Guten abend,
ich drehe langsam durch. Mein Sohn wird 10 und jeden tag habe ich nur stress, er hört kein bissen egal wie ich es mache andauert muss er diskutieren. Vorhin kam ich ins zimmer und was ist er hat Tapete abgerissen (er wird 10) was ist nur los? Was mache ich Falsch. Das ist schon immer so seit dem er 4 ist, es wird aber immer schlimmer. Er wurde schon auf ADHS getest alles gut.
Kennt das jemand vielleicht.
Lg
Hilfe mein Sohn...
Hallo,
wie gibt er sich denn in der Schule? Ist er da auch so bockig oder läuft dort alles gut?
Worüber genau diskutiert Ihr?
Mein Sohn ist nun 4 und kann auch dermaßen bockbeinig sein, aber ich lasse mich nicht auf Diskussionen mit einem 4-jährigen ein.
Es gibt bei uns normal 2-3x einen Warnschuss und wenn er dann nicht hört, dann folgt eine Konsequenz.
Im Kindergarten genauso, da bockt er auch gerne, aber dann gibt es auch dort eine Konsequenz.
Beispiele:
Pantschen am Tisch, absichtlich mit den Fingern essen: es gab 2x eine Ansage, als er das dritte Mal wieder Nudeln mit den Fingern in den Mund stopfte und alles vollkleckerte, zog ich ihm den Teller weg, schnappte ihn mir, Hände und Mäulchen sauber und parkte ihn im Zimmer. Ferkel haben am Tisch nichts zu suchen.
oder
Er ist im Garten und zupft unreife Johannisbeeren ab. Mein Mann erklärt ihm 2 oder 3x, dass er das bitte sein lassen soll, da die Beeren noch nicht reif sind. Junior diskutiert herum "Doch, die SIND reif!" und pflückt weiter.
Mann packt ihn, ab hoch ins Zimmer.
Ein anderes Mal hat er schon wegen derart bescheuerter Dinge rumdiskutiert und gebockt (es ging um einen Spaziergang im Vogelpark), dass wir den Ausflug dann abgeblasen haben. Nach 20 Minuten sinnlosen Getue, weil man im März nicht mit Flipflops rausgeht oder wer als erster welche Autotür aufmachen darf, hatten wir die Nase voll. Fertig. Schluss.
Das ist anstrengend, aber er kapiert mehr und mehr, dass eben Ernst gemacht wird, wenn er meint eine Show abziehen zu müssen.
Es ist anstrengend, aber es wirkt langsam.
Wie löst Du das z.B. mit der Tapete?
Bleibt die nun so abgerupft da hängen?
Er ist alt genug um zu wissen, dass das nicht geht.
Hier wäre ich sogar so rigoros, dass vom Sparbuch die 1-2 Rollen nebst einem Eimer Farbe bezahlt werden und dann darf er mal an einem Samstag tüchtig mithelfen, die Wand neu zu tapezieren und zu malern.
Mein Sohn hat mal eine frisch geweißelte Wand mit Malkreiden bekritzelt.
Da war er drei - ein wenig gab es noch "Welpenschutz", aber ich holte am Nachmittag den Farbeimer und die Rolle nochmal raus und ER musste die Kritzeleien übertünchen.
Ganz gepasst hat es ihm nicht, da er von draussen seine Freunde beim spielen hörte.
Aber ich blieb stur, ich hab die Rolle mit Farbe versehen und ihm in die Hand gedrückt.
"Hier musst nochmal rübergehen!".
Danach war er auch noch nicht fertig - es galt noch die Kreppbänder abzuziehen, die Malerfolie zu entsorgen, Pinsel auszuwaschen, nochmal mit mir durchzusaugen....dann bitte noch schnell die Playmobilfiguren in die Kiste und die Bettschlange unter dem Bett hervorholen.
Alles schön aufräumen! So ist es fein! Und jetzt kannst Du Dich zu Deinen Freunden schleichen!
Seitdem hat er so eine Schote nicht mehr gebracht.
LG
Dein Kind ist erst 4 und noch kein pubertärer Teenie. Meinst du nicht, dass du übertreibst? Einem 3jährigen die Farbrolle in die Hand drücken? Ihn jedesmal ins Zimmer stecken? Das Kind weiß das alles noch gar nicht zuzuordnen. Teller weg beim Spielen mit dem Essen finde ich nach mehrmaliger Aufforderung noch ok. Einen Ausflug abzubrechen, weil schon im Voraus Theater ist, auch. Aber jedesmal zusätzlich noch ins Zimmer und einen 3jährigen streichen lassen finde ich fragwürdig.
Na komm mal wieder runter!
Der Kerl muss nicht jedes Mal streichen.
Aber wenn er zu viel Blödsinn macht, dann muss er eben mal kurz in sein Reich. Das erdet ihn sogar irgendwie wieder und er beruhigt sich von selber.
Danach wird auch gekuschelt und wir reden darüber.
So und das mit dem Streichen war nun mal so, dass er lernen soll, dass das Arbeit macht.
Wenn er spielen dürfte und „Mama bringt alles wieder in Ordnung“ dann lernt er null daraus.
Abgesehen davon: den Löwenanteil der Arbeit musste so oder so ich machen, weil er noch gar nicht abkleben kann und auch nicht das Farbe abrollen auf dem Sieb beherrscht.
Aber bei seinen Krakeleien musste er eben ein paar Mal mit der Rolle selber drüber gehen.
In meinen Augen nichts Dramatisches sondern er lernt es eben so.
Hallo, ich hätte in dem Alter für sowas eine Tracht Prügel kassiert! Also dramatisiere das jetzt nicht so über bitte.
Zuguterletzt war er sogar stolz auf seine Leistung.
Nein, ich kenne das nicht.
Vermutlich warst du in deinem Verhalten nicht konsequent genug in der Vergangenheit. Vielleicht diskutierst du aber auch zu viel, es gibt einige Dinge, da ist NEIN einfach NEIN und eine Diskussion ist müßig.
Er ist 10, also schon „ziemlich groß“. Erlaube ihm ein neues Privileg, aber nur, wenn er sich an bestimmte Regeln hält, und damit zeigt, dass er schon wirklich groß ist.
Es sollten einfache Regeln sein, damit er sie sich merken kann.
Falls er bisher alles irgendwie darf (lange aufbleiben, Medien etc) wird es schwierig. Ansonsten kannst du Vereinbarungen treffen wie „Du darfst ab jetzt 30 min länger aufbleiben, weil du schon fast 10 bist, aber nur wenn du nach 30 min Fernsehen/Zocken ohne Diskussion aufhörst und dann auch flott ins Bett gehst“.
Sobald die Regeln gebrochen werden, ist das Privileg weg. Hier musst du aber konsequent sein.
Tapete abreißen hört sich an, als wäre ihm langweilig. Hat er ein Hobby, macht er Sport, hat er einen körperlichen Ausgleich? Wie oft trifft er sich mit Freunden?
LG, Felisha
Was sagen Lehrer, Erzieher?
Wie sieht euer Alltag aus?
Diskutierst du mit?
Wer hat auf ADHS getestet?
Welche Unterstützung bekommt ihr so?
ADHS und co tritt z.B. überall auf. Ein zu Hause extrem, im Kindergarten ein super konzentriertes Kind spricht eher dagegen. Ein er diskutiert überall, auch bei sehr konsequenten Personen spricht eher dafür.
Ebenfalls bei anderen Erkrankungen und Problemen.
Bluttest alles in Ordnung?
Ist es bei ihm den ganzen Tag so oder Phasenweise?
Daher Frage nach Bluttest: bei Unterzuckerung kann sich das Verhalten massiv ändern.
Wenn es den ganzen Tag so ist, spricht es nicht in diese Richtung.
Erziehungsberatung, Jugendamt?
Gibt es da irgendwelche Hilfen, Tipps etc?
Klar, bei ADHS funktionieren die oftmals nicht (so wie gewünscht). Aber bei ADHS würden wiederum andere Erziehungstipps (dafür passende) helfen.
Daher die Frage: bekommt ihr Unterstützung: wenn ja von wem, in welcher Form.
Wer hat ADHS augeschlossen?
Auf welche Weise?
Wurden dabei auch andere Möglichkeiten in Betracht gezogen und mitausgeschlossen?
Gab es Veränderungen in eurem Umfeld?
Gewalt, Traumatisierung, sonstiges?
Kämpft er um Aufmerksamkeit?
Ist er unterfordert, gelangweilt? (dies ist KEIN Freibrief Mist zu bauen!!! Wäre nur bei der Lösungsfindung ein Punkt).
Wird seine Kreativität gelenkt?
Mich (selbst ADHS) kann man gut packen, wenn man mir konkrete Aufgaben gibt - und begleitet.
Furchtbar (das geht dann meistens schief) zu sagen: "du bist groß, mach mal"
Je jünger ich war, desto mehr Begleitung (Aufsicht) brauchte ich bei der Umsetzung der Konsequenz.
Langeweile ist zwar gut, aber ich brauchte immer einen Rahmen, in dem ich mich austoben konnte. Sonst wurde Langeweile schnell das Gegenteil. Sinnvoll gegen Langeweile war jedoch mich bei der Umsetzung der Konsequenz zu begleiten.
Wie kommen die Diskussionen zu stande?
Welche Formen von NEIN gibt es bei euch?
Wann setzt du sie ein?
Bei uns gibt es ein absolutes NEIN. KEINE DISKUSSION. Keine Widerworte. SOFORT.
Erkennbar am Tonfall!
Dann gibt es bei uns das Nein. Es bleibt beim Nein, aber ich höre mir zumindest die Beweggründe, Ideen, Einwände etc. an. Vielleicht kann ich ja was daraus lernen. In der Situation bleibt es, wie es ist.
Vielleicht. Ich denke drüber nach.
Dann bin ich auch bereit zu diskutieren. Mir Argumente anzuhören. Stelle selbst auch Fragen.
Würdest du bitte? gibt meinem Kind die Möglichkeit, sich anders zu entscheiden. Daher frage ich nur dann, wenn ich mit einer Diskussion oder anderen Umsetzung einverstanden bin. Sonst frage ich nicht, sondern sage!
Wortwahl, Tonfall, Verlässlichkeit sind die Standpunkte auf die sich mein Kind verlassen kann. Ich ziehe verlässlich ein absolutes NEIN durch. Ich halte aber auch mein Versprechen, wenn ich über ein vielleicht nachdenke oder ja gesagt habe.
Sicher gibt es noch mehr Punkte, die in Frage kommen!
Die Frage ist, was die Ursache ist um dann an dem einen (oder mehreren Strängen) dran bleiben zu können.
Das Problem: je nach Ursache, kann die jeweilige Lösung eine ganz andere sein.
Deswegen stelle ich soviele Fragen.
P.S. an Tapeten bin ich auch mit/trotz ADHS nie rangegangen. Da wusste ich, was mir blüht
Naja, dass die Kids gern diskutierten, kommt irgendwann. Könnte die vorpubertäre Phase sein. Tapete abreißen....habe ich schon in vielen Kinderzimmern gesehen oft aus Langeweile....kenne ich hier allerdings nicht und da wäre ich wohl auch ungehalten.
Ansonsten finde ich es durchaus erfrischend, wenn mein Sohn Themen mit mir diskutieren will aber da geht es dann um Sachthemen und nicht darum, ob er essen muss oder Sachen wegräumen muss etc. So etwas kenne ich nicht.
Unser Kind wird zum Herbst 13 und ist wohl in der Pubertätsphase aber außer das er sich mal vergrümelt, ist er ansonsten noch sehr verträglich.