Liebe Leute,
mein Sohn ist inzwischen fast 11, beginnende Pubertät, aber er war schon als Baby anspruchsvoll.. Er hat einen wahnsinnigen Dickkopf, denkt immer sein kleiner Bruder würde bevorzugt, was bei objektiver Betrachtung nicht stimmt, denn der Große hat viel mehr Freiheiten und ich gebe mir größte Mühe beide gleich zu behandeln. Allerdings sind sie sehr unterschiedlich, wo bei dem kleineren ein "nein" reicht, versteht der große das häufig erst beim zwanzigsten Mal. Er ist faul, schickt seinen Bruder seine Sachen holen oder versucht es bei mir. Das wichtigste ist Tablet spielen, da kann er sogar höflich fragen..
Gerade ist mir der Kragen geplatzt, ich bin wirklich bemüht nicht wegen einer Kleinigkeit auszurasten.. aber da reichte es mir. Gerade aufgestanden, sagt er zu mir "du musst mir heute noch das und das ausdrucken." Gestern habe ich Ihn zu exakt diesem Thema gefragt, was er denn in dem Fach macht, wann das Thema wieder vorkommt und die Antworten waren so.. "gar nicht" "musst du nicht wissen".. solche Antworten bekomme ich ständig auf Fragen wie zB. "Wie war es in der Schule"?
Antwortalternativen:
Kaka
Musst Du nicht wissen
BLablabla...
Schimpfen hilft nicht, gut zureden hilft nicht... Wenn ich mich allerdings für Schimpfen entscheide ist er hinterher tödlichst beleidigt und behauptet, sein Bruder hätte es viel besser als er..
Ich kann es nicht mehr hören. Man kann ihm nichts recht machen..
Hat jemand Ideen, wie man das in den Griff bekommt.
Ach übrigens er hat auch eine ganz tolle Seite, er ist ein guter Mensch, er besitzt Werte, weiß was gut und richtig ist. Er bringt gute Leistungen in der Schule...Er kann sehr sozial sein, Schlichtet in der Schule Streits... nur ich habe häufig den Eindruck ich wäre sein persönlciher Mülleimer...
LG
Mein Sohn und ich.. immer wieder Ärger
Hallo,
kann es sein, daß Du Dich von Deinem Sohn emotional erpressen lässt?
>>Wenn ich mich allerdings für Schimpfen entscheide ist er hinterher tödlichst beleidigt und behauptet, sein Bruder hätte es viel besser als er..<<
Darauf würde ich mich überhaupt nicht einlassen. Ein: "Nein, hat er nicht, Du warst auch mal so alt, wie er und er wird auch in Dein Alter kommen...", wäre meine Antwort darauf.
>>...sagt er zu mir "du musst mir heute noch das und das ausdrucken."<<
Meine Antwort darauf wäre: "Mach das heut bitte selbst, es ist Deine Aufgabe."
Fragen, wie es in der Schule war, würde ich einfach lassen
Wie man das in den Griff bekommt? Vielleicht gar nicht, aber was bei meiner widerspenstigen Tochter geholfen hat....wir haben die Zügel lockerer gelassen und einfach aufgehört, uns bestimmte Dinge zu Herzen zu nehmen. Oftmals kam sogar eine Entschuldigung im Anschluss. Ich hab viel mit Ihr geredet, ihr erklärt, wie ich mich fühle, wenn sie austickt. Sie meinte oft, sie weiß gar nicht, wie das passieren kann, es passiert einfach und dann tut es ihr leid. Jetzt wird sie schon 13 und die Aussetzer sind deutlich besser geworden. Sie pubertiert, das darf sie und wie gesagt, wir nehmen es uns nicht ganz so zu Herzen, was aber nicht heißen soll, daß wir keine Konsequenzen setzen.
LG
Hallo!
Meine Söhne sind 11 u nd 13. Wie meine Vorschreiberin schon sagte: Sie laufen an der sehr langen Leine und ich nehme wenig persönlich.
Mein kleiner Sohn hat seine Ausraster, der Große ist gerade sehr pubertär und ich merke, ich habe nicht mehr zu allem Zugang. Das muss aber wohl so sein. Wenn ich nach dem Schultag frage, sind die Antworten in der Regel recht karg, womöglich nur ein Grunzen. Nun ja.
Ich glaube, meine Söhne sind gar nicht so anders als deiner, aber ich betrachte sie nur anders. Manchmal fühlen sie auch so ungerecht behandelt und alle sind gegen sie. Dann hilft durchaus vernünftige Argumentation.
"Ach übrigens er hat auch eine ganz tolle Seite, er ist ein guter Mensch, er besitzt Werte, weiß was gut und richtig ist."
Das läuft bei bei mir z.B. nicht unter "übrigens". Meine Kinder sind tolle Menschen. Fertig. Und übrigens nerven sie auch manchmal und wir zoffen uns.
"...nur ich habe häufig den Eindruck ich wäre sein persönlciher Mülleimer..."
Ja, bist du. Wer denn sonst? Der ersten Klassenlehrerin des Kleinen sagte ich, dass mein eben gelobtes Kind auch ganz anders kann, so mit Wutanfällen und so, die bekäme er aber nur Zuhause. Darauf meinte sie: "Besser da wie hier!"
Bei mir/uns war und ist er sich sicher, dass wir ihn trotzdem lieben. bei allen anderen kann er da nicht so sicher sein und benimmt sich dann. Irgendwo muss er seine Wut und seinen Frust dann aber doch mal ablassen.
Ich denke immer, so lange unser Umfeld mit meinen Kindern gut klar kommt, kann es insgesamt nicht so falsch laufen.
LG
Hallo!
Das hast du super geschrieben. Ich höre auswärts auch nur Lob. Daheim sind sie im geschützten Rahmen und sind so wie sie sind. Ich nehme auch nichts mehr persönlich. Ich liebe meine Kinder wie sie sind. Wenn ich an meine Pubertät zurückdenke, wird mir anders.
Unser Kleine 9 respektiert auch ein einziges Nein. bei der 11-jährigen braucht es mehrere Neins, war aber immer schon so.
Ich persönlich hätte Bedenken wenn es anders rum wäre, zuhause brav und still und auswärts Vollgas. Da müsste man sich dann Sorgen machen.
LG Gabi
Im schlechtesten Fall kannst Du überhaupt nichts dagegen machen, wenn er sich als der Arme sieht, der ja so benachteiligt ist. Mein Sohn war und IST immer noch der Ansicht, mit 44 Jahren Weder logische Argumente noch emotionale kamen dagegen an, wobei er mit seiner Intelligenz wissen müsste, dass er während seines Aufwachsens und auch noch später sicher die zehnfache Zeitvon mir bekam im Vergleich zu seiner Schwester. Höre auf, Dich dauernd zu rechtfertigen, es kostet nur Kraft. Wenn er wieder mal sowas sagt, dann sag ganz ruhig, okay wenn du dieser Meinung bist, dann brauch ich dir das und das ja auch nicht mehr zukommen
Lassen, dann hast du wenigstens Grund zu klagen (Spielzeug, besondere Ausgaben, Wünsche o.ä.) Befehlen lassen würde ich mir schon garnichts. Die Formulierung "du musst mir noch....." überhörst Du ab sofort, er kann anständig fragen. Wenn Du ohnehin nur dumme Antworten bekommst, wenn Du nach der Schule fragst, frag nicht mehr. Umgang höflich, aber bestimmt, nicht provozieren lassen, sonst wird er mit zunehmender Pubertät noch unsozialer, wenn nicht unverschämter Dir gegenüber.Ist er zu seinem Vater auch so? Wenn nicht, könnte dieser mit ihm mal reden. LG Moni
nein zum vater nicht, er traut sich da nicht, der brüllt dann richtig. leider...
lg
Da hat er ja dann ein richtig tolles Vorbild....
Wenn in gewissen Situationen, der angelegte Ton von deinen Sohn bei dir negativ ankommt, einfach umdrehen, ihn wortlos stehen lassen und ignorieren, dann aber von ihn geforderte Anweisungen auch ignorieren. Sich auf keine Gegenkonfrontation einlassen.....da merken sie oft, das was unangebracht war.
Wir hatten letzens in der Schule durch eine Familienberaterin einen Pubertätsabend.
Sie sagte, wenn bei Elternabendsgespräche das Kind vom Lehrer von allen Seiten gelobt wird und selbst man durch das Verhalten von Zuhause sehr dadurch überrascht ist, hat man alles richtig gemacht. Wichtig ist, wie sich die Kinder außer Haus verhalten, das ist der richtige Kern.
Mein Sohn wird 8 aber gelegentlich hui hui gehts hier ab.
Bei deinem würde ich einfach nimmer Fragen wie es in der Schule war. Wenn er sich mitteilen möchte wird er es von ganz alleine tun.
Befehlston würde ich ihm in nem ruhigen Gespräch wenn die Wogen gerade geglättet sind verbieten und ihm klar machen das du nicht seine Dienstmagd bist und er für seine Schulsachen selbst Verantwortlich ist und mit den Konsequenzen leben muss wenn er dann doch mal die Sachen nicht hat.
Wenn er dich höflich nett drum bittet kannst ihm gern den Gefallen tun um den er bittet aber wenn er mal wieder seinen Feldwebel Ton drauf hat lässt ihn einfach stehen. Dies aber alles auf vorherige Ansage.
Wenn bei uns hier die Fetzen fliegen und das ist derzeit auch des öfteren (leider) gibts vor dem Schlafen gehen nochmal ne Ruhige Aussprache und jeder (auch ich) darf sagen was ihn in der Situation bedrückt hat und wie er sich gefühlt hat dabei. Und natürlich bekommen meinen Jungs dann ne Umarmung und ein Egal wie wir uns vorher gezofft haben ich liebe dich trotzdem.
Wird es mir zuviel gehe ich durchaus auch in einen anderen Raum und sage klar das mich das ganze jetzt getroffen hat und ich auch nur ein Mensch mit Gefühlen und Bedürfnissen bin.
Hallo,
ich kenne das nur zu gut.
Seit ich auf eine "gesunde Distanz" zwischen uns achte, ist es deutlich besser geworden. Ich beobachte mehr und das Wörtchen und die Idee von "müssen" (Musst Du noch Hausaufgaben machen?) habe ich aus meinem Kopf gestrichen. Vieles Muss man/ er nämlich gar nicht - es wäre nur wünschenswert oder hilfreich. Also frage ich: Machst du heute noch Hausaufgaben? Irgendwie scheint das nicht so explosiv zu sein, weil klar ist 1. er ist verantwortlich, 2. ich mische mich nicht ein, erinnere höchstens, 3. er trägt die Konsequenzen.
Das funktioniert nicht sofort - aber nach einer Weile hat er es dann schon gecheckt.
Ich habe mich (leider) viel zu lange für seine Themen (Schule, Sport, etc.) verantwortlich gefühlt. Es sind und bleiben aber seine Themen - egal was wir Eltern uns wünschen. Bei uns hat diese Art von "gesunder Distanz" toll geholfen, einfach weniger einmischen - auch wenn es manchmal schwer ist zuzusehen, wenn die Dinge anders laufen, als gehofft... andererseits möchte ich ihm diese grundlegenden Erfahrungen im Alltag ja auch nicht vorenthalten.
Annja