Hallo, der Sohn meiner Schwester ist 9 Jahre alt und fällt in der Schule immer wieder durch sein schlechtes Sozialverhalten auf.
Er hält sich oft nicht an Regeln, ist frech zu Lehrern oder Betreuern in der Schule und im Hort. Ist schnell aggressiv und haut manchmal andere Kinder.
Es gibt Zeiten da war er weniger auffällig momentan haben die Probleme aber leider wieder zu genommen.
Nun wünscht er sich schon länger ein Haustier. Meine Schwester weiß, dass er sehr tierlieb ist und mit Tieren sehr liebevoll umgehen kann.
Da meine Schwester nun gehört das Kinder die mit Haustieren aufwachsen sozialer sein sollen als Kinder ohne denkt sie nun darüber nach einen Hund oder eine Katze in die Familie zu holen. Ich muss allerdings auch erwähnen das meine Schwester selbst auch sehr tierlieb ist und sich ebenfalls um das Tier liebevoll kümmern würde. Es wäre dann also nicht das alleinige Haustier ihres Sohnes sondern ein tierisches neues Familienmitglied.
Sie ist allerdings noch unsicher ob ein Haustier wirklich auf ein verhaltensauffälliges Kind so eine große positive Wirkung haben kann!
Und wenn ja welches Haustier?
Was meint ihr ?
Kind hat schlechtes Sozialverhalten hilft ein Haustier?
Hi,
Tiere sind toll aber keine Versuchskaninchen......wir haben einen Hund (sehr groß) und eine Katze (sehr eigen). Natürlich versprechen die Kinder zunächst alles, um ja das Tier zu bekommen. Wir waren der Ansicht, wir (Eltern) wollten Tiere sonst wäre dieses bei uns nicht in Frage gekommen. Alleine mit dem Hund bin ich sehr oft draußen und nicht nur um die Ecke, sondern richtig am Laufen und üben etc. Das kann ein 9jähriger nicht. Allerdings kann ein Tier viel Seelenkraft bieten. Ich höre immer wieder genervte Eltern, weil der größte Wunsch ein Tier erfüllt wurde und die Eltern nun damit belastet sind. Wenn deine Schwester sich allerdings ebenfalls ein Tier wünscht dann kann ich nur sagen - toll. Übrigens ich muss mehrmals am Tage saugen und wenn es regnet rubbel ich den Hund ab......und sehe manchmal genauso verwuschelt aus wie der Hund......man muss wissen, das Tiere riechen und man wissen, dass Futter riechen kann wenn man nicht sorgfältig ist. Ich bin immer wieder überrascht, wie naiv manche an ihr Tier gekommen sind und es dann bei uns im Verein versuchen, abzugeben. Das ist einfach nur ein liebgemeinter Rat.
LG
Hallo,
ich weiß nicht, ob das mit dem Haustier und dem Sozialverhalten von Kindern nicht überbewertet wird.
Ich denke schon, dass es schön für Kinder ist, ein solches zu haben, aber ich glaube nicht, dass ein Haustier ein verhaltensauffälliges Kind auf den Boden der Tatsachen zurück bringt.
Wenn es sich dem Tier gegenüber gut verhält, heißt das immer noch nicht, dass es sich gegenüber anderen Menschen besser benimmt als vorher.
Vielleicht kann man das umgekehrt machen. Es gibt ein Haustier, wenn er sich nicht mehr daneben benimmt.
Was für eine Tierart sinnvoll ist, würde ich danach entscheiden, welches Tier in die Familie und zu dem Kind paßt.
Nicht jeder mag Katzen, die doch recht exzentrisch sind, nicht jeder hat Lust, ständig mit einem Hund rausgehen zu müssen. Für Vögel braucht man sehr viel Geduld, wenn sie zahm werden sollen, usw.
LG
Heike
Hallo,
wenn es ein Haustier sein soll, muss deine Schwester sich selber das Haustier besorgen. Es darf kein Geschenk für den Sohn sein.
Aber in diesem Fall würde ich den Jungen beim Reitsport anmelden. Und da gehörig auf die Stall Qualität achten. Das Pferd darf einfach kein Sportgerät sein, leider ist das durchaus noch verbreitet.
Voltigieren zum Beispiel hätte den Vorteil er macht etwas mit einem Tier UND schult seine gesamte Körperwahrnehmung.
Und es muss mindestens parallel rausgefunden werden WARUM dein Neffe Probleme macht.
Ein Kind welches Probleme macht, ist ein Kind, welches Probleme HAT.
Gruß Karin
Statt einem Haustier, würde ich mal einen Kinderpsychologen konsultieren.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Erziehungsansätze einfach nicht die richtigen sind.
Gruss
agostea
Hi,
ist das Kind gesundheitlich abgecheckt worden ?
Wenn alles OK ist, sollte es vorher erzogen werden, bevor er ein Tier bekommt.
Auf was für Ideen manche Leute kommen, jetzt soll ein Haustier das Kind erziehen
Schickt ihn jedes Wochenende ins Tierheim zum Helfen und die Eltern dazu.
LG
Lisa
Hallo,
vielleicht fehlt dem Jungen einfach mehr Emphatie seitens der Eltern. Erziehung ist die eine Sache, das Kind aber fühlen eine ganz andere.
Das ist meine Erfahrung bei Kindern die zwar erzogen werden, aber wo dann Verständnis und Einfühlungsvermögen fehlen, schlägt das dann in Aggression um. Und die Lehrer sind ja in der Regel auch oft strenger und wenn das Kind dann diese Dinge zu Hause nicht bekommt, wird es in der Schule noch viel schlimmer.
Nicht böse sein, aber wenn ich mir die Kinder in der Klasse meiner Tochter anschaue, die frech und auffällig sind, und dann die Eltern wird einem oft alles klar. Das geht von bildungsfern bis zu den Akadamikern.
LG
Meiner Meinung nach wäre ein Haustier kein Lösungsansatz für das eigentliche Problem. Ich finde es zwar schön, wenn Kinder einen Bezug zu Tieren haben und auch lernen, verantwortungsbewusst damit umzugehen, aber der Sohn ist ja sowieso tierlieb, wohingegen er eher Probleme im Umgang mit anderen Kindern/Menschen zu haben scheint. Ein Tier ist kein Mensch. Es reagiert anders, hat andere Bedürfnisse und erfordert auch andere Umgehensweisen.
Ein Haustier kann sicherlich verschiedene Kompetenzen, wie z.B Pflichtbewusstsein und Fürsorglichkeit fördern, es ist jedoch in meinen Augen nicht vergleichbar mit der Auseindersetzung mit anderen Menschen, ggf. Frustration oder Kommunikationsstörungen.
Deswegen würde ich die Tierthematik unabhängig von der Sozialproblematik sehen und dementsprechend andere "Hilfsangebote" oder Therapiemaßnahmen als sinnvoller erachten. Manches wurde ja hier schon empfohlen, wobei mir zunächst die Ursachenforschung am wichtigsten erscheint. Warum verhält er sich so? Was löst das Verhalten aus?Wie fühlt er sich in den Situationen? Warum weiß er sich nicht anders zu helfen? Usw.
Hallo!
Hmm.....meine Tochter ist mit einem Hund 'aufgewachsen'. Ihr Sozialverhalten hat da aber wohl wenig von mit bekommen.
Meiner Tochter (jetzt 12 Jahre) fehlt es etwas an Emphatie. Sie kann sich schlechter in andere Menschen/Tiere versetzen. Ist aber nicht aggressiv. Ihr Sozialverhalten ist auch auffällig, aber nicht so schlimm wie bei euch. Bei uns wissen wir aber, warum sie so ist.
Wir haben außer einem Hund auch noch 2 Katzen. Das Einzige was ich bestätigen kann ist, das meine Tochter den Hund gerne Knuddelt und dieser ihr auch Trost spendet wenn es ihr schlecht geht. Ein Freund der nicht widerspricht, der immer da ist und ihre Nähe sucht (und vorallem immer gut drauf ist). Sie muss auch mit dem Hund jeden Nachmittag (wenn sie dann keine Schule hat) Gassi gehen. Das macht sie im Moment überhaupt nicht gerne und da muss ich immer hinterher sein. Es ist aber ihre Pflicht und da muss sie durch.
Die Katzen kommen wenn sie Bock haben, werden aber auch gern mal geknuddelt. Sie liebt es allerdings wenn die Katzen in ihrem Zimmer schlafen. Katzen sind sehr eigen und machen nicht das was man will.....
Generell würde ich erstmal schauen ob das Kind so Gesund ist. Wenn da alles ok ist wäre erstmal ein Kinderpsychologe (meine Tochter geht in Therapie) an der Reihe. Einfach um zu schauen WARUM er sich so verhält und wie man ihm da helfen könnte. Meinstens lernt man selber auch eine ganze Menge. Ursachenforschung wäre hier einfach wichtiger.
Sollte der Psychologe sagen das ein Tier dem Jungen dabei helfen könnte, würde ich ein Tier besorgen. Allerdings hätte ich wohl immer ein Auge darauf wie der Junge mit dem Tier dann umgeht. Die Hauptverantwortung sollte bei den Eltern liegen.
Wo ich hier halt Angst hätte ist, das er dem Tier wehtun könnte, wenn er mal sauer ist.
Das kann recht schnell gehen, ohne das deine Schwester da direkt reagieren kann.
Was für ein Tier kommt auf die Bedürnisse an. Wir hatten bisher Hunde, Katzen und Wellensittiche.
Mit dem Hund kann und muss man am meisten machen. Er ist aber meiner Meinung nach der bessere Seelensorger. Katzen sind halt einfach Eigen. Wenn sie Bock haben kann man sie mal kuscheln.
Einfach so ein Tier holen würde ich nicht, nicht solange man nicht an dem eigentlichen Problem arbeitet. Du sollst deiner Schwester erstmal raten sich fachkundige Hilfe zu holen und das jetzt sofort, denn ansonsten bekommt man das Verhalten vielleicht gar nicht mehr raus.
LG Sonja