dominantes motzkind

Hallo liebe Eltern.

Ich habe vier Söhne. Mein dritter Sohn ist nun dreieinhalb. Er treibt mich in den Wahnsinn. "Ich habe den Eindruck, dass es mir eigentlich nur an Zeit mangelt, ihn zu erziehen", irgendwie.

Laut Kinderarzt und Kinderpsychologe ist er einfach sehr klug und sehr dominant.

Konkret Probleme sind häufig schwer für mich zu lösen. Z.B., wenn wir irgendwo hinwollen. Sagen wir der Siebenjährige muss zum Arzt. Ich habe niemanden hier in der Gegend der mir mit den Kindern helfen kann, mein arbeitet, den sehen wir frühestens Abends. Also müssen alle mit.
Der dreieihalbjärige schnallt sich dauernt ab. Auf meine bitte sich zu setzen und angeschnallt zu bleiben, sagt er willnur die oder das holen,... aber er will nur irgendwas gucken, machen, ... nein, er will da nicht sitzen... wenn ich laut werde, oder ärgerlich, brüllt er mich an bis er nur noch gresslich brüllt und schreit. Ich fühle mich ihm dann völlig ausgeliefert. Das Baby schreit und weint von dem ganzen und ich habe keine Möglichkeit den dreijährigen "zu sichern"... und der Siebenjährige muss zum Arzt.

Solche Situationen gab es häufiger, teils regelmäßig. Der Große muss ja jeden Tag in die Schule. Bus, Fahrrad und laufen gehen nicht( ich überlege immer noch wie es anders gehen könnte ).

Oder "ins-Bett-gehen"

Wenn es Zeit ist ins Bad zu gehen und sich zu Waschen, fängt es an. Er kommt nie mit. Er schreit nur und wehrt sich mit Leibeskräften( und er ist außergewöhnlich kräftig ). Man kann ihm auch gar nichts sagen oder mit ihm sprechen, weil er so hysterisch wird, dass er schliecht nix hören kann.

Dann geht es Richtung Schlafzimmer, wo er sich auch streubt. Er macht dann häufig einfach etwas anderes und achtet kaum auf die Dinge die ich sage. Wenn ich ihn dann nehme um ihm seinen Schlafanzug an zu ziehen wehrt er sich wieder wie verrückt. Und wenn er mit mir redet, gibt es immer Diskussionen. Schlafanzug ja. Dann aber nur die Hose, dann nur das oderteil, dann doch lieber nur Unterhose... Ich bestimme nach kurzem etwas sinnvolles, z.B. ganzer Schlafanzug im Winter/ nur Unterhose im Hochsommer. Dann gibts aber wieder nur Geschrei. Beim Buchvorlesen Hört er sich keinen Satz an. Er fragt dann sachen. Häufig auch über das Buch, aber oft auch so... Anstrengend... Z.B.: endlose Warum-fragen. oder in letzter Zeit auch häufig: Er fragt mich ob er etwas machen oder haben kann und wenn ich ja antworte, fragt er mich dauernd warum.
Seufz. Und wenn ich ihm dann noch ein Lied vorsingen mag, unterbricht er es andauernd. Keine drei Töne ohne Fragen oder Erzählungen. Wenn ich dann drauf eingehe, kann es bis zu einer halben Stunde dauern und dann will er auch noch vorgesungen bekommen, unterbricht aber wieder dauernd. Wenn ich dann nicht singe, schreit und tobt er wieder. Wenn ich dann sagen, es ist jetzt schlafenzeit und raus gehe, dann kommt er immer wieder raus und kreischt, dass ich singen soll und er schmeißt seine Spielsachen rum und schmettert seine Zimmertür immer wieder zu und kommt immer wieder raus.
Das tut er aber auch so. Er kommt manchmal bis 23 Uhr immer wieder raus. Er sagt dann er muss Pipi, oder Kacki, er will uns was erzählen oder uns was fragen, uns was zeigen, uns umarmen, uns küssen, er will neu zugedeckt werden, es ist ihm zu dunkel, zu kalt, zu warm, er hat hunger.... ihm fällt immer etwas ein.

Es ist für mich besonders schwer, wenn mein Mann nicht da ist, weil ich ja das Baby habe. Der krabbelt schon überall rum. Und wenn der schon schläft, dann weckt der dreijährige ihn mit seinem Zornesgedonner immer wieder auf. Und der Siebenjährige macht sicht meist selbst fertig und geht dann Benjamin Blümchen hören... :( Er beschwert sich nicht, aber ich fühle mich schuldig... ich möchte auch mit meinem größeren Zeit verbringen!!! Und das mein Baby schläft! Diese Situationen machen mich furchtbar traurig. Es ist auch schlimm für mich, wenn ich wütend werde, wenn das anstrengende Verhalten des dreijährigen den anderen angst macht oder ihnen Zeit mit mir nimmt.

Ich will aber nicht wütend auf meinen dreijährigen sein!

Ich würde mir so wünschen, dass ich entspannte schöne Zeit mit dem dreijährigem verbringen könnte!

Zu Bett gehen war bei den beiden großen immer auch eine Zeit für besondere Nähe, kuscheln, reden...
Mit dem dreijährigem scheint es immer nur ein langer sehr stressiger Kampf zu sein.

Was soll ich tun wenn er zum x-ten mal aus seinem Zimmer kommt um mich zu küssen oder zu umarmen? Warum macht er das nicht mal tagsüber? Wie soll ich reagieren, wenn er mir nachts um 22 Uhr zeigen will, was er aus Lego gebaut hat?

Wie soll ich das mit all den Kindern, meist ohne jede Hilfe, alleine unter einen Hut bekommen?

Hat noch jemand viele Kinder, keine Hilfe und ein ähnliches Problem gehabt und bewältigt????

Danke

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Wie alt ist denn dein Baby? Möglicherweise hat dein Kleiner Angst, dass er bei dir jetzt abgemeldet ist, weil du ja das Baby hast. Ich habe recht schnell hintereinander vier Kinder bekommen. Und ich hatte immer den Eindruck, dass die älteren Kinder, vor allem aber dasjenige Geschwisterkind, das am nächsten zum Baby ist, sich noch mal ganz besonders der Mutterliebe versichern müssen. Deshalb habe ich immer versucht, die größeren beim Versorgen des Babys mit einzubeziehen. Ein 3jähriger kann natürlich nicht wirklich was machen. Das ist klar. Es geht eigentlich nur darum, dass er das Gefühl hat mit Mama zusammen etwas zu machen. Dann empfindet er das Baby nicht so sehr als Konkurrenz, muss keine Angst haben, dass es ihm die Mama weg nimmt, kann freundliche Gefühle fürs Baby entwickeln, und muss vor allem nicht dauernd so um Aufmerksamkeit kämpfen.

Wenn man viel mit den Kindern allein ist, ist es echt schwer und auch sehr anstrengend allen gerecht zu werden. Die Kinder buhlen ja alle irgendwie um die Aufmerksamkeit und Liebe der Mutter, das kann einen ganz schön auslaugen. Vielleicht wäre es deshalb auch hilfreich sich regelmäßig mit anderen Müttern zu treffen, oder öfter mal auf den Spielplatz zu gehen. Wenn man Glück hat, schläft das Baby im Wagen und der 3jährige und die beiden größeren können sich ein wenig mit anderen Kindern austoben. Ich fand es jedenfalls immer eine Erleichterung nicht den ganzen Tag allein mit den Kindern zu verbringen. Dann ist man selbst mal abgelenkt, und die Kinder sind es auch.

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Hallo,

ich glaube Dein Problem ist: Du willst es allen so recht machen das Du /Ihr vergessen habt konsequent zu sein.

Du hast viel zu viel Angst das Baby könnte weinen, fühlst Dich schuldig dem Großen gegenüber und lässt Deinem 3 jährigen ziemlich viel durchgehen der sich so benimmt wie 90% aller 3 jährigen sich benehmen. Sie werden zu kleinen Diktatoren wen man sie lässt.

1. Abschnallen: Er schnallt sich ab zu stoppst das Auto und setzt ihn raus. Wer nicht angeschnallt ist kann nicht mitfahren. Ich bin sogar ein Stück angefahren und hab meine Tochter stehen lassen. ( Hab sie natürlich immer im Rückspiegel gesehen und die Stelle so gewählt das sie nicht in Gefahr war).

Hat sie zwei mal ausprobiert und sich nie wieder abgeschnallt.

2. Dein Sohn will sich nicht waschen lassen ? Den würd ich in den Garten schleppen und einmal als "Schocktherapie" mit dem Gartenschau abspritzen. Entweder er lässt sich waschen oder Gartenschlauch aber es wird sich auf jeden Fall gesäubert., wetten er lässt sich kommentarlos waschen. #schein
Als Alternative kannst Du ja überlegen ob es einfacher ist ihn mal eben 5 Minuten in der Wanne planschen zu lassen.

3. Das um den Schlafanzug diskutieren kenne ich auch. Ich entscheide das und fertig.

4. Wen er Dich stört beim Bücherlesen oder Singen dann seit ihr fertig ! Du gehst dann raus. Klar wird er sauer werden rumtoben und wüten ABER da musst Du durch. Ich habe bei uns eine Zeit eingeführt. Ich kucke Tagesschau und wen sie trödelt dann verkürzt sich ihre Zeit. Ich kucke auf jeden Fall Tagesschau. #cool Das dies nicht immer stimmt weis sie ja nicht. #schein Wir haben auch Tage da "handeln" wir aus das sie nach den Nachrichten zu Bett geht. Das ist dann aber immer eine Tages Absprache.

5. Wen er Abends immer wieder raus kommt schick ihn zurück. Bring ihn in s Bett und sag sag ihm er soll seinem Zimmer bleiben. Er kann/darf dort spielen und die Tür bleibt zu. Ja auch das wird zu Wutausbrüchen führen und anstrengend werden.

Geht er nicht in den Kindergarten ? Den würde ich Tagsüber auspowern bis er Abends nur noch platt umfällt. #cool

6. Dein schlechtes Gewissen gegenüber Deinem 7 jährigen ist berechtigt. Denk Dir mal für s Wochenende eine tolle Unternehmung aus die Du allein mit ihm machen kannst.

7. Was it den die Meinung von Deinem Mann zu dem ganzen ?

LG dore

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Das Kind mit dem GARTENSCHLAUCH abspritzen?! Weil es nicht HÖRT?!
Entschuldige, aber: Gehts noch?

Ich wurde während einer Wasserschlacht abgespritzt, da war das lustig usw.
Aber als Erziehungsmaßnahme? Da fällt mir nichts mehr zu ein!

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Mit dem Gartenschlauch abspritzen?!?!?!?!?!?!

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Hi

Mein jüngstes ist ähnlich gestrickt und hat sowas auch immer wieder versucht.

Konsequent sein, drüberstehen und den Frust des Kindes aushalten hilft.

Spät abends nach dem Gutenachtsagen will ich nicht umarmt und geküsst werden. Punkt. Da interessieren mich auch keine Lego oder sonst etwas. Dafür ist morgen wieder genug Zeit.

Und genau so sage ich das auch. Meine Kinder spüren meist sehr deutlich, ob ich wirklich entschlossen bin oder ob doch noch was geht...

Bei vielen Kindern dicht hintereinander brauche ich einfach gewisse Auszeiten und das war abends.
Lg

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Hallo,

das klingt wirklich nicht sehr entspannt. Abend habe ich bei meinem 3 und 7 jährigen folgendes Ritual:

Abendessen 18 - 18.30 Uhr
TV 18.40 Uhr bis nach dem Sandmännchen

Danach gehen wir alle hoch ins Bad und die Jungs ziehen sich zusammen aus und dann geht es kurz unter die Dusche gleichzeitig. Zähne zusammen geputzt, fertig. Der Kleine ist so ein Selbermacher und will alles wie der Großen. Dem komme ich soweit möglich entgegen und nimmt ihm für viele Sachen den Wind aus den Segeln (Schlafanzug etc.). Da kann man gut mal ein um die Wette Spiel machen (ich helfe dem Kleinen dann).

Danach gehen wir zusammen auf die Kuschellandschaft und jeder darf sich genau 2 Geschichten/Bücher aussuchen, die ich abwechselnd vorlese. Sie disziplinieren sich da zumeist gegenseitig :-), da der Große seine und der Kleine seine Geschichte hören will.

Danach geht der Große in sein Zimmer und darf im Dunkeln dann noch eine Hörgeschichte hören (dabei schläft er dann ein und schläft ca. 20.15 Uhr - muss 7 Uhr aufstehen für die Schule).

Den Kleinen begleite ich in den Schlaf. Das könntest du auch, wenn das Baby in der Zeit bspw. auch schläft oder du stillst es in der Zeit oder trägst es ein wenig rum.

Das habe ich beim Großen auch schon so gemacht (also entweder hat damals das Baby geschlafen - natürlich zumeist nicht oder ich habe es bei der Einschlafbegleitung gestillt oder rumgetragen im dunklen Zimmer des Großen).

Wichtig ist, gerade im Sommer, wo es lange hell ist, frühzeitig die Rollos zu schließen - sonst bleibt der Körper auf Tag und wird nicht müde.

Macht der Mittlere noch Mittagsschlaf? Stark einkürzen oder abschaffen könnte abends helfen, dass er eher müde wird (Umstellung dauert aber ein paar Tage :-)).

VG
B

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Hallo!

Ich mach Dir mal Mut. Meine Kinder sind jetzt 6, 5 und 2... und langsam wird's besser.
Mein Ältester ist wie Dein Mittlerer. Ich liebe ihn sehr, aber er kostet enorm Kraft.

Am schlimmsten wars mit nem Baby auf dem Arm, weil Du dann einfach oft nicht schnell genug reagieren kannst.

Hast Du ne Tragehilfe? Dann hättest Du die Hände frei...

Thema Schlafengehen:
Klingt, als wäre Dein Süßer nicht müde genug.
Mittagsschlaf streichen, draußen auspowern.

Bei uns läuft das, wenn mein Mann nicht da ist, so ab:
18.00 Abendessen
18.30 alle drei in die Wanne- dann nacheinander raus (der Kleine zuerst), einzeln fertigmachen = Mama-Zeit.

19.00 ein Buch- ICH suche aus, wobei man mir Vorschläge machen darf.
19.15 Ich bringe mit dem Kleinen beiden Großen in ihre Zimmer, kuscheln, umarmen, nochmal Pipi und Trinken, Licht aus.
19.25 Ich leg mich mit dem Kleinen hin und kuschel ihn, bis er schläft.
19.40 Feierabend

Ich bin ziemlich streng, was Nachtruhe angeht- ich brauche abends die Pause, ich arbeite halbtags.
Wenn das Licht aus ist, bleibt es aus. Wer rauskommt, wird sofort zurückgeschickt. (Ausnahme: krank) Ich werd auch ziemlich sauer bei Theater und sage das auch sehr deutlich- das hat dann im Zweifel auch Konsequenzen für den nächsten Abend (kürzer baden oder nur duschen, keine Geschichte....)

Ich würde an Deiner Stelle also zwei Dinge ändern:
- Kind sehr, sehr müde machen
-extrem konsequent sein und zeitlich immer dieselben Abläufe einführen- ohne Diskussion.

Wenn Du dran bleibst und nicht einknickst, wird das funktionieren.
Wenn er brüllt, nimm das Baby ins Tragetuch, geh weg und lass ihn brüllen. Soll er in seinem Zimmer brüllen, bis er müde wird.

Im Auto: Wenn er sich abschnallt, anhalten und deutlich werden. Im Zweifel Konsequenzen androhen. (Natürlich nicht aussetzen...)

Im Bad: Wenns zu lang dauert, gibt's halt keine Geschichte für ihn. Pech.
Wenns zu viel Theater gibt- wasch ihn halt mit nem Waschlappen von oben bis unten ab. Geht auch mal- als Alternative zum hier erwähnten Gartenschlauch. Er wird schon kapieren, dass Duschen schöner ist.

Schlafanzug: DU entscheidest. Ich leg die Sachen z.B. schon immer vorher raus.
Auch da: Wenns zu lang dauert, Geschichte streichen.

Mich nervt, dass ich leider oft mit Erpressung arbeiten muss- nennen wir es Konsequenzen, aber es bleibt halt Erpressung a la "wenn du nicht... dann..."
Anders läufts bei meinem Sohn aber nicht- wobei es besser wird.

Siehs mal so- es kann nur besser werden. Die Zeit spielt für Dich... Er wird älter. Durchhalten.

Tröstende Grüße, P.

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hallo,

sorry, konnte nicht alles lesen (war einfach etwas lang), aber ich glaube, Dein Problem ist Deine Diskussionsbereitschaft gegenüber Deinem Sohn.

Jedes Kind hat mal so eine Phase, wo es testen muß, wie weit es gehen kann. Wenn man dann nicht das richtige Maß findet hat man - aus meiner Sicht verloren -.

Wir haben auch ein sehr selbstbewußtes Kind mit einer großen Klappe (welche sicherlich auch durch den Kindergarten bedingt ist) nur ist unsere Diskussionsbereitschaft stark begrenzt.

Warum weißt Du Dinge nicht unmißverständlich an, dass geht ganz ohne schreien und brüllen. Allein der Ton und Deine Haltung machen die Musik. Wenn Du Dinge unbedingt willst, dann weise sie an und lass das Bitte weg - es gibt Dinge, die sind auszuführen ohne wenn und aber.

LG omnes

PS: Wenn alles nicht hilft, hilft manchmal auch ein leichter militärischer Kommandoton - so nach dem Motto "Beweg Dich - in drei Minuten liegst Du im Bett" - wenn Sohnemann diskutieren will, dann nur ein etwas lauteres bestimmtes jede Diskussion unterbindendes "Bewegung" und Sohnemann wird gehorchen. Nach drei Minuten Sohn ins Bett packen, egal ob Schlafanzug oder nicht. Geschrei und Pöbelein einfach ignorieren.

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Waaaah immer wieder gruselig, Deine Antworten zu lesen. Welches Kind möchte denn bitte so aufwachsen?

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Gruselig! Mit einer harmonischen Kindheit hat das nichts zu tun. Und später dann kommen die Klagen, weil das Kind selber einen solchen Ton an den Tag legt.

Ich stelle es immer wieder fest: meist erkennen Leute wie Du gar nicht, dass sie dauerhaft zu solchen Methoden greifen müssen -oder zumindest meinen, es zu müssen - weil sie überhaupt erst mit eben solchen angefangen haben. Was bin ich froh, dass die Beziehung zu meinen Söhnen auf Wertschätzung, gegenseitigem Respekt und Rücksichtnahme (und zwar beidseitig!) beruht. Manche Probleme sind dermaßen hausgemacht, das mir die Worte fehlen. Meine Jungs jedenfalls gehen anstandslos ins Bett, putzen sich die Zähne, ziehen sich an. Und das mit liebevoller Begleitung und ganz ohne Kasernenton und sinnfreien Konsequenzen... Deine Tipps werden der TE nichts nützen, es sei denn, ihr ist daran gelegen, funktionierende und angepasste Soldaten heranzuziehen!

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Hallo,
ich habe drei Kinder und - ja, ich kann die Situationen, die Du beschreibst, sehr gut nachvollziehen. Bei uns war es ganz ähnlich. Hilfe von Omas usw. haben wir auch nicht.

Auch auf die Gefahr hin, hier wieder als autoritäre Rabenmutter hingestellt zu werden, sage ich Dir, wie wir die Situation in den Griff bekommen haben. Mittlerweile führen wir ein sehr harmonisches Familienleben. Die Tricks sind folgende (ich mache es mal am Beispiel des Zubettgehens):

1. Jeden Abend gleicher Ablauf. Etwa so: Essen - hoch gehen - alle nacheinander ins Bad - umziehen - vorlesen - Licht aus/rausgehen

2. Jede Aufforderung wird genau EINMAL gesagt. Wer nicht kommt, hat Pech, denn der Ablauf geht weiter. Immer klar machen: Du kannst Deine Kinder nicht zwingen, irgendwas zu tun (es sei denn, Du willst ihnen tatsächlich den Schlafanzug "gewaltsam" anziehen - was bald eh nicht mehr geht, wenn Dein Sohn jetzt schon körperlich stark ist)

3. Kein Einlassen auf einen Machtkampf, denn den wirst Du verlieren - und zwar IMMER!!!!! Auf Dinge wie: "Ich komme aber nicht" nicht eingehen und Sohnemann ignorieren. Nimm in diesen Situationen Deine anderen - schon bettfertigen Kids, Baby nimmst Du einfach mit - und wechsle auf ein anderes Thema (z.B. den Großen fragen, wie es in der Schule war). Lies schon mal vor und sage Deinem Kleinen (genau 1 Mal!!!!) , er könne gerne dazu kommen, wenn die Zähne geputzt sind. Nicht einknicken, also nicht jetzt doch noch beim Zähneputzen helfen (es ist egal, ob er sich die Zähen gründlich putzt, lass ihn einfach mal machen). Er wird dann wüten und toben, wahrscheinlich auch gegen die Tür treten (hat mein Großer immer gemacht :-) )- lass ihn einfach. Das ist sehr schwer auszuhalten - Dein Sohn wird Dir in einer soclhen Situation schrecklich Leid tun. Aber: Alles normal.

4. Keine Drohungen aussprechen - keine "wenn Du jetzt nicht kommst, passiert das und das". Nicht laut werden. Nicht diskutieren, nicht Erklärenwollen, warum er gerade JETZT die Zähne putzen soll. Das alles ist gut gemeint, führt aber zu absolut rein überhaupt gar nichts. Du bist die Mutter und bestimmst, wo es lang geht und nicht Dein Dreijähriger!!

Mach Dir immer klar, dass Dein Sohn nur Deine Aufmerksamkeit will, und zwar mit aller Macht. Und da er sie bisher immer bekommen hat (meckern deinerseits usw. usf, vieles dreht sich um ihn), ist seine Welt vollkommen in Ordnung. Denn mit seinen 3,5 Jahren ist ihm egal, ob Deine Aufmerksamkeit positiv oder negativ ist - das unterscheidet er noch nicht. Mach Dir klar, dass er nur lernen kann, seine Emotionen zu steuern, wenn DU DICH begrenzt und NUR NOCH positives Verhalten mit Deiner Aufmerksamkeit belohnst.

Und eines noch: Ich kann mir nicht vorstellen, dass Dein Sohn ein Fall für einen Psychologen oder so ist. Mein Tipps habe ich übrigens aus dem Buch "Warum unsere Kinder Tyrannen werden". Auch wenn es kein Erziehungsratgeber ist, waren die dort enthaltenen Tipps die ersten, die bei uns geholfen haben und unsere Familienleben wieder normalisiert haben - weil ich mich oft wiedererkannt habe und die "Beziehungsstörungen" korrigiert habe.

LG, Cherish, die die viel Glück wünscht

P.S. musst ja nicht unbedingt in einer Situation wie "alle müssen zum Arzt und zwar angeschnallt im Auto" anfangen, Dich neu abzugrenzen :-) . Diese Situation wirst Du eh bald nicht mehr haben.

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Die Probleme hatten oder haben wahrscheinlich viele Eltern, wenn sie mit mehreren Kindern allein sind.

Was dein Dreijähriger macht ist auch nicht ungewöhnlich, er testet eben seine Grenzen aus und er bekommt auf diese Art auch noch jede Menge Aufmerksamkeit.

Am ehesten halfen bei uns feste Rituale, an die sich alle halten. Dann wird eben der Schlafanzug schon früher am Tag ausgewählt und du wählst die Geschichte aus. Es hat keinen Sinn jeden Abend solche Diskussionen zu führen :-(

Aber hast du allein noch eine Chance? Das klingt als sei alles schon ziemlich eingespielt.

Es gibt auch Störungen, die Kinder sehr unruhig machen und in ihrer Fähigkeit zur Selbststeuerung beeinträchtigen. Dazu passt auch, dass er so gravierende Probleme mit dem Einschlafen hat. Du könntest ihn sicherheitshalber im Frühförderzentrum vorstellen. Dort gibt es - hoffentlich überall - auch Trainings für die Eltern. Wenn gar nichts herauskommt oder wenn die Probleme nur zu Hause auftreten ist auch die Erziehungsberatungsstelle ein sinnvoller Ansprechpartner. Das Problem ist, dass die Leute dort oft von Kindern ohne Störungen ausgehen. Dann sind ihre Empfehlungen nicht umsetzbar, wenn das Kind ein Problem hat. Deshalb ist das FFZ als erster Ansprechpartner besser.

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Hallo...
Hat sich eure Situation etwas entspannt?

Situation im Auto würde ich das ältere Geschwisterkind nach hinten setzen und vielleicht bitten sich mit um den 3 Jährigen zu kümmern. Vielleicht können die Geschwister gemeinsam ein Buch gucken oder ähnliches.

Theater im Badezimmer, beim waschen würde ich bewältigen indem der kleine es selber machen kann. In der Badewanne zum Beispiel. Dusche selber halten lassen.
Oder mit dem Waschlappen selber waschen lassen.
Zähne putzen auch erst mal selber machen lassen, nachher nach putzen...
Bett gehen ist das selbe... Warum lässt du ihn nicht probieren sich seinen Schlafanzug selber anzuziehen. Ich gebe zwei Schlafanzüge zur Auswahl, für einen wird sich entschieden und dann probiert Kind sich selber anzuziehen.

Wenn Kind sich keine Gute Nacht Geschichte vorlesen lassen möchte, würde ich vielleicht auf Hörspiele umsteigen oder Kind fragen ob es der Mama eine Geschichte erzählen möchte. Baby in eine Tragemöglichkeit und vielleicht kann es sich ja auch die Geschichte des Bruders anhören.

Wie schauts denn aus mit den älteren Geschwistern, kann der kleine vielleicht übergangsweise bei einem älteren Bruder mit im Zimmer schlafen? Wenn nicht, gib doch ein T-shirt von dir mit in sein Bett so hat er was von Mama mit dem er Kuscheln kann.

Wenn er so rum motzt und brüllt, zeigt das, dass er spürt das du momentan mit ihm nicht einverstanden bist. Wenn er brüllt und motzt könntest du gelassen reagieren und sagen "tut mir leid ich habe dich nicht verstanden, meine Ohren reagieren besser wenn du normal mit mir redest."
Oder "meine Ohren mögen deine normale Stimme viel lieber als so ein schreien, dann verstehe ich dich nicht was du mir sagen möchtest"
Einen strengeren Ton, schlug bei meiner Tochter grundsätzlich auf Gegenwehr vor allem wenn eh schon Wut in der Luft lag.

Das Aufstehen war bei uns auch oft ein Thema, irgendwann erklärte ich dann meiner Tochter, dass meine Beine schon recht weh tun, weil ich sie so oft zurück in ihr Bett bringen muss und das ich meine Beine gerne ausruhen würde, um morgen wieder fit zu sein. Natürlich hat das auch nicht auf Anhieb funktioniert. Ich habe dabei extra auf meine Aussprache geachtet, das sie spürt es ist kein Mitleid was ich da von ihr will, ich sage ihr eine Tatsache.

Du schreibst bei deinen beiden großen war zu Bett gehen, eine Sache des Kuschelns und redens. Bei deinem mittleren ist es die Gute-Nacht Geschichte und Singen. Klar kann ich mich täuschen oder es missverstehen, dann ersetze doch die gute Nacht- Geschichte dagegen dass du dich zu ihm legst ihr eine Gewisse Zeit mit dir kuscheln darf und er dir erzählen darf. Auf das Baby passt dann Papa auf am Abend.

So hat er kleine Prinzen Minuten.

Du musst auf jedenfall wieder positives an deinem Sohn finden. Dominantes Motzkind klingt ja auch für dich nicht schön...
Als bei uns die Zeit der Alpträume kam, haben wir das Kopfkissen ungedreht damit die Gute Träume Seite oben liegt. Zusätzlich habe ich eine Raumduftspray Dose Bund beklebt und habe meiner Tochter gesagt ich würde jetzt schöne Träume durch ihr Zimmer sprühen und wenn sie schnell einschläft kommen diese schönen Träume zu ihr.

ich weiss nicht ob es dir noch hilft aber kopf hoch ... es wird auch wieder besser werden...
der kleine muss seinen Platz noch finden #winke