Erziehung?! Schwiegermütter und eigentlich SiLoPo...

Hallo Mamis,

ich habe mich heute ernsthaft gefragt, ob unsere Generation "Muttis" zu verweichlicht ist?!

Heute hatte mein Sohn seinen ersten Geburtstag und natürlich war die gesamte Familie da. Irgendwann kam natürlich die tolle Frage: "und, schläft er mittlerweile besser?". Ich antworte zähneknirschend "naja, geht so" Ich habe ja schon gar keine Lust mehr auf dieses Thema. Aber trotzdem mussten die Omas natürlich eine Diskussion beginnen. "Das hätts früher nicht gegeben, da wurde das Kind ins Bett gelegt, Gute Nacht gesagt und Tür zu", "dann schreit er halt mal zwei Abende und dann lernt er es auch", "bei uns wäre das gar nicht gegangen, ich musste ja nach 3 Monaten wieder arbeiten ".... Ja, Danke, ich machs halt anders, wahrscheinlich nicht richtig aber eben anders!

Dazu kommt, dass er gerade wieder in irgendeiner Phase steckt, wo er Mega anhänglich ist und ständig auf den Arm will. Ich gebe jetzt nicht immer sofort nach und heb ihn ständig hoch, aber wenn ich merke er BRAUCHT das jetzt gerade unbedingt weil er meinen Schutz sucht, dann nehme ich ihn natürlich hoch.

Also ich versuche meinen Sohn schon zur Selbständigkeit zu verhelfen, will aber für ihn da sein, wenn er es braucht. Und wie ich hier lese, bin ich da nicht alleine. Die meisten Urbia Mütter begleiten ihre Kinder liebevoll- ob am Tag oder in der Nacht.

Gab es früher diese Probleme nicht? Ziehen wir uns durch unsere "übermütterung" diese "maybe- Gesellschaft " heran? Oder haben die meisten, heutigen Erwachsenen so viele Bindungsprobleme weil damals eine härtere Erziehung herrschte?!

Ich sag ja, ein bisschen SiLoPo... ich wollte meine Gedanken nur mal mit euch teilen!

Einen schönen Abend wünsche ich euch!

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Hallo !

Mütter halt 🤗
Früher war alles anders, das stimmt wohl aber nicht besser aus der heutigen Sicht da man es nicht besser wusste. Meine Mama hat nie was von Phasen oder Schüben gehört, oder das man Kleinstkinder nicht verwöhnen kann. Ich habe mir abgewöhnt ihr zu sagen was sie hören will und habe meine Ruhe. Wenn Sie fragt wegen schlafen, sag ich ihr das sie durchschläft und es gibt keine Diskusion.
LG Julia

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Huhu,

Also vorab: ich stille auch alle Bedürfnisse meiner Tochter aber erfülle natürlich nicht alle wünsche. Ich denke so werden es die meisten hier machen. Des nächtens weinen lassen wäre ein No Go für mich. Aber ja, ich denke auch, dass dadurch eine ganz andere Generation entwickelt. Vielleicht auch die maybe Generation. Das mag vielleicht daran liegen, dass unsere Kinder mehr vertrauen in die Welt haben. Weniger rüpelhaft sind. Sie trauen sich zu scheitern weil sie darauf vertrauen aufgefangen zu werden. Möglicherweise verringert das in Zukunft auch psychische Erkrankungen.

Natürlich hat das alles sicherlich nicht nur Vorteile.

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Meine Mama hat auch mal zu mir gesagt: „früher haben wir nicht so ein Gewese ums Kind gemacht“.
Ja, mag sein... ich glaube auch nicht, dass ich einen Schaden dadurch habe, aber ich mach es eben anders.
Gibt ja durchaus auch in meinem Bekanntenkreis welche, die eben das Babyphone ausmachen. Ich finde das immer schrecklich...
Ich mache es nicht so und denke auch nicht, dass mein Kind dadurch verzogen wird.
Mein Vater hat mich heute auch Hubschrauber genannt, weil ich meinem Kind auf die erste Stufe geholfen habe, als er zu ihm auf nen Jägerhochstand klettern wollte... soll er doch.

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Es gibt wirklich Eltern die einfach das Babyphone ausmachen??? Waaas? Das höre ich zum ersten mal! Finde ich voll verantwortungslos. Käme für mich nicht in Frage.

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Ach ja das kommt doch immer wieder, mittlerweile hab ich meine Ohren da wirklich auf Durchzug!
Wurde auf der lezten Familienfeier gefragt ob ich Nachts immernoch so oft raus muss. Ich konnte wahrheitsgemäß Nein sagen da er mittlerweile bei uns schläft;-) jetzt einige Monate später schläft er wirklich durch!
Und dann kenn ich wirklich auch heute noch Mütter die wirklich jeden Tag ihr Kind einfach ins Bett legen, Licht aus und raus und ja wenn sie nach 5min noch weinen wird das Babyphone ausgeschaltet...für mich wäre es nichts!
Ich denke es gab früher Unterschiede und heute eben auch...

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Haha, sehr gute Antwort! Meiner schläft jetzt auch vermehrt bei mir im Bett und ich Ernte dafür auch nicht immer gute Kommentare: schließlich will er dann nie alleine schlafen und bekommt halt seinen Willen. Ich hoffe aber, dass sie einfach nicht recht haben ;) Wie alt ist dein Kind?

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Guten Morgen!
Mein Sohn ist nun 21Monate, seid 3 Monaten schläft er nun wirklich gut in seinem Bett bei uns im Schlafzimmer. Im November kommt die kleine Schwester und da wird es sicher wieder einen Rückschritt geben aber an ausquartieren denke ich nicht.
Zwischen dem 1.Geburtstag und 16 Monaten wars bei uns am schlimmsten, da begann dann eben das Laufen und ein Zahn kam nach dem andern!

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Ich weiß ja echt nicht, was ihr immer für blöde Leute kennt. Meine Mutter lag stundenlang mit uns abends im Bett bzw. mit mir #schein. Mein Bruder war schon immer ein sehr schlafliebendes Wesen und hat automatisch gepennt. Auch wurde ich wohl nächtelang getragen, weil ich nicht schlief. Da muss ich jetzt sagen, dass ich da schon Respekt vor meinen Eltern habe, dass die das so lang ausgehalten haben - besonders da meine Mutter voll arbeiten musste. Ich glaub, ich würde solche Antischläfer einmal wöchentlich zu Oma auslagern, weil ich es nicht aushalte. Auch meine Schwiegereltern erzählen immer, wie lange sie meine Schwägerin getragen haben, weil sie einfach so viel schrie. Meine Schwiegermutter ist immer ganz neidisch auf mein Tragetuch, weil ihr das wesentlich praktischer erscheint als auf dem Arm zu tragen, denn "tragen musst du sie dann eh wenn sie so schreien. Was willst denn sonst machen?"

Selbst meine Oma (86 Jahre) hat meine Mutter wohl absolut verzogen - wobei diese auch schwerkrank war. Meine Mutter hat NUR bei den Eltern im Bett geschlafen bis sie 10 war, wurde verhätschelt und verwöhnt.

Also, am Alter liegt das nicht, sondern an den Personen. Vielleicht auch ein bisserl an den Mamas, die sich die "Bedürfnisorientierung" so krass raushängen lassen, dass man irgendwann fast mal Konter geben muss. Ich orientiere mich auch an den Bedürfnissen meiner Kinder und schreien lassen GEHT für mich GAR NICHT!!! Aber ich muss es nicht dauernd vor mir hertragen, dass ich "Attachement Parenting" betreibe oder "Bedürfnisorientierung". Das ist für mich diskussionslos und braucht weder Namen noch brauch ich das mitteilen. Es ist für mich alternativlos - etwa so wie ich mittags im Normalfall ein warmes Essen mache (oder bekomme), mich zum Pinkeln auf die Toilette setze oder im Winter skifahren gehe. Das ist mir auch wurscht, ob da wer ne andere Meinung dazu hat oder nicht - und ich glaub, das strahle ich aus.

Außerdem sehe ich jetzt beim zweiten Kind, dass man schon auch viel falsch machen kann mit der "Bedürfnisorientierung", denn ab einem Alter von ein paar Monaten sind es nicht immer nur "Bedürfnisse". Da kann man trotzdem eine liebevolle Mama sein ohne Sklave des Kindes zu werden - im Kleinkindalter sowieso. Wie gesagt, beim ersten bin ich auch sofort gerannt und gehüpft, mit dem Ergebnis, dass der Kleine zwar brav und zufrieden war, aber halt immer nur solang es nach seiner Nase ging. Bei der Kleinen musste ich bestimmte Dinge anders machen, einfach weil der Große auch da war. Einfaches Beispiel: Das Kind ist gut 1/2 Jahr alt und ich möchte es kurz ablegen, also lege ich es auf die Krabbeldecke. Kind fängt "prophylaktisch" an zu schreien. Bei Kind 1 habe ich ihn sofort hochgenommen und halt kein Essen gerichtet, sondern ihn weiter bespaßt. Hab ich halt ein Brot gegessen als der Kleine schlief. Bei Kind 2 habe ich ein Rasseltier oder was weiß ich was interessantes genommen, zweimal gerasselt und siehe, Kind interessiert sich dafür und bleibt brav am Boden, hat die höchste Freude dabei, lacht und quiekt. Und ich richte für uns alle kurz was Gutes zum Essen, helfe dem Großen bei den Hausaufgaben, schalte eine Maschine voll Wäsche ein, oder, oder, oder.

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Danke für deine ausführliche Antwort! Ja ich hab auch mal rumgefragt bei meinen Omas, also den Uromas! Meine eine Oma war eher streng, die kindern durften aber trotzdem nachts mit ins Bett. Doch tagsüber herrschte ein etwas härterer Wind so was essen angeht zum Beispiel. Ich erinnere mich auch noch daran, dass bei Oma immer aufgegessen werden musste, sonst gabs keinen Kompott! :) Aber gut, sie hatte fünf Kinder, einen Riesen Hof und eine Mühle zu betreiben- auf dem Land war das Leben doch etwas härter und trotzdem war sie immer sehr liebevoll. Auch meine andere Oma, aus der Stadt, erzählte mir von ihren streitereien mit ihrem Mann weil der meinte " nun lass sie (meine Mutter) doch auch mal weinen", Oma konnte das aber nicht und ist immer gesprungen. Bis zum letzten Tag war sie die Lieblingsoma aller Enkel und Urenkel- Gott hab sie selig <3

Es liegt wahrscheinlich wirklich nicht nur an der Zeit. Sondern an den Menschen. Ich sehe auch einen Zusammenhang zwischen der "kühle" meiner Schwiegermutter und dem Charakter meines Freundes...

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Ich denke so pauschal kann man das einfach nicht sagen. Meine Oma ist zb ein Ultra liebevoller Mensch. Die saß früher teilweise eine Stunde an meinem Bett und hat für mich gesungen bis ich eingeschlafen bin. War immer mein Highlight wenn ich dort übernachtet habe 😎. Hat sie mit ihren Kindern auch so gemacht. Aber man merkt definitiv deutliche Unterschiede zu früher. Mein Sohn darf sich zum Beispiel im dreck Welsen wenn er es will und in Pfützen springen wo andere Mütter nur die Augen verdrehen. Mir ehrlich gesagt egal. Wenn mein Kind hinfällt bin ich nicht eine die auf ihn zustürm und oh Gott oh Gott ruft sondern eher die wo sagt nix passiert, aufstehen weiter gehts. Es werden wirklich viele Kinder sehr verweichlicht das stimmt schon, aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.

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Hey,

das frage ich mich auch schon länger. Ich habe mal den Post erstellt:"Was für Erwachsene werden unsere Kinder wohl?"
Ja ich versuche sehr liebevoll zu sein.
Was mit aber auffällt: all das aufs Kind eingehen usw nimmt rapide ab, wenn man mehr als 1 Kind hat 😂 ich habe bald 3 Kinder und ich kann mir kaum vorstellen, dass Maus 3 so viel Aufmerksamkeit bei allem haben wird wie Maus 1. Früher war es gang und gebe viele Kinder zu haben und da erübrigte sich das Thema.
Die Oma-Generation hatte oft wirklich keine Zeit für stundenlanges nächtliches Stillen und Co. Wie will man so 5 Kinder und einen Hof versorgen wenn man sich Nacht für Nacht um die Ohren schlägt?! Früher wurde ein Kinderbrüllen auch nicht so Ernst genommen. Heute ist man eine Rabenmutter wenn man nicht binnen 5 Minuten weiß, was das Kind hat.
Ich finde nicht, dass wir alle Bindungsprobleme haben und könnte zwar selbst niemals Schlaftraining mit meinen Kids machen, glaube aber nicht, dass es solch enormen Schafen anrichtet wenn ANSONSTEN auf das Kind liebevoll eingegangen wird. Ich bin so ein Beispiel. Meine Mama hat mich mal schreien lassen und dennoch habe ich an meine Kindheit und Jugend größtenteils positive Erinnerungen. Meine Mama war sehr engagiert, hat mit uns Kindern viel unternommen, gebastelt, gekuschelt. Für mich war das Schlafen in meinem Bett keine Strafe sondern normal. Keine Sekunde habe ich als Kind an der Richtigkeit gezweifelt und bei Alpträumen und Krankheit durfte ich immer bei Mama und Papa in der Mitte liegen.
Ich glaube fest daran, dass nur ein liebevoller Umgang mit dem Kind auch zu liebevollen und glücklichen Erwachsenen führen kann. Dennoch finde ich, wird heute oftmals übertrieben stark auf Kinder eingegangen. Sie sind oftmals nicht Teil der Familie sondern der absolute Mittelpunkt. So ein Leben kann und will ich mir nicht vorstellen. Ich denke, dass jedes Familienmitglied das Recht auf Bedürfnisse hat und dass ich nicht jedem Wunsch meines Kindes nachgehen muss und kann.

Liebe Grüße

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Hast du vollkommen Recht! Manchmal übertreiben wir Erstlingsmütter ein bisschen... beim 2. wird alles anders :) aber man kann als Mutter auch einfach nicht aus seiner Haut raus. Wenn das kleine weint, zieht es einem automatisch hin! Da kann man (ich) nicht anders :)

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Bei meinem ersten Kind habe ich mich auch so verrückt machen lassen und gedacht ich müsste das befolgen was mir andere raten. :-[ #klatsch Bei meinem 2. Kind habe ich (wir) es nun anders gemacht. So wie ich will, egal was die anderen sagen... Der kleine ist mittlerweile etwas über 2. Anfangs als Baby haben wir ihn wirklich hingelegt und er hat geschlafen... Dann so mit 8 Monaten ging das nicht mehr. Wir mussten dann bei ihm bleiben bis er eingeschlafen ist. Das hat aber nur 5 Minuten gedauert. Danach war er zufrieden. Das haben wir nun seitdem so gemacht. Die Kommentare waren mir da völig egal irgendwie. :-p Seit kurz nach seinem 2. Geburtstag haben wir es dann mal probiert "Gute Nacht" zu sagen und rauszugehen. Es klappt. #schwitz Klar machmal steht er nochmal auf aber meistens dreht er sich um und schläft. #freu

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Na das macht doch Hoffnung und vorallem wiederlegt das die Aussage "Die Kinder lernen das alleine schlafen nicht wenn sie noch mit über einem Jahr bei den Eltern schlafen"... top!

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Also sowohl ich als auch meine jüngeren Geschwister, meine Cousins und Cousinen und auch mein Mann, wurden eingeschlafbegleitet, sind jahrelang nachts ins Elternbett gekrochen, wurden soweit möglich nach Bedarf gestillt, nachts als Baby in den Schlaf getragen. Es hatte wenn ich mit meiner Mutter, Schwiegermutter oder meinen Tanten spreche alles nicht die Namen wie heute, es gab keine Hebamme die in den ersten Wochen nach Hause kam, aber wir wurden alle trotzdem "sehr" verwöhnt. Heute sind wir ausnahmslos selbständig, haben alle einen Beruf gelernt/studiert und übernehmen Verantwortung. Zum Glück gibt es die Diskussion nicht wie bei euch.

Wenn ich sowas höre wie schreien lassen und ab 6 Monaten gab es nachts nichts mehr. Dann nur von meiner Großtante väterlicherseits. Die Oma mütterlicherseits erzählt mir auch von ihren Kindern die jahrelang in der Ritze geschlafen haben.

Lgj