PS/XBox-Spiele ab 18

Hallo,
wie würdet ihr handeln?
Mein Sohn war am Wochenende bei einem neuen Freund aus seiner Klasse. Er hat dort auch übernachtet. Nun kam er heim und hat erzählt, dass sie dort Call of Duty-Black Ops, also ein Spiel ab 18, gespielt haben. Die Jungs sind 11! Ich finde das nicht in Ordnung und habe ihm gesagt, dass ich das nicht möchte und auch erklärt, warum. Sein Kommentar war, er könne in der Schule dann nicht mitreden, weil alle das spielen dürfen. Ich erlaube ja viel, aber das ist mir echt zu arg. Ich möchte nicht, dass er solche Spiele spielt. Er meint, dann dürfe er auch nicht mit seiner Schwester mit der Nerf Pfeile schießen. Ja theoretisch hat er recht....
Ich habe jetzt erstmal an seine Vernunft appelliert und gesagt, dass ich ihm vertraue, dass er das (oder ähnliches) nicht mehr spielt. Da er nix für sich behalten kann, würde ich es auch rausfinden, sollte es anders sein. ;-)

Wie würdet ihr reagieren?

Gruß
Mona

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Ich kann dir schreiben, wie ich reagiert habe.
Meine Kinder dürfen diese Kinder nicht mehr besuchen.
Die Freunde dürfen gern bei uns spielen und das war es.

Ich war mit meinen Kindern zusammen im www unterwegs und haben gemeinsam gelesen wie diese Spiele eingestuft worden sind , warum usw

Natürlich waren die Kinder dennoch nicht begeistert, aber es gab und gibt keine Diskussionen mehr darum

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Hallo,
ja, mein Sohn hat dieses Argument auch schon gebracht: "Alle spielen dieses Spiel nur er darf nicht."
Tatsächlich lasse ich mich von diesem Gruppenzwang nicht beeinflussen und entscheide mit meinem Mann, was unser Sohn spielen und auch schauen (welche Filme) darf.

In einer ähnlichen Situation wie du war ich im letzten Schuljahr.
Mein Sohn war bei einem Freund. Dieser hat einen ältern Bruder und die Mutter hat andere Ansichten als ich.
Mein Sohn hat den ganzen Nachmittag dort gezockt und auch Spiele, die ich nicht erlaube.
Ergebnis, er darf momentan dort nicht zum "spielen (ha ha)" hin.
Ich kann mich nicht darauf verlassen, dass die Mutter meine Ansätze mit umsetzt, deswegen geht mein Kind dort nicht hin.

Solange ich noch Einfluss habe, entscheide ich mit was mein Sohn wann sieht.
Gruß

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Ich seh das - vielleicht durch meine eigene Kindheit - etwas nüchtern. Meine Mutter hat früher am Wochenende PS gespielt und ich hab oft zugeschaut. Resident Evil, Silent Hill,.. ich war, hm, Grundschulalter, 9, 10? Und ich hab weder ein gestörtes Verhältnis zu Waffen/Gewalt, noch bin ich Amok gelaufen. ;-) Heute spiel ich halt selbst.

Man kann den Kontakt/Umgang damit nicht gänzlich unterbinden. Ist genauso wie mit Pornos. Das ist unmöglich mit der weiterführenden Schule. Und je mehr man versucht das zu unterbinden, umso reizvoller wird das (neben dem Gruppenzwang). Viel wichtiger ist in meinen Augen eine gute Aufklärung, dass dem Kind bewusst wird, WAS er da eigentlich spielt, welchen Bezug das zur Realität hat, was ich darüber denke etc.

Wenn man sowas nicht in seinem Haus will, schön und gut, verständlich. Aber wenn man Gewalt in dieser Form und Spiele, die diese repräsentieren ablehnt, dann doch bitte konsequent. Denn ob nun Ballerspiel auf der Konsole oder Nerf Gun - im Kern ist es das selbe, die Verharmlosung von Waffen. Da hat dein Sohn vollkommen Recht mit seinem Einwand.

Was ich also tun würde: Gespräch führen, was ihn daran reizt/Spaß macht/..., was ich darüber denke, welche Bedenken ich dabei habe. Ihm verständlich machen, dass es dieses Spiel hier zuhause nicht geben wird. Wenn er meint woanders spielen zu müssen, soll er das machen.

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Hallo,

naja, wenn man jemandem mit Nerf Guns beschießt, explodiert aber nicht dessen Kopf usw.
Außerdem beschwert sich der Beschossene, wenn ihn die der Bolzen wo trifft, wo es weh tut. Das heißt, man lernt da schon eine gewisse Rücksichtnahme.
Mit "Waffen" haben Kinder schon immer gespielt, ohne dass es sie gewalttätig gemacht hat. Das stimmt.
Wenn die Konsolen-Spiele aussehen würden, wie in den 90ern, wäre das auch kein so großes Problem. Da explodierten nur ein paar verschwommene Pixel, wenn man drauf geschossen hat.

Aber die Spiele ab 18 sind heutzutage viel zu realistisch. Man merkt ja auch schon bei Unfällen, wie abgestumpft die Leute sind. Da wird nicht geholfen oder zumindest aus dem Weg gegangen, um den Helfern Platz zu machen. Stattdessen filmen sie und stehen im Weg, um alles drauf zu kriegen, und dann wird der Film hochgeladen mit dem Kommentar, wie geil das doch aussah mit dem abgerissenen Arm, genau wie bei Spiel XY.

Ja, intelligente Erwachsene kriegen es auf die Reihe zwischen Realität und Spiel zu unterschieden, nur ist das bei Jugendlichen so eine Sache. Außer den Minderbemittelten (die das auch als Erwachsene nicht kapieren) gibt es da das Problem, dass viele Jugendliche ihr Gehirn abschalten, weil sie krampfhaft versuchen, in den Augen Gleichaltriger cool zu sein. In diese Kategorie gehört auch die Sache mit den Horror-Clowns. Da wird nicht nachgedacht, was das für die Opfer bedeuten könnte. Nee, das ist alles nur Spaß, genau, wie bei den Ballerspielen.

Abgesehen davon finde ich Eltern, die ihre Kinder so etwas spielen/mit gucken lassen, verantwortungslos. Häufig sind das Familien, wo auch sonst so einiges im argen liegt, und wo man ganz froh ist, wenn die eigenen Kinder dort nicht hin wollen...

LG

Heike

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Früher waren die Spiele gefährlich, weil sie realitätsfern waren, heute sind sie gefährlich, weil sie zu realitätsnah sind. Was denn nun? Ich schätze, das Problem was die meisten Eltern haben, ist die Kombination aus Gewalt und Konsole/PC, beides für sich bietet ja schon viel Konfliktpotenzial.

Ja, gibt sicher einige Familien, die da eine Vielzahl an Klischees bedienen. Aber alle per se als verantwortungslos zu sehen - wieso? Wenn ich nun meinem Sohn dieses Spiel erlaube (egal ob woanders oder es für zuhause zur Verfügung stelle), habe ich die Möglichkeit zu reflektieren, darüber zu sprechen, meine Bedenken mitzuteilen, ich kann einschätzen ob und wie mein Kind sich dadurch verändert. Jemand der das einfach verbietet, kann das nicht. Es ist blauäugig zu denken, wenn mein Kind zu xy nicht mehr darf, kann er es nicht mehr spielen / kommt damit nicht mehr in Kontakt. Dann wird es eben heimlich gemacht. Ein Thema mehr über das man mit den Eltern nicht spricht. Chance auf Aufklärung und gesunden Umgang vertan, würde ich sagen.

Ansonsten kann man auch einfach mal die möglichen Vorteile dieser Spiele sehen, denn die gibt es durchaus. Strategisches Geschick, Teamwork, Steigerung des Reaktionsvermögens und Konzentration,...

Derzeit gibt es einige Forschungsarbeiten zu dem Thema "Abstumpfen" durch Ego-Shooter und die ersten Ergebnisse zeigen ganz klar, dass es da auf lange Sicht keinen Zusammenhang gibt.

Dass diese Spiele kurzzeitig Aggressionen steigern können steht sicher außer Frage. Aber das ist eben nicht bei jedem so und da ist es mMn wichtig, zu reflektieren und in Kontakt zu bleiben. Spielt ein Kind heimlich, liegt das nicht mehr in meiner Hand.

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...bei meinem Nachbarsjungen haben meine Kids mit 4 und 6 Jahren mal Terminater angefangen zu gucken... bis die Kleine runterkam und sagte, das wäre alles schrecklich... ich bin dann hoch und habe erklärt, dass sowas für mich nicht geht... Die Mutter hats registriert - aber es kam dann doch wieder vor. Danach durften meine das Nachbarskind nicht mehr besuchen. (Er uns natürlich schon!). Somit... ich bin da auch nicht ganz so locker...
Ich kenne das besagte Spiel vom Hörensagen. Ich würde es mir jetzt nochmal angucken und dann entscheiden. Einige Filme oder Spiele sind ja wirklich nicht nachvollziehbar für "ab 18" gekennzeichnet...
Aber so wie ich das kenne, würde ich es auch nicht spielen lassen. Und ja, dann kann er bei einem Kreis von Jungs halt nicht aus eigener Erfahrung mitreden. Vlt gehört er einfach nicht in den Kreis? Und wenn doch - dann wird er das auch, ohne das Spiel zu spielen.

Nerf ist was anderes. Auch dagegen war ich ursprünglich. Aber ich habe mir das dann mal angesehen. Da rennt keiner rum und imitiert Gewehrsalven. Die treffen sich, bauen Hindernisse auf, besprechen wer mit wem mit welcher Nerf spielen soll - und legen los. Wechseln sich ab, sprechen sich ab, handeln aus, wer wie viele der verlorenen Darts abschreiben muss... also soweit sehr sozial. Da spritzt kein Blut und keiner kommt um und keines "Tod" wird zelebriert oder gefeiert. Das ist was anderes als ein Computerspiel. Da hast du Argumente.

Meiner ist Elf und plötzlich spielten alle Clash of Clans... hab ich mir angesehen und für gut befunden. Klar spielt der Nachbarsjunge auch Call of Duty und viel schrecklicheres... aber da muss er nicht mitmachen...

Ich finde, du kannst das gut verbieten - auch das mitgucken... macht ja nichts wenn er merkt, dass du dir Gedanken machst.

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Hi, ich würde mit der Mutter Kontakt aufnehmen und ihr sagen, dass du das nicht möchtest. Kann sie das nicht sicherstellen (es ist ihr egal, fibdet es nicht so wild...), würde mein Sohn dort nicht mehr hingehen. Die Kinder (!) sind 11 Jahre, ich finde es es legitim und notwendig, da als Eltern hinzuschauen!
Viele Grüsse

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Ich würde gelassen reagieren und mich vor allem auf mit den Spielen auseinandersetzen. Allgemein muss man leider sagen, dass viele Eltern die Spiele nicht kennen geschweigenden wissen, was eine X Box oder Playstation ist. (Meine nicht direkt dich damit).

Das Argument deines Sohnes finde ich ganz klasse, er hat absolut recht :-p

Die FSK Prüfungen sind umstritten und wie der Name schon sagt: "Freiwillige Selbstkontrolle". Das heißt, dass es für dich und seinen Sohn als Endverbraucher eine Orientierung ist. Kaufen kannst freilich nur du es. Nicht jedes FSK 18 Spiel ist extrem brutal etc. PEGI stuft das Spiel übrigens ab 16 ein. Schau dir bei youtube halt mal Gameplay von Black Ops an. Da sieht dein Sohn im TV womöglich schlimmeres.

Ein Verbot macht es für Kinder immer nur reizvoller denke ich.

LG
Ela

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Grundsätzlich würde ich den Umgang mit Medien immer vom Reifegrad und Reflektionsvermögen des Kindes abhängig machen.
Es ist für mich ein Unterschied,
ob mein Kind solche Spiele mit kommunikationseingeschränkten Vollhonks oder
sozialkompetenten Kindern spielt, deren Eltern den Medienumgang begleiten, wenn auch auf eher unkonventionelle Art.
Außerdem müßte ich mir sicher sein, dass mein Kind in Lage ist derart grausame Inhalte zu verarbeiten.
Meine zartbesaiteten Kinder würden von sich aus niemals gewaltverherrlichende Spiele konsumieren, ich könnte mir aber vorstellen, dass sie einem Gruppendruck folgend auf diese stoßen. Dann würde ich intensiv mit ihnen sprechen und darauf bauen, dass sie soviel Selbstbewußtsein entwickelt haben, um sich und ihre Gefühswelt, auch gegen den Druck von außen, zu schützen.
Klappt das nicht, muß ich als Mutter selbstverständlich eingreifen und Verbote aussprechen.

Nicht alle Kinder sind gleich.
Und nicht alle Kinder reagieren gleich auf visuelle Reize.
Dem einen Kind "fräsen" sich grausame Bilder bis tief ins Unterbewusstsein hinein, das andere Kind ist resilienter, verfügt vielleicht schon über ein höheres Abstraktionsvermögen und verarbeitet derartige Wahrnehmungsinhalte auf eine sehr rationale Art.
Das dritte Kind ist vielleicht geistig zu unflexibel, um außer dem Spannungswert etwas anderes zu registrieren. Eventuell profitiert letzteres sogar am meisten von Computerspielen mit Strategieanteil.

In meinem Umfeld habe ich eine interessante Veränderung beobachtet.
Auch in sehr bildungsnahen Familien wird durchaus gezockt.
Leute, die Ballerspiele vor kurzem noch verteufelten, spielen diese plötzlich begeistert mit Sohnemann am Samstagmorgen und ärgern sich, dass dieser sie vollkommen "rund macht".:-D
Danach gehts aber auch ins Schwimmbad oder ins Museum.
Ausgleich
heißt das Zauberwort.
Alles dogmatisch zu verteufeln ist natürlich einfacher und bequemer.
Man spart sich Auseinandersetzungen mit seinen Kindern.
Das ist leider oft mein Ansatz und ich bin immer wieder froh, wenn mich Threads dieser Art mal wieder zum NachDenken anregen.
Den mein erster Gedanke beim Lesen der Überschrift war,
"Igitt, geht gar nicht"!
Erst beim Antworten fand ich das gar nicht mehr sooooo klar.


Mein Mann hat schon in sehr jungen Jahren (für damalige Zeiten) extreme Horrorschocker geschaut.

Er ist einer der sanftmütigsten und intelligentesten Menschen die ich kenne, ein schöngeistiger Rationalist, dem die frühkindlich konsumierten Zombiefilme offensichtlich wenig geschadet haben.

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Bei uns gibt es die Regel: Ab 0, 6 oder 12 Jahren ist es relativ abhängig vom Inhalt und vom geistig-emotionalen Alter meines Kindes, ob es geschaut oder gezockt werden darf. Und seit er 10 ist, darf er eigentlich auch die "ab 12" Sachen uneingeschränkt schauen oder zocken, weil da oft nur harmlose Szenen dafür sorgen, dass es halt nicht schon ab 6 ist. Meinetwegen eine Kussszene. Das ist ja nun kein Drama. Da ist einfach die Altersgrenze zu groß zwischen einem 6jährigen und einem 12jährigen.

Aber ganz strikt gilt: Ab 16 und ab 18 ist absolut bindend. Keine Diskussion.
Das gilt auch für seine Freunde, d.h. ich möchte nicht, dass er sich dort mit derartigen Sachen beschäftigt.

Gerade neulich hatte ich es mit meiner Tochter darüber, die jetzt mit 21 sagt, sie hat früher mal bei einer Freundin heimlich Sachen geschaut und kann das Kopfkino und die negativen Gefühle dazu heute sogar noch nicht ganz vergessen. Sie hat dann ihrem Bruder auch empfohlen, das nicht nachzumachen. ;-)

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Hi,

das kann ich toppen. Mein damals 6jähriger hat bei seinem Freund PS4 Spiele ab 18 gespielt. Daraufhin habe ich gesagt, dass nur noch bei uns gespielt wird.
Und was hat der 6jährige Freund dann zu uns zum spielen mitgebracht? Ein Zombie Spiel ab 18 :-[#klatsch
Ich habe ihm das dann weggenommen, die beiden Lego spielen geschickt und mit der Schule gesprochen (die Eltern waren der deutschen Sprache nicht mächtig).
Mein 14,5jähriger spielt bei Freunden auch Spiele ab 16...ich bin da hin-und hergerissen, da er mir ja vertraut, aber gutheißen will ich das auch nicht. Ist schwierig.

lg