Meine Tochter 9 Jahre lernt nicht gerne von alleine aber ich will sie auch nicht gerne unter Druck setzen und dazu zwingen. Im Grunde genommen macht sie nur das nötigste und das sind ihre Hausaufgaben. Die erledigt sie auch relativ selbstständig. Aber ihre Noten haben schon ein bisschen nachgelassen und sie selbst sieht es nicht so ernst. Würde sie ein bisschen mehr tun würde sie auch definitiv bessere Noten bekommen. Wie handhabt ihr das mit dem Lernen? Habt ihr eine Idee, sie mehr zu motivieren, damit ihr das ganze wichtiger ist?
Wie kann man 9 - jähriges Kind zum Lernen motivieren?
Festen Tagesablauf einrichten, also bei uns gibt es eine Hausaufgaben- und Lernzeit. Schon länger. Fehlt die Lernmotivation gibt es a) meine Unterstützung und b) Anreize. D.h. ich frage z.B. Vokabeln ab und wenn die gut sitzen, darf Sohnemann gerne eine Runde zocken, fernsehen oder am Handy klimpern.
Dadurch hat er langfristig gemerkt, Lernen verhilft erstaunlicherweise zu guten Noten, da man von Exen und Abfragen nicht mehr überrascht wird. Und - oh Wunder! - man hat dann keine Noten mehr im mittleren und unteren Bereich, sondern heimst tatsächlich viele Einser und Zweier ein. Und die wiederum freuen ihn sehr, freuen seine Eltern und Stiefeltern und man bekommt dann auch noch eine materielle größere Belohnung für ein gutes Zeugnis.
Inzwischen ist er selbst so ehrgeizig geworden, dass er in seinem bislang schwächsten Hauptfach Mathe in der letzten Schulaufgabe jetzt eine 1 nach Hause brachte. Davon hätte ich nichtmal geträumt früher..
Hallo,
ich würde auch dazu raten, Deiner Tochter ehrlich zu sagen, dass man nur mit Abitur freie Auswahl unter allen Berufen hat, und dafür muss man etwas in der Schule tun.
Viele Kinder wollen auf die weiterführende Schule, wo die Freundinnen oder die Freunde hin gehen. Wenn die bessere Noten haben, kann auch das ein Anreiz sein.
Je nachdem, wie viel Deine Tochter lernen müsste, um sich zu verbessern, würde ich feste Lernzeiten an bestimmten Tagen einrichten, oder mit ihr verabreden, dass sie an den beiden Tagen vor einer Klassenarbeit lernt.
Unser Sohn lernt lieber am PC, als auf Papier. Wir haben gute Erfahrungen mit www.schlaukopf.de gemacht.
LG
Heike
....nur mit Abitur freie Auswahl unter allen Berufen hat.....
Wenn ich das schon lese, auch auf anderen Schulformen kommt man bis zum Doktor....was heutzutage auch mit einem einser Abitur wie ein Lottoglück ist Arzt zu werden.
Übrigens, ich hoffe, das du deinen Kindern auch erzählst, wieviele brotlose Akademiker es gibt.
Wichtig sollte sein, das die Kinder ihr BESTES geben, egal wie weit sie kommen und auf welcher Schulform.....wieviele Leute triffst du tagtäglch, auf die du angewiesen bist, die kein Abitur haben?
Wenn die komplett wegfallen würden....wie sehe unser Leben dann aus?
Kein Frisör, kein Metzger, kein Müllmann, kein Postbote, keine Supermärkte, keine Handwerker, keiner KFZMechaniker...meinst du wirklich, Ärzte würden sich hinsetzen und den Empfang machen?????
lg
lisa
Nur mit Abitur?
Wow, dann hast Du keine Ahnung, wieviel arbeitslose Abiturienten es gibt! Schon auch mal was von "Akademikerschwemme" gehört?
Niemals würde ich schon bei einem Kind einen solchen Druck aufbauen. Heutzutage kann JEDES Kind auch noch später einen Mittleren Schulabschluß oder auch Abitur machen, wenn es das will. Das muss noch nicht mit 9 Jahren festgelegt werden.
Mit einem guten Realschulabschluß bekommst Du übrigens leichter eine Stelle als mit einem Abitur mit Hängen und Würgen. Woher ich das weiß?
10 Jahre Erfahrung beim Berufsförderungsdienst der Bundeswehr - da hatte ich täglich damit zu tun, dass Männer dann eben zum Bund gegangen sind, weil sie mit ihrem Ach- und Krach-Abitur eben nicht ihren Traumjob bekommen hatten.
LG Moni
Was soll sie denn zusätzlich lernen?
Es gibt ganz tolle Apps, die richtig Spaß machen.
Z.B High 5 von Phase 6. (1200 Englisch Vokabeln für die Grundschule)
Für Mathe gibt es sehr viele Apps (Kann dir gerne welche nennen) und online z.B. die Khan Academy
Www.de.khanacademy.org
An Heften kann ich die Stars Hefte empfehlen. Da gibt es eine große Auswahl zu verschiedenen Fächern.
Zum Motivieren:
Du kannst sie fürs Lernen bezahlen.
Z.B. pro Stern bei den Stars Heften 10 oder 20 Cent
Wenn sie darauf anspringt, wird sie einige Tage bei dir kassieren und es irgendwann lasse und trotzdem lernen.
Bei meinen Kindern klappt das hervorragend und ich habe das als Kind auch schon so gemacht. Die Idee ist also nicht von mir (und auch nicht von meiner Mutter 😉)sondern stammt aus den Schulbriefen/ Elternbriefen von Kloeters. Findest du bei Interesse im Internet.
Viele Grüße
Julia
Was verstehst du unter "die Noten haben schon ein bisschen nachgelassen"? Hin und da ein 2er dabei oder laufend 4er?
Ich bin der Meinung, dass man mit einem Grundschüler nicht "lernen" sollte. Ausnahme: Einmaleins und rudimentäre Rechtschreibung muss sitzen, denn das braucht man notfalls auch für die Hauptschule. Aber ich würde SICHER nicht HSU büffeln oder deutsche Aufsätze auswendig lernen (wie es hier wohl auch gemacht wird).
Warum? Wenn das Kind den Übertritt aufs Gymnasium nur schafft, wenn es täglich büffelt, dann wird es auf dem Gymnasium keine Freude haben und ist auf der RS besser aufgehoben. Gleiches gilt für RS/HS.
Sei zufrieden, wenn das Kind die Hausaufgaben macht. Mehr muss nicht sein. Den Rest sollte man über Alltag hinbekommen - lass dein Kind teilhaben, helfen. Lass es das Mehl abwiegen, wenn du einen Kuchen backst (wobei, hier liegt ja schon der Hund begraben, die meisten kaufen den beim Bäcker), lass sie beim Einkaufen zahlen, ...
Hallo,
im Gegensatz zu meiner Vorschreiberin finde ich es ausnehmend wichtig, bereits in der GS das Lernen gelernt zu haben! Wer damit auf dem Gym (wahrscheinlich auch andere Schulformen) erst anfängt zu begreifen, sackt erstmal kräftig ab.
Gerade in Sachkunde haben meine Kinder z.B. immer explizit gelernt vor Arbeiten, damit ist auch das nochmalige Angucken der Mappen und des Buches zuhause gemeint - einfach als Vorbereitung. Oder in Englisch gab es auch bereits neue Vokabeln zur nächsten Stunde - ohne Lernen (Angucken, Abdecken, Schreiben) wäre man da nicht weit gekommen.
Würde es deiner Tochter mehr Spaß mit dir zusammen machen?
Ich würde eine feste "Lernzeit" einführen, z.B. erst Mittagessen, Hausaufgaben, dann direkt im Anschluss täglich 10-15 min Wiederholung des Tages (Mappen durchsehen, Stoff angucken, drüber sprechen, so in etwa). Damit bricht man sich keinen Zacken aus der Krone und hat gleich einen guten Rhythmus für die weiterführende Schule.
Es gibt auch div. Übungshefte zu den Schulbüchern (Lehrer nach Empfehlungen fragen), z.B. MatheStars, DeutschStars etc.
High5 von Phase6 ist auch super geeignet, um den Wortschatz super auf Trab zu halten.
LG & alles Gute
P.S.: Geld für's tägliche Üben finde ich nicht gut, das sollte selbstverständlich in den Tagesablauf eingehen wie Zähne putzen oder Zimmer aufräumen - je nach Familie natürlich angepasst.
Hi,
wie schaut denn das Umfeld aus, wo deine Tochter lernen muss?
Ist es für SIE ansprechend, mit Relaxzonen?
Ist der Schreibtisch und die Ablageflächen ordentlich genug, das sie Platz hat, ohne das der Schreibtisch mit Spielsachen zugemüllt ist?
Man kann auch zusammen gemütlich auf der Couch mit ein paar Leckerein zusammen lernen. Lass dir erzählen, was gerade Stoff ist (Sachkunde) und dann könnt ihr auch zum Thema gemeinsam surfen.
Oder bei Mathe, lass Dir zeigen wie sie rechnen "wir haben es damals gaaaanz anders gelernt, jetzt muss du es neu lernen"
1x1 haben wir auf der Treppe gelernt...nach jeder Aufgabe Treppe noch oben oder nach unten....und zwar Eltern gegen Kinder gespielt.
Hat sie ein iPad (...) wo sie Mathepirat, Vokabeln etc. drauf lernen kann....finden viele cool
Oder auch Übungshefte kaufen, wo sie pro tag zum Thema bestimmte Seiten zusätzlich zu den Hausaufgaben macht.
lg
lisa
Das mit dem Treppen-1×1 werde ich mir merken, wenn mein Sohn später das 1x1 lernt. Toller Tipp !
ich habe Zwillinge, war immer ein Spass....sei es mit 1x1, Vokabeln, oder sonstige Aufgaben....wir haben auch nicht gemacht wer als erster Anwortet sondern immer aufgaben hin und her verteilt....mein Sohn war immer zu schnell, da wäre meine Tochter gefrustet gewesen.
lg
lisa
.... für den Fall, dass sie noch im Schnitt der Klasse ist, würde ich einfach gar nichts machen. Sie macht die Hausaufgaben - das reicht. Den Kampf um Hausaufgaben tue ich mir nicht an. Wenn sie diese nicht macht, kommt der Lehrer schon auf dich zu. Dann steh auch hinter dem Lehrer. Es reicht, wenn sie drauskommt und nicht abgehängt wird. Im Sommer lernen meine auch nicht gerade wie wild...
Man lernt nicht nur in der Schule und nicht nur für die Schule - wir besprechen oft Theaterstücke, die wir besuchen, "besuchen" gedanklich Shakespeare (sofern das Stück von ihm ist) schauen uns in seiner Zeitepoche um - Mode, Erfindungen, Errungenschaften aus der Zeit. Wir basten den Sommernachtstraum mit Playmobil nach... was halt gerade vom Alter her geht... Wir schauen Hair im Theater und reden darüber, warum die Hippie-Zeit entstand, was der Vietnamkrieg war und was für Spannungen er innerhalb der Familien von Armeeangehörigen entstehen lassen konnte. Das klingt extrem schwer für junge Kinder - aber man redet ja nur über das, was von ihnen kommt. (Geht auch mit Filmen statt Theater und Musicals...)
Wir sammeln Versteinerungen, besuchen das Dinomuseum, schauen, was für Pflanzen es damals gab und es heute noch gibt.
Wir gehen campen und schnitzen Stöcke und versuchen herauszufinden, wann die ersten Menschen Waffen und Gerätschaften entdeckten.... Sie erstellen ein Katapult für Süssigkeiten und lernen etwas über die Hebelwirkun... Sie spielen Krieger mit Freunden und lernen was übers Waffengesetzt, Wundversorgung und Wundheilung
Wenn Sie was über einen Hurrikan aufschnappen schauen wir wo der ist, wie die Länder heissen, an denen er vorbeikam. Was für andere Naturgewalten es gibt...
Das ist nicht verschult und nicht verbildet. Es ist einfach Alltag - und ich drücke nichts durch sondern schaue mal, was sich aus einem Gespräch ergibt. Das ist das Lernen, dass meine Kinder viel lieber haben. Das machen wir schon Zeit ihres Lebens - weil wir selber halt auch ein bisschen so sind. Atlas und Globus in Griffnähe, Enzyklopädie (oder Wikipedia) bei Fuss... Und heute (9 und 11) beginnen sie die geschichtlichen, politischen, naturwissenschaftlichen und kulturellen Elemente zu verbinden. Sie können das Gerlernte, Gehörte in eine Zeitepoche, eine Kulturepoche etc. einordnen und so selber Schlüsse ziehen.
Und ja, sie haben nicht immer die besten Noten. Und ja - einfach so die Franzvokabeln runterbeten können sie nicht. Aber frag sie was über Ritter, Astronauten, das Mittelalter, die Zauberflöte oder über Geografie... da können sie erzählen.
Selbst wenn du eine akademische Laufbahn für dein Kind planst denke ich, dass du so weiter kommst. Weiter als mit Lernblöcken und Theorie. Und vor allen Dingen: Wenn sie mal in der Pubertät sind und null Bock auf Schule haben - dann haben sie bereits ein Allgemeinwissen, welches sie trägt. Welches sie kompetent und klug auftreten und handeln lässt. Franz können sie dann zwar immer noch nicht - aber das lernt man eh erst im Lande richtig...
Meine Tochter ist acht und macht ihre Hausaufgaben selbständig. Mehr braucht's meiner Meinung nach auch nicht in der Grundschule.
Was wir manchmal machen ist keiner Einmaleins (zwei Würfel mit 10 Seiten, abwechselnd würfeln wir beide und sagen das Ergebnis). Und Rechtschreibfehler in den Hausis erkläre ich ihr, damit sie darauf achten und sie verbessern kann. Das war's dann aber auch.