Ich verzweifel an meiner Tochter

Hallo, ich benötige mal ein paar Tips von euch. Ich verzweifel gerade an meine 3 jährigen Tochter.

Sie kann (wenn sie will) das liebste Kind sein, doch seit ca 1,5 Wochen ist es das absolute gegenteil:

- im Kindergarten spült sie ihren Teller nicht mehr
- sie macht fast täglich wieder in die Hose Pipi (sie ist seit Ostern trocken)
-
Wenn sie abends ins Bett soll dann geht das ganze Drama extrem los. Erst ist alles super uns wie machen unseren normalen Ablauf.

Wir essen um 18 Uhr Abendbrot und sie entscheidet selber was drauf kommt. Meistens isst sie das schon ganz gut. Um 19 Uhr soll sie dann Zähneputzen und ins Bett. Ich lese ihr eine Geschichte vor uns mache eine CD an. Alles kein Problem, doch dann steht sie wieder auf und hat einfach keine Lust (egal wie müde sie ist). Ich versuche ruhig mit ihr zu sprechen und bringe sie erneut zurück ins Bett. Und sie steht immer und immer wieder auf. Das schlimmste sind immer diese Aussagen wie "Ich stehe immer wieder auf" oder "Mama du machst mir jetzt ein Hörspiel an". Also richtig frech und ein absoluter Befehlston. Natürlich bekommt sie dann nicht was sie will.

Nachdem sie einmal so krass abgedreht ist, wie z.B. "Ich esse nur wenn der Fernseher an ist" oder "Ich bekomme immer was ich will" haben wir ihre Kuscheltiere weg genommen.

Nun haben wir die Regel eingeführt, wenn Sie einen ganzen Tag lieb ist und auch lieb ins Bett geht dann bekommt sie am nächsten Tag ein Kuscheltier zurück. Naja, die Höchstzahl war leider bisher nur 2 und das auch nur für wenige Minuten. Sie kennt diese Regel genau und erzählt auch im Kindergarten davon aber an der Umsetzung scheitert es extrem.

Ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Dieser extreme Dickkopf macht mir das Leben schwer.

Ich möchte mein 3 jähriges Kind auch nicht immer so dolle bestrafen aber wenn ich es nicht mache, dann macht sie bald was sie will.

Der Fernseher ist seit Tagen schon aus und ihre Kuscheltiere sind auch alle weg.

Habt ihr vielleicht einen Tip?

Oder habt ihr schon mal Erfahrungen mit einer Familienberatung gemacht?

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Versuchs mal mit Liebe!

Wenn sie offenen Widerstand zeigt und sich täglich einpullert, kannst Du davon ausgehen, das es ihr richtig schlecht geht. Das macht ein Kind nämlich nicht, um Erwachsene zu ärgern. Woran es in der Kita liegt, solltest Du mit der Kita klären. Einen Grund hat sie auf jeden FAll!

Was das Zuhause angeht: Du nimmst ihr sämtliche Kuscheltiere weg, nur weil sie sich im Ton vergriffen hat? Das ist schon sehr derbe.

Wenn meine Tochter sich im Ton vergreift, ignoriere ich die Bitte. Spätestens wenn ich dann noch eine Augenbraue hochziehe weiss sie, dass sie so ganz sicher nichts erreicht.

Dass sie immer wieder aufsteht, hat auch einen Grund. Vermutlich fühlt sie sich im Moment nicht so entspannt und sicher, dass es ihr ein Leichtes ist, alleine einzuschlafen.

Ein dreijähriges Kind kann aber in der Regel nicht sagen "Mama, ich bin gerade etwas verunsichert und weiss nicht, warum und was ich dagegen tun soll. Bitte gib mir mehr Zuwendung, damit ich mich sicherer fühle". Es versucht dann einfach mit "Gewalt" durchzusetzen, was es gerade (nicht) braucht.

Wenn sie nur isst, wenn der Fernseher an ist, dann hat sie wohl keinen Hunger. Ignorier es und biete ihr zur nächsten Mahlzeit wieder etwas an. Strafen finde ich da völlig daneben.

Und dann muss sie den ganzen Tag lieb sein (was ist denn lieb?), damit sie EIN Kuscheltier zurückbekommt? Du bist ein echter Tyrann! Letztlich bedeutet das doch nur: Verbieg dich und sei genau so, wie ICH es gerade will, egal wie Du Dich fühlst, dann bekommst Du einen Brotkrümel von mir vor die Füße geworfen.

Du überforderst Dein Kind total. Wenn also jemand eine Strafe verdient hätte, dann Du und nicht sie!

Da ich aber allgemein kein Freund von Strafen bin, würde ich mehr davon halten, wenn Du mal in Dich gehst und Dir überlegst, dass dieses wunderbare kleine Wesen, das Du da zu Hause hast, verdient hat, von Dir alle Liebe und Zuwendung zu bekommen, derer Du fähig bist. Und nicht ein bisschen weniger.

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Unterschreibe ich so!

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Oh wow, was für ein toller Beitrag! Absolute Zustimmung von mir! Meine Tochter hat zur Zeit auch wieder eine Phase, in der sie nur mit schrillem Geschrei kommunizieren kann. Wutanfälle alle 5 Minuten. Da könnte mir auch oft die Hutschnur hochgehen, und der erste Reflex ist: Wenn du nicht..., dann... Aber ich merke immer wieder, dass es viel mehr bringt, das Bedürfnis hinter dem Verhalten zu sehen.


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Unser knapp 3jähriger steckt auch mitten in der Autonomiephase und macht es sich und uns nicht leicht. Deswegen kann ich verstehen, wie sehr dir das Verhalten deiner Tochter auf die Nerven geht.
Aber: Was haben die Kuscheltiere mit "Wohlverhalten" zu tun? Das ist doch eine Bestrafung ohne Sinn und Verstand. Was soll dein Kind daraus lernen? Warum eine 3jährige Fernsehen kucken darf, ist mir nicht klar, aber auch das Verbot als Strafe ist Unsinn. Was hat das denn mit dem Einnässen oder Nichtabspülen des Tellers zu tun?
Hast du mal gefragt, warum sie bspw. einnässt? Hat sich irgendwas in euerem Leben geändert (Geschwisterchen, Umzug, Verlust von Bezugspersonen o.ä.?). Meinst du wirklich, dass durch das Wegnehmen von Plüschtieren die Kontrolle über die Blase wiederkommt?
Wir haben hier auch gerade das Spiel mit dem ständig wieder aufstehen und als Zusatz, dass er versucht, ins Zimmer der kleinen Schwester zu gehen und diese wieder zu wecken. Er kann da richtig rabiat werden. Wir haben aber gelernt, dass es schneller vorbei ist, wenn wir ihn aus dem Zimmer gehen lassen und nur verhindern, dass er zu Kleinen geht. Dann kriegt er sich schnell wieder ein, will kurz auf dem Flur schmusen und dann geht er ins Bett.

Versuch mal herauszufinden, was deine Tochter vielleicht stört und setz da an (mehr Aufmerksamkeit, mehr Schmusen, weniger Verbote, ...). Das sind keine Allheilmittel, aber es entschärft bei uns manchen Konflikt.

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Ach so: Habt ihr mal überlegt, dass eine Dreijährige vielleicht gar nicht weiß, was "lieb sein" bedeutet und wie lange ein ganzer Tag für ein Kind in dem Alter ist? Man sagt das schnell "Sei lieb!" Aber was soll das Kind denn da machen?

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Wieso denn die Kuscheltiere wegnehmen, weil sie nur bei TV essen will? Das macht ja garkeinen Sinn. Wenn sie nur bei TV essen will, dann gibt es eben keinen TV und wenn sie dann nichts isst, dann hat sie Hunger. Das ein paarmal durchziehen und dann wette ich, dass sich das erledigt hat.

Aber Kuscheltiere wegnehmen, weil sie aufmuckt, macht keinen Sinn. Das ist Liebesentzug über den Stellvertreter Kuscheltier.

Sie testet ihre Grenzen aus, das ist normal in dem Alter. Zeigt ihr die Grenzen, aber zeigt ihr auch, dass ihr sie liebt.

Ihr was wegnehmen macht sie nur wütend und traurig. Sagt ihr, dass ihr den Befehlston nicht mögt, dass ihr es Euch aber vielleicht anders überlegt, wenn sie freundlich fragt.

Die Konversation "Wie heisst das Zauberwort?" ist zwar sehr abgedroschen, aber hilft das immer und immer wieder einzuüben.

Andere Frage ist warum sie nicht ins Bett will/nicht schlafen kann. Braucht sie vielleicht noch etwas um runterzukommen? Oder hilft ein kleiner Abendspaziergang um sie bettreif zu bekommen? Bei uns wirkt das wahre Wunder. An der frischen Luft nochmal auspowern, ab in die Wanne, Schlafanzug, Buch, Bett und dann ist meist schnell Ruhe.


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Hallo,

Ich würde sagen, dass das Verhalten deiner Tochter absolut altersentsprechend ist. Die Kleinen haben einen eigenen Willen und verstehen auch nicht immer, warum alles so ablaufen muss, wie die Erwachsenen es sagen. Hier finde ich es in dem Alter wichtig, das alles jeweils (knapp) zu erklären. Der Fernseher stört beim Essen, man ist abgelenkt, man kann auch nicht vom Tag erzählen.

Trotzdem kann es natürlich sein, dass dies und jenes von deinem Kind abgelehnt wird, nicht umsonst heißt es "Trotzphase". Hier sind sinnvolle Konsequenzen wichtig, die im Zusammenhang mit dem Verhalten stehen. Hier stellt sich für mich die Frage, wie genau denn dein Kind reagiert, wenn zb der Fernseher aus bleibt? Wenn sie tobt, würde ich sie toben lassen und wenn sie sich dann beruhigt hat, kann gemeinsam gegessen werden. Das würde ich ihr auch so erklären. Die Kuscheltiere haben damit ja gar nichts zu tun und ich denke, dass diese Konsequenz sehr hart und vor allem unverständlich ist für ein so kleines Kind. Wenn Sie zwischenzeitlich gar keine Kuscheltiere mehr hat, kann ich mir nur vorstellen, dass dieses Bestrafungssystem ein enormer Druck für dein Kind ist. Vielleicht auch deswegen das Einnässen? Kinder neigen in dem Alter dazu, auf Stress mit dem " rückfällig werden" zu reagieren, was das Trockenwerden angeht.

Hilf deinem Kind, mit seiner Wut umzugehen, auch das Nichteinhaltung von Regeln und Grenzenaustesten ist ziemlich normal und sollte mit besonnener Konsequenz begegnet werden.

Lg
Coralie

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Hallo,

Dein Kind verhält sich ganz normal - es testet seine Grenzen. Und wahrscheinlich wird sie die Grenzen auch hin und wieder überschreiten.
Das kann nerven, wie ich auch aus eigener Erfahrung weiß.

Aber: muss man mit einer 3-Jährigen solche Machtkämpfe führen? Sie spielt ein Spiel, das sie selber noch nicht ganz versteht. Sie hat Spass an euren Reaktionen. Ihr spielt mit - und das bereitwillig.

Derzeit ist es abends noch lange hell. Meine Tochter hat derzeit auch keine Lust um 19 Uhr in Bett zu gehen. Also geht sie um 20 Uhr schlafen.
Musst Du auf dem Prinzip Schlafenszeit 19 Uhr so dringend bestehen? Wenn sie eure Regel angeblich versteht, warum fragst du sie nicht einfach, warum sie das Theater macht oder ob sie was anders haben will.

Die Kuscheltiere wegnehmen fin de ich fragwürdig. Hätte ich das bei meiner Tochter gemacht, wäre sie mit 3 Jahren niemals allein in ihrem Bett geblieben.

Grüße


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Hallo,

Eure Tochter testet ihre Grenzen, ganz normal in ihrem Alter. Aber Kuscheltiere wegnehmen? Einen ganzen Tag lang lieb sein! Du verlangst von einer Dreijährigen zu funktionieren. Wer kann denn bitte einen ganzen Tag lieb sein? Das schaffe ich als Erwachsene oft nur knapp. Das ist einfach Erpressung und keine Erziehung.
Wenn sie aus dem Bett kommt, einfach ruhig und kommentarlos wieder reinbringen. Denn je uninteressanter und langweiliger Eure Reaktion ist, desto eher wird sie ihr Verhalten lassen.
Erziehung besteht nicht nur aus Bestrafung, sondern aus Konsequenzen. Mir erschließt auch nicht der Sinn die Kuscheltiere wegzunehmen. Nimmt Dein Mann Deine Schuhe und Du bekommst für jeden Tag Liebsein ein Paar wieder.?
Wenn Deine Tochter mit Dir ein einem frechen Ton spricht, dann geh auf Augenhöhe und sag kurz, daß Du das nicht willst. Sag ihr, wie man um etwas bittet. Ansonsten würde ich ihre Befehle ignorieren. Aber achte mal auf Deinen Ton, wenn Du Deiner Tochter Anweisungen gibst. Vielleicht ahmt sie Dich nach.

LG
Lady

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"Wenn sie aus dem Bett kommt, einfach ruhig und kommentarlos wieder reinbringen. Denn je uninteressanter und langweiliger Eure Reaktion ist, desto eher wird sie ihr Verhalten lassen."

Genauso machen wir das immer. Und das funktioniert prima.

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Warum habt ihr ihr die Kuscheltiere weg genommen?
Das steht doch gar nicht im Bezug dazu, was passiert ist...
Das verstehe ich nicht!

Wenn meine Tochter sagen würde, sie isst nur, wenn der Fernseher an ist, dann würde sie ihr Essen natürlich wie gewohnt bekommen, aber ohne TV.
Wenn sie dann nichts isst, muss sie wohl hungrig ins Bett...

Eure Tochter ist aber doch nicht auf die Welt gekommen und hat gesagt "Ich esse nur, wenn der Fernseher an ist..."
Das habt ihr doch wahrscheinlich mal so gemacht, oder?
Sie kommt ja nicht alleine auf so einen Gedanken.


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Vielleicht ist 19 Uhr einfach jetzt zu früh, um ins Bett zu gehen. So früh musste keines meiner Kinder je ins Bett und sie haben auch nie Terz deswegen gemacht.
Eine Änderung des Rituals könnte z.B. sein, dass sie nach dem Essen noch in ihrem Zimmer spielt und erst um halb acht Zähne putzen und Geschichte vorlesen dran kommt. Möglicherweise ist sie dann so müde, dass sie freiwillig und gerne ins Bett geht?

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Ich spüle auch nicht gerne und überlasse das lieber meinem Mann, bin ich jetzt auch "nicht lieb"?

Meine Kinder habe ich immer dann versucht ins Bett zu schicken, wenn sie auch wirklich müde waren, aber eben auch noch nicht übermüdet. Aber wenn sie dann noch nicht schlafen können, dann ist das eben so. Schlaf kann man nicht erzwingen. Sie dürfen sich dann LEISE noch ein bisschen in ihren Zimmern beschäftigen. Aber es gibt die Regel, dass man sich abends so verhalten muss, dass alle, die schlafen oder ruhen möchten, das auch können. Das klappt sehr gut bei uns. Und wenn meine Kinder mal so gar nicht einschlafen können oder wollen, dann leg ich mich eben zu ihnen und kuschel mit ihnen, bis sie schlafen.

Einem Kind alle Kuscheltiere wegzunehmen finde ich einfach nur grausam. Meinem Sohn bedeuten seine Lieblingskuscheltiere ALLES, da wäre es netter, ihn grün und blau zu prügeln. Und Verstärkerpläne nach dem Motto "Wenn du schön lieb bist...", finde ich generell Käse. Was ist denn schon "lieb"? Das hängt von 1000 Faktoren ab, die das Kind größtenteils überhaupt nicht beeinflussen kann. Es ist für sie also reine Willkür, ob sie ihre Kuscheltiere bekommt, oder nicht. Und wenn sie morgens noch schlechte Laune hatte, kann sie den ganzen Tag gleich vergessen, denn die Chance für diesen Tag ist weg.

Ich erkenne jetzt auch gar kein schlimmes Verhalten. Wenn sie im Kindergarten nicht abspült, dann würde ich zwar sagen, dass ich das blöd finde und auch warum, aber die Konsequenz muss schon im Kindergarten erfolgen.
Vielen Kindern bekommt zu viel TV, PC oder was auch immer nicht. Aber mit drei gibt es auch keine Notwendigkeit, diese Medien zu nutzen. Wir haben Sommer, geht raus auf den Spielplatz, da kann sie sich auspowern und ist dann abends auch müde.
Auf pampige Aufforderungen reagiere ich nicht. Wer etwas möchte, soll anständig reden. Das erklärt man 1-2 Mal und dann klappt das mit ein bisschen Geduld auch bald wieder.

Einnässen kann viele Ursachen haben. Viele Kinder machen nach einer Weile wieder in die Hose. Mein Sohn ist inzwischen sieben Jahre alt, hat aber immer noch Momente, in denen ich ihn dran erinnern muss. Manche Kinder machen aber auch in die Hose, wenn sie krank werden, oder sie etwas bedrückt. Da sind Strafen dann wirklich fatal.

Ich finde dich noch viel dickköpfiger als deine Tochter. Welche Strafen willst du denn noch auffahren, wenn sie wirklich mal etwas anstellt?

lg


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Ich sage meiner Tochter auch hin und wieder, dass ich gerne helfe oder ihr etwas gebe, aber nur wenn sie lieb fragt. Das heißt ohne Weinen, wüten oder schreien. Meist bittet sie dann um etwas in einem normalen Tonfall. Das bekommt sie in der Regel auch.

Manche Dinge fragt sie immer wieder, obwohl es das bei uns nicht gibt. Z.B. Süßigkeiten zum Frühstück. Dann sag ich ihr "du weißt doch, dass es keine Süßigkeiten zum Frühstück gibt". Damit hat sich die Sache erledigt.

Deine Tochter weiß sicher auch, dass es kein Fernsehen beim Essen gibt.

Dein Kind scheint viel Zuneigung zu brauchen. Ich habe die Erfahrung gemacht; wenn wir viel unternehmen und sie Spaß hat, ist sie das liebste Kind der Welt. Wenn ich keine Zeit für sie habe und sie sich langweilt wird sie wahnsinnig anstrengend und sucht negative Aufmerksamkeit. Aus ihrer Sicht wohl besser als gar keine Aufmerksamkeit.

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Ihr nehmt ihr die Kuscheltiere weg? Einer 3 Jährigen? Wow für mich wäre das Höchststrafe. Fällt euch da spontan nichts anderes ein? Ich würde Deiner Tochter vielleicht mehr Aufgaben "für Große" geben und mehr positive Aufmerksamkeit als negative. Kann es auch an Schlafmangel liegen? Ist bei uns dann manchmal der Fall.

Befehlston hat mein Sohn auch bereits probiert. Ich ignoriere das oder erkläre ihm das er gern orderntlich mit mir reden darf bevor ich antworte. Er ist aber bereits 5,5 Jahre. #winke


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Hallo!
Dein Kind ist 3 !!!! Jahre alt! Ihr nehmt ihr die Kuscheltiere weg? Das ist gemein!

Dein Kind steckt in der Autonomiephase und Testet sich und ihre Umwelt aus. Das ist total normal und auch sehr sehr wichtig! Sie möchte niemanden bewusst ärgern.
Begleitet die abends wenn sie ins Bett gehen soll. Sie erlebt viel, muss viel verarbeiten, da schläft es sich besser wenn jemand dabei ist.

Bedenke das nur 5% Erziehung ist, zu 95% ahmen Kinder nach. Ich denke das der Ton allgemein nicht sehr freundlich ist, so dass sie sich das abguckt.

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Ich finde die Formulierung "du musst lieb sein" sehr fragwürdig. Was heißt lieb sein genau für dich? Bist du immer lieb? Lieb heißt für mich angepasst und damit macht man wkn Kind mundtot! Dein Kind redet dir nach dem Mund und traut sich nicht eine eigene Meinung zu äußern, etwas zu sagen! Schrecklich!!

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Hallo!

Eigentlich soll man sich nicht lustig machen über andere Leute, aber:

"Das schlimmste sind immer diese Aussagen wie "Ich stehe immer wieder auf" oder "Mama du machst mir jetzt ein Hörspiel an". Also richtig frech und ein absoluter Befehlston. Natürlich bekommt sie dann nicht was sie will."

und

"Nachdem sie einmal so krass abgedreht ist, wie z.B. "Ich esse nur wenn der Fernseher an ist" oder "Ich bekomme immer was ich will" haben wir ihre Kuscheltiere weg genommen."

zeigt eigentlich, dass Du den Sinn für die Realität verloren hast, wenn das schon SCHLIMM ist.

Geh in Dich, sprich vielleicht mit Deiner Mutter, Deiner Schwiemu und frag sie mal was wirklich "schlimm" ist, was Kinder so fabrizieren können. Leg Dir eine ganz Portion Gelassenheit udn Souveranitäöt im Umgang mit Deinem Kind zu - es ist kein Roboter, der haargenau das tut was Du willst (und es ihm noch nicht mal erklärst "lieb sein" - was ist das???) Überlege selber was Du wirkliches "schlimmes" fabriziert hast in der Kindheit und wie die Reaktionen der Erwachsenen so ausgefallen sind.

Überdenke definitiv Deine Erziehungsansätze:
"Ich möchte mein 3 jähriges Kind auch nicht immer so dolle bestrafen aber wenn ich es nicht mache, dann macht sie bald was sie will." Wenn Du meinst, dass Strafe die einzige Erziehungsmethode ist, dann ist Dein Kind arm dran.

Ein Kind was einpullert, das schon mindestens 6 Monate sauber war (ist jetzt bei Euch nicht ganz lang her) hat massive Probleme (aus seiner Sicht!) und braucht dringlichst Verständnis und Hilfe.

Meine Erfahrung ist, dass Kinder mit ihren Eltern genauso sprechen wie die Eltern es ihnen vormachen. frech und im Befehlston was zu sagen kann durchaus auch ganz simpel die Spiegelung Eures Umgangstons mit dem Kind sein ..... "Bitte" und "Danke" lernt ein Kind nicht dadurch, dass Du es ihm sagst, dass man das macht, sondern nur übers Abgucken wie Du das so machst.

LG, I.

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Ein Kind was einpullert, das schon mindestens 6 Monate sauber war (ist jetzt bei Euch nicht ganz lang her) hat massive Probleme (aus seiner Sicht!) und braucht dringlichst Verständnis und Hilfe.

Einpullern ist der absolute Klassiker, wenn ein Kind gerade etwas erlebt, mit dem es massiv überfordert ist. Deiner Aussage stimme ich zu 100 Prozent zu!


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Hm, ich finde du beschreibst da ein ganz normales Kind in dem Alter. Ich kann nichts erkennen, wo es irgendwie extremer als andere reagiert.
Allerdings frage auch ich mich, was der Sinn deiner Strafen und deines "Belohnungssystems" sein soll. Und der fehlende Fernseher, das ist doch positiv....zumindest für dein Kind.
Ich weiß nicht was du von einem Kind in dem Alter wirklich erwartest, aber ich denke es ist einfach zu viel. Sogar das einnässen sind doch allgemein bekannte Rückschritte, die vorkommen können. Blasenentzündung ist ausgeschlossen?
Ob sie nun im Kindergarten den Teller spülen will oder nicht, das ist doch nicht deine Baustelle.
Mein Tipp: Entspann dich, bleib ruhig, nimm das nicht persönlich und verabschiede dich von dem Gedanken, das wenn du nicht "bestrafst", das sie dir dann auf der Nase rumtanzt.

Ich weiß nicht, warum ein 3jähriges Kind wie ein Erwachsener funktionieren soll. Wieso es kein Recht hat mal auszurasten. Wieso es keine Forderungen stellen darf, was ja nicht heißt, das diese auch erfüllt werden. Ich finde es normal, das ein Kind neue Wege probiert (Befehlston), nur ich muß doch darauf nicht anspringen. Ich kann nicht verstehen, warum ein Erwachsener diese typischen Ausraster nicht aushalten kann.

Kleine Story von gestern Abend: Plan war nach dem Sandmann in ihrem neuen Buch weiterzulesen, sie war schon etwas "gar". TV aus und es folgt ein totaler Ausraster. Ich habe dann mit dem Buch einfach den Raum verlassen und gesagt, gut dann lese ich alleine weiter. Begleitet wurde mein Abgang noch von einem "Mama, du bist soooo gemein!". Zwei Minuten später kommt sie nach, kuschelt sich an und sagt: "Ich habe gerade nur etwas gemotzt, jetzt ist alles wieder gut. Können wir jetzt bitte das Buch lesen?" ......klar können wir, warum auch nicht?
Auch sie kam gestern dann noch öfter aus dem Bett, war aber auch sichtlich müde. Dann habe ich mich einfach zu ihr gekuschelt und bin bei ihr geblieben, da waren alle anderen Forderungen dann plötzlich unwichtig und 10 Minuten später war sie eingeschlafen.

Ich liebe meinen Dickkopf, mit oder ohne Ausraster. Ganz ehrlich, ich mag auch ihre Ausraster. Und ich könnte ihr das ganze Zimmer leer räumen, das wäre ihr egal. Also, warum sollte ich so einen Affentanz veranstalten? Ich finde es super, das sie nicht "bestechlich" (ich bin es aber auch nicht) ist und hoffe das sie diese Eigenschaft ein Leben lang beibehält.

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Hallo,

die Antworten hier sind einstimmig und ich schließe mich an.
Wenn Kinder frustriert sind, führen Strafen nur zu mehr Frust. Das ist ein ewiger Kreislauf, den ihr als Eltern gerade unabsichtlich bestärkt. Euer Kind benimmt sich nämlich wie jedes andere 3-jährige Kind auch.

Streicht Strafen aus Eurer Erziehung, versucht es mit Verständnis und Grenzsetzung im richtigen Moment (ohne Strafen).

Lieb sein, das ist viel zu abstrakt. Nicht nur für ein Kind, auch für mich als Erwachsenen. Wie definiert man lieb sein? Lieb sein bedeutet nur, dass sie sich deinen Erwartungen entsprechend verhalten soll. Dabei verliert sie aber das Gefühl dafür, IHRE Wünsche / Ängste / Sorgen zu äußern.

Ein Kind, das anfängt wieder einzunässen, als nicht lieb zu bezeichnen ist absolut daneben.
Es kann viele Ursachen dafür geben, warum es Rückschritte gibt - Strafen sind hier aber völlig unangebracht.

Wieso bleibt ihr nicht bei ihr liegen, bis sie eingeschlafen ist? Evtl. ist 19 Uhr für sie einfach zu früh. Vielleicht ist sie auch so unentspannt, weil die Stimmung zu Hause unentspannt ist. Ich würde auch hier von Drohungen und Strafen völlig weggehen und den Abend so harmonisch wie möglich miteinander verbringen. Schlafenszeit eventuell nach hinten verlegen, gemeinsam lesen / kuscheln, den Tag nochmal besprechen und unbedingt positiv beenden. Wir sprechen abends im Bett oft noch darüber, was an dem Tag besonders schön war. Wenn es Differenzen gab, sprechen wir diese auch nochmal durch und erklären beide nochmal, warum wir wie reagiert haben. So kann man eventuelle Spannungen vor dem Schlafengehen nochmal abschließen. Dann würde ich einfach bei ihr liegen bleiben und so lange kuscheln, bis sie friedlich eingeschlafen ist. Das ist wesentlich entspannter, als die ständigen Machtkämpfe.

Zu den Kuscheltieren wurde ja schon viel gesagt ... Es hat einen Grund, warum sie einnässt oder gerade unausgeglichen ist. Kuscheltiere wegnehmen ändern nichts an dieser Ursache, verschlimmern den Frust aber noch mehr.

Und zum Befehlston: Ich kenne kein Kind, das nicht probiert, mal mit den Eltern in einem Befehlston zu sprechen. Das ist zum einen ein ausprobieren, zum anderen aber auch ein Imitieren von Eltern / Erziehern. Ich sage meinen Kindern dann, dass sie freundlich fragen müssen, wenn sie etwas wollen und fertig. Da braucht es keine Strafen.

Eine Familienberatung würde Euch sicher weiter helfen, aber ich muss ganz klar sagen: Euer Kind macht nichts falsch, die Veränderung muss bei Euch stattfinden.

Viele Grüße und alles Gute

Befehlston wird hier

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Menschen brauchen von klein an Liebe und Wertschätzung. Kuscheltiere weg, Schimpfen bringt keinem was. Die Eltern fühlen sich mies und das Kind ist tot unglücklich.

Wenn mich meine Kinder eines gelehrt haben: dann das.

Kauf ihr Unterwäsche und ein paar Ersatzhosen. Wir haben nicht geschimpft und getröstet. Shit happens und die Kleine war immer traurig wenn s schief ging.

Geisel dich nicht mit Sanktionen. Hab Geduld und gib ihr Zeit. Auch mit dir selber.


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Hallo.

Wie Eltern ihr Kind erziehen ist ihre Sache... das Kinder nicht immer geradeaus laufen... auch normal. Jedes Kind hat in gewissen Abständen seine Phasen, wo es sich selbst jedesmal neue definiert. Sein eigenes Ich und seine Umwelt. Soweit so gut... Sicher wirst du im Forum Antworten bekommen, die aber zwangsläufig nicht 1:1 auf deine Tochter passen.

Was ich erschreckend finde ist folgender Passus in deinem Text: "Nachdem sie einmal so krass abgedreht ist, wie z.B. "Ich esse nur wenn der Fernseher an ist" oder "Ich bekomme immer was ich will" haben wir ihre Kuscheltiere weg genommen.

Nun haben wir die Regel eingeführt, wenn Sie einen ganzen Tag lieb ist und auch lieb ins Bett geht dann bekommt sie am nächsten Tag ein Kuscheltier zurück. Naja, die Höchstzahl war leider bisher nur 2 und das auch nur für wenige Minuten. Sie kennt diese Regel genau und erzählt auch im Kindergarten davon aber an der Umsetzung scheitert es extrem."

Welchen Sinn hat es ihre Kuscheltiere wegzunehmen (wobei das Seelentröster für die Knirpse sind)? Die mit der eigentlichen Sache (sie möchtr über Essen und Fernseher bestimmen) zu tun haben?
Meines Erachtens völlig kontraproduktiv! Mach ihr ne klare Absage! Das es dann eben kein Essen gibt, da Fernseher nicht an (verhungern wird sie nicht-biete ihr vorab einmal was an und dann gut). Und ich würde die Aussage (sie macht was sie will) unkommentiert lassen, wenn ich ihr einmalig erklärt habe, dass es nicht so ist.

Hast du sie mal nach ihrem Befinden gefragt? Oder was sie sich wünscht?

Vielleicht braucht sie nur eure Nähe oder mal kuscheln...

Strafen bringen meiner Meinung nichts (zumindest nicht in dem Alter)... nur konsequent bleiben und geduldig. Dann bringst du sie eben 28x zurück ins Bett, wenn sie aufsteht oder kuscheltst sie nochmal ausgiebig.

Denke, dass es auch zur Autonomie eines Kindes gehört... Solche Phasen eben dabei sind. Die kleinen Individuen müssen sich ja auch erst finden und entwickeln.

Alles Gute und viel Durchhaltevermögen!

Je entspannter du viell auch ran gehst... nimmt ihr vielleicht auch den Wind aus den Segeln... merken ja auch wie Mama/Papa reagieren ;-)