Mit den Nerven am Ende: Baby 2 Wochen alt und der Große tickt permanent aus

Hallo ihr lieben,

Eine kleine Ergänzung zu meinem letzten Beitrag: http://www.urbia.de/forum/21-erziehung/4598522-ich-fuehle-mich-so-unfaehig-3-5-jaehriger-hoert-gar-nicht-mehr/30546421

Unser Junior ist nun 2 Wochen alt und meine Nerven liegen blank. Unser Großer benimmt sich dem kleinen gegenüber gut, es gibt keine offensichtlichen Eifersüchteleien, die er an ihm auslässt. Sein Verhalten uns gegenüber ist jedoch die Hölle. Es gibt früh Gebrüll, abends Gebrüll etc. er tickt teilweise von einem Moment auf den nächsten wegen Kleinigkeiten aus, schreit, wirft mit Dingen, hört nicht zu etc. wir wissen beide nicht mehr wie wir damit umgehen sollen. Sein Papa hat in den letzten Tagen sehr viel mit ihm unternommen und trotzdem ist er immer ausgetickt. Was natürlich noch mehr frustriert, da er sich auf die gemeinsame Zeit gefreut hat. Egal ob wir versuchen ruhig mit ihm zu reden, laut werden es nützt nix. Ein Beispiel. Ich saß auf der Couch und habe den kleinen gestillt. Der Große turnt neben mir auf der Couch rum und fängt an mich mit Kissen zu bewerfen. Ich habe ihn mehrmals freundlich gebeten dies sein zu lassen. Er reagierte gar nicht. Dann würde ich lauter, er reagiert Nicht. Ich habe dann gesagt, dass er aufpassen soll, weil ein volles Glas noch auf dem Tisch steht. Und bummeln fliegt das nächste Kissen gegen das Glas, dann grinst er auch noch scheinheilig. Im Moment könnt ich grad nur noch schreiend durchs Haus laufen, was ich natürlich nicht tue. Aber mir fehlt es an Kraft und Ideen, wie ich mit diesem Verhalten umgehen soll. Ebenso beim Essen. Ständig macht er Quatsch und Albert rum, und nahezu jeden zweiten Tag fliegt dabei sein Trinkbecher um. Habt ihr vielleicht einfach noch ein paar Anrergungen oder Erfahrungsberichte für mich?

Danke im Voraus!
Gleich wannabemami

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Ja ich hab DIE Lösung für dich/euch- er braucht jetzt nicht den Vater, sondern DICH. Wenn du stillst und er hüpft nebendran auf dem Sofa rum,dann nimm ihn in den anderen Arm....bei der Brust an der das Baby gerade nicht isst...wenn er beim Essen rumhampelt, lass ihn auf deinem Schoß sitzen. Umarme und knuddele ihn so viel wie es geht, denn DAS machst du mit dem Baby auch gerade, das ist DAS womit er nicht zurecht kommt und das ist DAS was er nun viel mehr braucht als das Baby.

Dann legt sich das Verhalten ganz schnell wieder. Wirst du sehen .

Alles Gute!


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Vorweg: die ersten Monate mit zwei kleinen Kindern fand ich megascheiße.

Du bist jetzt viel für das Baby da - die Zeit, die du vorher mit deinem Sohn verbracht hast, verbringst du nun zu einem großen Teil mit dem Baby. Deinem Sohn fehlt die Aufmerksamkeit von dir, und das tut ihm weh. Er versucht, sich deine Aufmerksamkeit zu holen - blöderweise bekommt er damit nicht die Aufmerksamkeit, die er braucht, aber anders weiß er sich nicht zu helfen.

Mir hat geholfen, mir das vor Augen zu halten. Mein großes Kind ist eigentlich auch noch total klein. Und abends habe ich, wenn ich Ruhe hatte, mir eine blöde Situation vom Tag genommen und überlegt: wie hätte ich besser handeln können? Was hätte mir an Stelle meines großen Kindes geholfen?

Beispiel stillen: bei uns hat geholfen, wenn ich das große Kind dann neben mich gesetzt habe und beim stillen vorgelesen habe. Oder stillen spielen lassen habe.

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Hallo

Hol Dir mal die Bücher von Michael Winterhoff.

Ich hab mir die durchgelesen und einiges umgesetzt.

Ich saß auf der Couch und habe den kleinen gestillt. Der Große turnt neben mir auf der Couch rum und fängt an mich mit Kissen zu bewerfen. Ich habe ihn mehrmals freundlich gebeten dies sein zu lassen. Er reagierte gar nicht

Du hast ihn gebeten aufzuhören. Ich bitte nur wenn mein Sohn sich auszuchen kann ob er es macht oder nicht.

Wenn ich was fordere mache ist das ohne bitte sondern als Ansage

Das wäre dann so ungefähr

Hör sofort auf hier zu turnen und mit Kissen zu schmeissen.
Nicht sagen geh bitte ins Bett
sondern
Du gehst jetzt ins Bett

Stell den Trinkbecher so das er dran kommt aber weiter weg steht beim essen

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Kannst du gerne machen, mit einem älteren Kind und nicht in dieser Situation- das passt doch jetzt gar nicht rein.

Liebe , Verständnis und vor allem Körperkontakt von Seiten der Mutter sind hier nun gefragt!

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Hallo

Liebe , Verständnis und vor allem Körperkontakt

Das ist in meinen augen normal und macht man immer.

Er war ja vor der Geburt schon so

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jap. das baby oefter mal zu papa auf den arm und den grossen zum kuscheln in deinen arm. er ist doch gerade erst vor 2 wochen grosser Bruder geworden... so eine riesen umstellung! und dann hat mama auch immer das baby im arm oder muss wickeln oder das baby schlaeft oder oder oder.
die Anfangszeit ist wirklich tough, aber es wird bald besser. versuch dem grossen sein verhalten nicht uebel zu nehmen. er macht's nicht aus boshaftigkeit.

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Danke für Eure Meinungen!


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Hi,

genau das gleiche hatten wir nach der Geburt meiner Tochter auch durch ! ;-)

Ich habe in der zeit gemerkt je mehr wir mit ihm "geschimpft" haben desto schlimmer wurde es. So ein Neuzugang ist für den grösseren oft nicht einfach. Gib ihm Zeit und hebe immer hervor was er alles so toll macht als "grosser" Bruder.

Es wird besser!! mein Sohn spielt jetzt mit der kleinen super schön und die zwei verstehen sich schon viel besser.

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Sehe ich auch so. Der große hat ja ein bedürfnis, dass man nicht ignorieren darf. Auch wenn natürlich die art und weise des einforderns an die nerven geht. Eigentlich ist es eine liebeserklärung...
Wenn er wegen köeinigkeiten ausrastet, dann gehe nicht dagegen, sondern mit ihm. Reg dich mit ihm über die grausamkeiten des lebens auf. Kleine kinder sind wie kleine urzeitmenschen, die instinktiv einfach veränderungen in der sippe schwer verkraften und die sippe braucht, die mit ihm gefühle, auch die negativen, teilt. Versuchs einfach mal. Vielleicht klappt es vielleicht auch nicht. Kinder sind alle anders...
Ich wünsche dir ruhige nerven für die zwerge#winke

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Das erste, was mir einfiel: dein Kind ist (verstaendlicherweise) eifersüchtig.
Nicht jedes Kind zeigt das am Bruder.
Eine bekannte erzählte mir auch mal, als ihre kleine kam, begann die ältere das Nachbarskind zu beißen. Nicht die Schwester, die liebte sie heiß und innig.

Ich glaube, dass hier wirklich nur Geduld hilft. Es gibt auch Kurse für große Brüder/Schwestern. Da können sie lernen zu helfen und sie lernen auch, wie sie euch sagen können, dass sie Zeit von euch brauchen.
Genauso denke ich, dass du deinem Sohn auch zugestehen kannst, dass das jetzt sehr hart für ihn ist.

Versuch ihn miteinzubeziehen. Zeig ihm, dass er dein großer Helfer ist und du stolz auf in bist (das kannst du ja auch, großer Bruder ist er ja).

Ist dein Mann noch Zuhause? Wenn ja, hätte meiner in dem Moment, indem mein Sohn rumalbert und Gläser umwirft, eben einschreiten müssen.

Ich habe "aufhören" gesagt, er macht weiter, also müsste mein Mann (wenn ich gerade am stillen wäre), Kissen und Glas wegpacken.

Ich bin ansonsten kein Freund von den Michael winterhoffs dieser Welt und ich wuerde am Anfang auch immer "Bitte" sagen. Das kann ja trotzdem deutlich sein.
Wenn er aber überhaupt nicht hört, würde ich nur noch einfache Sätze verwenden ("aufhören!")

Ich glaube aber trotz allem, dass es nur eine Phase ist. Die ist superanstrengend, aber wenn ihr euch alle eingelebt habt, wird es besser.


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Das hatten wir auch. Ich habe in der Zeit ganz viel Nachsicht walten lassen. Nach einigen Wochen hatte sich alles eingespielt und ich hatte das Gefühl das es nie anders war.

Die Großen erleben da einen so großen Brake, das muß total heftig sein. In einem Moment war Mama nur für mich da und im nächsten muss ich sie teilen. Dazu kommen ja noch die ganzen Hormone bei uns das ist einfach eine Riesen Umstellung für alle.

Gib euch und vor allem ihm Zeit

Und bitte nich den Winterhoff lesen oder wie der Fiffi heißt. Der muss so von sich selber frustriert sein das er alle Schuld der Welt bei kleinen Kindern sucht.

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Hey, das wird schon!
Nicht aufregen lassen, das ist alles ganz normal, dein Kind stellt deine Liebe auf die Probe, er will wissen ob du ihn immer noch bedingungslos liebst, egal wie blöd er sich verhält.
Zum Stillen gleich Buchanschauen anbieten (und ach ein neues tolles Buch dafür kaufen).
Das Trinken besser kontrollieren, bzw. einfach das Umfallen nicht so wichtig nehmen. Einfach mal schauen was passiert, vielleicht kommt er ja selbst auf die Idee aufzuputzen.
Bei uns war das alles auch so, Mist bauen beim Stillen und ständig ist was verschüttet worden, teilweise hat unser Sohn sogar seinen Becher einfach umgedreht. Mein Mann war zum Glück 4 Wochen daheim und ich konnte getrost alles ignorieren, mein Mann war für den Blödsinn zuständig, ich für kuscheln, Bestätigung ect. nach den 4 Wochen war seine Unsicherheit weg, er wusste wieder wo sein Platz ist.
Keine Sorge, das wird schon, bleibt gelassen! Zwei Kinder sind so toll! Sie haben eine tolle Dynamik und da wird Ärger und streiten immer dazugehören, aber das ist positiv, soziale Lehrstunde frei Haus und jeden Tag.
Grüße
Miriam


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Hallo,

ich würde es auch mal mit Strenge versuchen.

Klar ist die Situation für Deinen Großen nicht einfach, aber trotzdem ist irgendwann Schluss mit lustig und das darf und muss auch schon ein Kind in dem Alter merken.
Als nächstes kommen noch Bauklötze geflogen oder sowas.

Es mag ja pädagogisch gerade nicht in sein, aber in der Situation mit den Kissen hätte eines meiner Kind auch in dem Alter noch genau ein Wort in einem sehr unfreundlichen Tonfall von mir gehört und das hätte "Raus!" gelautet. Wenn es dem nicht Folge geleistet hätte, hätte ich es mir unter den Arm geklemmt und es in sein Zimmer verfrachtet, wo es hätte bleiben müssen, bis es mir hoch und heilig versprochen hätte, sich zu benehmen.

Man kann das Kind fragen, ob es sich beim Stillen vielleicht daneben setzten und sich ankuscheln möchte. Ich habe unserer Großen (jetzt 8, damals 2,5) immer etwas vorgelesen, wenn ich gestillt habe. Sie war immer und ist immer noch ein Kind, was viel Zuwendung einfordert(e).
Aber ein Kind muss lernen, dass bei allem Verständnis nicht jeder Mist, den es baut, toleriert oder mit freundlich gesäuselten Tadeln abgehandelt wird.

Diese Kuschelpädagogik, die hier mal wieder von vielen vertreten wird, mag bei manchen Kindern ziehen, andere brauchen aber ganz klare Ansagen, wann es reicht und das auch schon mit 3,5 und nicht erst mit 6. Dann ist der Zug nämlich schon abgefahren, und es wird richtig schwierig.

Beim Essen würde ich es so machen, dass das Essen beendet ist, wenn er Mist macht, und zum Trinken würde ich ihm wieder so eine Schnabeltasse mit Deckel hinstellen und dazu ganz deutlich betonen, dass er jetzt wieder eine Tasse für ganz kleine Kinder bekommt und dass er einen Becher für große Kinder haben kann, wenn er in der Lage ist damit umzugehen und ihn nicht mehr ständig umwirft.
Freunde von uns haben bei dem gleichen Problem ihrem Sohn zwar den Becher gelassen, aber alle Getränke außer Wasser verboten, weil alles andere Flecken macht und klebt. Da der Junge aber immer nur Saft trinken wollte, hat das als Anreiz gereicht. ;-)

Mit 3,5 stecken übrigens allgemein viele Kinder mitten in der dicksten Trotzphase und werden schwierig, ob mit oder ohne Geschwister.

LG

Heike

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Hallo,

hast du schon mal gesagt, dass dir so langweilig beim Stillen ist, er soll dir doch bitte mal ein Buch bringen, damit du ihm das vorlesen kannst. Vielleicht klappt das ;-)

Und das Geschwisterchen ist noch klein, an die neue Situation muss er sich erst noch gewöhnen.

Mein Kleiner ist damals auf den Esstisch und hast frech gelacht, da braucht man starke Nerven. Wenn gar nichts mehr ging, hab ich auch schon eine Kindersendung anschauen gelassen, natürlich nicht bei jedem Stillen.

LG


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Ich stimme den anderen zu:

Versuch während dem Stillen auch mit dem großen zu kuscheln, oder z.b. ein Fotoalbum anschauen, als er noch so klein war...
oder du sagst ihm: Wenn der kleine getrunken hat, dann spielen wir zusammen Duplo. Hol doch schonmal die Steine her!
Und das Umwerfen war doch keine Absicht und das "freche Grinsen" meinen die Kinder nicht scheinheilig, sondern es ist seine einzige Möglichkeit, dich zu besänftigen!!! Kinder wissen, wenn man lächelt, reagiert Mama freundlich. Er kann sich doch noch nicht entschuldigen.

Es ist seine Art zu zeigen, dass du nicht böse sein sollst.