Huhu,
ich war diese Woche mit meinem Sohn (1,5 Jahre) bei meiner Freundin zu Besuch. Sie hat einen 2,5-jährigen Sohn und eine drei MOnate alte Tochter. Der Sohn meiner Freundin hat richtig negativ auf meinen Sohn reagiert. Von Anfang des Besuchs bis zum Ende hat er ihn ständig geschlagen, geschubst, an den Haaren gezogen etc. Mein Sohn ist sehr zurückhalten und hat gar nicht reagiert. Ich habe dann nichts gesagt, weil ich auch nicht wusste wie ich reagieren soll. Meine Freundin hat ihren Sohn dann zwar "zurechtgewiesen" indem sie sagte: XY das geht so nicht, morgen gibt es .... nicht." Natürlich ist da die Konsequenz zu spät und er kann es gar nicht verküpfen. Ich bin auch nicht so ein Freund davon. Allerdings wüsste ich auch nicht was ich tun würde. Sei war auch sehr hilflos.
Klar er ist er 2,5 Jahre alt und er kann seine Impulse nicht kontrollieren, aber man kann ihn ja auch nicht ständig andere Kinder schlagen lassen. Meine Freundin meinte, das mache er mit seiner Schwester und anderen Kindern auch.
Wie geht man damit am besten um?
Mir graut es ein wenig vor dem nächsten Besuch... Unser Sohn hat nachts auch super schlecht geschlafen und wollte gar nicht allein sein.
Kind schlägt, schubst etc..
Also meiner Meinung nach darf man sein eigenes Kind in so einer Situation schon schützen, wenn die andere Mutter es anscheinend nicht schafft.
1. soll dein Kind merken, Mama beschützt mich in solchen Extremsituationen
2. sollte man dann, wenn die Mutter es nicht im Griff hat, selbst tätig werden dürfen.
Ich vertrete auch die Meinung, ein andere Kind schimpfen zu dürfen, wenn es das eigene Kind schlägt oder auch ärgert. Alles natürlich im Rahmen und immer unter der Voraussetzung, die andere Mutter (oder der Vater) macht nichts oder nichts ausreichendes.
Dann würde ich tatsächlich die Situation noch mal mit der Mutter des anderen Kindes besprechen. Deine Sorgen mitteilen, vielleicht sieht sie es nicht so eng. Darüber hinaus würde ich beim nächsten Treffen es nicht mehr so weit kommen lassen.
Nur weil es nicht das eigene Kind ist, muss man sich nicht alles gefallen lassen 😉
Huhu, danke für deine Antwort. Mit fremden Kindern habe ich auch schon geschimpft, wenn die Mutter nichts gemacht hat. Meine Freundin hat ja was gesagt, allerdings war sie selbst total hilflos. Ich wäre auch eingeschritten, wenn ich dort schon gemerkt hätte, dass mein Sohn das schlimm findet. Er hat aber weder geweint noch sonst einen "verstörten" Eindruck gemacht. Er hat einfach unbeirrt weitergespielt. Mir ist es erst beim Schlafen aufgefallen, dass ihn das scheinbar mehr belastet hat als ich gemerkt habe. Ich würde meiner Freundin gerne helfen. Sie hat mir richtig leid getan.
Ich verstehe, was du meinst, aber das ist gaaaanz schwierig. In solchen Situationen muss man Glück haben, dass die betroffene Mutter sich ihrer Hilflosigkeit bewusst ist. Ansonsten läuft man schnell Gefahr, dass sich diejenige angegriffen fühlt und abblockt. Am besten sprichst du mit ihr und tastest dich vor, ob sie sich der Situation bzw. Ihrer Hilflosigkeit bewusst war. Erst dann kannst du intervenieren. Falls nicht, musst du klar abgrenzen, bis wohin ein fremdes Kind bei deinem Kind gehen darf und da dann eingreifen
Hmm. Schwierig. Mein mittlerer ist auch so ein "Terrorzwerg". Phasenweise, ich glaube mit 1,5 hat er immer geschlagen, Haare gezogen und geschubst... Ich war irgendwann auch hilflos. Alles nein sagen, erklären, aus der Situation nehmen hat nichts gebracht. Er hat danach direkt weiter gemacht. Mir war es zeitweise echt peinlich weil ich nicht wusste woher er das hat. Und dann haben wir es endlich raus gefunden. Er konnte sich nicht so ausdrücken wie er wollte und das war seine Art der Kontaktaufnahme mit anderen Kindern. Jetzt konnten wir ihm alternativen zeigen, die er dann auch super umgesetzt hat und das schubsen etc hörte sehr schnell auf. Ich beobachte allerdings jetzt noch, grade bei kleineren Kindern, er ist jetzt 2, dass er da immer noch ab und an schubst oder Haare zieht. Zum Glück mittlerweile sehr selten. Wenn zb das kleinere Kind nicht auf seinen versuch zu spielen eingeht. Jetzt sind wir grade dabei wieder alternativen aufzuzeigen und auch das fruchtet schon.
Vll ist das bei den kind deiner freundin auch das problem? Das er nicht weiß wie er zum spielen auffordern soll? Ja es klingt blöd aber manche kinder sind so und brauchen da hilfe und Denkanstöße. Ich habe drei kinder und nur der mittlere legt dieses Verhalten an den tag, ich hab mich echt oft gefragt was ich bei ihm falsch gemacht hab, aber scheinbar liegt es doch an der Natur und dem Charakter des Kindes und man muss ihn einfach mit viel Liebe und Geduld in die richtige richtung lenken.
Hallo,
Ich sehe es wie die anderen. Taste dich vorsichtig zur Mutter vor. Ich denke auch, dass es eher ein Versuch der Kontaktaufnahme ist oder mangelnde Kommunikations Kenntnisse. Meine wusste sich nur mit beißen zu helfen, wenn ihr was nicht passte. Als sie endlich „meiner“ sagen konnte wurde es besser. In anderen Situationen habe ich mit ihr Alternativen geübt. „Bitte“ hat es auch nochmal enorm verbessert. Und beim beißen aus liebe (ja gibt es auch) hab ich ihr alternativ küssen und knuddeln beigebracht.
Nun ist sie mit 2,5 nicht mehr die beißende, sondern die Knutschmaus der Kita Gruppe.
Schon interessant, dass das liebevolle Verhalten überwiegt die Zwerge meinen es nicht böse, haben aber keine Alternative.
So kannst du auch entsprechend „eingreifen“ wenn die Jungs sich wieder treffen. Fragst den großen was er möchte und erzählst ihm, was dein Sohn lieber mag da kann Mama schlecht zwischen gehen.
Grüße Morqua
Danke für die ganzen netten Antworten.
Meine Freundin hat mich ja selbst um Rat gefragt. Das fand ich schon ganz toll. Sie hat mir direkt gesagt, sie ist hilflos und weiß nicht weiter. Es war ihr auch sehr unangenehm. Ich denke der Kleine ist Momentan sehr eifersüchtig und besitzergreifend, weil er ja grade großer Bruder geworden ist. Er hatte die Mama und seine Sachen vorher immer für sich. Dann kommt da so ein kleiner Kerl den er nicht kennt und spielt mit seinen Sachen. Er dachte wahrscheinlich er bleibt auch noch da
Dumm von mir war natürlich, dass ich für meinen Sohn keine eigenen Spielsachen mitgebracht habe, weil meine Freundin so viele SAchen hat. Dann hätten sie vielleicht tauschen können. Er hat halt immer gesagt er will nicht dass mein Sohn seine Sachen bekommt. Natürlich konnte er nicht vier Stunden an seinem Platz sitzen und nichts anfassen. Und mein Sohn versteht mein und dein auch noch nicht. Für ihn ist alles was da ist auch verfügbar.
Naja vielleicht hilft es wenn wir was eigenes mitnehmen zum Tauschen....
Hey freut mich, dass ihr darüber reden konntet! Das mit dem tauschen ist eine prima Idee.
Die Tochter meiner besten Freundin ist auch mit manchen Sachen sehr eigen. Die machen es so, dass sie vorher sagt "Wir haben ja XY zum spielen eingeladen, das heißt, dass er dann auch mit allem spielen darf bzw ihr euch abwechseln müsst. Gibt es etwas, das du nicht teilen kannst? Dann packen wir das solange in den Schrank" (meistens gibt es bei ihr nämlich so das eine Spielzeug, was niemand außer ihr gerade anfassen darf).
Noch ein Tipp an deine Freundin:
Es bringt fast gar nichts, mit dem Sohn nur zu schimpfen und sagen, was er nicht darf. Wenn man einem Kind eine Handlung verbietet, die es gerade ausüben möchte, dann ist da im Kopf oft nur Leere und Verwirrung, natürlich fühlt sich das doof an. Die Frage ist nicht WIE NICHT, sondern WIE DENN?!
Klar kann man sagen "Stop, du solltst mich nicht hauen, das tut mir weh". Aber da muss unbedingt ein "Wenn du mir etwas sagen möchtest, dann zupf doch hier an meinem Ärmel/ruf mich..." usw bei den anderen Sachen "wenn du wütend bist, dann hau mit der Hand auf den Boden", "wenn XY dir zu nahe kommt, dann ruf laut Stop", "wenn du dieses Spielzeug gerade brauchst, dann sag mir das und ich erkläre es ihm" etc etc..
Dazu muss man das Kind natürlich sehr genau beobachten und erkennen, was dieses Verhalten auslöst.
Dabei am besten nicht wertend sein und die Emotionen des Kindes akzeptieren, wie sie sind. Klingt sehr anstrengend alles, aber damit gibt man dem Kind Werkzeuge an die Hand, die es sein ganzes Leben lang braucht!
Hallo,
dieses Kind schlägt ja nicht nur Deinen Sohn, sondern alle Kinder, die zu Besuch kommen.
Das ist offenbar ein grundlegendes Problem, das die Mutter zu keiner Zeit im Griff hat.
Ich würde mich an Deiner Stelle mal auf dem Spielplatz mit den beiden treffen und mir angucken, ob der Junge sich da genauso aufführt.
Wenn ja, würde ich weitere Treffen abends ohne Kinder vereinbaren.
Was man mit dem eigenen Kind tut, wenn es sich so benimmt, ist eigentlich sehr einfach.
Man schimpft und zwar so, dass das Kind auch merkt, dass es Mist gebaut hat und das nicht nur als freundlichen Vorschlag empfindet, dass es sich möglicherweise auch anders verhalten könnte.
Wenn das nicht hilft, sitzt das Kind eine Weile neben Mama und darf nicht mitspielen.
Wenn das immer noch nicht hilft, beendet man die Sache.
Wenn das Kind Sachen hat, von denen es nicht möchte, dass ein Besucherkind damit spielt, sagt man dem Kind, es soll dem Besucherkind etwas holen, womit es spielen darf.
LG
Heike
Verzeih mir die Frage, aber tritt in so einer Situation nicht normalerweise der Mutterschutzinstinkt ein?
Es ist egal, ob die andere Mutter ihren Spross zurecht weist oder nicht, DEINEM Kind wird weh getan, da geht man normalerweise dazwischen. Völlig egal wie alt das andere Kind ist. Eine fremde Person hat immer mehr Einfluss auf das Verhalten eines Kindes, als eine Vertraute. Kinder wissen bei ihren eigenen Eltern, wie weit sie gehen dürfen und womit sie durch kommen. Und dieser Kleine Junge scheint mit seiner *ich hau mich durch*-Taktik bei der Mutter kein Problem zu haben.
DU als Erwachsene, darfst und solltest auch SOFORT ein deutliches NEIN sagen bzw. setzen, wenn deinem Sohn weh getan wird. Wenn die andere Mutter dann dich zurecht weist, warum du ihren Spross disziplinierst, kannst du immer noch sagen *weil du nichts dagegen tust und ich Gewalt nicht toleriere*.
Ich verspreche dir, das der Kleine von deiner Freundin schon bald damit aufhören wird, deinen Sohn zu schlagen, weil er dadurch mitbekommt, das er bei dir eben nicht mit sowas durch kommt. Kinder lernen schneller als Mütter.