Hallo,
meine Tocher ist sehr bestimmend.
Ich habe wohl zu lange drüber hinweg gesehen weil ich es als gutes Zeichen gewertet habe, dass sie sich von anderen nicht unterbuttern lässt und sich durchzusetzen weiß. Nur wird mir ihre herrische Art langsam zu viel. Ich kann nicht mal mit ihr spielen ohne dass sie mir nicht dauernd sagt, was ich tun muss und was ich auch tue, es ist immer falsch, alles weiß sie besser... TOTAL NERVIG!
Bei anderen Kindern ist es genauso. Harmonie gibts nur mit den Nachgiebigen, mit denen, die ebenfalls stur sind, artet es immer in Streit aus.
Versuche seit ca. 1 Woche, die Zügel wieder etwas schärfer zu führen, aber meine Kleine und ich geraten dadurch nun ständig aneinander. Es passt ihr hinten und vorne nicht, dass ich den Ton angebe und wehrt sich mit Händen und Füßen dagegen.
Was mach ich nur?
Kind (4) extrem bestimmend - was tun?
Hallo,
du hast jetzt nicht geschrieben wie alt dein Kind gerade ist.
Meine Kleine war auch so ähnlich. Wenn ich mit ihr gespielt habe hat sie mir sogar in den Mund gelegt was ist nun sagen muss. #
Ich kam mir total blöd vor. Dann habe ich angefangen nein zu sagen. Wenn ich spiele spiele ich so wie ich es möchte und sage das was mir dazu einfällt. Wenn du das so nicht möchtest spiele ich nicht mit. Auch deine Freunde spielen so nicht mehr mit dir.
Ich habe es ihr erklärt das es dem anderen so keinen Spaß macht und habe es ihr mal vorgemacht wie es ist. Habe sie eine viertel Stunde rumkommandiert und ihre Einwände nicht gelten lassen und sie gefragt ob das toll für sie war.
Sie merkte dann so langsam wie sie bei anderen rüber kommt und ist nun viel besser und fragt auch andere.
Danke, sie ist 4 (steht im Titel).
Das mit dem nicht mehr mitspielen, wenn sie mich (oder meinen Mann) kommandiert machen wir schon lange. Das funktioniert schon, aber nur immer für den Moment. Beim nächsten Mal - und sei es nur 1 Stunde später, geht das Spiel wieder von vorne los.
Aber das mit dem Spiegeln habe ich noch nicht richtig versucht, das werde ich mal machen. Mal sehen, wie lange sie sich das gefallen lässt...
Hallo,
ich fand die Antwort von HalliHallo sehr gut.
Ich denke mit 4 ist sie noch so jung, dass sie dich dringend braucht und du ihr noch Druck machen kannst. Ich würde - wie du schon begonnen hast - an der Sache arbeiten, weil sie wahrscheinlich sonst später in Gruppen eher Probleme haben wird und damit wohl nicht sehr glücklich werden wird und das willst du ja nicht.
Daher Zähne zusammenbeißen und die Bestie zähmen. ;)
Meine Tochter (fast drei) brüllt mich zB manchmal an, dass ich irgendein Kinderlied nicht singen soll und ich hör dann sofort auf. Nun hab ich angefangen zu sagen: "nö, ich hab Lust zu singen und lass es mir nicht verbieten!" - oh Wunder: sie lacht dann nur!
Vielleicht *erwartet* die Kleine von dir mehr Feedback (?) -
Ich würde mich auch fragen, wo das Verhalten herkommen könnte - genetisch? Geborene Führerin? Vorgelebt? Welche Rolle spielen Bezugaspersonen, der Vater, Erzieher?
Euch beiden alles Gute und lass dich nicht unterbuttern vom kleinen Monster
Hallo, ja, wo kommt das Verhalten her?
Ich würde sagen, sie ist von Natur aus ein Führertyp. Vorgelebt? Ich und mein Mann sind eher nachgiebige Typen, also eher unwahrscheinlich. Oder verursachend für ihre Herrscherart...
Wobei ich mittlerweile wohl schon manchmal ein Feldwebel bin. Aber da ist die Frage: Was war zuerst da, das Huhn oder das Ei?
Hallo!
In dem Alter merken Kinder das auch gar nicht so sehr, das sie da was falsch machen wenn sie den Ton angeben. Gibt dann halt Kinder die das mit machen und andere die sich das nicht gefallen lassen.
Meine Tochter war und ist heute auch noch so und nein, an der Erziehung liegt es definitiv nicht. Bei meiner Tochter hat sich mit der Zeit herausgestellt das es ihr selber sehr schwer fällt Emphatie zu empfinden. Sie zieht halt ihr Ding durch, damals mit allen Mitteln und egal was andere denken oder wie die sich dabei fühlen.
Heute (sie ist 12 Jahre) hat sie gelernt auch mal nach zu geben. Sie merkt das es harmonischer läuft, trotzdem hat sie hin und wieder so Phasen wo sie extrem 'egoistisch' ist.
Klugscheißerei ist nervig und ich habe IMMER gesagt das es nervig ist und ich das nicht mitmache. Rollenspiele wurden da auch gespielt und klar hat sie gesehen das es doof ist derjenige zu sein der dauernd rumkommantiert wird. Richtig abgestellt hat meine Tochter das aber nie wirklich, obwohl ich mit ihr öfter mal Klartext rede.
Ich denke schon das es auch eine Charaktersache ist, mein Mann ist ähnlich. Ich bin aber ganz anders und versuche das auch immer zu vermitteln.
Weiterhin versuche ich ihr immer wieder Klar zu sagen das sie sich da etwas zurückhalten muss. Das es auch vieles einfacher machen kann. Geistig versteht sie das zwar, aber ich glaube es fällt ihr auch einfach schwer ihren Willen mal etwas zurück zu nehmen.
Ich kann dir nur raten da Standhaft zu bleiben und ihr immer wieder zu vermitteln das dies und das einfach nur Mist ist. Nichts diskutieren, sondern einfach das Spiel nicht mitmachen. Wenn sie Frust hat, gut so, dann kann sie damit lernen umzugehen.
Mit ihr üben wie man das auch anders Regeln kann. Vielleicht übernimmt sie das dann auch so und es wird mit der Zeit besser. Sie wird ja auch älter und dann auch öfter merken das ihr Verhalten manchmal unpassend ist.
Aber ich glaube das sie sich zwar entwickeln wird, es besser wird, aber ganz abstellen wird sie das nicht können. Es ist ihr Charakter und den wird sie auch behalten. Du kannst nur versuchen das sie etwas sozialer wird.......bei meiner Tochter hat sich das zwar gebessert, aber im Grunde ist sie immer noch eher ein Bestimmer als ein Teamplayer.
LG Sonja
Danke für deine Antwort!!!
Tja, ein Dilemma. Du findest ihren herrischen Ton nicht gut, hast aber selbst einen (klingt zumindest so, wg. "Zügel anziehen" und "aneinandergeraten"). Woher hat sie das nur?
Zum einen sind Kinder in dem Alter noch sehr Ich-bezogen und zum anderen wird das Bedürfnis nach Selbstbestimmung immer größer. Das ist oft recht schwierig.
Ich glaube, jetzt strenger zu sein, geht nach hinten los, denn dann zeigst Du ja wirklich genau IHR Verhalten, und Du bist ja ihr Vorbild. So lernt sie, dass Erwachsene den Ton angeben und es erstrebenswert für sie ist, auch so zu werden. Wenn man einmal sieht, wie Kinder mit Puppen spielen, dann bekommt man ganz gut einen Spiegel vorgehalten...
Ich finde, es geht nicht um reine Harmonie und "Folgsamkeit", sondern um Verhandlung und Kompromisse und Rücksichtnahme. Es ist ja immer ein Geben und ein Nehmen.
Man muss sich nicht immer einig sein, aber man kann sich einigen. Und zwar ohne Streit, aber eben mit Verhandlungsgeschick. Das muss man natürlich erst lernen und da braucht Deine Tochter Unterstützung.
Beim Spielen könnte man z. B. ausmachen, dass erst 10 min. sie das Geschehen bestimmen darf und dann 10 min. Du/das Besuchskind. Wenn sie sich nicht an die Regeln hält, ist das Spiel allerdings vorbei.
Wenn sie sich z. B. nicht anziehen möchte, biete ihr an, dass sie die Schuhe selbst anziehen muss, aber Du ihr bei der Jacke hilfst.
etc.
Ich weiss nicht, was ihr sonst für Situationen habt, in denen ihr aneinandergeratet. Vielleicht hast Du noch Beispiele?
LG
Hanna
Oje, wenn das so einfach wäre. Verhandeln, Kompromisse - das ist bei uns tagesfüllend. Das ist wohl auch das, das dazu geführt hat, dass sie so bestimmend geworden ist. Sie ist es einfach gewohnt, dass sie nur ewig herumdiskutieren muss und dann kriegt sie schon irgendwie, was sie will. Ach, bei uns ist das Thema einfach schwierig.
Das mit dem Spielen und Bestimm-Zeiten kann ich mal ausprobieren, ist eine gute Idee.
Danke.
Hmmm, also ewig rumdiskutieren gibt es bei uns nicht. Ich höre mir einmal die Argumente an, wenn ich sie nachvollziehen kann, lenke ich ggf. mit einem Kompromiss ein, wenn nicht, dann mache ich entweder ein Alternativangebot oder ich sage, dass die Disskusion jetzt beendet ist. Wenn das Alternativangebot auch nicht angenommen wird, dann ist die Diskussion ebenso beendet. Und zwar komplett.
Dann darf sich mein Sohn gerne ärgern, aber das ist dann halt so.
Ich fürchte allerdings, mein Sohn ist kein Maßstab, denn er ist wirklich schon immer sehr kooperativ.
LG
Hanna
Hallo,
Das könnte die Tochter meiner Freundin sein. Eigentlich ist sie eine unglaublich intelligente, großzügige und fantasievolle Freundin für meine Tochter, aber das hat sich jetzt im letzten Jahr leider erledigt.
Ich muss sagen, das meine Freundin, eine sehr bestimmende Person ist und ich glaube, dass in diesem Fall sich die Tochter viel von ihr abgeschaut hat.
Sie möchten beide immer alles bestimmen. Was jetzt zwischen mir und meiner Freundin nicht so das Problem ist, weil ich dann halt einfach NEIN sage. Meine Tochter hingegen ist eine Person, die um des lieben Friedens Willen dann oft nachgegeben hat.
Nur irgendwann ist es selbst ihr zu blöd geworden. Und es gab andauernd riesen Zoff.
Das Problem ist, dass die Kleine von ihrer Mutter bestärkt wird so zu sein, und sie zwar schon sieht, dass sie kaum Freunde hat und immer und überall alleine spielt, aber sagt, dass liegt nicht an ihrer Tochter.
Die im Kiga haben MIR empfohlen mit meiner Tochter zur Ergo zu gehen, da sie diese Nachgiebigkeit nicht nur bei diesem Mädchen hat, sondern auch bei anderen Kindern.
Und der anderen Mama, haben sie empfohlen auch zur Ergo zu gehen, um das halt auch in den Griff zu bekommen.
Was soll ich sagen: Seit wir hingehen, hat sie einen enormen Schub gemacht (ob es am Alter liegt oder an der Ergo, oder beidem, ich weiß es nicht) und ich bin sehr zufrieden damit. Nur mit dem Kind spielen will sie partout nicht mehr.
Meine Freundin hält nichts von Ergo-Therapie, ihre Tochter sei ja nicht krank! Gut, muss sie wissen, ich misch mich da nicht mehr ein.
Das muss natürlich bei euch nicht passieren, ich fand nur diese enorme Ähnlichkeit im Verhalten von der Tochter meiner Freundin zu Deiner Tochter verblüffend. Genauso wie Deine Tochter mit Dir redet, spricht die Tochter meiner Freundin. So bestimmend und da gibt's dann auch keine Diskussion mit ihr. Wenn die zwei gespielt haben, hab ich immer nur gehört: NEIN xy, das musst Du so machen. NEIN xy das geht so. NEIN xy lass das liegen, das gehört mir und du kannst das nicht. Das hat auch MICH als Mama dann irgendwann genervt.
Wobei ich auch denke, dass es einfach Menschen gibt, die ein bestimmtes Auftreten haben, nur sollte man halt auch mal einlenken können.
Ich wünsch Dir alles Gute
Marie
Hallo,
meine Tochter hatte gelegentlich auch solche Züge. Wir zu Hause haben das eh nie geduldet und im Freundeskreis hat sich das selbst geklärt.
Ich denke, Du solltest dran bleiben.
Meine Antwort bis heute bei derartigen Besserwisser-Attacken: "...weil ich Erwachsen bin und mehr Lebenserfahrung habe, als Du und Du noch für Dein Leben lernst..."
Gut, mit 4 konnte ich das noch nicht so verständlich für das Kind gestalten, aber irgendwann war das meine Standardantwort, wenn Erklärungen nicht fruchten
LG