ein König behandelt wurde. Habe einfach Angst das man denkt, ich kann meinen Sohn nicht erziehen und das er woanders besser aufgehoben wäre. Dann würde ich Amok laufen.
Ich fahre ihn zu alle Therapien.. Ergo und Logo.
Jetzt wollen wir ihn noch weiter testen lassen, und sind mal gespannt...
Gibt es hier Gleichgesinnte?
Schlechte Mutter.... Erziehung ist verdammt schwer
Hallo,
wie äußern sich denn die Probleme mit deinem Sohn? Das konnte ich nicht heraus lesen.
vg, m.
Es ist schwer, das zu beschreiben!
Er will 100% Aufmerksamkeit, in jeder Situation. Dadurch benimmt er sich manchmal wie ein 5 jähriger
Er stört den Unterricht in der Schule, sagt immer, er kann es nicht, dabei sind es sehr einfache Aufgaben. (Keine normale Grundschule, er lernt langsamer)
Macht halt alles,um Aufmerksamkeit zu bekommen... auch wenn es negativ ist, hauptsache er ist die Nr 1
HI,
du hast ja selbst schon geschrieben, dass du ihn jahrelang wie einen kleinen König behandelt hat und nun soll er sich von heute auf morgen anders verhalten ... das geht so einfach nicht, aber das weißt du ja eh.
Natürlich kannst du deinen Sohn erziehen, und nun mit einem Partner an der Seite geht es sicherlich auch noch einmal leichter...niemand wird dir dein Kind wegnehmen, wenn nicht alles komplett im Argen liegt und das Kind misshandelt wird etc... mach dir da keine Sorgen!
Weißt, behütet aufwachsen und trotzdem nicht ein kleiner König sein geht doch auch. Übergib ihm einfache Aufgaben und zeigt ihm, wie stolz du bist, wenn er es schafft.
Ihr esst zu dritt zu Abend und auch ihr Erwachsenen könnt euch unterhalten? Lob. In kleinen Schritten .
LG mimi
So geht es mir manchmal auch.
Ich denke auch immer was räume ich eigentlich der Großen noch hinterher.
Aber wenn mein Kleine sagt ich kann das nicht, weiß ich sie will es nicht.
Kann nicht heißt will ich nicht.
Das kann auch meine Große wenn sie Staubsaugen soll. Das kann ich nicht. Gut sage ich dann dann kannst du ja bügeln. Du hast die Wahl entweder das oder das.
Sie wachsen auch behütet auf aber dennoch müssen sie ihren Beitrag nunmal auch leisten da ich allein bin.
Du kannst deinen Sohn nicht alles abnehmen, da er ja für sein Leben nichts lernt. Er soll doch irgendwann allein klarkommen.
Somit muss er langsam lernen auch mal sein Zimmer aufzuräumen. Auch das lernen einteilen können. Ebenso an anderen Hausarbeiten sich beteiligen.
Wenn meine Große die Wäsche nicht in den Wäschekorb legt, weiss sie sie werden nicht gewaschen. Wenn sie das Zimmer nicht bis zum ende der Woche sauber hat bleibt sie zuhause. Zeit hat sie genug. Auch die Kleine sie ist 7 jahre muss ihr Zimmer aufräumen. Wenn sie es nicht tun muss ich es zusätzlich machen und das schafft man nicht auch noch.
Hallo,
ich denke, es ist nicht zu spät, ihm noch mehr Selbstständigkeit beizubringen.
Von 0 auf 100 wird es nicht klappen, aber Du kannst peu a peu anfangen, ihm kleine Aufgaben zu geben.
Nur solltest Du jetzt anfangen und wenn er sich weigert oder bockt, auch stur bleiben.
Ich sehe es oft am Bruder meines Mannes, der ist mit Ü-30 noch ein Pascha, der sich von Muttern die Wäsche machen lässt und die Wohnung putzen lässt.
Der hat sogar die Dreistigkeit, sie von unterwegs anzurufen und ihr mitzuteilen, dass sie bitte noch seine Küche putzen müsste, weil seine Katze den Fressnapf rumgeschoben hat...
Er hilft bei Familienfeiern nicht mit (Essen herrichten, Tisch decken bzw. abräumen, etc) sondern hockt am Tisch, isst und geht irgendwann wieder.
Mein Mann hingegen stand früh auf eigenen Beinen und ist auch heute im Haushalt und bei der Erziehung eine super Hilfe.
Zum Miteinander in einer Familie gehören eben neben den ganzen Wünschen und Forderungen auch Pflichten und Spielregeln.
Unsere ist nun drei, aber sie hat auch schon kleine Pflichten - sie weiß, dass leere Papierchen oder eine Bananenschale in den Müll gehören, sie sie räumt (wenn auch mit etwas Hilfe) ihren Kram weg, sie kann sich an- und ausziehen, weiß wohin ihre Schuhe gehören, räumt die Spüli aus, hilft den Tisch decken/abräumen.
Beim Sonntagsfrühstück packt sie die Bäckertüte aus und legt die Brötchen ins Körbchen; bringt dieses an den Tisch. Weiß auch, dass z.B. die Butter oder das Marmeladenglas an den Frühstückstisch gehören und bringt es (immer einzeln) brav an den Tisch.
Meine Bekannte meinte auch mal, dass sie mit ihren Kids eher spät dran war - manchmal macht sie es auch auf die "harte Tour", wenn die 13-jährige Tochter oder der 11-jährige Sohn keinen Bock haben, sich am Haushalt zu beteiligen.
Es sind nur Beispiele, aber sie lauten z.B.
- wenn jemand sich den letzten Joghurt aus dem Kühlschrank nimmt, sein Duschgel verbraucht hat, merkt dass das Klopapier zur Neige geht, etc soll er bitte auf den Küchenblock schreiben, dass dies und das benötigt wird.
- nasse Handtücher werden nach dem Duschen/Baden sauber aufgehängt
- getragene Klamotten werden bitte von jedem selbst in den Waschkeller gebracht. Wer seinen Kram nicht runterbringt, der bekommt ihn nicht gewaschen.
- Zimmer räumt jeder selber auf. Tassen, Teller, etc werden runter gebracht. Wird es meiner Bekannten zu saustallmässig, legt sie große Müllsäcke auf die Betten und schmeißt den ganzen Schweinkram (Schokopapierchen, leere Flaschen, fettige Teller, schmuddlige Tassen, rumliegendes Zeug, getragene Klamotten...) auf das Bett.
- mindestens 1x pro Jahr werden die Zimmer ausgemistet, d.h. Spielzeug, das nicht mehr gebraucht wird soll nochmal gecheckt und ggf sauber gemacht werden, und dann geht sie auf den Flohmarkt. Das Geld dürfen ihre Kids behalten, aber sie verlangt, dass sich die Kids mit an den Stand stellen.
- Fahrräder etc macht jeder selber sauber
Mach es aber nicht zu streng, sondern arbeite mit viel Lob.
Deinem kleinen König wird kein Zacken aus der Krone brechen, sondern er wird dadurch auch stolz sein, wenn er etwas alleine packt oder sieht, wie er Dich entlasten kann.
LG
Hallo,
irgendwie verstehe ich deinen Thread nicht.
Du hast zwei Kinder, wie ist es da möglich ein Kind wie einen König zu behandeln?
Und wenn du deinen Sohn jahrelang verzogen hast, gab es da mal nicht Kritik vom Kindergarten? Hat man dir damals nicht schon gesagt, dass was schief läuft? Konnte der Kindergarten deinen Sohn nicht wenigstens etwas "gerade biegen"?
"Die Lehrerin ist auch mit Ihrem Latein am Ende Er geht schon auf eine Schule mit Schwerpunkt Lernen und emotional.
Wir hatten Montag ein Gespräch, und ich bin weinend raus.."
Eine Förderschullehrerin, die mit ihrem Latein am Ende ist? Da muss dein Sohn ja wirklich sehr verhaltensauffällig sein.
Was hat die Lehrerin denn gesagt, dass du weinend aus dem Gespräch gegangen bist? Kritik an deinem Sohn dürfte für dich ja nicht überraschend kommen, wenn du doch inzwischen weißt, dass und was du in den letzten Jahren bei deinem Sohn alles falsch gemacht hast und wenn du selber weißt, dass dein Sohn verzogen und verhaltensauffällig ist.
Was hat dein Sohn denn so Schlimmes gemacht? Was du mamavonyannick geschrieben hast, hört sich zwar nervig und anstrengend an, ist aber nichts, womit ein Lehrer (gerade auf einer speziell für diese Problematik ausgerichteten Förderschule) nicht umgehen können sollte.
"Habe einfach Angst das man denkt, ich kann meinen Sohn nicht erziehen und das er woanders besser aufgehoben wäre."
Du redest immer nur von deinem (einen) Sohn, dabei hast du doch zwei Kinder - wenn das 2.Kind auch verzogen und verhaltensauffällig wäre, würdest du doch auch dein 2.Kind erwähnen?
Wenn dein 2.Kind sich relativ normal benimmt, können deine erzieherischen Fähigkeiten nicht so desolat sein, dass man dir ein Kind weg nimmt.
Ich weiß eigentlich nicht, was du mit deinem Thread bezwecken willst? Gleichgesinnte, die zugeben, in der Erziehung ihrer Kinder fast alles falsch gemacht zu haben, wirst du hier wohl kaum finden (selbst, wenn es so wäre).
Es ist gut, dass du deine Fehler eingesehen hast.
Es ist gut, dass du dir von einer Erziehungshilfe und Therapeutin helfen lässt, und es ist gut, dass du deinem Sohn notwendige Therapien und Tests zukommen lässt, um ihm zu helfen.
Aber was hilft dir das jetzt?
LG,
J.
Wo steht denn, dass sie ein 2. Kind hätte?
Sie hat einen neuen Partner...
1) Wie übersetzt du den nickname "mama2kids", wenn nicht "Mama2Kinder"?
2) Hier spricht sie ja von zwei Kindern:
http://www.urbia.de/forum/45-leben-mit-handicaps/2662232-entwicklungsverzoegerung-krabbeln-laufen-sprechen/16873375
Hallo!
Also: Dein Sohn ist geistig etwas zurück. Ein Kind, welches sich langsamer entwickelt, kann und darf man niemals mit Gleichaltrigen vergleichen. Das kann ja gar nicht funktionieren.
Mutterliebe kann ein Kind nie genug bekommen - "übertrieben" ist also auch falsch.
Du brauchst eine Erziehungshilfe, die sich mit den speziellen Problemen von Kindern auskennt, die sich geistig anders entwickeln als andere Kinder. Frag deine Erziehungshilfe mal, welche Qualifikation sie für Kinder mit Defiziten hat.
Es kann nämlich durchaus auch richtig sein, was du da machst.
Und letzten Endes sollte eine Förderlehrerin durchaus in der Lage sein, selbst das noch so "verzogenste" Kind unter Kontrolle zu bringen OHNE die Mutter fertig zu machen.
Gruß
Hallo,
also erst einmal glaube ich nicht, dass Du alles falsch gemacht hast. Das ist der vollkommen falsche Ansatz. Lass Dir das bitte auch nicht von Lehrern und Therapeuten einreden!
Eine Mutter merkt in der Regel schon sehr gut, wie sie auf ihr Kind eingehen muss, wenn sie sensibel ist. Ich lese jetzt nicht heraus, dass du unsensibel und gleichgültig bist. Ich glaube nicht, das man ein Kind zu sehr verwöhnen kann. Natürlich kann man das Kind mehr einbinden und es gewinnt damit mehr Selbstständigkeit aber das ist auch abhängig von der persönlichen Entwicklung des Kindes.
Ich habe einen Sohn, der Autist ist. Früher wurde mir auch vorgeworfen, dass ich vieles falsch machen würde. Aber ich hatte als Mutter eben immer ein Gespür dafür, was geht oder nicht. Ohne meinen Schutz wäre er schon lange nicht mehr am Leben. Ich kann ihn auch nicht mit Gleichaltrigen vergleichen.
Mein Glück war, dass wir noch eine Tochter bekommen haben, die ganz anders tickt, eben normal und ich sehe, dass es nicht an mir oder unserer Erziehung lag, dass viele Dinge so sind wie sie sind. Unser Sohn entwickelt sich aber trotz Einschränkungen sehr gut und trotzdem würden vielleicht Außenstehende behaupten, dass er zu sehr verhätschelt wird.
Aber weiß Du was, dass ist mir egal.
Ich glaube nicht, dass Du Angst davor haben musst, dass dir jemand das Kind wegnimmt. Es gibt dafür keinen Grund. Du solltest allerdings mehr Selbstbewusstsein auf deine Qualität als Mutter entwickeln und auch die Meinungen von außen hinterfragen. Nicht alles, was von anderen gesagt wird, entspricht auch tatsächlich der Realität.
Alles Gute
Carola
Hallo,
Ich denke nicht, dass du dich schuldig fühlen müsst. Warum auch immer du deinen Sohn so behandelst, es hat seinen Grund. Wie sagte mir mal eine Therapeutin, Menschen handeln, wie sie handeln, weil sie in diesem Moment nicht anders können.
Das macht nicht alles richtig, was man tut, aber es macht es verständlich.
Insofern fände ich eine Sache sehr wichtig. Warum behütest du deinen Sohn so? Sein Kind Dinge selbst machen lassen, hat ja auch etwas mit loslassen zu tun. Wenn dein Kind Dinge selbst erledigen kann, bedeutet das ja auch, dass er unabhängig wird. Ich denke, dass eigentlich alle Mütter, die ihre Kinder so bemuttern, genau davor Angst haben (vielleicht noch mit ein paar anderen Dingen, wie bspw. ich kann es nicht ertragen, wenn mein Kind enttäuscht wird...).
Für mich ist das größte Problem auch nicht, dass er ein Pascha wird, sondern sein Selbstwertgefühl. Wenn er nicht gezeigt bekommt, dass er verantwortlich für Dinge ist und dass er das auch kann, wird er nie erfahren, wie gut es sich anfühlt, wenn man etwas von sich aus erreicht. Du hast dabei aber auch eine unglaublich wichtige Aufgabe. Du bist der Fels in der Brandung. Du bist die Sicherheit, dass wenn etwas nicht funktioniert, trotzdem jemand da ist der einen liebt und tröstet.
Genau aus diesem Grund, denke ich, dass es sehr wichtig wäre, dass du den Grund findest, warum du ihn so behütest. Wenn du es schaffst, dein Kind soweit, wie er das braucht, loszulassen, wirst du sehen, dass du etwas sehr schönes gewinnst. Ihr könnt dann ein Verhältnis erarbeiten, dass nicht mehr auf Abhängigkeit basiert.
Darüber hinaus Glaube ich aber, dass genau dieses loslassen eines der schwersten Dinge ist.
Ich finde es super, dass du dir Hilfe suchst und ich denke, dass genau das auch eine gute Mutter ausmacht.
LG
Urzeitkrebs