Hallo,
anlässlich einer kleinen Feier in einem Lokal heute ist mir mal wieder aufgefallen, dass meine 17jährige Nichte sich ihr Essen erst kleinschneidet, und dann nur mit der Gabel isst. Ihr Bruder (fast 13) hält seine Gabel prinzipiell immer wie eine Heugabel, einzig der Jüngste hält sein Besteck halbwegs normal. Nun weiß ich nicht, ob in der Familie je darüber gesprochen worden ist, wie man sein Besteck richtig hält.
Doch bei uns ist es nicht anders: Unser 8jähriger hat heute mal wieder gegessen, wie man sich das vorstellt, und wie wir alle - glaube ich - früher ganz selbstverständlich schon sehr früh und völlig problemlos gegessen haben. Doch unsere 7jährige, die das durchaus auch schon sehr früh konnte, hält die Gabel ganz vorne, der Stiel könne einige cm kürzer sein, gerade, dass sie nicht mit den Fingern ins Essen reinrutscht. Wenn man sie darauf aufmerksam macht (Omi fürchtet halt, je mehr sie sich das angewöhnt, umso weniger lässt sich das wieder abgewöhnen), meint sie, sie rutsche immer nach vorn, manchmal wird sie dann auch sauer, und lässt das Essen stehen, sodass wir´s lieber bleiben lassen.
Unsere Oma fürchtet, dass sie - wie mittlerweile ja schon viele junge und teilweise sogar auch schon etwas ältere Erwachsene - sich das nicht mehr abgewöhnen wird. Ich denke mir, sie weiß ja, wie man richtig isst, und wird es hoffentlich bald auch tun, wenn man nicht ständig an ihr rummeckert.
Meine Mutter fand das so wichtig, dass sie mich hinterher anrief (weil sie nicht vor den ganzen Leuten darüber sprechen wollte, worüber ich ihr auch dankbar war ), und als ich meinte, dass wir das erst mal wohl akzeptieren werden müssen, dass sie sich dann aber schäme. Sie meinte wohl, wenn ihre Enkelin weiterhin so isst, als könne sie´s nicht anders.
Ich finde, sie braucht sich doch als Letzte zu schämen, da sie ja für die Erziehung der Enkel nicht verantwortlich ist, und dass es Wichtigeres gibt.
Andererseits erstaunt es mich schon, dass das offenbar auch für viele Erwachsene mittlerweile sehr schwierig zu sein scheint. Für uns war das früher doch eine Selbstverständlichkeit, ich habe den Eindruck, das Besteck richtig zu halten, ist doch bei einem gesunden Menschen nicht viel verlangt ...
Dazu sollte ich vielleicht erwähnen, dass unsere Kinder so gut wie nie Pommes o.ä. essen, sondern durchaus auch im Alltag mit Besteck essen.
Allerdings hat das beim gemeinsamen Essen im Kindergarten begonnen sowie auch beim Essen mit den etwas älteren Cousins, die das Besteck ja auch nicht normal halten. wir haben sie darauf aufmerksam gemacht, dass sie´s können, und es sich nicht von Anderen abschauen brauchen, die es teilweise noch nicht können. Bei unserem Sohn scheint´s gewirkt zu haben, ich habe das Gefühl, das wird auch bei unserer Tochter noch kommen.
Wie denkt Ihr darüber, dass allgemein heute so viele Menschen ihr Besteck unüblich halten? Findet Ihr es wichtig, dass Kinder sich das früh richtig angewöhnen? Ist es schwerer, Kindern das heute beizubringen als früher?
Mir ist klar, dass ich nicht mit Sprüchen kommen brauche, wie "Schau mal, wie schön dein Bruder isst" o.ä.
Meckern kann natürlich auch nichts. Also was bleibt dann noch?
Wenn jemand da einen Trick kennt, bitte verratet ihn!!
Schönes langes Wochenende!
Warum schaffen es heute so wenige Menschen, mit Besteck richtig umzugehen? Und: wie wichtig ist das?
hi,
wir haben 3 jungs und die beiden randkinder essen wie ne 1. nur der mittlere--ein ferkel ist nichts dagegen! obwohl er knapp 10 ist, sieht er nach dem verzehr eines nutellabrotes aus, als hätte er sich das einmal quer durchs gesicht gezogen--und er merkt es noch nicht einmal! mein mann legt wirklich großen wert auf tischmanieren, aber beim mittleren guckt er inzwischen einfach nicht mehr hin, um sich nicht aufzuregen.
er ist da wirklich komplett beratungsresistent!
lg
Hm. Das bedeutet, ignorieren bringt auch nichts. Mist. Das wäre Plan B gewesen.
Ich hatte schon gehofft, dass es eine (evtl. auch unbewusste) Strategie ist, um aufzufallen. Obwohl, auszuschließen ist es ja gar nicht. Nur, wenn diese Strategie nicht funktioniert, kann eine somit sinnlose Aktion bereits zur Gewohnheit geworden sein.
Naja, spätestens wenn er in die Pubertät kommt und das erste Date (im Kino) mit einem Mädchen hat, wird er drauf achten, dass er die Salsa-Soße der Nachos nicht überall im Gesicht hängen hat ;D
Beobachte mal ob dein Kind feinmotorisch noch andere *Auffälligkeiten* hat. Z.B. schreiben, malen ... etc. Das würde es erklären warum sie nicht so is(s)t wie dein Sohn.
Ich beobachte das auch mit Schrecken das Jugendliche keinerlei Tischmanieren mehr haben und mit Messer und Gabel umgehen, als hätten sie diese grad zum ersten Mal in der Hand.Leider nehmen in den letzten Jahren motorische Defizite bei Kindern (später dann auch Erwachsenen) zu. Das liegt oft daran, das Kindern es genommen wird sich selbst kennen zu lernen. Sind wir früher auf Bäume geklettert mit der Gefahr runter zu fallen, werden Kinder heute lieber vor solchen *Gefahren* geschützt und dürfen dies eben nicht mehr. Wie wichtig solche Aktivitäten allerdings sind, wird heute leider unterschätzt. Denn ist ein Kind grobmotorisch sicher, kommt es auch feinmotorisch gut klar. Dann kommt immer die hochgelobte antiautoritäre Erziehung ins Spiel. Kinder sollen nur das machen was sie gerne möchten und zu nix gedrängt werden.
Schau mal auf diese Seite, vielleicht hilft dir das bissl weiter:
http://www.foninstitut.de/kinder-feinmotorik-handgeschicklichkeit.html
Auch antiautoritär kann man seinem Kind den Umgang mit Besteck beibringen. Du meinst Laissez-faire!
Mit der antiautoritären Erziehung meinte ich jetzt nicht speziell den Umgang mit Messer und Gabel sondern im die allgemeine Erziehung in denen Kindern heute leider kaum noch Grenzen aufgezeigt werden. Ich denke es sollte ein gesunder Mittelweg zwiscnen autoritär und antiautoritär gefunden werden.
Laissez-Faire hat nix mehr mit Erziehung zu tun
Ich bin da mittel-pingelig. Ich mag es auch nicht, wenn das Besteck so verkrampft gehalten und alles nur hastig in den Mund geschaufelt wird. Wir hatten schon Besuchskinder hier, die haben so unmanierlich gegessen, dass ich mich wirklich geekelt habe.
Meine eigenen Kinder (7 und 5 Jahre) gehen recht ordentlich mit dem Besteck um, aber hin und wieder muss man sie doch dran erinnern, wie man das Besteck richtig hält. Mein Sohn ist allerdings Linkshänder und nimmt laut Knigge das Besteck in die falsche Hand. Das ist mir persönlich allerdings egal, weil er es so deutlich besser kann. Im Kindergarten gab es teilweise Diskussionen darum, in welcher Hand die Gabel sein soll, mit dem Ergebnis, dass ihm viel mehr von der Gabel gefallen ist und die Shirts versaut waren. Da ist mir die "falsche" Hand und ein sauberes Shirt aber deutlich lieber.
Wir haben schon früh drauf geachtet, dass das Besteck ordentlich gehalten wird. Ich glaube auch nicht, dass es generell schwieriger ist, es den Kindern beizubringen. Ich glaube eher, dass vielen Eltern es nicht mehr so wichtig ist, wie vor ein paar Jahrzehnten. Hätte ich als Kind bei meiner Oma bei Tisch rumgesaut, dann hätte es mindestens etwas auf die Finger gegeben, heute sind Kinder eben so. Dann kannte ich als Kind niemanden, der keinen Esstisch hatte. Heute kenne ich sehr viele Familien, die am Couchtisch essen, oft bei laufendem Fernseher - da gehen Tischmanieren dann unter.
Wenn es mir zu bunt wird, dann zeige ich noch einmal, wie es richtig geht, das klappt dann immer für ein Weilchen.
lg
Hallo,
danke für Deinen ausführlichen Beitrag!
Noch mal zeigen würde ich ja gerne. Bei meinem Sohn klappt so was. Bei meiner Tochter leider nur selten. Sie schaut sich total viel ab, eben auch, wie andere (Cousins, Mitschüler - sie besuchen eine Ganztagsschule) ihr Besteck halten. Aber will man ihr was zeigen, ärgert sie das, sie schreit dann (mit 7 leider immer noch) z.B. "ich will das nicht sehen"/"Du sollst es mir nicht zeigen" o.ä. und schaut weg. Sie ist dann verärgert, oft weint sie dann sogar.
Wir fürchten uns oft regelrecht vor solchen Reaktionen, versuchen sie zu vermeiden. Besteck halten ist ja dann doch nicht sooo wichtig, bei anderen Dingen müssen wir oft genug durch ...
Aufgrund ihrer Geschichte waren unsere Kinder einfach nicht gleich erziehbar, da waren andere Voraussetzungen, ich nehme an, das ist bei den meisten Geschwistern der Fall. Außerdem will sie halt schon alles können, was ihr Bruder kann, und ganz oft ist das auch der Fall. Und ich glaube, darum lässt sie sich Dinge, die er bereits kann, nicht gerne zeigen. Bei anderen Dingen geht das leichter, die beide erst lernen müssen.
Hm. Wir haben einen richtigen Esstisch. Und da wir nur ganz selten fernsehen, wird dabei auch nicht gegessen. Überhaupt achten wir darauf, dass wir uns auf´s Essen konzentrieren, da wird auch nicht gespielt oder sonst was. Weil wenn jemand nicht mehr hungrig ist, braucht er eh nichts mehr zu essen, dazu wird bei uns niemand gezwungen, verhungert ja keiner.
Echt seltsam, worüber man sich heutzutage Gedanken macht. Früher hätte es das nie gegeben. Vermutlich hast Du recht, dass man früher strenger war auch bei den Tischmanieren, und zwar bei den ganz Kleinen, da geht das dann auch noch. Später vermutlich nicht mehr so leicht. Und dann hat man Jugendliche, die lieber Pommes essen, obwohl sie ihnen gar nicht schmecken, weil sie sich fürchten in der Öffentlichkeit mit Besteck zu hantieren (so wie´s mir eine junge Kollegin kürzlich aus ihrem Alltag schilderte).
Liebe Grüße
Hi,
aber laut Knigge gehört die GAbel in die linke Hand, das Messer in die rechte! DEin Sohn macht doch dann alles richtig?!
Ahhhh - mein Lieblingsthema!
Ich persönlich finde es einfach schrecklich, dass Tischmanieren immer unwichtiger zu werden scheinen...
Meine Mutter hat da extremen Wert drauf gelegt und wenn ich mich so umschaue ( gerade auch bei Geschäftsessen), dann bin ich meiner Mutter heute sehr dankbar dafür.
Kinder müssen es lernen - aber mit 7 noch nicht perfekt können. Der eine ist motorisch schneller, der andere langsamer. Mir wäre da eher wichtig, dass die Ellenbogen nichts auf dem Tisch zu suchen haben und dass der Mund abgewischt wird vor dem trinken.
Sich dafür zu schämen finde ich übertrieben ;)
Vielleicht mal mit einem Kinderbesteck mit dickeren Griffen probieren?
Kinderbesteck hatten wir, das brauchen wir aber nicht mehr, mit 7 geht das schon so. Und sie kann bzw. konnte es ja schon längst als sie noch viel kleiner war. Hat sich das eben von den größeren Cousins (die´s heute mit 13 und 9 noch nicht können oder die´s vielleicht einfach nur nicht interessiert) und Kindergartenkollegen (unsere Kinder besuchten einen Ganztagskindergarten und auch jetzt sind sie in einer Ganztagsschule) leider anders abgeschaut, das war bei ihrem Bruder ja auch der Fall, aber der hat sich dann relativ leicht sagen lassen, dass er lieber den anderen zeigen soll, wie man´s richtig macht als sich das von jenen, die´s offenbar nicht können, abzuschauen ...
Aber stimmt, früher hat man´s genauer genommen, und es klappte, und ich glaube nicht, dass jemand ein Trauma erlitten hat, weil ihm angewöhnt wurde, sein Besteck auf eine bestimmte Art zu halten ...
Mist, ich weiß gerade echt nicht, wie ich das ändern kann ...
Danke jedenfalls für den Tipp!
Wenn sie es eigentlich kann, dann braucht man es ihr auch nicht nochmal zeigen - da versteh ich, dass sie bockig wird ;)
Vielleicht nochmal mit ihr drüber sprechen, ihr erklären, warum das wichtig ist und dann einfach mal Abstand von dem Thema. Wenns wirklich nur die Besteckhaltung ist...
Und bei uns wird auch zu Hause nicht rumgefläzt beim essen. Ich schneide nie mein Essen klein um es dann mit der Gabel zu essen - da würde mir das ganze essen keine Freude mehr machen bei einem solchen gestochere.
Hi,
ich sage immer, das Wichtigste was ich meinen Kindern auf dem Weg mitgeben kann ist eine gute Ausbildung und eine gute Erziehung.
lisa
Eine gute Ausbildung und eine gute Erziehung sind mit Sicherheit die wertvollsten Dinge, die wir unseren Kindern geben können, da gebe ich Dir absolut recht!!
Hi,
ich denke mal, wenn die Kids vieles von Anfang an beigebracht bekommen und die Eltern dieses auch täglich "normal" vorleben, dann gibt es z.B. beim Essen auch keine Probleme oder Machtkämpfe.
Schwierig wird es dann, wenn zu Hause alles locker gesehen wird, ....und dann sollen sich die Kinder auswärts benehmen können.
Die Partner möchte ich zukünftig nicht kennen lernen, wenn sie merken, das ihre Partner zu Hause mutieren.
Wer weiß, vielleicht ist es auch eine Einstellungssache.....bei uns gibt es immer Servierten auf dem Tisch und nicht nur wenn Besuch da ist. Meine Kinder waren am Anfang erstaunt, als sie merken, das es "nichts normales" ist, wenn sie woanders zu Besuch waren.
Lisa
Lustig.
Habe gerade folgendes ergoogelt:
Wie die 17 Jährige isst, isst man ganz offiziell in Amerika. Tja..
Wie der 13 Jährige die Gabel hält, hält man sie ganz offiziell in Großbritannien. Tja...
Entspann dich und lass die Kinder in Ruhe essen.
(Hab mir nicht deinen ganzen Post durchgelesen. Nur den ersten Absatz. )
Das die TE in Amerika oder in GB lebt hatte ich so direkt gar nicht aus ihrem Text herausgelesen.
In vielen afrikanischen Ländern wird mit den Finger gegessen...
Danke! Das nehm ich nämlich immer als Argument, wann ich zuhause, wenn es besonders gut war, den Teller auch noch abschlecke!
Und wann es zu grauslich war, dann sag ich, in Thailand ist es unhöflich, alles aufzuessen, da das nur deine Gier zeigt!
Hallo,
kleinschneiden und mit der Gabel essen finde ich nun nicht verwerflich.
Das macht meine Tochter auch, wenn das Essen sehr heiß ist und sie viel Hunger hat.
Ein Klassenkamerad meiner Tochter hält das Besteck immer verkehrt herum.
Na, und?
Und das muss nun nicht in Ferkeleien ausarten.
Wenn Kinder (und Erwachsene) halbwegs vernünftig essen, ist es für mich in Ordnung.
GLG
Hallo,
ich denke, es liegt viel an der veränderten Erziehung heutzutage im Gegensatz zu früher. Was nicht unbedingt bedeutet, dass es heute schlechter ist. Nur früher war eben mehr "Drill" dabei; den Kindern wurde von Anfang an eingebläut, wie sie sich zu verhalten haben - auf allen Ebenen; und Missachtung wurde direkt bestraft.
Klingt jetzt viel härter, als es meistens war. Aber ich z.B. hatte einen riesen Respekt vor meinen Eltern und was sie mir beigebracht haben, das wurde befolgt. Da gab es kein "Das will ich jetzt nicht hören" o.ä.
Und im Endeffekt bin ich froh, dass ich frühzeitig gelernt habe, mich ordentlich und angemessen zu benehmen in allen Lebenslagen. Ich kann auch anders - aber das muss nicht jeder mitkriegen.
Bei meinen Jungs halte ich es etwas anders.
Auch wir legen sehr viel Wert auf gute Erziehung und Ausbildung. Allerdings setze ich bei meinen Kindern mehr auf gegenseitiges Verständnis und Kooperation, wobei der Elternpart immer noch die Autorität hat. Aber es soll sich nicht um "blindes Lernen" handeln. Ich erkläre mehr, weil ich denke, wenn ein Kind den Sinn einer Handlung versteht, ist die Bereitschaft, dies durchzuführen, eher gegeben.
Hinzu kommt sicherlich heutzutage, dass viele Kinder zu bestimmten Aufgaben nicht mehr angehalten werden, sondern sich nach ihren eigenen Wünschen richten dürfen. sowohl zu Hause als auch im KiGa.
Gerade beim offenen Konzept in KiGas umgehen viele Minis unerwünschte Sachen wie Basteln, Malen, Schneiden, Fädeln....Es bleibt einfach die Übung aus.
Der KiGa meiner Jungs hat ein geschlossenes Konzept; jedes Kind MUSS gewisse Aufgaben in jeglichen Bereichen erledigen; egal ob es einem liegt oder nicht. Und auch egal, wie "gut" das Ergebnis ist - aber sie beschäftigen sich damit.
Ebenso wird dort beim Essen zumindest darauf geachtet, dass sich jedes Kind nur so viel nimmt, wie es denkt, essen zu können, dass erst gegessen wird, wenn alle sitzen und dass das Besteck richtig benutzt wird (wer's nicht alleine schafft, dem wird selbstverständlich geholfen). Und wer Sauerei veranstaltet, muss es selber wegputzen.
Erstaunlich, was 3-Jährige plötzlich voller Stolz selber alles schaffen, wenn man sie nur genügend dazu animiert.
Ebenso zu Hause: Kinder dürfen sich ausleben (sehe ich auch so), aber bei uns werden angefangene Sachen durchgezogen und jeder muss sich auch mal mit etwas beschäftigen, was ihm vielleicht nicht so viel Spaß macht.
Viele Familien haben keine gemeinsame Mahlzeiten oder der Fernseher läuft während des Essens.
Wie sollen die Kinder lernen, wie man anständig isst, wenn keiner da ist, der es ihnen vorlebt/beibringt bzw. alle auf die Glotze starren?
Ich denke, das sind alles Komponenten , die mit reinspielen.
Betrifft Euch jetzt, so wie ich es verstanden habe, sicherlich nicht direkt. Aber Kinder gucken sich auch viel von anderen ab. Und wenn alle anderen in der Umgebung "schlampig" essen, ist es relativ schwierig das eigene Kind davon zu überzeugen, es besser zu machen. Aber ich denke auch, dass dies irgendwann von allein kommt, wenn sie es eh schon kann.
Ich allerdings würde sie immer wieder daran erinnern. Und ich würde nicht wegschauen, sondern jedesmal etwas sagen. Und bei Geschrei deswegen bekäme sie von mir eine deutliche Ansage.
Zusätzlich muss ich noch sagen, dass ich auch "schlechtes Benehmen" durchgehen lasse, wenn ich mir sicher bin, dass die Jungs es eigentlich können, aber in diesem Moment nicht unbedingt anwenden müssen.
Das ist wie mit der Sprache. Meine Kinder haben als allererstes Hochdeutsch gelernt. Und ich erwarte von ihnen, dass sie dies auch in der Schule und in Gegenwart von Fremden sprechen.
Wenn sie sich mit ihren hiesigen Freunden im regionalen Dialekt unterhalten oder bei uns auch mal umgangssprachlich werden, habe ich überhaupt nichts dagegen.
Lange Rede, kurzer Sinn:
"Trick" kenne ich keinen. Ich würde einfach konsequent dran bleiben, immer wieder zeigen und vorleben, aber nicht nur abwarten.
LG